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PostLab Deskriptiver Versuch Leitfaden

Das Protokoll schreiben

Folge diesem PostLab-Ablauf zum Schreiben Deines Laborprotokolls. Eine gute Strategie ist es, Dein Textverarbeitungsprogramm in einem Fenster neben diesem PostLab zu öffnen. Du kannst dann der Anleitung Schritt für Schritt folgen und Dein Protokoll parallel schreiben. Du kannst diesen Leitfaden auch ausdrucken. Verwende die LabWrite-Reihenfolge zum Schreiben, angefangen mit dem Methoden- oder Experimentalteil und abschließend mit der Literatur. Wenn Du alles fertig geschrieben hast kannst Du die Teile Deines Protokolls in die richtige Reihenfolge bringen, um sie abzugeben.

  • Abschnitt 1: Material und Methoden- oder Experimentalteil
  • Abschnitt 2: Ergebnisse
  • Abschnitt 3: Einleitung/Theorieteil
  • Abschnitt 4: Diskussion
  • Abschnitt 5: Schlussfolgerung
  • Abschnitt 6: Abstract/Zusammenfassung
  • Abschnitt 7: Titel
  • Abschnitt 8: Literatur

1. Material und Methoden- oder Experimentalteil:

Beschreibung des Versuchsablaufs

Schreibe einen Fließtext, in dem Du den Versuchsablauf beschreibst. Verwende dafür Dein Laborbuch, das Versuchsskript, Handouts oder Notitzen, die Du während des Experimentierens gemacht hast. Schreibe alles so detailiert auf, dass ein anderer den Versuch reproduzieren könnte.
Der Material und Methoden- oder Experimentalteil ist eine knappe chronologische Beschreibung des Versuchsablaufs, so wie Du ihn durchgeführt hast. Weise auf alle Abweichungen vom Versuchsskript hin, beschreibe alles so, wie Du es wirklich gemacht hast. Dieser Punkt ist wichtig, wenn Du die Diskussion schreibst. Es ist wichtig, dass Du so schreibst, dass jemand, der den Versuch noch nicht kennt ihn reproduzieren kann. Auch wenn der Assistent, der Dein Protokoll liest, den Versuch natürlich genau kennt. Es geht darum zu zeigen, dass Du die Versuchsvorschrift oder den experimentellen Ablauf gut verstanden hast. Eine detailierte und präzise Beschreibung der Versuchsdurchführung zeigt, dass das der Fall ist.

 

Mehr Tipps

  • Fange damit an, die Anweisungen im Versuchsskript sowie Dein Laborbucheintrag nochmal zu lesen. Wenn es sich um einen komplexen Versuch handelt, mach zunächst eine stichpunktartige Übersicht über die einzelnen Schritte.
  • Schreibe einen Fließtext über die Durchführung. Für relativ einfache Versuche wird ein Absatz ausreichen, schreib mehr, wenn der Versuch etwas komplexer ist. Halte die einzelnen Absätze kurz, da es für der Leser schwierig ist, solche detaillierten Informationen ohne genügend Pausen zu verarbeiten.
  • Beschreibe, was Du in Deinem Versuch getan hast, auch wenn sich das von der idealen Durchführung im Skript unterscheidet. Der Methoden- oder Experimentalteil sollte genau das wiedergeben, was Du getan hast.
  • Vermeide es, Ergebnisse in den Methodenteil einfließen zu lassen. Beschreibe lediglich, was Du getan hast, nicht was Du herausgefunden hast.
  • Schreibe in der Vergangenheitsform und im Passiv, außer Dein Assistent hat Dir etwas anderes gesagt. Methoden werden normalerweise immer in der Vergangenheit geschrieben, weil Du etwas beschreibst, das bereits passiert ist. In wissenschaftlichen Texten findest Du auch meistens den Passiv: "2 mL Ethanol wurden in das Reagenzglas pipettiert." und nicht "Ich habe 2 mL Ethanol in das Reagenzglas pipettiert." Achte jedoch auf die fachspezifischen Vorgaben, manchmal wird der Methodenteil auch im Präsens verlangt!
  • Berücksichtige im Materialteil ggf. das Gefahrpotential der verwendeten Stoffe sowie deren sachgerechte Entsorgung.


