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  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften

    Brown Bag Seminar

    Uni-Halle
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Abstract zu "Patientenpartizipation im Kontext von chronischer Krankheit und Primary Health Care Nursing" (Marcus Heumann - 23.05.24)

Einleitung:
Die Partizipation von Nutzer:innen kann zur Verbesserung ihrer Versorgung beitragen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit chronischen Krankheiten, für die es oft schwierig ist, gezielte Versorgungsangebote zu erhalten. Viele von ihnen stehen zudem vor sozialen Herausforderungen. Eine starke Primärversorgung wird als vielversprechende Strategie zur Förderung der Nutzer:innenpartizipation angesehen. Sie ist Bestandteil einer kontinuierlichen und niedrigschwelligen Versorgung. Pflegende in der Primärversorgung sind häufig für die Stärkung der Begleitung von Patient:innen mit chronischen Krankheiten zuständig. Es fehlt jedoch an Forschung dazu, wie Pflegende in der Primärversorgung die Nutzer:innenbeteiligung im Zusammenhang mit chronischen Krankheiten unterstützen können, und, welche Faktoren ihnen dies erleichtern oder erschweren.

Zielsetzung:
Die Studie zielt darauf ab, zu untersuchen, wie Pflegende die Nutzer:innenpartizipation im Kontext chronischer Krankheiten stärken und welchen hindernden und förderlichen Faktoren sie dabei begegnen.

Material und Methoden:
Diese Studie umfasst drei methodische Ansätze: (1) Ein integrative Review; (2) eine länderübergreifende qualitative Studie, die in Brasilien, Deutschland und Spanien auf der Grundlage teilstrukturierter Interviews durchgeführt wurde. Hierzu wurden n = 57 Teilnehmende interviewt, Das Sample setzt sich aus n = 23 Key und n = 35 Pflegenden, die in der Primärversorgung tätig waren zusammen; (3) eine qualitative Vertiefungsstudie in Spanien, in der untersucht wurde, wie Pflegende in der Primärversorgung ihre Strategien zur Unterstützung der Nutzer:innenpartizipation während der COVID-19 Pandemie anpassten. Letztere umfasste qualitative Interviews mit n = 13 Pflegenden in der Primärversorgung. Alle Interviewdaten wurden mittels thematischen Kodierens nach Flick ausgewertet.

Ergebnisse:
Im Rahmen des integrativen Reviews wurde ein konzeptioneller Rahmen erarbeitet, der aufzeigt, in welchen Bereichen Pflegende in der Primärversorgung die Nutzer:innenbeteiligung unterstützen. Die länderübergreifende qualitative Studie ergab zwei Interpretations- und Praxismuster, die das Verständnis der Interviewpartner:innen von Nutzer:innenbeteiligung widerspiegeln: "Nutzer:innen Orientierung im Umgang mit chronischen Krankheiten geben" und "die Integration von Krankheit in den Alltag der Nutzer:innen unterstützen". Zudem wurden vier Kategorien identifiziert, die aufzeigen, inwieweit Pflegende in der Primärversorgung in der Lage sind, die Partizipation von Nutzer:innen mit chronischen Krankheiten zu fördern: "Aufbau von Beziehungen zu den Nutzer:innen", "Zusammenarbeit mit Angehörigen und Familien", "Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb von Primärversorgungsteams" und das "Arbeitsumfeld in der Primärversorgung". Die qualitative Vertiefungsstudie lieferte Einblicke darin, wie Pflegende in der Primärversorgung ihre Ansätze zur Förderung der Nutzer:innenbeteiligung als Reaktion auf die Herausforderungen während der COVID-19 Pandemie anpassten.

Fazit:
Die Stärkung der Nutzer:innenpartizipation muss als wichtiger Aufgabenbereich für die Pflege gestärkt werden. Dazu müssen die strukturellen Voraussetzungen gegeben sein, damit Pflegenden vertrauensvolle Beziehungen zu den Nutzer:innen aufbauen können.


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