Projektbeschreibung (deutsch)
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt nimmt seinen Ausgangspunkt von mehreren postpandemischen Entwicklungen am Oberstufen-Kolleg. Es schließt zunächst an den Ergebnissen der Forschung zu den Wahrnehmungen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Lernen und den Bildungsgang durch die Schüler:innen am Oberstufen-Kolleg an. Die Ergebnisse der Studie zeigen u. a., dass sich die Schüler:innen v. a. durch den Distanzunterricht schlecht konzentrieren und motivieren konnten und Schwierigkeiten hatten, sich selbst zu strukturieren. Die Ergebnisse weisen ebenfalls darauf hin, dass das Tutor:innensystem die Schüler:innen in besonderen Situationen, wie der Corona-Pandemie, aber auch darüber hinaus, bei ihrem Bildungsgang und in ihrem Lernen, unterstützen kann. Zudem zeigen unterschiedliche Erhebungen am OS, dass das Tutor:in-Schüler:in-Verhältnis positiv eingeschätzt wird und das Schulklima entsprechend positiv beeinflussen kann (vgl. bereits Kuhnen & Palowski, 2018 sowie aktuelle Ergebnisse des VAMOS-Projekts: VAmZAM April 2024). In dem Folgeprojekt wollen wir daher den Fokus auf das Tutor:innensystem am Oberstufen-Kolleg legen. Dabei scheinen für uns beide Akteur:innengruppen, die Schüler:innen sowie die Lehrkräfte, relevant. In dem explorativen FEP geht es uns dabei jedoch - aus Gründen der Umsetzbarkeit - zunächst darum, die Wahrnehmung des Tutor:innensystems aus Sicht der Schüler:innen mithilfe von Interviews zu erfassen. Die Ergebnisse sollen dann im Anschluss im Rahmen eines Schulentwicklungstages dem Kollegium vorgestellt werden. Gleichzeitig werden wir uns theoretisch mit den unterschiedlichen Beratungskonzepten auseinandersetzen und anhand der Auswertung der Schüler:inneninterviews gedankenexperimentell ,Typen von Beratungsempfänger:innen am OS´ herausarbeiten. Diese Typenbildung soll dazu dienen, den Lehrkräften in ihrer Funktion als Tutor:innen eine Orientierung zu bieten und transparent zu machen, welche Art der Beratung unterschiedliche Schüler:innen benötigen könnten. Dazu werden wir die Ergebnisse/Typenbildung regelmäßig im Beratungsteam vorstellen, um auch hier eine Rückmeldung bzw. Einschätzung von praktizierenden Tutor:innen zu erhalten. Dabei ist uns bewusst, dass es lediglich um eine idealtypische Darstellung von Beratungsbedürfnissen von Schüler:innen gehen kann und ein Beratungsprozess kontingent ist, sich Bedürfnisse entsprechend der Lebenssituationen ändern können und dass die Passung zwischen Lehrkraft und Schüler:innen gegeben sein muss und diese nicht per se durch ,technische Hinweise‘ evoziert werden kann. Es handelt sich entsprechend um ein exploratives Projekt, was sicherlich im Prozess auf weitere Fragen stoßen wird und sich der Weiterentwicklung des Tutor:innensystems annähert.
Projektbeschreibung (englisch)