Weitere Hinweise

  • Um den Ablauf des Versuchs deutlich zu machen, kannst Du Signalwörter verwenden, die eine bestimmte Reihenfolge andeuten. Auf diese Weise kann der Leser dem experimentellen Geschehen besser folgen: Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3; zunächst, dann, dannach, als nächstes, anschließend, zuletzt, usw.
  • Dieser Teil sollte auch die Methoden enthalten, wie Du die Daten gemessen oder aufgenommen hast und wie sie dann anschließend analysiert wurden.

 

Für fortgeschrittene Praktika:

  • Wenn Dein Pratkikum kompliziert ist, z.B. weil es aus mehr als einem Versuch besteht, solltest Du überlegen, Deinen Ex-teil in Abschnitte mit eigenen Überschriften zu gliedern.
  • Wenn Du einem Standardprotokoll gefolgt bist (ein Versuchsablauf, mit dem Wissenschaftler Deines Bereichs vertraut sind) dann musst Du dieses nicht im Detail beschreiben. Stelle fest, dass Du dieses Standardprotokoll verwendet hast und verwende dabei den bekannten Namen dafür. Wenn Du Dir nicht sicher bist, was in Deinem Gebiet eine Standardvorschrift ist, frage Deinen Assistenten.
  • Wenn Du eine Apparatur oder ein Gerät beschreibst, ist es besser, eine Zeichnung oder Abbildung zu verwenden anstatt sie zu beschreiben. Dies trifft besonders auf komplexe oder selbst geplante Versuchsaufbauten zu. Dann brauchst Du lediglich einige Sätze, die den Sinn der Apparatur beschreiben und kannst dann auf die Abbildung verweisen.

2. Ergebnisse:

Daten präsentieren

1. Schritt: Wenn Du es noch nicht getan hast, generiere eine visuelle Darstellung für Deine Daten (Tabelle, Graphen, Diagramm oder eine andere Abbildung). Eine visuelle Repräsentation Deiner Daten hilft Dir dabei, Trends und Beziehungen zwischen den Variablen zu finden.
Weitere Hilfe:

  • Überlege Dir, welche Art von Daten Du gesammelt hast: quantitative oder qualitative.
  • Entscheide, ob die Daten als Tabelle oder Abbildung visualisiert werden sollten.
  • Wenn Du Dich für ein Diagramm oder einen Graphen entscheidest, überlege Dir, welche Art von Diagramm/Graph am besten geeignet ist.
  • Wenn Du Dich für eine Tabelle entscheidest, passe die Tabelle, in der Du Deine Messdaten aufgenommen hast, so an, dass die Werte sortiert sind und die Messeinheiten stimmen. Folge dem Link zu Tabellen erstellen für weitere Hilfe.
  • Wenn Du Hilfe beim Erstellen von spreadsheets in Tabellenkalkulationssoftware (z.B. Microsoft Excel) benötigst, folge dem Link zum Excel Tutorial.

 

2. Schritt: Wenn Du die Abbildungen für Deine Daten erstellt hast, überlege Dir, in welcher Reihenfolge sie in Deinem Ergebnisteil sortiert sein sollten.
Weitere Tipps:
Die Abbildungen erzählen die "Geschichte" Deiner Ergebnisse. Du musst Dir also überlegen, wie Du die Abbildungen anordnest, so dass Dein roter Faden passt. Dies wird schwieriger, je komplexer Deine Experimente sind. Wenn Dir vom Assistenten gesagt wurde, welche Abbildungen Du erstellen sollst und in welcher Reihenfolge sie im Protokoll erscheinen sollen, springe zum Abschnitt 3. des Ergebnisteils.
Drei Ideen, wie Du Deine Abbildungen anordnen kannst:

  • Chronologische Reihenfolge: Wenn Dein Vesuch aus mehr als einem Experiment besteht, kannst Du die Ergebnisse in der Reihenfolge, in der Du die Versuche durchgeführt hast präsentieren. Diese Anordnung eignet sich besonders, wenn diese Abfolge den Leser sinnvoll durch die Ergebnisse führt.
  • Wichtigkeit: Sortiere die Abbildungen so, dass die Wichtigste als erstes erscheint und dann folgen die anderen nach ihrer Bedeutung für die Hauptaussage Deiner Ergebnisse.
  • Allgemeingültigkeit: Manchmal ist es besser, mit der allgemeingültigsten Abbildung zu beginnen und die spezielleren Abbildungen anschließend zu zeigen. Diese Reihenfolge eignet sich besonders, wenn die spezifischen Abbildungen die allgemeine Abbildung unterstützen oder Details hinzufügen.

