Der Arbeitsbereich Historische Bildwissenschaft/Kunstgeschichte widmet sich in Forschung und Lehre ohne zeitliche Eingrenzung (d. h. vom Mittelalter bis in die Gegenwart) der Geschichte und Theorie der Bilder sowie der bildlichen Dimension von Geschichte. Bilder dienen nicht allein dazu, historische Ereignisse und Entwicklungen darzustellen, sondern intervenieren ihrerseits wirkungsvoll in geschichtlichen Prozessen. Die Bild- und Kunstgeschichte lässt sich daher nicht auf die Aufgaben einer Hilfswissenschaft reduzieren und beschränkt sich nicht auf einzelne realienkundliche oder ikonographische Aspekte von Bildern. Vielmehr stößt sie auch zu den Grundfragen vor, wie Bilder Sinn generieren, wie sie eine eigene Wirkmacht gewinnen und wie sie Teil von sozialen und kulturellen Praktiken werden. Der Arbeitsbereich geht diesen Fragen in Forschung und Lehre nach.
Institutionell und durch gemeinsame Projekte ist der Arbeitsbereich in der Abteilung Geschichtswissenschaft verankert. Er bietet daher die im deutschen Sprachraum bisher kaum realisierte Möglichkeit, eine kunsthistorisch fundierte, durch aktuelle theoretische und methodische Debatten bereicherte Forschung zum Bild im engen Dialog mit der Geschichtswissenschaft zur Geltung zu bringen. Zugleich geht mit dem hohen Interesse an theoretischen Fragestellungen auch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und Ansätzen wie der Medienwissenschaft, der Literaturwissenschaft und der Kulturtechnikforschung einher.
Als integraler Teil der Abteilung Geschichtswissenschaft trägt der Arbeitsbereich Historische Bildwissenschaft/Kunstgeschichte zum Lehrprogramm der geschichtswissenschaftlichen Studiengänge bei. Darüber hinaus bietet er seit dem Wintersemester 2017/18 einen eigenen Studiengang "Bild- und Kunstgeschichte" (Bachelor) an.