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Forschung

Campus der Universität Bielefeld
© Fakultät für Soziologie

Archiv aller Themen

23. Sept. 2013


Lust an der Langsamkeit: „Slowness als Lifestyle"

Eine neue Philosophie der Langsamkeit (slow movement) lädt zu einer Lebensweise ein, die allgegenwärtiger Hektik, täglichem Stress und drohendem Burnout die Werte des guten Lebens entgegensetzt. Nicht allein Verweigerung ist angesagt, sondern eine Kultur der Entschleunigung, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit.

Dahinter steht die Diagnose, dass nicht die Schulkinder, sondern die gesamte Gesellschaft an einer umfassenden Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leidet, und dass die vermeintlichen Rezepte der Ruhig-Stellung durch Medienhype, Kaufrausch, kommunikative Erreichbarkeit und Wochenend-Urlaube gerade die Ursachen der Störung sind.

In verschiedenen Bereichen sind bereits internationale Bewegungen entstanden - z.B. Slow Food, Slow Media, Slow Travel, Cittaslow – die sich der Kultivierung unserer Sinne, der Sorgfalt bei Information und Kommunikation, der Wertschätzung von Gegenständen und der Bewahrung von Lebensqualitäten verschrieben haben. Entstehen hier neue Lebensstile, beeinflussen diese vielleicht sogar den Wandel der Gesellschaft?

Ein Befund stimmt allerdings nachdenklich. Durch die Jahrhunderte hindurch reißen die Klagen über die Beschleunigung des Lebens nicht ab. So stellten sich in der Renaissance Gelehrte der Informationsflut entgegen, die die Erfindung des Buchdrucks auslöste, die Romantiker der Frühindustrialisierung, die Kulturkritiker der Vernetzung der Welt durch Eisenbahn und Dampfschifffahrt. Wenig richteten sie aus. Was sie verteidigten, wirkte schon kurze Zeit später umständlich, betulich, nostalgisch. Wie können wir eine Balance finden, wenn wir die Schnelllebigkeit unserer selbst und unserer Umwelt ablehnen, jedoch uns nicht als Technikfeinde oder Modernisierungsverlierer verstehen wollen?

Durch den Abend leitet Sabria David, die führend an der Formulierung von Konzeptionen zur Entschleunigung der medialen und realen Welt beteiligt sind.

Einführung: Prof. Dr. Wolfgang Krohn
Moderation: Prof. Dr. Alexandra Pontzen

 

22. Juli 2013


Intimität im Netz - Neue Formen von Liebe, Freundschaft und Erotik

Intimität bezeichnet die Nähe zweier Menschen, die einander vertrauen und sich gemeinsam erleben. In Freundschaft und Liebe findet das Ich sich selbst und empfindet sich als glücklich – so lehrte es die Sozialphilosophie. Jedoch bringt die moderne Medienwelt Möglichkeiten der Intimität ins Spiel, die weder Vertrautheit noch Gemeinsamkeit bedürfen – die virtuelle und anonyme, ja fiktionale Intimität. Große Gefühle entstehen im Internet auch zwischen Menschen, die sich nie gesehen haben und sich vielleicht unter falscher Identität verbergen. Facebook verschafft Vertrauen zu Partnern, weil deren Profile über ihre Freunde, Adds, und Posts abgecheckt werden können. Viele, die Intimkommunikation im Netz betreiben, bekennen, dass es gerade die Anonymität ist, die ihnen erlaubt, geheime Wünsche und Neigungen jenseits von Scham und Peinlichkeit auszusprechen. Ihren Partnern geht es ebenso. Dieses Paradox der Erfüllung von Intimität unter der Bedingung der Fremdheit gilt es zu erkunden.

Kritiker wenden ein, dass sich in der virtuellen Intimität nur die Entfremdung der modernen Gesellschaft technologisch vollendet. Das Begehren wird auf Ersatzobjekte gelenkt, die nicht einmal mehr existieren müssen. Im Cybersex fände diese Entwicklung ihren Höhepunkt. Jedoch lässt sich erwidern, dass Erotik niemals nur körperliche Nähe, sondern immer auch Imagination und Fantasie umfasste, die den geheimen Wünschen und Lüsten Zuflucht bieten. Das verbindet überaschenderweise die literarische Tradition mit der modernen teletechnischen Kommunikation.

