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  • Fußnoten und Literaturverzeichnisse

    © Universität Bielefeld

Fußnoten, Quellen- und Literaturverzeichnisse gestalten

(Fassung März 2023, ergänzt um die Angabe von Filmen und Socal-Media-Posts)

Sie möch­ten wis­sen, wie Sie in Ihren Haus­ar­bei­ten im Ge­schichts­stu­di­um Fuß­no­ten und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis­se ge­stal­ten sol­len? Auf die­ser Seite fin­den Sie Er­klä­run­gen und Bei­spie­le, au­ßer­dem Links, die Ihnen zei­gen, wie Sie die not­wen­di­gen An­ga­ben in Bü­chern, wissenschaftlichen Zeitschriften oder Ausstellungskatalogen iden­ti­fi­zie­ren können.

Die Handreichung ist folgendermaßen gegliedert:
    1) Das Pro­blem
    2) Der Sinn von Fuß­no­ten
    3) Was ge­hört alles in eine Fuß­no­te?
    4) Wie soll­ten Fuß­no­ten aus­se­hen? Viele Mög­lich­kei­ten, keine Be­lie­big­keit!
    5) Ein Grund­mo­dell für die Ge­stal­tung von bi­blio­gra­phi­schen An­ga­ben
        A) Wis­sen­schaft­li­che Texte in Fuß­no­ten an­ge­ben
        B) Quel­len in Fuß­no­ten an­ge­ben
        C) Ein Quellen-​ und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis ge­stal­ten

 


Das Problem

Viele Studierende fühlen sich unsicher, wenn sie Fußnoten gestalten und ein Literaturverzeichnis anlegen sollen. Lehrende beklagen, dass manche Studierende noch in ihrer Bachelorarbeit bei den sogenannten „Formalia“ gravierende Fehler machen. Deshalb haben Tutor*innen wiederholt gefordert, es solle in der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld verbindliche Regeln für die Gestaltung von Fußnoten und Literaturverzeichnissen geben. Dagegen wiederum sprechen sich die meisten Lehrenden aus. Es gehe nicht um spitzfindige Fragen, ob an bestimmten Stellen ein Punkt oder ein Komma gesetzt wird. Ihnen ist es wichtiger, dass Studierende den Sinn und das Prinzip bibliographischer Angaben in geschichtswissenschaftlichen Texten verstehen und sie sinnvoll und einheitlich gestalten. Dabei haben die meisten Lehrenden durchaus Erwartungen daran, wie „der Anmerkungsapparat“ auszusehen hat.
Auf diese Diskussion reagiert diese Online-Hilfe. Sie bietet Ihnen Erläuterungen und konkrete Vorschläge, wie Sie in Ihren Studienarbeiten Fußnoten, Quellen- und Literaturverzeichnisse gestalten können.


Der Sinn von Fußnoten

In der Wissenschaft gilt das Prinzip der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit. Das bedeutet: LeserInnen von wissenschaftlichen Texten wollen und sollen nachvollziehen können, wie wissenschaftliche Aussagen zustande kommen. Dazu gehört, dass Wissenschaftler*innen angeben, woher Informationen, direkte oder indirekte Zitate stammen, die sie für ihre Arbeit verwenden. An dieses Prinzip müssen auch Sie sich halten.
Sicherlich stammen einige Aussagen, die Sie machen, von Ihnen selbst. Schließlich stellen Sie zum Beispiel Fragen und kommen zu Schlussfolgerungen, die zuvor möglicherweise noch nirgendwo zu lesen waren. Doch bei Ihrer Arbeit stützen Sie sich zwangsläufig auf andere Texte, dazu gehören wissenschaftliche Texte und wahrscheinlich auch historische Quellen.
Zur Er­in­ne­rung: In der Ge­schichts­wis­sen­schaft un­ter­schei­det man zwi­schen wis­sen­schaft­li­cher Li­te­ra­tur und his­to­ri­schen Quel­len. „Quel­len sind alles, wor­auf un­se­re Kennt­nis des Ver­gan­ge­nen ur­sprüng­lich zu­rück­geht.“ (Win­fried Schul­ze, Ein­füh­rung in die Neue­re Ge­schich­te, 5. über­ar­bei­te­te und ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge, Stutt­gart 2010, S. 46). Was für eine his­to­ri­sche Ar­beit zur Quel­le wird und was nicht, ist von der je­wei­li­gen Fra­ge­stel­lung ab­hän­gig.

(Nicht-wissenschaftliche Texte sollten Sie in Ihrer Hausarbeit nicht benutzen, außer Sie verwenden sie als historische Quellen – das ist aber ein Spezialfall, der hier nicht diskutiert werden soll.) Für jeden Absatz Ihres eigenen Textes müssen Sie ganz klar machen, auf welche anderen Texte oder Quellen Sie sich darin gegebenenfalls stützen.


Was gehört alles in eine Fußnote?

Le­se­r*in­nen müs­sen er­ken­nen kön­nen, wer die Quel­len geschaffen und die Texte ge­schrie­ben hat, die His­to­ri­ke­r*in­nen (und Sie sind an­ge­hen­de His­to­ri­ke­r*in­nen!) in ihrer Ar­beit ver­wen­den. Le­se­r*in­nen möch­ten wis­sen, um wel­che Texte es sich genau han­delt und wie alt sie sind. Sie möch­ten diese Texte und Quel­len sel­ber fin­den, nach­le­sen und mit ihnen wei­ter­ar­bei­ten kön­nen. Sie möch­ten auch wis­sen, wel­che Aus­ga­be oder Fas­sung des Tex­tes oder der Quel­le ver­wen­det wurde.
Des­halb soll­ten Sie in den bi­blio­gra­phi­schen An­ga­ben (Fuß­no­ten und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis) Ihrer Ar­beit für jeden Text, den Sie ver­wen­den, über Fol­gen­des in­for­mie­ren:

  1. Wer hat den Text geschrieben, den Sie verwenden? (Autor*in)
  2. Wie heißt der Text? (Titel)
  3. Wo ist der Text erschienen? (Erscheinungsort)
  4. Wann ist der Text erschienen? (Erscheinungsjahr) Ist der Text in diesem Jahr erstmals erschienen oder handelt es sich um eine Wiederauflage?
  5. In welchem Zusammenhang (Erscheinungskontext) ist der Text erschienen? Das ist unter anderem wichtig, um einen Text im Bibliothekskatalog finden zu können. Dazu müssen Sie die Textarten unterscheiden:
  • Handelt es sich um eine Monographie (ein Buch, das von einem einzigen Autor geschrieben wurde)? Monographien lassen sich in Bibliothekskatalogen leicht recherchieren. Oft wird auch noch Folgendes angegeben: Ist die Monographie in einer sogenannten Schriftenreihe herausgekommen? In welcher? Reihentitel können dabei helfen, das Buch in einem Bibliothekskatalog zu finden. Außerdem geben sie Informationen über den wissenschaftlichen Kontext, in den das Buch einzuordnen ist. Reihen haben wissenschaftliche Herausgeber, die für die Qualität der Bücher einstehen, die in der Reihe erschienen sind.
  • Handelt es sich um einen Aufsatz in einer Fachzeitschrift? Um die Fachzeitschrift im Bibliothekskatalog zu finden, braucht man den Titel der Zeitschrift und die Bandnummer.
  • Oder um einen Aufsatz in einem Sammelband? Unter „Sammelbänden“ versteht man Zusammenstellungen von wissenschaftlichen Aufsätzen zu einem gemeinsamen Thema oder aus einem gemeinsamen Anlass. Über Thema und Anlass des Bandes informiert in der Regel die Einleitung. Beispiele für Sammelbände sind etwa Bücher, die die Beiträge zu einer wissenschaftlichen Konferenz zu Aufsätzen ausgearbeitet enthalten. Um einen Aufsatz in einem Sammelband im Bibliothekskatalog zu finden, braucht man den Titel des Sammelbands und den oder die Herausgeber*innen des Sammelbands. Sammelbände werden oft, genauso wie Monographie, in Schriftenreihen herausgegeben.
  • Oder um einen Artikel aus einem Lexikon?
  • Oder um einen im Internet publizierten Text? Achtung: Hier müssen Sie prüfen, ob der Texte seriös genug ist, um in Ihrer Arbeit überhaupt verwendet zu werden. Kritierien können sein: Hat der Text eine*n identifizierbare*n Autor*in? Entspricht der im Internet publizierte Text auch sonst wissenschaftlichen Ansprüchen, vor allem dem oben genannten Kriterium der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit? Ist der Kontext, in dem der Text publiziert wurde, erkennbar und für wissenschaftliches Arbeiten geeignet? Welche Institution steht hinter dem Internetportal, dem Sie den Text entnehmen?

Wie sollten Fußnoten aussehen? Viele Möglichkeiten, keine Beliebigkeit!

In­ner­halb der Ge­schichts­wis­sen­schaft gibt es in­ter­na­tio­nal eine recht große Über­ein­stim­mung, wor­über Fuß­no­ten Aus­kunft geben soll­ten. Alle oben ge­nann­ten Punk­te ge­hö­ren dazu. Es gibt al­ler­dings viele un­ter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten, diese Punk­te an­zu­ord­nen und zu ge­stal­ten. Wis­sen­schaft­li­che Ver­la­ge geben ihren Au­tor*n­nen Richt­li­ni­en für die Ge­stal­tung von Fuß­no­ten und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis­sen vor, um Un­über­sicht­lich­keit und Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den. Auf diese Weise sind un­ter­schied­li­che Zi­tier­sti­le ent­stan­den.

Nun ist die Ab­tei­lung Ge­schichts­wis­sen­schaft kein Ver­lag und Sie kön­nen Ihren Zi­tier­stil in ge­wis­sem Um­fang selbst wäh­len oder de­fi­nie­ren. Wich­tig ist al­ler­dings, dass Sie sich an die grund­sätz­li­chen Ge­pflo­gen­hei­ten der Ge­schichts­wis­sen­schaft und zwar am bes­ten der deutsch­spra­chi­gen Ge­schichts­wis­sen­schaft hal­ten. Sie kön­nen sich an den Zi­tier­sti­len re­nom­mier­ter ge­schichts­wis­sen­schaft­li­cher Schrif­ten­rei­hen, etwa Kri­ti­sche Stu­di­en zur Ge­schichts­wis­sen­schaft oder Norm und Struk­tur, ori­en­tie­ren, oder auch an Zeit­schrif­ten, etwa der His­to­ri­schen Zeit­schrift (HZ), der Zeit­schrift für his­to­ri­sche For­schung (ZhF) oder von Ge­schich­te und Ge­sell­schaft (GG). Am bes­ten blät­tern Sie eine Mo­no­gra­phie in einer die­ser Rei­hen oder Auf­sät­ze aus die­sen Zeit­schrif­ten einmal durch, um zu sehen, wie der An­mer­kungs­ap­pa­rat darin aus­sieht. In Hin­blick auf das Quellen-​ und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis äh­neln Haus­ar­bei­ten eher wis­sen­schaft­li­chen Mo­no­gra­phien als Zeit­schrif­ten­auf­sät­zen, die ein sol­ches Ver­zeich­nis in der Regel nicht ent­hal­ten.
In all die­sen Re­gel­wer­ken wer­den Sie mög­li­cher­wei­se klei­ne Vor­ga­ben ent­de­cken, die Ihnen nicht ge­fal­len oder die Ihnen un­ge­wöhn­lich er­schei­nen. So sieht z.B. der Zi­tier­stil von HZ und ZhF vor, dass Sei­ten­an­ga­ben ge­macht wer­den, ohne dass vor­her „S.“ steht, was man per­sön­lich viel­leicht gerne schrei­ben würde. In GG hin­ge­gen wird die An­ga­be von Rei­hen­ti­teln mit „=“ ein­ge­lei­tet. Das ist un­ge­wöhn­lich und es ist si­cher­lich er­laubt, die­ses Ele­ment in einer Haus­ar­beit weg­zu­las­sen. Wich­tig ist, dass Sie einen deutsch­spra­chi­gen His­to­ri­ke­r*in­nen­stil be­nut­zen und dass Ihre An­ga­ben ein­heit­lich ge­stal­tet sind!

Nun kann es na­tür­lich sein, dass Ihr Do­zent oder Ihre Do­zen­tin ge­naue Vor­stel­lun­gen hat, wie Fuß­no­ten und Li­te­ra­tur­an­ga­ben in Ihrer Haus­ar­beit aus­zu­se­hen haben. Hier­über wird er Sie im Se­mi­nar in­for­mie­ren und Sie soll­ten sich dann an diese Vor­ga­ben hal­ten.


