Die Ausrichtung der wissenschaftlichen Weiterbildung orientiert sich am Leitbild „Transcending Boundaries“ der Universität Bielefeld. Wissenschaftliche Weiterbildung wird nicht verkürzt als einseitige Wissensvermittlung, sondern als Chance wechselseitiger disziplin- und grenzüberschreitender Kommunikation von Wissenschaft, Gesellschaft und Region verstanden.
Die Entwicklung der wissenschaftlichen Weiterbildung in der Akademie erfolgt auf Basis der Prinzipien:
Dem Anspruch der Nachfrageorientierung wird in u.a. durch Vernetzung mit regionalen Weiterbildungsträgern, der Einbeziehung von (angebots-spezifischen) Praxisvertretern/innen in Planungs- und Entwicklungsprozesse und einer konsequent zielgruppenspezifischen Ausrichtung der Weiterbildungsangebote Rechnung getragen.
Die Weiterbildungsangebote richten sich sowohl an Hochschulabsolvent/innen als auch an Personen, die einen ersten nicht-universitären Berufsabschluss erworben haben sowie an wissenschaftlich Interessierte, die Wissen vertiefen, ergänzen oder aktualisieren wollen. Als weiterer potenzieller Kundenstamm sind Unternehmen, Verbände oder Kommunen zu berücksichtigen, die ihre Mitarbeiter/innen weiterqualifizieren möchten und für die individuelle Angebote zu entwickeln sind. Als eine neue Zielgruppe sind insbesondere auch Arbeitnehmer/innen im fortgeschrittenen Lebensalter zu fokussieren.
Weiterhin soll die Vernetzung mit regionalen Weiterbildungsträgern, Verbänden und Institutionen genutzt werden, um neue Bedarfe und Zielgruppen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Weiterbildung zu identifizieren.
Die Wissenschaftsorientierung wird durch die Beteiligung der Fakultäten und/oder einzelnen Abteilungen, Hochschullehrer/innen als fachliche Träger der Angebote und durch die disziplinübergreifenden Forschungsaktivitäten der Akademie sichergestellt.
Damit ist es möglich, aktuelle Forschungsergebnisse direkt in die Konzeption wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote einzubringen und auf diesem Wege den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis zu fördern. Dieser enge Bezug zur wissenschaftlichen Forschung stellt sicher, dass die Weiterbildungsangebote stets am Puls neuer wissenschaftlicher Entwicklungen bleiben und eine hohe fachliche Qualität gewährleisten.
In der didaktischen Gestaltung der wissenschaftlichen Weiterbildungsangebote wird auf die Erkenntnisse hochschuldidaktischer Forschung an der Universität Bielefeld zurückgegriffen. Zudem werden praxisnahe Lehr-/Lernmethoden eingesetzt, die den spezifischen Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht werden und deren eigenständige Wissensaneignung fördern. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Verknüpfung theoretischer Inhalte mit anwendungsorientierten Fallbeispielen und damit der Förderung wissenschaftlichen Denkens und praktischen Handelns.
Die wissenschaftliche Weiterbildung legt Wert darauf, auch den gesellschaftlichen Bildungsauftrag der Universität zu erfüllen und damit zu (Weiter-)Bildungsprozessen beizutragen, die durch wissenschaftliches Denken zu kritischer Reflexivität anregen und dadurch zur Förderung der persönlichen Entwicklung der Weiterbildungsteilnehmer/innen sowie zu einer gesellschaftlichen Wertschöpfung beitragen.
"Wissensschaftskommunikation" umschreibt hier den Austausch, die Verteilung, die Vernetzung sowie die gemeinsame Konstruktion von Wissen unter prinzipieller Beteiligung von Akteuren und Organisationen aller gesellschaftlichen Bereiche.
Hinsichtlich der Angebotsgestaltung hat die Universität Bielefeld den Anspruch, innovative und anwendungsorientierte hochschuldidaktische Formate zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren.
Beispielhaft wird auf das in Bielefeld entwickelte Modell der sog. „Interaktiven Professionalisierung“, mit dem Ziel wissenschaftliches Wissen und praktisches Erfahrungswissen mittels didaktischer Inszenierungen (z.B. Arbeit an authentischen Fällen) zu verschränken, verwiesen. Die mit diesem oder anderen Modellen angestrebte interaktive Form der Wissenskommunikation soll einen wechselseitigen Lehr-Lernprozess sowie einen Transfer von wissenschaftlichem Wissen in andere Felder der Gesellschaft ermöglichen.