In dem Gespräch sollen nicht nur die empirischen Befunde zur virtuellen Intimität im Netz zur Sprache kommen, sondern auch die literarischen Ausdrucksformen und psychologisch-philosophischen Interpretationen der neuen Beziehungsmuster.

Der Abend wird moderiert von Frau Prof. Dr. Alexandra Pontzen, Universität Essen-Duisburg

 

27. Mai 2013


Bauchentscheidungen - Intuition und Vernunft im Widerspruch

Einführung: Prof. Dr. Martin Carrier, Philosoph an der Universität Bielefeld

Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologie an der Universität Bielefeld

Intuitives Wissen, das uns Rat gibt, ohne dass wir es in Sprache fassen können, gebrauchen wir häufiger als wir zugeben. Man räumt ungern ein, dass die Begründungen für das sichere Gefühl fehlen. Und passen solche Bauchgefühle noch in eine Wirklichkeit, die immer schnelllebiger und undurchsichtiger wird? Sind nicht längst die raffinierten Computerprogramme, die möglichst viele Informationen zu optimalen Handlungsstrategien verarbeiten, überlegen?

Die neuere Forschung hat sich dem Spannungsverhältnis von Intuition und Rationalität zugewendet. Herausgekommen ist, dass Intuition keineswegs per se irrational, sondern einer kalkulierten Entscheidungsfindung in vielen Lebensbereichen überlegen ist. Die Forscher haben sogar herauszufinden versucht, wie unser Unbewusstes zu Werke geht, wenn es unsere Bauchgefühle spielen lässt. Diese Erkenntnisse können wiederum helfen, uns selbst besser zu verstehen, wenn es um die Bewältigung unserer Alltagsprobleme geht - um die Anlage des mühsam Ersparten, um die Wahl zwischen medizinischen Therapien, um Abstimmungen im Beruf, die Schulform der Kinder oder die Partnerwahl. Wie machen wir das? Und wenn wir uns die Entscheidungen nicht selbst zutrauen, wie machen es die Experten?

Die Intuition war in der philosophischen Tradition lange die überlegene Eingebung dessen, der mit geschultem Gefühl in einer Sache bewandert war und auf einen Blick das Wichtige vom Unwichtigen scheiden konnte. Sie wurde auf dem Altar der umfassenden Informationsverarbeitung im rationalen Nutzen-Schaden-Kalkül geopfert. In welchem Umfang erhalten die Bauchentscheidungen – von denen wir sowieso nie lassen konnten - neue Anerkennung und Berechtigung?

 

18. März 2013


Schöne Lügen - Über die politische Korrektheit der öffentlichen Sprache

Sprache ist ein System von Zeichen; sie bezeichnen Menschen und Dinge, Ideen und Handlungen. Im Gebrauch reichern sich die Bezeichnungen mit Wertungen und Assoziationen an, die poetisch, witzig, mehrdeutig, aber auch beleidigend und verletzend wirken können. Deshalb werden seit den 1980er Jahren Wörter und Wendungen, die benachteiligte Menschen und Minderheiten diskriminieren oder herabwürdigen, durch ‚neutrale’ oder ‚positive’ Bezeichnungen ersetzt.

Was aber, wenn der Eindruck entsteht, man dürfe ‚die Dinge nicht mehr bei Namen‘ nennen? Wenn Beschönigungen bedenkliche Zustände in Politik und Wirtschaft verschleiern? Wenn political correctness auch auf unser privates Sprechen übergreift? Dann werden aus ‚Behinderten‘ ‚Herausgeforderte‘, aus ‚Einwanderern‘ Menschen mit ‚Migrationshintergrund‘ und aus‘ Negerküssen‘ ‚Eierschaumküsse‘.

Wieviel politische Korrektheit brauchen wir und wo fängt sie an, unsere Sprache zu verfälschen und unser Denken und Fühlen zu manipulieren? Was ist so verlockend an den ‚schönen Lügen’, und warum genießen wir trotzdem gezielte Regelverstöße und Tabubrüche von Publizisten und Comedians? Gegenstand des Gastmahls soll das Dilemma sein, in das das Bemühen zwischen respektvoller Sprache, die nicht weh tun soll, und präziser Benennung, die weh tun kann, führt.

 

21. Januar 2013


Lebensentwürfe und - erfahrungen: Wann ist man mit sich zufrieden ohne sich aufzugeben?

