In den Hochschulen werden eine Vielzahl unterschiedlicher (Web-)Anwendungen und digitaler Systeme in der Verwaltung eingesetzt. Das Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW), hat das Ziel, die Barrierefreiheit in der Verwaltung der Hochschulen in NRW langfristig sicherzustellen.
Hierfür werden Barrierefreiheitsprüfungen durchgeführt und Prozesse sowie Lösungen entwickelt, um die Barrierefreiheit von (Web-)Anwendungen, Systemen und Softwarelösungen nachhaltig zu verbessern. Bereits im Beschaffungsprozess soll sichergestellt werden, dass diese die Kriterien der Barrierefreiheit erfüllen. Zusätzlich bietet das Kompetenzzentrum Fortbildungen und Beratung an, um Mitarbeitende für das Thema zu sensibilisieren und zu qualifizieren.
Das Projekt gliedert sich in vier Handlungsfelder: Die Überprüfung der Barrierefreiheit von bestehenden Anwendungen und Systemen (Handlungsfeld 1), die Integration der Barrierefreiheitsprüfung in den Beschaffungsprozess (Handlungsfeld 2), die Einbindung der Barrierefreiheitsprüfung in Entwicklungs- und Anpassungsprozesse von Anwendungen und Systemen innerhalb der Hochschulen (Handlungsfeld 3) sowie die Förderung von Personalentwicklung und Kommunikation (Handlungsfeld 4).
Somit wird der gesamte Verwaltungsprozess der Hochschulen abgedeckt und die digitale Barrierefreiheit in die Fachverfahren und Prozesse integriert. Alle Nutzenden profitieren außerdem von einer verbesserten Usability, die durch die Umsetzung der Kriterien von Barrierefreiheit erreicht wird. Hierfür stellt das Kompetenzzentrum gebündelte Expertise und ein Support- und Servicesystem bereit.
Hochschulen sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre digitalen Services barrierefrei anzubieten, gemäß dem E-Government-Gesetz und den damit verbundenen Gesetzen zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung, wie die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), das Behindertengleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen (BGG NRW) und die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung Nordrhein-Westfalen (BITVNRW).
Bisher wurde jedoch in den verwendeten Anwendungen, Systemen und Fachverfahren nicht systematisch auf Barrierefreiheit geachtet, was die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung erheblich einschränkt. Das Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW hat die Aufgabe, diese Lücke zu schließen und die digitale Barrierefreiheit an den Hochschulen zu gewährleisten.
Michael Johannfunke
Koordinator der ZAB, Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen und Beauftragter der Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung
Jonas Kristian Hinz
Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW
Valérie Wittek
Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW
Marcel Gemander
Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW
Christin Sandmann-Götz
Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW
Jan Reppien
Kompetenzzentrum barrierefreie digitale Hochschulverwaltung.NRW
Dustin Matzel
Referent für Innovation und Entwicklung barrierefreier Technologien in Forschung und Lehre; Teamleitung Softwareentwicklung