 

3. Schritt: Schau Dir nochmal alle Daten und Ergebnisse Deines Experimentes an. Fasse die Haupterkenntnisse aus dem Versuch in ein oder zwei Sätzen zusammen. Dies ist der erste Satz Deines Ergebnisteils.

 


Weitere Tipps:
Dein Gesamtergebnis in einem/zwei Satz/Sätzen zusammenzufassen hilft Dir dabei, den Sinn des Versuchs für Dich und Deinen Leser zu finden. Dein Assistent kann anhand dieser Zusammenfassung einschätzen, wie gut Du den Versuch insgesamt verstanden hast.

  • Überdenke die Erkenntnisse Deiner Abbildungen. Wenn Du Probleme hast eine kurze Zusammenfassung zu schreiben, suche nach einer gemeinsamer Eigenschaft innerhalb Deiner Daten. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die abhängige Variable. Der Satz wird dann eine allgemeine Aussage sein, die Deine Ergebnisse bezüglich dieser Variablen oder damit zusammenhängender Variablen beschreibt.
  • Du kannst diesen Satz auf verschiedene Art und Weise beginnen: "Die Ergebnisse des Versuchs zeigen, dass ...", "Die Daten dieses Experimentes beweisen, dass ...", "Die unabhängige Variable X blieb unverändert während die Variablen Y und Z ...".

4. Schritt: Du solltest zu jeder Abbildung (Tabelle, Graph, Diagramm, Photo ...) einen eigenen Absatz schreiben, in dem Du die Erkenntnisse aus der jeweiligen Abbildung zusammenfasst. Benenne zunächst die allgemeinen Zusammenhänge oder Wechselwirkungen zwischen den jeweiligen Variablen oder abgebildeten Daten. Dann erkläre speziellere Details der Abbildung, die für das Verstehen des Ergebnis wichtig sind. Bezieh Dich auf die Abbildungen: "Wie in Tabelle 1 zu erkennen ist ..." oder "Diagramm 2 zeigt die Abhängigkeit von x ...".


Mehr Hilfe:
Der Sinn des Ergebnisteils ist, die Daten oder Ergebnisse des Versuchs wiederzugeben. Diese bestehen typischerweise sowohl aus Abbildungen dieser Daten (Tabellen, Graphen, Diagrammen, Photos, usw.) sowie einer schriftlichen Beschreibung dieser Daten.

  • Beschreibe jede Abbildung in einem eigenen Absatz. Jeder Absatz hat zwei Teile:
    1. Der erste Satz erklärt das generelle Ergebnis der Abbildung: was sie insgesamt bedeutet.
    2. Die darauf folgenden Sätze geben Details wieder, die wichtig für das Verständnis des Experiments sind. Sie sollten jedoch nicht alles enthalten, nur das, was zum Verstehen wichtig ist.
  • Beziehe Dich in Deinem Text auf eine der zwei hier dargestellten Wege auf die Abbildungen:
    1. Bezieh Dich am Anfang Deiner Ergebnisbeschreibung auf die Abbildung, z.B.: "Tabelle 1 zeigt, dass die Reaktionszeiten mit steigender Konzentration der Reaktanten sinken." "In Abbildung 3 ist zu erkennen, dass die Sterberate von Säugetieren einem Zyklus von sieben Jahren folgt." (Verwende Verben wie aufzählen, zeigen, abbilden, beschreiben usw.)
    2. Beziehe Dich auf Deine Abbidlungen in Klammern am Ende Deiner Ergebnisbeschreibung, z.B.: "Die Reaktionszeiten nehmen mit der Konzentration der Reaktanten abe (Tabelle 1)." "Die Steberate von Säugetieren folgt ungefähr einem Zyklus von sieben Jahren (siehe Abbildung 3)." (Frage Deinen Assitenten, welches Format Du für diese Art des Bezugs auf die Abbildung in Klammern verwenden sollst.)