„Werde, der du bist“ mahnte das Wort des Dichters Pindar auf einer der Inschriften des Orakels von Delphi. Die innere Spannung, sich zu sich selbst aufzumachen, ohne doch vorweg zu wissen, wer man sei, hat die Philosophen von Platon über Nietzsche bis Heidegger beschäftigt. Jeder verspürt sie in seinen Lebensphasen. Im Jugendalter dramatisch als Öffnung der Horizonte des Möglichen und zugleich als Qual der Entscheidungen. In der mittleren Phase des Lebens als die offene Frage, ob man es richtig getroffen hat, oder sich in falschen Kompromissen belügt. Im Alter als die verwunderte oder bittere Nachfrage, ob das denn nun alles gewesen sei?

Wir möchten uns einerseits vergewissern, dass wir mit dem Gewählten und Erreichten zufrieden sein können, und sind doch nicht sicher, ob wir uns damit selbst verfehlen. Wir spüren den Impuls, noch einmal vor das delphische Orakel zu treten und uns die Aufgabe zu suchen, in der wir uns finden statt (uns) aufzugeben.

Dieses philosophische Gastmahl ist das erste nach dem Jahreswechsel, an dem es die Tradition der guten Vorsätze gibt. Was bedeuten sie uns mit Blick auf unsere Lebensentwürfe?

Prof. Dr. Ralf Stoecker, der gerade von Universität Potsdam nach Bielefeld auf die Professur für praktische Philosophie wechselt, gibt eine Einführung in das Thema aus ethisch-philosophischer Sicht.

Dr. Steffi Koch-Stoecker, leitende Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in Bethel, trägt Beobachtungen und Erkenntnisse aus der therapeutischen Praxis bei.

Prof. Dr. Martin Carrier, Universität Bielefeld, moderiert den Abend.

 

19. November 2012


Mann und Frau: Die (Un-)Ordnung der Geschlechter heute

Wer sind Mann und Frau, die wir aus Schöpfungsmythen, Bildwelten, Romanen und dem eigenen Erleben so gut kennen und die uns doch rätselhaft bleiben? Mit Kategorien ordnen wir die Wahrnehmung der Welt. Kinder lernen die Kategorien Mann und Frau wie 'natürliche' Kategorien (z.B. wie Pflanze und Tier). Damit ist das Denken in schematisierenden Klischees fast unwiderstehlich: Männer sind machtbewusst, Frauen verständnisvoll; bereits in der Schule sind Mädchen „zu blöt zum Autovahrn“ und Jungen „alles Angeber“. Allerdings sind die Inhalte dieser Stereotype variabel. Zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Kulturen werden Männern und Frauen je andere Eigenschaften zugeschrieben.

Die feministische Bewegung hat die klassische Geschlechterordnung ins Wanken gebracht. Eine scharfe Position behauptet, es gäbe nicht zwei sondern viele Geschlechter und Geschlecht habe man nur in bestimmten Situationen und unter konkreten Begegnungen. Begründet ist jedoch auch die Gegenposition nach ‚Gleichheit in der Differenz‘, die biologische Unterschiede und geschlechtsspezifische soziale Rollen anerkennt. Wo genau stehen wir heute im Diskurs der Geschlechter? Welchen stereotypisierenden Denkgewohnheiten sind wir verfallen? Was bedarf es an institutionellen Regelungen zur Gleichbehandlung der Geschlechter?

Frau Dr. Gertrud Nunner-Winkler, ehemalige Professorin an der Universität München und Forscherin am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, wird uns in das Thema einführen.

Frau Prof. Dr. Alexandra Pontzenwird den Abend moderieren.

 

23. Juli 2012


Menschenwürde - ein starker Begriff ohne Wirkung?

Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Referent: Prof. Dr. Wolfgang van den Daele, Soziologie und Jurist

Viel lasten wir dem Begriff ‚Menschenwürde‘ auf: Er ist der zentrale Bezugspunkt unserer Verfassung („Die Würde des Menschen ist unantastbar“ Art. 1 GG); er bezeichnet das unauflösbare Wesensmerkmal des Menschen, das ihn von Sachen und Tieren unterscheidet. Er ist ein Auftrag an die Politik, die Verhältnisse so zu gestalten, dass alle Menschen in Würde leben können. Und er hindert die Wissenschaft vor übergriffigen Forschungen am Menschen. Im Anschluss an die klassische Philosophie ist Menschenwürde auch ein Auftrag an jeden Einzelnen, seinem freien Willen durch ein angemessenes Leben gerecht zu werden (Kant). – Hält der Begriff diese Belastungen aus? Greift er wirkungsvoll in unser Rechtswesen ein und bestimmt die Politikprogramme? Kann er uns noch die Schamesröte ins Gesicht treiben angesichts des Leids und der Unterdrückung in der Welt? Skeptiker sagen: Lieber auf einen Begriff verzichten, der nichts bewirkt außer Illusionen. Anhänger beharren darauf, dass unsere Reflexion auf die Menschlichkeit nach wie vor einen begrifflichen Bezugspunkt braucht.