Ein Grundmodell:

Hier fin­den Sie Vor­schlä­ge, wie Sie Fuß­no­ten sowie Quellen-​ und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis­se in Ihren Haus­ar­bei­ten im Ge­schichts­stu­di­um ge­stal­ten kön­nen. Diese Vor­schlä­ge leh­nen sich an die Richt­li­ni­en von Ge­schich­te und Ge­sell­schaft und der His­to­ri­schen Zeit­schrift an und wei­chen nur in Klei­nig­kei­ten von den bei­den Vor­la­gen ab.
Was Sie hier fin­den, ist keine ver­bind­li­che Vor­ga­be, son­dern, wie ge­sagt, ein Vor­schlag oder ein Mo­dell. Es dient dazu, Ihnen Ori­en­tie­rung zu geben. Selbst­ver­ständ­lich kön­nen Sie sich auch (wei­ter­hin) an den Zi­tier­sti­len re­nom­mier­ter ge­schichts­wis­sen­schaft­li­cher Zeit­schrif­ten oder Schrif­ten­rei­hen ori­en­tie­ren.


A) WISSENSCHAFTLICHE TEXTE IN FUSSNOTEN ANGEBEN

Be­zie­hen Sie sich in Ihrer Haus­ar­beit erst­mals auf einen Text, ma­chen Sie in der Fuß­no­te die kom­plet­te bi­blio­gra­phi­sche An­ga­be.

Be­zie­hen Sie sich in Ihrer Haus­ar­beit erst­mals auf einen MONOGRAPHIE:

Vor­na­me Nach­na­me, Titel. Un­ter­ti­tel (Rei­hen­ti­tel, Rei­hen­band), Er­schei­nungs­ort Er­schei­nungs­jahr.

Wie identifizieren Sie diese Angaben in einem Buch?

Beispiel:

Stefan Gorißen, Vom Handelshaus zum Unternehmen. Sozialgeschichte der Firma Harkort im Zeitalter der Protoindustrie (1720 - 1820) (Bürgertum, 21), Göttingen 2002.

Wahrscheinlich werden Sie noch die genauen Seiten ergänzen, auf die Sie sich beziehen. Das Ende der Fußnote sieht dann beispielsweise so aus:

… Göttingen 2002, S. 85-89.

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf einen ZEITSCHRIFTENAUFSATZ:

Vorname Nachname, Titel des Aufsatzes, in: Zeitschriftentitel Bandzahl (Erscheinungsjahr), S.  - .

Wie identifizieren Sie diese Angaben in einer Zeitschrift?

Beispiel:

Iulia-Karin Patrut, „Zigeuner“ als Grenzfigur deutscher Selbstentwürfe, in: Geschichte und Gesellschaft 39 (2013), S. 286-305.

Wahrscheinlich werden Sie noch die genauen Seiten ergänzen, auf die Sie sich beziehen. Das Ende der Fußnote sieht dann beispielsweise so aus:

… Geschichte und Gesellschaft 39 (2013), S. 286-305, hier S. 288.

 

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf einen AUFSATZ IN EINEM SAMMELWERK:

-

Vorname Nachname, Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Vorname Nachname des Herausgebers/Vorname Nachname des zweiten Herausgebers (Hg.), Titel des Sammelbandes. Untertitel des Sammelbandes (Reihentitel, Bandnummer), Erscheinungsort Erscheinungsjahr, hier S. . .

Wie identifizieren Sie diese Angaben in einem Sammelband? (1)
Wie identifizieren Sie diese Angaben in einem Sammelband? (2)
Wie identifizieren Sie diese Angaben in einem Sammelband? (3)

Bei­spiel:

Ul­rich Meier, Kom­mu­nen, Stadt­staa­ten, Re­pu­bli­ken. Ge­dan­ken zu Er­schei­nungs­bild, Selbst­ver­ständ­nis und Au­ßen­an­sicht ita­lie­ni­scher Städ­te, in: Kurt-​Ulrich Jäsch­ke/Gert Mel­ville (Hg.), Was mach­te im Mit­tel­al­ter zur Stadt? Selbst­ver­ständ­nis, Au­ßen­sicht und Er­schei­nungs­bil­der mit­tel­al­ter­li­cher Städ­te (Quel­len und For­schun­gen zur Ge­schich­te der Stadt Heil­bronn 18), Heil­bronn 2007, S. 67-89.

Wenn Sie nur auf eine be­stimm­te Seite die­ses Auf­sat­zes ver­wei­sen wol­len, schrei­ben Sie bei der ers­ten Nen­nung die­ses Auf­sat­zes:

Ul­rich Meier, Kom­mu­nen, Stadt­staa­ten, Re­pu­bli­ken. Ge­dan­ken zu Er­schei­nungs­bild, Selbst­ver­ständ­nis und Au­ßen­an­sicht ita­lie­ni­scher Städ­te, in: Kurt-​Ulrich Jäsch­ke/Gert Mel­ville (Hg.), Was mach­te im Mit­tel­al­ter zur Stadt? Selbst­ver­ständ­nis, Au­ßen­sicht und Er­schei­nungs­bil­der mit­tel­al­ter­li­cher Städ­te (Quel­len und For­schun­gen zur Ge­schich­te der Stadt Heil­bronn 18), Heil­bronn 2007, S. 67-89, hier S. 70.

Bei Mo­no­gra­phien oder Auf­sät­zen mit meh­re­ren Ver­fas­se­rIn­nen oder Her­aus­ge­be­rIn­nen wer­den bis zu drei von ihnen na­ment­lich ge­nannt. Gibt es mehr als drei Au­torIn­nen oder Her­aus­ge­be­rIn­nen, wird nur der/die erste ge­folgt von „u.a.“ (für „und an­de­re“) ge­nannt.

Bei­spiel:

Bernd Schneid­mül­ler, Ka­ta­stro­phe­n­er­in­ne­rung: Große Pest und Ju­den­po­gro­me 1348 bis 1352, in: Pim den Boer u.a. (Hg.), Eu­ro­päi­sche Er­in­ne­rungs­or­te, Bd. 2: Das Haus Eu­ro­pa, Mün­chen 2012, S. 393-​401, hier S. 397.