5. Schritt: Zum Schluss musst Du alles, was Du im Ergebnisteil geschrieben hast in die richtige Reihenfolge bringen: (1) der Satz, in dem alle Daten und Ergebnisse des Versuchs zusammengefasst werden; (2) die Absätze, in denen die einzelnen Abbildungen beschrieben werden in der Reihenfolge, wie die Abbildungen gezeigt werden.
Die Ergebnisse sehen so aus:

  • Zusammenfassung der Gesamtergebnisse des Versuchs
  • Absatz zu Abbildung 1
    1. Ein zusammenfassender Satz zum Ergebnis der Abbildung 1
    2. Sätze mit wichtigen Details zur Abbildung 1
  • Absatz zu Abbildung 2
    1. Ein zusammenfassender Satz zum Ergebnis der Abbildung 2
    2. Sätze mit wichtigen Details zur Abbildung 2
  • Absatz zu Abbildung 3
    1. Ein zusammenfassender Satz zum Ergebnis der Abbildung 3
    2. Sätze mit wichtigen Details zur Abbildung 3, etc.

3. Einleitung/Theorieteil:

Den Versuch in einen Kontext einordnen

1. Schritt: Fange die Einleitung an, indem Du das wissenschaftliche Konzept des Versuchs in ein bis zwei Sätzen beschreibst. Beende den Absatz mit Details zu diesem Konzept, die für diesen Versuch relevant sind (findest Du im Skript, Lehrbuch, Vorlesungsmitschriften, Handouts, etc.). Überarbeite Deine Antwort, so dass nur die Informationen enthalten sind, die sich speziell auf diesen Versuch beziehen. Wenn Du zu viele Informationen hast, mache ruhig zwei Absätze aus Deinem Text. Verweise auf Deine Literaturquellen, die auch im Literaturabschnitt aufgelistet werden müssen.

 

Weitere Hilfe:

  • Wenn Du Schwierigkeiten damit hast, einen guten ersten Satz zu schreiben, verwende eine Formulierung wie: "Dieser Versuch bezieht sich auf ...", "Dieses Experiment ist über X ...", "Im Rahmen dieses Versuchs soll ...", "Mit Hilfe dieses Versuchs lässt sich X beobachten/erklären/verstehen.". Du kannst auch mit einer Definiton des wissenschaftlichen Konzeptes: "Die Theorie X erklärt ..." oder "Mit Hilfe des X-Konzeptes wird ..."
  • Sobald Du Deinen ersten Satz hast, kannst Du den einleitenden Absatz abschließen, indem Du aufschreibst, was Du über das wissenschaftliche Konzept weißt. Der Punkt dabe ist, dem Assistenten zu zeigen, dass Du dieses Konzept verstanden hast. Schau Dir die PreLab-Frage 1 nochmal an und:
    • Fokussiere Deine Antwort darauf so, dass sie nur die Informationen zum wissenschaftlichen Konzept enthält, die sich danz deutlich auf den durchgeführten Versuch beziehen (nicht auf alles, was es zu dem Thema gibt).
    • Überarbeite Deine Antwort so, dass das Konzept wirklich zum Versuch passt. Das ist besonders wichtig, wenn Du bei der Bearbeitung der PreLab-Fragen eine falsche Antwort geschrieben hast.
  • Wenn Du viel zum wissenschaftlichen Konzept schreibst, unterteile Deinen Text in mehrere Absätze.
  • Dieser Teil der Einleitung wird meistens in der Gegenwartsform geschrieben.

 

Für fortgeschrittene Praktika:
Wenn Du ein Protokoll schreibst, das eher einen wissenschaftlichen Artikel ähnelt, musst Du eventuell weitere Recherche betreiben (im Internet oder der Bibliothek). Dein Assistent hilft Dir dabei, die aktuelle Literatur nach anderen Ergebnissen zu diesem Forschungsthema zu durchsuchen. Fasse diese Forschung in einem oder zwei Absätzen zusammen, indem Du beschreibst, was die Ergebnisse waren und wie sie den jetzigen Wissensstand beeinflussen. Diese Zusammenfassung sollte noch einem einleitenden Satz über das wissenschaftliche Konzept folgen. Für weitere Informationen zum Zitieren von Literatur springe in den Abschnitt zu Zitieren und Verweisen.