Wir wollen im Gespräch die historische Herkunft und philosophische Bedeutung des Begriffs beleuchten und den Fragen nachgehen, ob er wirkungsvoll in politisch-ethische Entscheidungen eingreifen und Leitbild unserer Lebensführung sein kann.

Der Referent des Abends, Prof. Dr. Wolfgang van den Daele, hat am „Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung“ viele Forschungsprojekte zur Menschenwürde betreut und war als Mitglied des „Deutschen Ethikrats“ an ethischen Entscheidungen zur Wahrung der Menschenwürde beteiligt.

 

21. Mai 2012


Pillen statt Therapeuten - über die Biologisierung des Mentalen

Krankheiten werfen uns aus der Bahn. In philosophischer Betrachtung dienen sie dazu, den Wert des Lebens zu erkennen, die eigene Lebensweise zu überdenken, sich Zeit für Geist und Körper zu nehmen, bei schweren Krankheiten auch den Tod zu bedenken. Seit einiger Zeit ändert sich unser gesellschaftliches Bild von der Krankheit grundlegend – man spricht von der „Medikalisierung der Gesellschaft“. Wir nehmen Krankheiten wie technische Defekte war: Teile zerbrechen, Werkstoffe ermüden, es fehlt an Schmier- und Treibstoffen und es empfiehlt sich der Einbau neu erfundener Komponenten. Dahinter stehen eine mächtige Pharmaindustrie, die suggeriert, dass für alle Defekte Lösungen bereit stehen oder erforscht werden, und ein auf „Verschreibung“ statt beratende Therapie ausgerichtetes Gesundheitssystem. Und nehmen wir unser eigenes Verständnis nicht aus: die Bereitschaft, schulische Verhaltens- und Lernprobleme, Arbeitsbelastungen, Fehlernährung, Altersprozesse, psychischen Stress und vieles mehr mit Pillen zu bewältigen trägt zur Medikalisierung bei. Wir wollen an diesem Abend über unser Verständnis und unseren Umgang mit Krankheit und Gesundheit reden.

Für einleitende Referate haben wir zwei Fachleute gewonnen, die aus unterschiedlichen Perspektiven in die Problematik einführen – einmal aus ärztlicher Sicht die bedenkliche Zunahme einer einseitigen medikamentösen Behandlung psychisch-mentaler Erkrankungen, zum andern aus pädagogischer Sicht die medikamentöse Behandlung von sogenannten Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen.

Diese einführenden Referate halten
Dr. med. Rainer Uwe Burdinski, Leiter der Abteilung Allgemeinpsychiatrie I der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld.
Dipl.-Soz. Hedwig Diekwisch von der Bielefelder BUKO Pharma-Kampagne, deren Arbeitsschwerpunkte VerbraucherInnenschutz, Medikalisierung von Schulkindern und Arzneimittelwerbung sind.
Der Abend wird moderiert von Prof. Dr. Alexandra Pontzen

 

26. März 2012


Experten - unsere fatale Abhängigkeit

Wir sind umgeben von Experten: Wirtschaftsweise, Anlageberater, technische Gutachter, Therapeuten geben gebeten und ungebeten Rat in Wirtschaft, Politik, Erziehung und Lebenspraxis. Sie treten auf in Talkshows und Kommissionen, mit Kolumnen und Büchern. Jedoch, was können Experten tatsächlich, was wissen sie und wozu brauchen wir sie in Politik, Gesellschaft und Alltag? Winston Churchill hat sich mokiert: "Ein Experte kann hinterher immer genau sagen, warum seine Prognose nicht gestimmt hat." Wir wollen diskutieren, worauf die zunehmende Abhängigkeit von den Experten beruht, warum wir ihren Diagnosen, Prognosen und Strategien Glauben schenken und wann wir ihr Wissen in den Wind schlagen. Ganz besonders wird uns interessieren, ob die vielfältigen Möglichkeiten des Internets zur Beteiligung an Diskussionsforen, Abstimmungs- und Bewertungsverfahren auf neue Alternativen zu der fatalen Abhängigkeit von den Experten führen. In seinem Impuls-Beitrag stellt Volker Vorwerk dar, wie neben den Experten das `Wissen der Vielen´ an Gewicht gewinnt und sich der Gegensatz zwischen Experten und Laien auflöst.

