Studierende, die gerne bei uns ein Projekt im Rahmen ihres Projektmoduls, der Bachelor- oder Masterarbeit machen wollen, sind gerne jederzeit willkommen. Die Projekte sind i. A. an die verschiedenen Doktorarbeiten angegliedert und damit wichtige Daten, die nicht in der Schreibtischschublade verschwinden, sondern unsere Forschung gemeinsam voranbringen. Studierende können aber auch gerne mit eigenen Ideen kommen. Wir bemühen uns, soweit möglich, auch diese in einem entsprechenden Projekt zu verwirklichen.
Ein Spezialmodul bei uns ist keine Voraussetzung, auch wenn es wünschenswert ist. Das Thema kann auf Wunsch mit mehr ökologischem oder mehr chemischem Schwerpunkt ausgelegt werden.
Hier finden Sie eine Auswahl von möglichen Projekten, wir haben aber auch mehr im Angebot. Kommen Sie doch einfach vorbei und informieren Sie sich unverbindlich über die aktuellen Möglichkeiten.
Wir untersuchen die Einfüsse diverser „global change“ Faktoren, wie Trockenstress, Überflutungen aber auch Mikroplastik-Anreicherung, die unser Anthropozän charakterisieren, auf das Wachstum, die Physiologie und den Metabolismus von Pflanzen. Hierbei werden Pflanzen unter standardisierten Bedingungen angezogen und anschließend diverse Parameter analytisch erhoben.
Sublethale Insektizidkonzentrationen töten Tiere nicht, aber können sich auf diverse Eigenschaften der Individuen auswirken. In diesem Projekt werden herbivore Insekten unterschiedlicher Fraßtypen auf Futter gehalten, das mit verschiedenen Insektizidkonzentrationen behandelt wurde und deren Entwicklung sowie weitere individuelle Antworten verfolgt.
Wenn Insekten Substanzen gezielt aufsuchen und aufnehmen, diese aber nicht zur Ernährung dienen, spricht man von Pharmakophagie. Einige Diterpenoide aus Pflanzen bewirken Pharmakophagie bei der Blattwespenart Athalia rosae. Welche Stoffe genau aufgenommen werden und wie sie metabolisiert werden, soll mittels Biotests und chemischer Analytik untersucht werden.
Indem Knöllchenbakterien, die sog. Rhizobien, den Nährstoffhaushalt sowie die Abwehrchemie von Pflanzen verändern, könnten sie indirekt die Entwicklung von oberirdisch fressenden Herbivoren beeinflussen. Mithilfe von Biotests soll untersucht werden, ob der Rhizobiensstatus der Wurzeln Einfluss auf das Fraßverhalten von verschiedenen Herbivoren nimmt.
Das Phloem stellt ein wichtiges Transportsystem der Pflanze dar. Mithilfe von Blattläusen (Aphidentechnik) ist es möglich, Phloemsaft zu gewinnen und zu analysieren. Es soll untersucht werden, welche Stoffe im Phloemsaft von Pflanzen vorkommen und ob die Phloemsaft-Zusammensetzung von externen Faktoren abhängt. Es können auch Biotests ausgearbeitet werden, in denen der Einfluss verschiedener Phloemsaft-Zusammensetzungen auf die Entwicklung der Blattläuse untersucht wird.
Lichtverschmutzung (auch ALAN, für artificial light at night, genannt) beeinflusst möglicherweise sowohl Pflanzen als auch Tiere in ihrem Metabolismus und Verhalten. Bis jetzt wissen wir aber noch sehr wenig über die Konsequenzen. Mithilfe von gezielt angesteuerten LEDs können in diesem Projekt Effekte verschiedener Lichtbedingungen auf Pflanzen-Insekten Wechselwirkungen untersucht werden.
Die Umwelt, die ein Individuum während seines frühen Lebens erfährt, kann seinen Phänotyp im Adultstadium und damit auch den Phänotyp seiner Nachkommen stark beeinflussen. Anhand der Rübenblattwespe (Athalia rosae) untersuchen wir, wie solche Effekte bei Arten mit einem komplexen Lebenszyklus funktionieren könnten und wie sie mit Faktoren interagieren, die Individuen im Adultstadium beeinflussen, insbesondere mit dem Vorhandensein oder Fehlen bestimmter pharmakophager Chemikalien.