 

 

2. Schritt: Schreibe die wichtigsten Ziele des Versuchs (die genauen Tätigkeiten, die Du im Labor durchgeführt hast, etwa: messen, analysieren, testen ...) in Satzform auf. Dann beende den Absatz, indem Du beschreibst, wie das erreichen dieser Ziele Dir geholfen hat, das wissenschaftliche Konzept hinter dem Versuch zu verstehen. Wenn Du das PreLab gemacht hast: dieser Teil korreliert mit der Antwort auf die Fragen 2 und 3.


Weitere Tipps:

  • Ziele sind normalerweise die Tätigkeiten, die Du machen sollst, um den Versuch durchzuführen. Diese Schritte werden oft im Skript aufgeführt. Durch das Aufschreiben der Ziele in Deinen eigenen Worten zeigst Du, dass Du verstanden hast, was Du im Rahmen des Versuchs erreichen solltest. Bei den meisten Experimenten solltest Du dies in ein bis zwei Sätzen beschreiben können. Du kannst etwa so anfangen: "Die wichtigsten Ziele dieses Versuchs waren ..." oder "Im Rahmen dieses Versuchs sollte ... gemacht werden.". Dies ist der Anfang des Absatzes.
  • Erkläre nun den Sinn und Zweck des Versuchs. Dabei stellst Du die wichtige Verbindung zwischen dem her, was Du im Labor gemacht hast (die Ziele) und dem Sinn für das durchführen dieses Versuchs her: etwas über das wissenschaftliche Konzept hinter dem Versuch zu lernen. Lies Deine Ziele nochmal durch. Auf welchem Weg hat Dir die Durchführung des Versuchs, also das erreichen dieser Ziele dabei geholfen, etwas über das wissenschaftliche Konzept zu lernen? Fange beispielsweise so an: "Mit Hilfe der Ziele dieses Versuches konnte ich X verstehen." oder "Die Durchführung des Versuchs half mir dabei, X zu verstehen, indem ...".
  • Dieser Teil der Einleitung wird normalerweise in der Vergangenheitsform geschrieben.

 

 

3. Schritt: Beschreibe die Fragen, die Du hattest bevor Du ins Praktikum gegangen bist, Dinge, die Du nicht verstanden hast oder über die Du mehr herausfinden möchtest. Dabei kann es sich um Fragen zum wissenschaftlichen Konzept, Labormaterialien, Methoden und Anwendungen dieses Versuchs auf andere Praktika oder Szenarios. Wenn weitere Fragen beim Experimentieren entstanden sind, füge sie hier ebenfalls hinzu. Erkläre, warum diese Fragen wichtig für das Verständnis des Versuchs sind. Stelle sicher, dass Du Deine Fragen in Beziehung zum wissenschaftlichen Konzept des Versuchs darstellst. Wenn Du das PreLab vorbereitet hast, kannst Du hier die Antwort auf Frage 4 verwenden.


Weitere Tipps:

  • Der Sinn des Protokolls ist, dass Du etwas durch das Schreiben etwas über Dein Fach lernst. Daher solltest Du im letzten Absatz der Einleitung einen Lernkontext für den Rest des Protokolls schaffen. Hier kannst Du Aspekte benennen und beschreiben, die Du vor dem Experimentieren noch nicht verstanden hast oder über die Du mehr lernen wolltest. Damit zeigst Du, was Du durch den Versuch lernen könntest. Zu diesen Punkten wirst Du in der Diskussion zurück kommen.
  • Wenn Du das PreLab nicht gemacht hast, kannst Du Dir das Praktikumsskript zu diesem Versuch nochmal durchlesen. Halte Ausschau, die Dir vor dem Versuch noch nicht klar waren. Vielleicht hast Du auch einige Aspekte des wissenschaftlichen Konzeptes oder einige Details der Versuchsdurchführung nicht ganz verstanden. Vielleicht warst Du auch neugierig darauf, wie Du diesen Versuch auf andere Laborsituationen anwenden kannst. Benenne hier alles, was Du auch nach dem Versuch noch nicht verstehst.
  • Um diesen Absatz zu schreiben, beschreibe, was Du noch nicht weißt oder worauf Du neugierig bist. Das kannst Du entweder als Fließtext schreiben oder auch in Listenform.
  • Um zu zeigen, warum die Punkte, die Du benennst wichtig sind für den Versuch, solltest Du den Zusammenhang zum wissenschaftlichen Konzept hinter dem Versuch darstellen.

