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Forschung

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Wirtschaft und Arbeit

Die Mitglieder des Arbeitsbereichs vertreten die Arbeits- und die Wirtschaftssoziologie in Forschung und Lehre.
Wirtschaften und Arbeiten sind ubiquitäre Phänomene: in allen historischen und gegenwärtigen Gesellschaften wurde und wird gewirtschaftet und gearbeitet. Durch Wirtschaften treffen Menschen Vorsorge für zukünftige Bedarfe, durch Arbeit sichern und reproduzieren sie ihr individuelles und gesellschaftliches Leben.

Wirtschaftssoziologie

Die Entwicklung der Wirtschaftssoziologie als einer eigenständigen Disziplin der Soziologie kann als wissenschaftliche Antwort auf die zunehmende Ausdifferenzierung und Verselbständigung der Wirtschaft in der Gesellschaft und auf die zunehmende Ausbreitung ökonomisch geprägter Denk- und Handlungsmuster auf alle Bereiche moderner Gesellschaften verstanden werden. In diesem Sinne kann man Wirtschaftssoziologie als spezielle Soziologie des gesellschaftlichen Teilsystems Wirtschaft, ihrer Institutionen, Organisationen, Felder, Handlungsmuster und Akteure, oder als Soziologie wirtschaftlichen Handelns in der Gesellschaft konzipieren. Als spezielle Soziologie der Wirtschaft fragt sie danach, wie das System der materiellen Reproduktion einer Gesellschaft (Produktion, Tausch, Verteilung, Konsum) von den jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Strukturen und Prozessen und von denen anderer Gesellschaften abhängt. Faktisch konzentriert sich die Wirtschaftssoziologie heute auf moderne, kapitalistisch geprägte, industrielle, "westliche" Marktwirtschaften.

Arbeitssoziologie

In der modernen Gesellschaft hat Arbeit einen doppelten Bezug: Sie hat zum einen Gesellschaftsbezug. Arbeit ist ein wesentliches Inklusionsmedium in die Gesellschaft, zunächst vor allem in das Wirtschaftssystem. Über Erwerbsarbeit erwerben Personen Einkommen sowie Anwartschaften gegenüber den Systemen sozialer Sicherung. Auch soziale Ungleichheit vermittelt sich zentral über die Inklusion in das Wirtschaftssystem über Arbeit. Auf dieser Ebene der Systembildung lassen sich weiterhin die Ausdifferenzierung von Arbeitsmärkten, Markt- bzw. Wettbewerbsstrukturen und Regulationsmodellen beobachten. Neben dem Gesellschaftsbezug (gesellschaftliche Organisation von Arbeit) hat Erwerbsarbeit zum zweiten einen Organisationsbezug. Gearbeitet wird insbesondere in Organisationen vor allem des Wirtschaftssystems, aber auch in Organisationen anderer gesellschaftlicher Bereiche: etwa in Rechtsanwaltskanzleien, Finanzämtern oder dem Öko-Institut. Auf dieser Ebene der Systembildung stehen Fragen der organisatorischen Formung des Mediums Arbeit im Zentrum. Beispiele hierfür sind Arbeitszeiten oder die Definition und Zuweisung von Arbeitsaufgaben. Die Soziologie der Arbeit interessiert sich für den Formwandel sowie für die Wechselwirkungen zwischen der gesellschaftlichen Organisation und der organisatorischen Formung von Arbeit.

 

Wirtschaftssoziologie und Arbeitssoziologie haben eine Reihe relevanter Gemeinsamkeiten in mehreren Dimensionen: eng miteinander verflochtene Gegenstandsbereiche, gemeinsame theoretische Bezüge, geteilte Methoden, gleiche oder verwandte Themen (wie Arbeitsmarkt, Industrielle Beziehungen, Produktionsregime) und berücksichtigte Klassiker (u. a. Marx, Durkheim, Weber, Polanyi). Die Gemeinsamkeiten, insbesondere im Gegenstandsbereich und bei den Themen, bieten andererseits die Chance, die unterschiedlichen Perspektiven beider Teildisziplinen herauszustellen und damit deren disziplinäres Profil zu schärfen. Für konkrete Schwerpunkte des Arbeitsbereichs in Forschung und Lehre vgl. die Punkte 3 und 4

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