Be­zie­hen Sie sich in Ihrer Haus­ar­beit erst­mals auf einen AUFSATZ IN EINEM AUSSTELLUNGSKATALOG:

Vor­na­me Nach­na­me, Titel des Auf­sat­zes. Un­ter­ti­tel des Auf­sat­zes, in: Titel des Aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ges. Un­ter­ti­tel des Aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ges (Ausst.-Kat. In­sti­tu­ti­on, Ort der In­sti­tu­ti­on), hg. von Vor­na­me Nach­na­me des Her­aus­ge­bers und Vor­na­me Nach­na­me des zwei­ten Her­aus­ge­bers, Er­schei­nungs­ort Er­schei­nungs­jahr, S.  - .

Wie identifizieren Sie diese Angaben in einem Ausstellungskatalog?

Beispiel:

Benjamin H. D. Buchloh, Warburgs Vorbild? Das Ende der Collage/Fotocollage im Nachkriegseuropa, in: Deep Storage. Arsenale der Erinnerung. Sammeln, Speichern, Archivieren in der Kunst (Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München, Nationalgalerie SMPK, Berlin, Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und Henry Art Gallery, Seattle), hg. von Ingrid Schaffner und Matthias Winzen, München/New York 1997, S. 50-60.

Wenn Sie nur auf eine bestimmte Seite dieses Aufsatzes verweisen wollen, schreiben Sie bei der ersten Nennung dieses Aufsatzes:

Benjamin H. D. Buchloh, Warburgs Vorbild? Das Ende der Collage/Fotocollage im Nachkriegseuropa, in: Deep Storage. Arsenale der Erinnerung. Sammeln, Speichern, Archivieren in der Kunst (Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München, Nationalgalerie SMPK, Berlin, Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und Henry Art Gallery, Seattle), hg. von Ingrid Schaffner und Matthias Winzen, München/New York 1997, S. 50-60, hier S. 57.

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf einen LEXIKONARTIKEL, für den ein*e Autor*in genannt ist:

Vorname Nachname, Art. Titel des Artikels, in: Titel des Lexikons Bandangabe, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Sp.  - .

(„Sp“. steht für Spalte.)

Beispiel:

Manfred Gerwing, Art. Kirchenschatz, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, München 1991, Sp. 1178.

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf einen LEXIKONARTIKEL, für den kein Autor genannt ist:

Art. Titel des Artikels, in: Titel des Lexikons Bandangabe, Erscheinungsjahr, Sp.   (oder S.  ).

Beispiel:

Art. Stadt, in: Der Brockhaus Geschichte. Personen, Daten, Hintergründe, Mannheim u.a. 2003, S. 840f.
(Dieses Lexikon besteht nur aus einem Band, deshalb im Beispiel keine Bandangabe.)

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf eine INTERNETSEITE:

Geben Sie niemals nur die URL (die „Internetadresse“) an, sondern:
Sondern:

Vorname Nachname, Titel des Textes, in: Internetplattform, Erstelldatum, <URL>, [Stand: Abrufdatum].

Beispiel:

Stefan Gorißen, Rezension zu: Danny Weber, Das Handels- und Bankhaus Frege & Comp. in Leipzig (1739-1816), Stuttgart 2008, in: H-Soz-u-Kult, 01.10.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-4-003> [Stand: 12.09.2016].

KURZBELEGE: Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit zum wiederholten Male auf einen Text, geben Sie in der Fußnote nur noch einen Kurzbeleg an. Er besteht aus:

Nachname des Autors, Titelstichwort, S.  .

Beispiele:

Go­ri­ßen, Han­dels­haus, S. 52; Pa­trut, „Zi­geu­ner“, S. 290f.;  Meier, Kom­mu­nen, S. 80;  Gerwing, Kir­chen­schatz, Sp. 1178.

Als Titelstichwort wird i.d.R. das erste Substantiv verwendet, ggf. ergänzt um ein sinntragendes Adjektiv.

„Ebd.“ (Ebenda) Wenn Sie in zwei Fußnoten hintereinander auf den gleichen Text verweisen, können Sie in der zweiten Fußnote statt eines Kurzbelegs auch Folgendes schreiben:

Ebd., S  .

AUFLAGE:

Ist der Text in dem Jahr, das Sie angeben, zum ersten oder zum wiederholten Mal erschienen? Wann kam er zum ersten Mal heraus? Durch diese Angaben erfahren Leser*innen etwas über das Alter des Textes sowie über seine Bedeutung oder Beliebtheit – schließlich werden nur wichtige und beliebte Texte mehrfach herausgegeben.

Beispiel 1:

Heinrich von Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 1 Bis zum zweiten Pariser Frieden, 6. Auflage, Leipzig 1897.

oder

Heinrich von Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 1 Bis zum zweiten Pariser Frieden, Leipzig 18976.

Sie können auch noch das Jahr und den Ort der Erstauflage hinzufügen, z.B. so:

Heinrich von Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 1 Bis zum zweiten Pariser Frieden, Leipzig 18976 [erste Auflage Leipzig 1879].

Beispiel 2:

Georg Simmel, Philosophie des Geldes, Berlin 19586 [erste Auflage Leipzig 1900].

oder

Georg Simmel, Philosophie des Geldes, 6. Auflage, Berlin 1958 [erste Auflage Leipzig 1900].

Im Beispiel 1 ist durch die Angabe zur ersten Auflage erkennbar, dass der Band innerhalb von 18 Jahren sechsmal aufgelegt wurde! Treitschkes Werk muss sich also gut verkauft haben. Im Beispiel 2 schützen die Angaben davor zu denken, das Buch sei in den späten fünfziger Jahren erschienen. Es wird deutlich, dass es im Jahr 1900 erstmals erschien und bis in die 50er Jahre sechsmal herausgegeben wurde. Verwenden Sie Nachdrucke älterer Werke, etwa Reprints von Büchern des 18. oder 19. Jahrhunderts, ist die Angabe der Erstauflage eine wesentliche Information!

FUSSNOTEN WIE SÄTZE BEHANDELN:

Fußnoten beginnen immer mit einem Großbuchstaben und enden immer mit einem Punkt.

SEITENANGABEN:

Beziehen Sie sich nur auf eine Seite in einem Text, geben Sie am Ende der Fußnote die Seite an, zum Beispiel:

S. 12.

Beziehen Sie sich auf zwei aufeinander folgende Seiten in einem Text, geben Sie am Ende der Fußnote die Seiten folgendermaßen an:

S. 12 f. (f steht für „folgende“)

Beziehen Sie sich auf drei aufeinander folgende Seiten in einem Text, geben Sie am Ende der Fußnote die Seiten folgendermaßen an:

S. 12 ff. (ff. steht für fortfolgende)

Beziehen Sie sich auf mehr als drei aufeinander folgende Seiten in einem Text, geben Sie am Ende der Fußnote die Seiten folgendermaßen an:

S. 12-15.

Beziehen Sie sich auf mehrere Seiten in einem Text, die nicht unmittelbar aufeinander folgen, geben Sie die Seiten am Ende der Fußnote folgendermaßen an:

S. 12, 15 u. 18.

„Vgl.“ steht für VERGLEICHE.

