Meine aktuelle Forschung führe ich als Teil der Forschungsgruppe Dispositionen in den Lebenswissenscahften durch. Diese ist Teil der DFG Forschungsgruppe Inductive Metaphysics.
In diesem Projekt untersuche ich die Frage, was psychische Störungen sind. Mein Ziel ist es, eine umfassende Theorie aufzustellen, die sowohl die Frage nach der grundlegenden ontologischen Kategorie, die Frage nach der Individuierung einzelner Störungstypen und die Frage nach den spezifischen Eigenschaften psychischer Störungen beantwortet. Ich gehe davon aus, dass psychische Störungen Dispositionen zu denken, zu fühlen oder zu handeln sind. Typen psychischer Störungen werden durch ihre Manifestationen, Ursachen, kausale Basis oder Kombinationen dieser Faktoren individuiert und die so individuierten Typen sind psychische Störungen (z.B., im Gegensatz zu Persönlichkeitstypen, kognitiven Fähigkeiten oder intellektuellen Tugenden), da sie schädliche, irrationale Abweichungen von statistischen Normen.
In diesem Projekt untersuchen wir die Besonderheiten dispositionaler Eigenschaften in Biologie, Psychologie und Psychiatrie. In diesem Projekt zeigen wir zum einen, dass es theoretisch und praktisch fruchtbar ist, Phänomene in den genannten Wissenschaften als Dispositionen zu verstehen. Zum anderen nutzen wir Beispiele für Dispositionen aus den Lebenswissenschaften, um Impulse für die metaphysische Dispositionsdebatte zu geben. So zeigen wir etwa, dass kausale Basen in den genannten Wissenschaften häufig extrinsisch, prozessual und kontrastiv sind. Weiterhin nutzen wir Beispiele aus den Lebenswissenschaften, um für die ontologische Kontextabhängigkeit biologischer Dispositionen zu argumentieren.
Das Forschungsprojekt „Komplexe Biologische Dispositionen: Eine Fallstudie in der Metaphysik der biologischen Praxis“ (2020-2023) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Es ist ein Teilprojekt in der Forschungsgruppe „Induktive Metaphysik“ (FOR 2495).
In diesem Projekt befasse ich mich mit zwei bisher wenig bearbeiteten Fragen in Bezug auf nichtfundamentale modale Eigenschaften. Nichtfundamentale modale Eigenschaften haben eine kausale Basis. In einer ersten Publikation (zusammen mit María Ferreira Ruiz) untersuchen wir den Begriff der kausalen Basis und argumentieren für die Position, dass kausale Basen sowohl eine kausale Rolle für die Manifestation als auch eine metaphysische grounding Rolle für die Instantiierung der modalen Eigenschaft haben müssen. Die Kombination dieser Rollen ermöglicht wichtige Unterscheidungen (z.B. zwischen kausalen Basen und Manifestationsbedingungen), erfasst relevante traditionelle Merkmale von kausalen Basen und kann dabei helfen, die kausale Wirksamkeit von Dispositionsinstanziierungen sicherstellen. Gleichzeitig erlaubt unsere Theorie Neutralität in Bezug auf fundamentale Eigenschaften, die Existenz von dispositionalen oder extrinsischen kausalen Basen, mehrspurige Dispositionen und die Reduzierbarkeit dispositionaler Prädikate. Im zweiten Teil dieses Projekts geht es um die Frage, was nichtfundamentale mehrgleisige Dispositionen von ko-instanziierten eingleisigen Dispositionen unterscheidet. Meine Arbeitshypothese ist, dass es sich bei nichtfundamentalen mehrgleisigen Dispositionen um homöostatische Eigenschaftsbündel handelt.
In diesem Projekt entwickle ich eine Theorie von biologischen Funktionen als selektierte Dispositionen. Diese Theorie ist besonders gut geeignet, um in der Philosophie des Geistes, Psychiatrie und Medizin wichtige Rollen zu spielen. Im Gegensatz zu konkurrierenden Theorien, erklärt sie die Gradierbarkeit von Dysfunktionen, die Produktivität von biologischen Funktionen und den Unterschied zwischen Dysfunktionen und Defekten.
Teleosemantische Theorien liefern vielversprechende, naturalistische Erklärungen für den Gehalt von Wahrnehmungszuständen. Dem Begriff der Funktion kommt hierbei eine zentrale Erklärungsrolle zu. In diesem Projekt habe ich eine für diesen Zweck geeignete Theorie von Funktionen entwickelt, die eine Synthese von evolutionären und dispositionalen Theorien darstellt, ihre jeweiligen Vorteile kombiniert und ihre Probleme vermeidet.
Diese Forschung wurde im Rahmen des DFG-Projekts "Advancing Teleosemantics" durchgeführt.
Die Gehalte von mentalen Repräsentationen von nicht-menschlichen Tieren, in menschlicher Kernkognition und Wahrnehmung können nicht präzise durch Sätze einer natürlichen Sprache beschrieben werden. Diese Tatsache hindert uns jedoch nicht daran, diese Gehalte durch natürliche Sprache ungenau zu charakterisieren. In diesem Projekt habe ich (unter Rückgriff auf mögliche Welten Semantik, Mengen- und Maßtheorie) eine Theorie entwickelt, mit deren Hilfe sich die Genauigkeit von Gehaltscharakterisierungen erfassen lässt.
Der Tugend-Reliabilismus geht davon aus, dass Wissen eine kognitive Errungenschaft ist – ein epistemischer Erfolg, der den kognitiven Fähigkeiten des wissenden Subjekts zuzuschreiben ist. Abgesehen von diesem Konsens herrscht unter den Befürwortern des Tugend-Reliabilismus keine Einigkeit über die Bedingungen, unter denen die relevante Beziehung zwischen einem epistemischen Erfolg und den kognitiven Fähigkeiten einer Person besteht. In diesem Projekt haben wir eine neue und attraktive Sichtweise dieser Beziehung entwickelt und auf den Tugendreliabilismus angewendet. Die daraus resultierende Theorie kann unter anderem mit Fällen epistemischen Glücks und testimonialen Wissens umgehen.
20. Juni 2023 The Modal Nature of Mental Disorders: A Comparative Analysis, Philosophy and Psychiatry Talk Series 2023, online
12. Juni 2023 The Modal Nature of Mental Disorders: A Comparative Analysis, Mental Disorders and Modal Properties, Berlin
29. März 2023 Biological Functions as Selected Dispositions mit Marlene van den Bos, Empirical Philosophy Workshop, Bielefeld
14. September 2022 Multi-track pluralism auf der GAP.11 - Philosophie und Öffentlichkeit, Berlin
8. September 2022 Dysfunctions, Dispositions, Defects and Disorders auf dem ThUMB 2022 Meeting on Functions in Biology and the Biomedical Sciences, Rijeka (Kroatien)
3. June 2022 Causal bases in the life sciences mit Javier Suárez auf Dispositions in the Life-Sciences: Contemporary and Historical Perspectives, Trier
"The Future of Teleosemantics", Universität Bielefeld, 6.-8. September 2018
"Teleosemantics and the Nature of Functions ", Universität Bielefeld, 7.-8. September 2017
"Teleosemantic Perspectives on Perception", Universität Bielefeld, 7.-8. Oktober 2016
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