Wir leben heutzutage in der sogenannten „Plastik-Generation“: fast alle Produkte bestehen aus Plastik oder sind mit Plastikmaterialien verpackt. Dies äußert sich vor allem in der weltweiten Plastikproduktion, welche in den letzten 13 Jahren von 225 Millionen Tonnen in 2004 auf 311 Millionen Tonnen in 2014 angestiegen ist (PlasticsEurope, 2015).
Plastikpartikel lassen sich in Mikro-, Meso- und Makroplastik einteilen, wobei in meiner Promotion der Fokus auf den Mikroplastikpartikeln liegen soll, welche eine Größe von unter 5 mm aufweisen (Arthur et al., 2009; European Commission, 2013). Mikroplastik lässt sich in primäres und sekundäres Mikroplastik unterscheiden. Sekundäres Mikroplastik, 80 % des Mikroplastiks, entsteht durch Verwitterung (photolytische, mechanische, biologische, chemische und physikalische Prozesse) größerer Plastikfragmente (Browne et al., 2007; Cole et al., 2011). 80 % des gefundenen Plastikabfalls im marinen Bereich enthält Plastikabfälle aus terrestrischen Quellen (Andrady, 2011), was bedeutet, dass der größte Plastikabfall aus dem Binnenland über die Flüsse als Transportroute in die Ozeane getragen wird. Die Langlebigkeit (PET-Flasche z.B. ca. 450 Jahre) und das Potential zur Bioakkumulation über die Organismen stellt eine ernstzunehmende Gefahr für die Tierwelt als auch letztendlich für die Menschheit als letztes Glied in der Nahrungskette dar (Eerkes-Medrano et al., 2015; Wright et al., 2013).
Nicht nur große Individuen in den Weltmeeren sind betroffen, auch mikroskopische kleine Organismen in aquatischen Meer- und Süßwasserökosystemen sind dieser Umweltverschmutzung ausgesetzt, worunter unter anderem die sogenannte Makro- und Meiofauna zählen (Giere, 2009). Die artenreichste und dominanteste Gruppe der Meiofauna, die Fadenwürmer (Nematoden), spielen eine wichtige Schlüsselfunktion im benthischen Nahrungsnetz, in welchem sie signifikante Positionen zwischen der Mikro- und Makrofauna sowie Fischen einnehmen (Weber & Traunspurger 2015; Hodda et al., 2009; Traunspurger et al., 1997). Zudem nehmen sie eine zentrale Rolle im Zersetzungsprozess wichtiger Nährstoffe ein (Majdi & Traunspurger, 2015).
In meiner Promotion werde ich die Aufnahme, den Verbleib und die Wirkung von Mikroplastikpartikeln gegenüber der NematodenartCaenorhabditis elegans untersuchen. Dazu werde ich Aufnahme- und Verbleibtests, chronische Toxizitätstests nach ISO-Richtlinie 10872 und Life-Cycle Experimente durchführen.
seit März 2018 | Doktorandin in der Abteilung Tierökologie, Universität Bielefeld |
Januar 2017 | Masterarbeit: "A multi-generation study: Effects of the metal copper in standardized toxicity tests (ISO 10872) using the nematodeCaenorhabditis elegans" |
2014-2017 | Masterstudiengang Fundamental and Applied Ecology, Universität Bielefeld |
Sep. 2014 | Bachelorarbeit: "Toxizitätstests im Flüssigmedium mit Aldicarb und Blei an Caenorhabditis elegans - Akut-zu chronisch-Verhältnisse." |
2011-2014 | Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften, Universität Bielefeld |