Zwei Möglichkeiten:

  • A) Wenn Sie mit Ihrer Fuß­no­te nach­wei­sen wol­len, woher ein in­di­rek­tes (nicht wort­wört­li­ches) Zitat stammt, das Sie in Ihrem Text ver­wen­den, set­zen Sie vor die bi­blio­gra­phi­sche An­ga­be „Vgl.“.
    Zum Beispiel:

Vgl. Patrut, „Zigeuner“, S. 292.

  • B) Sie wei­sen in­di­rek­te Zi­ta­te in der glei­chen Form nach wie di­rek­te (wort­wört­li­che) Zi­ta­te und ver­zich­ten dabei auf „Vgl.“.
    „Vgl.“ ver­wen­den Sie nur, wenn Sie auf Li­te­ra­tur ver­wei­sen wol­len, die Wei­ter­füh­ren­des zu dem ent­hält, das Sie in Ihrem Text an­ge­spro­chen haben.
    Zum Beispiel:

    Pa­trut, „Zi­geu­ner“, S. 292. Vgl. zu die­sem Punkt ein­ge­hen­der Her­fried Münk­ler, Na­ti­on als po­li­ti­sche Idee im früh­neu­zeit­li­chen Eu­ro­pa, in: Klaus Gar­ber (Hrsg.), Na­ti­on und Li­te­ra­tur im Eu­ro­pa der Neu­zeit. Akten des 1. In­ter­na­tio­na­len Kon­gres­ses zur Kul­tur­ge­schich­te der Frü­hen Neu­zeit, Tü­bin­gen 1989, S. 57-86, ins­be­son­de­re S. 71-77.

Texte, die Sie nicht selber gelesen haben, sondern nur indirekt, über andere AutorInnen wahrnehmen:

Solche Texte geben Sie NICHT in Fußnoten und im Literaturverzeichnis an.

„zit. n.“ – ZITIERT NACH:

Wenn Sie sich auf Texte beziehen wollen, die andere Autoren verwendet haben, besorgen Sie sich diese Texte!
Nur in seltenen Fällen dürfen Sie darauf verzichten, zum Beispiel wenn es sich um schwer zugängliche Texte handelt. Dann zitieren Sie einen solchen Text nach einem anderen.

Beispiel:

„In Oberhausen sind die Arbeiter noch zu weit zurück. […] Warum, weil sie zu feig sind. Einige verstecken sich hinter ihre (sic!) Frauen, diese haben mir schon selbst gesagt, dass sie so feige Männer haben.“

Protokoll einer Gewerkschaftsversammlung der Gutehoffnungshütte v. 19.7.1905, zit. n.: Thomas Welskopp, Leben im Rhythmus der Hütte. Geschlechterbeziehungen in Stahlarbeitergemeinden des Ruhrgebietes und Pennsylvanias 1890-1920, in: Westfälische Forschungen 45, 1995, S. 205- 241, hier: S. 214.

 


B) HISTORISCHE QUELLEN IN FUSSNOTEN ANGEBEN

Zur Er­in­ne­rung: In der Ge­schichts­wis­sen­schaft un­ter­schei­det man zwi­schen wis­sen­schaft­li­cher Li­te­ra­tur und  Quel­len. „Quel­len sind alles, wor­auf un­se­re Kennt­nis des Ver­gan­ge­nen ur­sprüng­lich zu­rück­geht.“ (Win­fried Schul­ze, Ein­füh­rung in die Neue­re Ge­schich­te, 5. über­ar­bei­te­te und ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge, Stutt­gart 2010, S. 46). Was für eine geschichtswissenschaftliche Ar­beit zur Quel­le wird und was nicht, ist von der je­wei­li­gen Fra­ge­stel­lung ab­hän­gig. (In anderen Wissenschaften werden oft wissenschaftliche Publikationen als Quellen bezeichnet. Achten Sie darauf, im geschichtswissenschaftlichen Kontext nur historische Quellen als Quellen zu bezeichnen.)
Es sind ty­pi­scher­wei­se vier Wege, über die His­to­ri­ke­r*n­nen und Stu­die­ren­de an Quel­len ge­lan­gen, die sie in ihren schrift­li­chen Ar­bei­ten ver­wen­den:

  • Ar­chi­ve
  • Quel­le­n­edi­tio­nen (His­to­ri­ke­r*in­nen haben un­ge­druck­te oder schwer zu­gäng­li­che Quel­len zu­sam­men­ge­stellt, tran­skri­biert, oft auch quel­len­kri­tisch kom­men­tiert und in einer Edi­ti­on zu­gäng­lich ge­macht.)
  • Di­gi­ta­li­sa­te von Quel­len, die Sie im In­ter­net ab­ru­fen kön­nen.
  • Zei­tungs­ar­ti­kel, alte Bü­cher und an­de­re Quel­len, die im Ori­gi­nal zu­gäng­lich sind.

Das Prin­zip, Quel­len an­zu­ge­ben, deckt sich mit dem, an­de­re bi­blio­gra­phi­sche An­ga­ben zu ma­chen. Das Ziel ist, Le­se­r*in­nen zu er­mög­li­chen, die Quel­len zu fin­den, mit denen Sie ge­ar­bei­tet haben, und auch die Stel­len in oder an Quel­len genau zu iden­ti­fi­zie­ren, auf die Sie sich in Ihrer Ar­beit be­zie­hen.
Von In­ter­es­se sind:

  • Name des Au­tors/der Au­torin (so­weit er ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­bar ist),
  • Titel des Tex­tes (wenn es sich um einen Text han­delt) bzw. Be­zeich­nung der Quel­le
  • Ent­ste­hungs­zeit und -ort
  • Zu­gäng­lich­keit, Auf­be­wah­rungs­ort (das kann ein Ar­chiv, eine Edi­ti­on, ein In­ter­net­por­tal oder an­de­res sein)

ARCHIVALISCHE QUELLEN IN FUSSNOTEN ANGEBEN:

Grund­sätz­lich geben Sie an:

  • das Ar­chiv (mit einem Kür­zel, das Sie in einem Ab­kür­zungs­ver­zeich­nis auf­schlüs­seln oder bei der ers­ten Nen­nung des Ar­chivs ein­füh­ren und dann in den fol­gen­den An­mer­kun­gen ver­wen­den)
  • die Si­gna­tur, unter der die Quel­le im Ar­chiv auf­be­wahrt wird
  • ge­ge­be­nen­falls eine Be­zeich­nung oder den Titel der Quel­le
  • ge­ge­be­nen­falls das Ent­ste­hungs­da­tum der Quel­le
  • ge­ge­be­nen­falls Seiten-​ oder folio-​Angabe.

