Um den Nachhaltigkeitsprozess voranzubringen und Universitätsmitgliedern Austauschgelegenheiten zum Thema Nachhaltigkeit an Hochschulen zu geben, ist die Universität Mitglied in der DG HochN. Die Mitgliedschaft ermöglicht es allen Universitätsmitgliedern (ausdrücklich auch Studierenden) an einem der verschiedenen Hubs zu Themen wie Innovative Lehrformate für BNE, Klimaneutralität an Hochschulen, Nachhaltigkeitsberichten und studentisches Engagement teilzunehmen und mitzudiskutieren. Informationen zu den unterschiedlichen Angeboten finden sich auf der Webseite, wo auch ein Newsletter bestellt werden kann.
Im Jahr 2021 haben sich die 16 Universitäten des Landes NRW – darunter auch die Universität Bielefeld – zusammen mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie zu der Nachhaltigkeitsinitiative der Universitäten in NRW – HumboldtN zusammengeschlossen. Hierbei werden gemeinsame Forschungsinteressen und Nachhaltigkeitsbemühungen der verschiedenen Universitäten koordiniert und Expertise gebündelt. Frau Prof.'in Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld, ist im Vorstand der HumboldtN. Im Rahmen einer Posterwanderausstellung präsentierte die Universität Bielefeld im Jahr 2022 gemeinsam mit den 15 weiteren Universitäten ein Poster zu dem Thema „Under pressure. Nachhaltigkeit und ihre Spannungsfelder“, in dem sie den Partizipationsprozess zum Nachhaltigkeitsleitbild, das Nachhaltige Semester und das neue Hörsaalgebäude Y vorstellte. Die Poster wurden und werden an verschiedenen Orten in NRW, wie dem Landtag, verschiedenen Universitäten und dem Wuppertal Institut ausgestellt.
Vom 30.05.2023 bis zum 02.06.2023 war das Nachhaltigkeitsbüro der Universität Bielefeld im Rahmen der Erasmus+ Staff Mobility zu Besuch an der Universität Utrecht, um die Arbeit des dortigen Green Office kennenzulernen. Die Erfahrungen anderer Hochschulen mit dem Thema Nachhaltigkeit sind für die Arbeit des Nachhaltigkeitsbüros essentiell.
Das Green Office in Utrecht gilt dabei als ein Best-Practice-Beispiel für ein etabliertes Nachhaltigkeitsbüro. Es setzt seit September 2013 den Fokus auf Information, Aktivierung und Beratung/ Unterstützung von Studierenden und Mitarbeitenden bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten. Später wurde es Teil des Sustainability Office, das alle hochschulpolitischen Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit zusammenführt. Das Green Office in Utrecht ist zudem eine sichtbare Anlaufstelle für Ideen und Belange rund um das Thema Nachhaltigkeit, in dem Studierende den Platz finden sich über Nachhaltigkeit auszutauschen und Projekte zu initiieren, aber auch, um sich über Themen wie Recycling oder nachhaltige Dienstreisen zu informieren oder einen kostenlosen Pflanzenableger vom Babyplant-Stand mitzunehmen. Aber auch Workshops und Vorträge rund um das Thema Nachhaltigkeit finden regelmäßig ihren Platz im Green Office.
Die vielfältigen Nachhaltigkeitsinitiativen auf dem Campus sind beeindruckend, vor allem die großen Blühflächen und Wildwiesen, der Tiny Forest und die Pflanzkästen der verschiedenen Fachschaften. Darüber hinaus unterhält das Green Office der Universität Utrecht einen Lastenräderverleih, einen Thrift-Shack als Tauschbörse für gebrauchte Gegenstände und den "Freedge" - einen Kühlschrank zum Teilen von Lebensmitteln. Generell ist der Campus der Universität Utrecht sehr modern, insbesondere durch die gute Radinfrastruktur, eine Grauwasseranlage für die Bewässerung von Pflanzen, Videokonferenz-Kabinen und Shared Offices. Außerdem gibt es ein breites Angebot an pflanzlichen Essensmöglichkeiten auf dem gesamten Campus.
Auch das moderne Stadtbild von Utrecht ist beeindruckend, vor allem die Ausrichtung der Stadt auf den Radverkehr in Form von sehr gut ausgebauten Radwegen und zahlreichen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, zum Beispiel im größten Fahrrad-Parkhaus der Welt, welches für rund 12.500 Fahrräder Platz bietet.
Der Besuch in Utrecht war insgesamt sehr inspirierend und ermöglichte einen Einblick in die erfolgreichen Strategien und Initiativen zur Förderung der Nachhaltigkeit auf dem Campus und in der Stadt. Vor allem für die Arbeit im Nachhaltigkeitsbüro konnten viele Ideen und Inspirationen mitgenommen werden.