4. Diskussion:

Die Versuchsergebnisse interpretieren

1. Schritt: Im ersten Absatz der Diskussion solltest Du erklären, was Deine Ergebnisse in Bezug zum wissenschaftlichen Konzept oder der Versuchsdurchführung bedeuten. Mit anderen Worten, diskutiere die Beziehung zwischen den "Beweisen", die Du gesammelt hast und was Du durch diesen Versuch lernen solltest. Wenn nötig bezieh Dich dabei auf Abbildungen, Tabellen oder Listen aus dem Ergebnisteil, um Deine Erklärung zu untermauern.


Mehr Tipps:

  • Geh zurück zum ersten Teil Deiner Einleitung, wo Du den wichtigsten Aspekt des Versuchs (das wissenschaftliche Konzept dahinter oder die Versuchsdurchführung) benannt hast und verwende diesen Punkt, um die folgenden Fragen im ersten Abschnitt Deiner Diskussion zu beantworten:
  • Was ist die Verbindung zwischen Deinen Ergebnissen und dem wissenschaftlichen Konzept oder der Methode dieses Versuchs?
  • Welche Schlussfolgerungen lassen Deine Ergebnisse bezüglich des Konzeptes oder der Durchführung zu?
  • Wie verhalten sich Deine Ergebnisse zu Deiner Beschreibung in der Einleitung, was Du bereits über das Konzept oder die Methode weißt?
  • Wenn angebracht, beziehe Dich auf einzelne Abbildungen oder Tabellen aus dem Ergebnisteil, um Deine Ausführungen zu unterstützen.

 

2. Schritt: Geh zurück zu den Fragen, die Du in der Einleitung auf geworfen hast und diskutieren in einem oder zwei Absätzen die Antworten, die Du durch den Versuch oder weitere Recherche gefunden hast. Wenn angebracht beziehe Dich auf konkrete Daten, Ergebnisse oder besondere Aspekte der Durchführung, um Deine Antwort zu untermauern. Zum Schluss solltest Du noch zeigen, warum diese Fragen (und ihre Antworten) für das wissenschaftliche Konzept oder die Methode wichtig sind. Beachte alle Literaturquellen und füge sie der Literaturliste am Ende des Protokolls hinzu.
Weitere Hilfe:

  • Geh zurück zur Einleitung und den PreLab-Fragen (wenn Du sie beantwortet hast), in denen Du über das Lernen durch diesen Versuch nachgedacht hast. Identifiziere die Fragen, die Du durch den Versuch oder weitere Recherche ganz oder teilweise beantworten kannst. Diese Fragen kannst Du in diesem Teil der Diskussion beantworten.
  • In der Diskussion solltest Du jede Frage einzeln beantworten, außer, sie lassen sich thematisch gruppieren. Wiederhole die Frage oder den Aspekt und dann beantworte sie. Erkläre, wie Du zu der Antwort gekommen bist, bezieh Dich dabei auf Ergebnisse oder Beobachtungen des Versuchs.
  • Wenn Du Dir bei Deiner Antwort nicht sicher bist, relativiere sie. Du kannst schreiben, dass die Antwort vorläufig oder eventuell richtig ist.
  • Für Hilfe beim Zitieren, geh zu Zitieren und Verweisen.

 

3. Schritt: Im letzten Abschnitt Deiner Diskussion solltest Du über weitere Aspekte schreiben (wenn angebracht), beispielsweise (1) Fragen aus der Einleitung, die unbeantwortet geblieben sind, (2) Fehlerquellen bei der Durchführung, die Dich zu unklaren Antworten geführt haben, (3) wie Deine Ergebnisse sich mit denen anderer Studierender vergleichen lassen inklusive einer Erklärung für die Unterschiede, (4) welche weiteren Untersuchungen Du machen würdest, um mehr Informationen zu erhalten und (5) Verbesserungsvorschläge für den Versuch.