Bei­spie­l 1:

Stadt­ar­chiv Lemgo [StAL], A 450, Sta­tu­ta Lem­go­vi­ensi­um (1584), Cap. 20, fol. 306.

Abs­trakt:
Archiv [Kür­zel des Ar­chivs], Si­gna­tur, Titel der Quel­le (Datum), Ab­schnitt in­ner­halb der Quel­le, folio-​Angabe.

Beispiel 2:

StAL, A 35, Pro­to­col­li pu­bli­ci (3.6.1602), S. 111.

Abs­trakt:
Kür­zel des Ar­chivs, Si­gna­tur, Titel der Quel­le (Ab­schnitt und zu­gleich Da­tums­an­ga­be), S  .

 

QUELLEN ANGEBEN, DIE IN EINER QUELLENEDITION HERAUSGEGEBEN WURDEN:

Die Form, in der sol­che Quel­len an­zu­ge­ben sind, gleicht der­je­ni­gen, in der Auf­sät­ze aus Sam­mel­wer­ken an­ge­ge­ben wer­den. Zu­nächst geben Sie In­for­ma­tio­nen über die Quel­le selbst, an­schlie­ßend ma­chen Sie An­ga­ben zur Edi­ti­on.

Bei­spiel 1:

Die Gol­de­ne Bulle, Nürn­berg 1356, in: Lo­renz Wein­rich (Hg.), Quel­len zur Ver­fas­sungs­ge­schich­te des Römisch-​Deutschen Rei­ches im Spät­mit­tel­al­ter (1250-​1500) (Aus­ge­wähl­te Quel­len zur deut­schen Ge­schich­te des Mit­tel­al­ters 33), Darm­stadt 1983, S. 314-​393.

Abs­trakt

Titel der Quel­le, Ort Jahr, in: Name des Her­aus­ge­bers (Hg.), Titel der Edi­ti­on (Schrif­ten­rei­he), Ort Jahr, S.  - .

Ab der zwei­ten Nen­nung in einer Fuß­no­te kön­nen Sie dann schrei­ben:

Gol­de­ne Bulle, S.

Bei­spiel 2:

Tho­mas von Aquin, Summa Theo­lo­gi­ca, Sup­ple­men­tum, qua­es­tio 20, art. 2 (Die deut­sche Thomas-​Ausgabe. Voll­stän­di­ge, un­ge­kürz­te deutsch-​lateinische Aus­ga­be der Summa Theo­lo­gi­ca, Bd. 32, Graz u.a. 1985, S. 63f.).

Abs­trakt

Name des Au­tors, Titel, Ab­schnitt (Titel der Quel­le­n­edi­ti­on. Un­ter­ti­tel der Quel­le­n­edi­ti­on, Bd.  , Ort Jahr, S.  .)

In die­sem Bei­spiel fehlt das „in:“, weil die ge­sam­te mehr­bän­di­ge Edi­ti­on aus­schließ­lich das Werk eines ein­zel­nen Au­tors ent­hält.

Ab der zwei­ten Nen­nung in einer Fuß­no­te kön­nen Sie schrei­ben:

Tho­mas von Aquin, Summa, Bd. 32, S.  .

Abs­trakt

Name des Au­tors, Ti­tel­stich­wort, Bd. der Edi­ti­on, S.  .

Bei­spiel 3:

Des durch­lauch­tigs­ten, hoch­ge­bo­re­nen fürs­ten und herrn, herrn Au­gus­ten, her­zo­gen von Sach­sen u.s.w. Ord­nun­gen, wie es in sei­ner churf. lan­den bei den kir­chen [...] ge­hal­ten wer­den sol. 1580, in: Emil Seh­ling (Hg.), Die evan­ge­li­schen Kir­chen­ord­nun­gen des XVI. Jahr­hun­derts [im Fol­gen­den: EKO], erste Ab­tei­lung: Sach­sen und Thü­rin­gen, nebst an­gren­zen­den Ge­bie­ten, erste Hälf­te: Die Ord­nun­gen Lu­thers. Die er­nes­ti­ni­schen und al­ber­ti­ni­schen Ge­bie­te, Leip­zig 1902, S. 359-​457, hier be­son­ders S. 385-​389 („Von ehe­sa­chen“).

Abs­trakt

Titel der Quel­le [in diesem Beispiel sind der Auf­trag­ge­ber und auch das Er­schei­nungs­jahr darin ent­hal­ten], in: Name des Her­aus­ge­bers (Hg.), Titel der Quel­le­n­edi­ti­on, Band­zahl, Er­schei­nungs­jahr, S.  - .

In der Pra­xis wird in der Fuß­no­te manch­mal nur die Quel­le­n­edi­ti­on an­ge­ge­ben, dies ins­be­son­de­re dann, wenn im Text selbst be­reits nä­he­re In­for­ma­tio­nen zur Quel­le ge­ge­ben wur­den. Wenn Sie zum Bei­spiel ge­schrie­ben haben: „Her­zog Au­gust von Sach­sen er­ließ im Jahr 1580 eine um­fas­sen­de Kir­chen­ord­nung. Darin ist ein Ab­schnitt mit der Über­schrift ‚Von ehe­sa­chen‘ ent­hal­ten, in dem aus­führ­lich dar­legt wird, wie Un­zucht und Ehe­bruch be­straft wer­den sol­len.“ kön­nen Sie in der Fuß­no­te auf den Titel der Quel­le ver­zich­ten. Der Fuß­no­ten­text würde dann lau­ten:

Emil Seh­ling (Hg.), Die evan­ge­li­schen Kir­chen­ord­nun­gen des XVI. Jahr­hun­derts [im Fol­gen­den: EKO], erste Ab­tei­lung: Sach­sen und Thü­rin­gen, nebst an­gren­zen­den Ge­bie­ten, erste Hälf­te: Die Ord­nun­gen Lu­thers. Die er­nes­ti­ni­schen und al­ber­ti­ni­schen Ge­bie­te, Leip­zig 1902, S. 359-​457, hier be­son­ders S. 385-​389 („Von ehe­sa­chen“).

