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MIN(T)KLUSIV

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld
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Koordinatoren MIN(T)klusiv-Netzwerk

Koordinator Mathematik


														Prof. Dr. Alexander Salle
													 (Photo)

Prof. Dr. Alexander Salle

Telefon Sekr.
+49 521 106-67550
Raum
UHG V6-230

Koordinator Naturwissenschaften


														Prof. Dr. Matthias Wilde
													 (Photo)

Prof. Dr. Matthias Wilde

Telefon Sekr.
+49 521 106-5560
Raum
UHG W3-133

Koordinator Transfer


														Prof. Dr. Martin Heinrich
													 (Photo)

Prof. Dr. Martin Heinrich

Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulentwicklung und Schulforschung als Leiter der Wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg.

Telefon Sekr.
+49 521 106-6872
Raum
Gebäude Z Z2-501

Zielsetzung

Mission-Statement Netzwerk MIN(T)klusiv-Netzwerk

Angesichts globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Überbevölkerung steht die Frage im Raum, wie gut unser Bildungssystem junge Menschen auf diese komplexen Probleme vorbereitet. Besonders im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) müssen Bildungsprozesse darauf abzielen, die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln, um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen. Dies wird auf internationaler Ebene in den Sustainable Development Goals formuliert.

Der Umgang mit diesen Herausforderungen erfordert jedoch mehr als bloße Wissensvermittlung: Demokratische Partizipation, Offenheit für neue Perspektiven sowie kreatives und kritisches Denken sind unverzichtbar. Nur so können Resignation und das Gefühl der Ohnmacht überwunden werden, sodass junge Menschen sich in die Lage versetzt fühlen, aktiv zu handeln.

Ein kritischer Blick auf das deutsche Schulsystem zeigt jedoch, dass nicht alle Schüler:innen die gleichen Chancen haben, sich in diesem Sinne zu entfalten. Die PISA-Studie 2022 verdeutlicht, dass sozioökonomisch benachteiligte Schüler in Mathematik um drei bis vier Jahre hinter ihren besser gestellten Mitschüler zurückliegen. Besonders kritisch ist in Deutschland auch der Einfluss des Migrationshintergrunds, der – selbst nach Bereinigung des sozioökonomischen Status – zu einem Rückstand von etwa einem Schuljahr führt (Lewalter et al., 2023). Diese Unterschiede sind in Deutschland stärker ausgeprägt als in vielen anderen Ländern. Zudem hat sich in den Naturwissenschaften seit 2018 der Anteil der Schüler, die die Mindestanforderungen nicht erfüllen, erhöht, während der Anteil der besonders leistungsstarken Schüler:innen konstant geblieben ist. Dies deutet darauf hin, dass es Schüler:innen gibt, die im Schulsystem nicht ausreichend wahrgenommen und gefördert werden. Das ZDI.NRW prägt für diese Schüler:innen den Begriff „easy to ignore“ und möchte damit deutlich machen, dass Schulen, Lehrkräfte und andere Bildungseinrichtungen dieses „Übersehen“ aktiv reflektieren und Wege finden, alle Schüler:innen hinreichend zu berücksichtigen und „in den Blick zu nehmen“ (zdi.nrw, 2023)

Die zentrale Frage, die sich daraus ergibt, ist, inwieweit das deutsche Bildungssystem in der Lage ist, allen Schüler:innen – unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund oder Migrationsstatus – die gleichen Chancen zu bieten, um die notwendigen Kompetenzen für die Bewältigung globaler Herausforderungen zu erwerben.

Um die Sustainable Development Goals zu erreichen, ist es entscheidend, dass alle Menschen Zugang zu Bildung erhalten und aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen und gerechten Welt mitwirken. Dabei sind die Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit vielschichtig: Sie erfordern nicht nur umfassendes Wissen und „scientific literacy“, sondern auch ein tiefes Verständnis für die zeitlichen und räumlichen Dimensionen der Probleme sowie ethische Überlegungen, um in komplexen Situationen handlungsfähig zu bleiben.

Für Schüler:innen mit besonderen Herausforderungen und Bildungsgeschichten können diese Anforderungen besonders anspruchsvoll erscheinen. Sie benötigen nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern auch Mut und kreative Ideen, um sich den Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung zu stellen. Die PISA-Sondererhebung zum kreativen Denken zeigt, dass Deutschland in diesem Bereich hinter dem OECD-Durchschnitt zurückbleibt, und es wird deutlich, dass viele Schüler:innen in Deutschland im Vergleich zum internationalen Durchschnitt weniger von ihren Lehrkräften ermutigt werden, kreative Lösungsansätze zu entwickeln.

Das MIN(T)KLUSIV-Netzwerk setzt sich daher gezielt dafür ein, diesen Defiziten durch innovative Forschungs- und Entwicklungsansätze entgegenzuwirken und so MINT-Bildung möglichst exklusionsminimierend bzw. inklusiv zu gestalten.

Literatur

zdi.nrw (2023). Hingehen statt Übersehen. Wie bisher nicht erreichte Zielgruppen mit MINT-Angeboten erreicht werden können. https://zdi-portal.de/wp-content/uploads/2024/01/Unter-der-Lupe-Easy-to-ignore_zdi-Design_V6-final_web.pdf

Lewalter, D., Diedrich, J., Goldhammer, F., Köller, O., & Reiss, K. (Hrsg.). (2023). PISA 2022: Analyse der Bildungsergebnisse in Deutschland. Waxmann. https://doi.org/10.31244/9783830998488

 

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