Mehr Tipps: Der letzte Teil der Diskussion erlaubt es Dir, weitere Aspekte, die angebracht sind, aufzuwerfen. Die folgende Liste soll Dich zu weiterem Nachdenken anregen. Sie deutet auf Dinge hin, die Du hier ansprechen kannst:

  • Du hast vorher schon die Fragen aus der Einleitung identifiziert, die Du nun beantworten kannst. Geh zurück zu den Fragen, auf die Du noch immer keine Antwort hast. Wiederhole sie und schreib darüber, warum sie unbeantwortet bleiben. Spekuliere darüber, was nötig wäre, um sie beantworten zu können.
  • Wenn Du Grund hast, bei einigen Deiner Ergebnisse unsicher zu sein (zum Beispiel, wenn sie nicht zu Deinen Erwartungen passen oder wenn Du Probleme bei der Versuchsdurchführung hattest), geh zurück zu Deinen Notitzen, die Du während des Experimentierens gemacht hast. Vielleicht findest Du darin die Quelle für Deine unsicheren Punkte.

In wissenschaftlichen Artikeln vergleichen Forscher ihre Ergebnisse mit denen anderer Experimente. Du kannst etwas Ähnliches machen, wenn Du Deine Ergebnisse mit denen anderer Studierender vergleichst. Kommentiere alle Ähnlichkeiten und Unterschiede, die Du findest und schlag mögliche Erklärungen für die Unterschiede vor. Frage vorher Deinen Assistenten, ob das erlaubt ist.

  • Professoren, die Versuchsskripte schreiben, sind normalerweise daran interessiert, wie die Versuche verbessert werden können. Du kannst Deine Fähigkeit demonstrieren, produktive Kritik des Versuchs zu üben, wenn Du Verbesserungsvorschläge machst.
  • Verwende in der Diskussion die Vergangenheitsform, wenn Du Dich auf etwas beziehst, das in Deinem Versuch passiert ist oder getan wurde. Verwende die Gegenwartsform, wenn Du über alles andere schreibst, beispielsweise das wissenschaftliche Konzept, Erklärungen und wenn Du Dich auf Literatur beziehst. Für Hilfe mit dem Zitieren von Quellen, gehe zu Zitieren und Verweisen.

5. Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse in einen Kontext einordnen

1. Schritt: Schreibe einen Absatz, in dem Du zusammenfasst, was Du über das wissenschaftliche Konzept hinter dem Versuch oder die Methode durch das Experiment gelernt hast. Untermauere Deine Aussage mit Hilfe von Details aus der Durchführung des Versuchs.

Weitere Hilfe:
Die Zusammenfassung ist der Teil, in dem Du dem Assistenten klar machst, was Du durch die Erfahrung des Experimentierens gelernt hast. Da der Sinn eines Praktikums ist, etwas über Wissenschaft zu lernen, nimm Dir Zeit eine Zusammenfassung zu schreiben, die den Assistenten überzeugt, dass Du etwas gelernt hast.

  • Geh zurück zum wissenschaftlichen Konzept, das Du in der Einleitung etabliert hast. Anstatt jedoch zu beschreiben, was Du darüber weißt, solltest Du jetzt erklären, was Du darüber gelernt hast, indem Du den Versuch gemacht hast. Zum Beispiel:
    • Wie hat sich Dein Verständnis des Konzepts verbessered oder verändert durch den Versuch?
    • Welche genauen Aspekte der Durchführung oder Daten haben zum Lernen beigetragen?
    • Welche Schwierigkeiten hattest Du mit dem Konezpt bevor Du den Versuch gemacht hast? Wie konnten diese durch den Versuch behoben werden?
    • Wie kann das, was Du gelernt hast in der Zukunft von Nutzen sein?
  • Sei direkt in Deinen Aussagen darüber, was Du gelernt hast. Hab keine Angst wie folgt anzufangen: "Durch diesen Versuch habe ich gelernt, dass ..." Diese Deutlichkeit wird vom Leser anerkannt und geschätzt. Führe Deine Aussage weiter aus, indem Du zusätzliche Details darüber lieferst, was Du gelernt hast.

 

2. Schritt: Wenn es etwas anderes gibt, das Du durch den Versuch gelernt hast, was aber nicht direkt mit dem wissenschaftlichen Konzept oder der Durchführung zu tun hat, beschreibe dies ebenfalls in einem eigenen Absatz. Zum Beispiel:

  • Gab es etwas bei der Durchführung, das Du besonders interessant zu lernen fandest?
  • Hast Du eine Datenanalyse angewendet, die Du nützlich findest?
  • Hast Du etwas darüber gelernt, wie man ein Excel-spreadsheet verwendet oder wie man eine Abbildung erstellt?
  • Hast Du etwas über das Schreiben oder die Wissenschaft gelernt durch das Schreiben des Protokolls?