In ecki­gen Klam­mern [im Fol­gen­den: EKO] wei­sen Sie dar­auf hin, wie Sie die Quel­le­n­edi­ti­on ab der zwei­ten Nen­nung ab­kür­zen wer­den.

Abs­trakt

Name des Her­aus­ge­bers (Hg.), Titel der Quel­le­n­edi­ti­on [im Fol­gen­den: Kür­zel für die Quel­le­n­edi­ti­on], Band­zahl, Er­schei­nungs­jahr, S.  - , hier be­son­ders: Sei­ten­zah­len des Ab­schnitts, auf den Sie sich be­zie­hen.

Ab der zwei­ten Nen­nung in einer Fuß­no­te kön­nen Sie dann schrei­ben:

EKO, I,1, S. 385-​389.

Sie sehen an die­sen Bei­spie­len, dass die An­ga­ben von edier­ten Quel­len in Fuß­no­ten nicht immer streng einem ein­zi­gen Sche­ma fol­gen. Stel­len Sie si­cher, dass Ihre Le­se­r*in­nen die Quel­len, mit denen Sie ge­ar­bei­tet haben, iden­ti­fi­zie­ren und auf­fin­den kön­nen, und ge­stal­ten Sie Ihre An­ga­ben trans­pa­rent und mög­lichst sys­te­ma­tisch.
 

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf einen FILM:
Nachname, Vornameinitialen. (Produzent) & Nachname, Vornameinitialen. (Regisseur), Titel [Medium]. Produktionsort: Produktionsfirma Erscheinungsjahr, gegebenenfalls auch Filmminuten, auf die Sie sich beziehen.

Beispiel:
Finerman, W., Starkey, S. P., Tisch, S. (Produzenten) & Zemeckis, R. (Regisseur), Forrest Gump [Film]. USA: Paramount Pictures 1994, 10:12-11:20.
 

Beziehen Sie sich in Ihrer Hausarbeit erstmals auf einen SOCIAL MEDIA POST:
Name, (Datum) die ersten max. 20 Wörter des Beitrags als Titel [Art des Beitrags], Plattform URL

Beispiel:
Nina Kleinoeder (16. Mai 2022), Professionelle Textarbeit als Kernkompetenz der #Geschichtswissenschaft [Tweet], Twitter https://twitter.com/NKleinoeder/status/1526277369748652038

KONVENTIONEN IN DER ALTEN GESCHICHTE:

Alt­his­to­ri­ke­r*n­nen zi­tie­ren oft an­ti­ke Au­toren, deren Werke schon viel­fach und in vie­len Über­set­zun­gen ediert wor­den sind. In den Fuß­no­ten geben sie nur Autor, Werk, Ab­schnitt des Wer­kes an. Erst im Quel­len­ver­zeich­nis am Schluss eines Tex­tes ver­mer­ken sie zu­sätz­lich, mit wel­cher Edi­ti­on sie ge­ar­bei­tet haben. Der Vor­teil die­ser Zi­tier­wei­se ist, dass Le­se­r*n­nen Zi­ta­te aus dem Werk in allen Edi­tio­nen leicht auf­fin­den kön­nen. Orientieren Sie sich für Arbeiten zur Alten Geschichte bitte am Leitfaden (Leitfaden "Belegen und Zitieren" PDF).

 

DIGITALISATE VON QUELLEN ANGEBEN, DIE IM INTERNET ZUR VERFÜGUNG STEHEN:

 

Es gibt eine zu­neh­men­de Zahl von se­riö­sen In­ter­net­por­ta­len, die Di­gi­ta­li­sa­te von Ori­gi­nal­quel­len zur Ver­fü­gung stel­len.

Bei­spiel:

Ae­gi­di­us Al­ber­ti­nus, Hauß­po­li­cey. Be­greifft vier un­terschidtli­che Theyl: Im ers­ten und an­dern wirdt ge­han­delt von den Junck­fräw­li­chen und le­digs Standts Per­so­nen und ihrem ver­hal­ten. Im drit­ten, vom Ehe­standt und Ambt der Män­ner. Im vierd­ten, wird den Wei­bern ein schö­ner und art­li­cher Spie­gel ge­schenckt, dar­inn sie sich alles ihres ge­fal­lens spieg­len kön­nen, Mün­chen 1602. <http://www.mdz-​nbn-resolving.de/urn/re­sol­ver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-​bsb10873326-5> [Stand: 25.11.2015].

Abs­trakt

Autor, Titel. Un­ter­ti­tel, Ort Jahr, <URL> [Stand: Ab­ruf­da­tum].

 

ZEITUNGSARTIKEL UND ANDERE QUELLEN ANGEBEN, DIE IHNEN IM ORIGINAL VORLIEGEN:

Zei­tungs­ar­ti­kel, die Ihnen im Ori­gi­nal vor­lie­gen:

Autor, Titel des Ar­ti­kels, in: Zei­tung, Nr.  , Er­schei­nungs­da­tum, S.  .

Bei­spiel:

Carl-​Christian Kai­ser, Ab­schied vom Hand­be­trieb, in: Die Zeit, Nr. 74, 11.11.1977, S. 8.

Ist der Autor/die Au­torin eines Zei­tungs­ar­ti­kels nicht ge­nannt:

Bei­spiel:

Art. „Die Gue­ril­la kämpft aus dem Hin­ter­halt“, in: Der Spie­gel, Nr. 23, 29.05.1972, S. 24.

Ab der zwei­ten Nen­nung die­ser Ar­ti­kel ver­wen­den Sie einen Kurz­ti­tel, z.B.:

Kai­ser, Ab­schied.
Art. „Gue­ril­la“.

 

QUELLEN, DIE NICHT ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICH SIND, soll­ten Sie fo­to­ko­pie­ren oder fo­to­gra­fie­ren und die Ab­bil­dun­gen Ihren Le­se­r*in­nen im An­hang Ihrer Ar­beit zu­gäng­lich ma­chen.

Bei­spiel:

Wasch­mit­tel­ver­pa­ckung Per­sil, frühe sieb­zi­ger Jahre (siehe An­hang).