6. Abstract/Zusammenfassung:

Das Protokoll zusammenfassen

Fasse jeden Teil des Protokolls (Einleitung, Methoden, Ergebnisse, Diskussion und Zusammenfassung) in einem Satz (oder auch zwei, wenn nötig) zusammen. Füge diese Sätze dann in der Reihenfolge zusammen, wie sie im fertigen Protokoll aufeinander folgen.


Weitere Hilfe:
Du kannst Dir den Abstract als Miniversion Deines ganzen Protokolls vorstellen. Lies jeden Teil nochmal durch und koche ihn auf einen Satz hinunter. Das bedeutet, dass Du die wichtigste Information jedes Teils herausfinden musst.

  • Hier sind einige Vorschläge dazu, was Du in den Abstract schreiben kannst:
    • Einleitung: der Hauptfokus des Versuchs, das wissenschaftliche Konzept oder die Durchführung
    • Methoden: eine kurze Beschreibung der Versuchsdurchführung
    • Ergebnisse: generelle Aussage zu den Ergebnissen
    • Diskussion: eine Aussage über die Ergebnisse in Beziehung zum wissenschaftlichen Konzept oder der Durchführung
    • Zusammenfassung: was Du über das wissenschaftliche Konzept oder die Methode gelernt hast
  • Füge diese Informationen zusammen in einen Absatz mit der Überschrift Abstract.

7. Titel:

Die Essenz des Protokolls einfangen

Schreibe einen Titel, der das einfängt, was an diesem Versuch wichtig ist, inklusive dem wissenschaftlichen Konzeptes und der Durchführung sowie alles weitere, das zum Verständnis des Protokolls wichtig ist.


Mehr Hilfe:
Du schreibst den Title nachdem Du alle anderen Teile des Protokolls geschrieben hast, da der Titel das ganze Protokoll auf seine Essenz reduziert. Diese kannst Du erst identifizieren, wenn Du das ganze Protokoll geschrieben hast. Ein guter Titel erzählt dem Leser effektiv, worüber das Protokoll ist.
Hinweise:

  • Wenn Du Probleme hast, einen Titel zu finden, versuche diese Herangehensweise: Liste alle Schlüsselbegriffe auf, die mit dem Protokoll zu tun haben: das wissenschaftliche Konzept, die verschiedenen Labormethoden, wichtige Materialien, was Du beobachtet hast usw. Schreibe nun einen Titel, der den Versuch beschreibt, indem Du die Wichtigsten dieser Begriffe verwendest.
  • Ein Titel sollte den Inhalt des Protokolls in so wenigen Worten wie möglich beschreiben.
  • Der Titel sollte so spezifisch wie möglich sein. Fokussiere den wichtigsten Aspekt des Epxerimentes und der Durchführung, inklusive der wissenschaftlichen Bezeichnung von Chemikalien, Tieren usw.
  • Schreibe den Title nicht als ganzen Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt. Titel sind Label, keine Sätze.
  • Verwende keine reißerischen Titel. Ein Protokoll ist kein journalistischer Artikel oder Aufsatz.
  • Finde die richtige Balance für die Länge des Titels: nicht zu kurz, um das zu vermitteln, worüber das Protokoll berichtet, aber auch nicht zu lang über mehr als eine oder zwei Zeilen.

8. Literatur:

Die Informationsquellen anerkennen

Liste alle Quellen auf, die Du für das Schreiben verwendet hast, etwa das Versuchsskript, ein Lehrbuch, Kursmaterial oder wissenschaftliche Artikel. Stelle sicher, dass Du die für Dein Fach anerkannte Form der Dokumentation verwendest (frage Deinen Assistenten, wenn Du Dir nicht sicher bist). Siehe Zitieren und Verweisen.


Mehr Tipps:

  • Verschiedene naturwissenschaftliche Fächer verwenden etwas unterschiedliche Stile, um ihre Quellen anzugeben. In der Chemie würde man beispielsweise dem Stil der American Chemical Society (ACS) folgen. In der Biologie wäre der Stil des Council of Biological Editors (CBE) angemessen. Bring unbedingt in Erfahrung, welcher Stil für Dein Praktikum richtig ist.
  • Weitere Informationen über verschiedene Dokumentationsstile findest Du im Abschnitt Zitieren und Verweisen.

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