C) EIN QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS GESTALTEN

Im Folgenden sind alle Quellen und alle Literaturtitel, die in dieser Handreichung angegeben wurden, in ein Quellen- und Literaturverzeichnis eingeordnet.

Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Quellen

    a. Ungedruckte Quellen

    Stadtarchiv Lemgo (StAL),
    A 35, Protocolli publici
    A 450, Statuta Lemgoviensium (1584).

    Waschmittelverpackung Persil, frühe siebziger Jahre (siehe Anhang).

    b. Gedruckte Quellen

    Albertinus, Aegidius, Haußpolicey. Begreifft vier unterschidtliche Theyl: Im ersten und andern wirdt gehandelt von den Junckfräwlichen und ledigs Standts Personen und ihrem verhalten. Im dritten, vom Ehestandt und Ambt der Männer. Im vierdten, wird den Weibern ein schöner und artlicher Spiegel geschenckt, darinn sie sich alles ihres gefallens spieglen können, München 1602. <http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10873326-5> [Stand: 25.11.2015].

    Des durchlauchtigsten, hochgeborenen fürsten und herrn, herrn Augusten, herzogen von Sachsen u.s.w. Ordnungen, wie es in seiner churf. landen bei den krichen [...] gehalten werden sol. 1580, in: Emil Sehling (Hg.), Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts, erste Abteilung: Sachsen und Thüringen, nebst angrenzenden Gebieten, erste Hälfte: Die Ordnungen Luthers. Die ernestinischen und albertinischen Gebiete, Leipzig 1902, S. 359-457, besonders S. 385-389 („Von ehesachen“).

    Art. „Die Guerilla kämpft aus dem Hinterhalt“, in: Der Spiegel, Nr. 23, 29.05.1972, S. 24.

    Die Goldene Bulle, Nürnberg 1356, in: Lorenz Weinrich (Hg.), Quellen zur Verfassungsgeschichte des Römisch-Deutschen Reiches im Spätmittelalter (1250-1500), (Ausgewählte Quellen zur Geschichte des Mittelalters 33), Darmstadt 1983, S. 314-393.

    Kaiser, Carl-Christian, Abschied vom Handbetrieb, in: Die Zeit, Nr. 74, 11.11.1977, S. 8.

    Thomas von Aquin, Summa Theologica (Die deutsche Thomas-Ausgabe. Vollständige, ungekürzte deutsch-lateinische Ausgabe der Summa Theologica, Bd. 32, Graz u.a. 1985). 

    c. Filme

    Finerman, W., Starkey, S. P., Tisch, S. (Produzenten) & Zemeckis, R. (Regisseur), Forrest Gump [Film]. USA: Paramount Pictures 1994.

    d. Social Media

    Nina Kleinoeder (16. Mai 2022), Professionelle Textarbeit als Kernkompetenz der #Geschichtswissenschaft [Tweet], Twitter https://twitter.com/NKleinoeder/status/1526277369748652038
     
  2. Literatur

    Buch­loh, Ben­ja­min H. D., War­burgs Vor­bild? Das Ende der Col­la­ge/Fo­to­col­la­ge im Nach­kriegs­eu­ro­pa, in: Deep Sto­rage. Ar­se­na­le der Er­in­ne­rung. Sam­meln, Spei­chern, Ar­chi­vie­ren in der Kunst (Ausst.-Kat. Haus der Kunst, Mün­chen, Na­tio­nal­ga­le­rie SMPK, Ber­lin, Kunst­mu­se­um Düs­sel­dorf im Eh­ren­hof und Henry Art Gal­le­ry, Se­at­tle), hg. von In­grid Schaff­ner und Mat­thi­as Win­zen, Mün­chen/New York 1997, S. 50-60.

    Gerwing, Manfred, Art. Kirchenschatz, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, München 1991, Sp. 1178.

    Gorißen, Stefan, Rezension zu: Danny Weber, Das Handels- und Bankhaus Frege & Comp. in Leipzig (1739-1816), Stuttgart 2008, in: H-Soz-u-Kult, 01.10.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-4-003> [Stand: 12.09.2016].

    Meier, Ulrich, Kommunen, Stadtstaaten, Republiken. Gedanken zu Erscheinungsbild, Selbstverständnis und Außenansicht italienischer Städte, in: Kurt-Ulrich Jäschke/Gert Melville (Hg.), Was machte im Mittelalter zur Stadt? Selbstverständnis, Außensicht und Erscheinungsbilder mittelalterlicher Städte (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 18), Heilbronn 2007, S. 67-89.

    Patrut, Iulia-Karin, „Zigeuner“ als Grenzfigur deutscher Selbstentwürfe, in: Geschichte und Gesellschaft 39 (2013), S. 286-305.

    Schneidmüller, Bernd, Katastrophenerinnerung: Große Pest und Judenpogrome 1348 bis 1352, in: Pim den Boer u.a. (Hg.), Europäische Erinnerungsorte, Bd. 2: Das Haus Europa, München 2012, S. 393-401.

    Simmel, Georg, Philosophie des Geldes, Berlin 19586 [erste Auflage Leipzig 1900].

    Art. Stadt, in: Der Brockhaus Geschichte. Personen, Daten, Hintergründe, Mannheim u.a. 2003, S. 840f.

    Treitschke, Heinrich von, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 1 Bis zum zweiten Pariser Frieden, Leipzig 18976 [erste Auflage Leipzig 1879].

    Welskopp, Thomas, Leben im Rhythmus der Hütte. Geschlechterbeziehungen in Stahlarbeitergemeinden des Ruhrgebietes und Pennsylvanias 1890-1920, in: Westfälische Forschungen 45 (1995), S. 205-241.

Bitte achten Sie darauf, die Angaben in den einzelnen Abschnitten alphabetisch nach den Nachnamen der AutorInnen zu ordnen bzw., wenn solche Namen fehlen, nach den Titeln.

Haben Sie Fragen? Bitte wenden Sie sich an Friederike Neumann (friederike.neumann@uni-bielefeld.de) oder Claus Kröger (claus.kroeger@uni-bielefeld.de).

Haben Ihnen diese Hinweise geholfen? Bitte senden Sie Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge an Friederike Neumann (friederike.neumann@uni-bielefeld.de).

Friederike Neumann, Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Geschichtswissenschaft, Programm „richtig einsteigen.“, Oktober 2016, mit Unterstützung von Stefan Gorißen, Claus Kröger und Michael Zozmann.


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