Moderation: Prof. Dr. Alexandra Pontzen, Universität Lüttich/Liège

Einführung: Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Universität Bielefeld

Impuls-Beitrag: Volker Vorwerk, Soziologe und Lehrbeauftragter der Universität Bielefeld und Inhaber einer Firma für "buergerwissen".

 

23. Januar 2012


Angst und Mut - unser Umgang mit Risiken

"Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald..." - Urängste vor Einsamkeit, Armut und Leid begleiten uns von Kindesbeinen an und finden immer neuen Ausdruck in Literatur, Malerei und Film. Was treibt uns in Ängste und wie erlangen wir den Lebensmut, der uns ihnen gewachsen sein lässt? Wir wollen Einblick nehmen in die Literatur, die uns seit S. Kierkegaard, S. Freud und F. Kafka philosophisch, psychologisch und literarisch diese Grundbefindlichkeit unseres Daseins erschließt. In konkreter Form erfasst uns Angst auch als Furcht vor einigermaßen umrissenen Risiken, die in unserem Alltag gegenwärtig sind oder sogar als Kitzel und Kick gesucht werden. Mit dem Konzept der ? Risikogesellschaft? hat der Soziologie U. Beck darauf hingewiesen, dass die modernen Technologien uns zunehmend Risiken aussetzen, die immer weniger überschaubar werden und weit in die Zukunft reichen. Hat dieser charakteristische Zusammenhang von Wohlstand und Risiko unser Grundempfinden von Angst und Sorge verändert? Welche Maßstäbe benutzen wir, wenn wir Risiken abschätzen und unsere Furcht vor ihnen bestimmen? Wann akzeptieren wir Risiken, wann protestieren wir? Wann ist Angst ein guter, wann ein schlechter Ratgeber?

Frau Prof. Dr. Alexandra Pontzen. Literaturwissenschaftlerin an der Universität Lüttich/Liège, wird uns an hervorragenden Beispielen der literarischen Moderne das anthropologische Thema der Angst erschließen.

Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Wissenschafts- und Techniksoziologe an der Universität Bielefeld führt ein, wie Risiken des gegenwärtigen Lebens und der Zukunft zu erfassen und bewertet versucht werden.

 

28. November 2011


Klimawandel: Rette sich, wer kann?

Nur am Rande soll an diesem Abend über den Stand des naturwissenschaftlichen Wissens und die Probleme der Modellierung des Klimawandels geredet werden. Im Mittelpunkt stehen die weltweiten Probleme der Anpassung an den Klimawandel: Was droht Menschen in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt wie an den Küsten und Flusslandschaften Asiens, in den von Trockenheit und Hitze betroffenen Regionen in Afrika, in von Hurrikanen und Tornados heimgesuchten Gebieten? Bindet die Bedrohung der Lebensgrundlagen die Weltgesellschaft zusammen, oder heißt es wirklich: "Rette sich, wer kann"? Besonders wichtig ist die Frage: Wie wird das Thema in verschiedenen Regionen der Welt wahrgenommen und in die Probleme des Überlebens eingebunden? Der Klimawandel trifft die ganze Welt. Aber kann es überhaupt eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Verständnis zwischen den wohlhabenden Nationen und den armen Regionen der Welt geben?

In dieses schwierige Thema von globaler Verantwortung und regionaler Perspektive führt als Referentin Dr. Heike Greschke von der Universität Bielefeld ein.

Der Abend wird moderiert von Prof. Dr. Wolfgang Krohn.

26. September 2011


Der Wille zur Freiheit und der freie Wille

Freiheit zählt zu den elementaren Menschenrechten. Sie ist konstitutives Merkmal unserer Demokratie und gehört zu den Voraussetzungen einer individuellen Lebensgestaltung. Der Wille zur Freiheit ist und bleibt ein zentrales Fortschrittsmotiv. Zugleich wird in der gegenwärtigen philosophischen Diskussion in Frage gestellt, ob das Phänomen, das wir mit dem Begriff `Freiheit´ bezeichnen, überhaupt existiert. Befunde aus Experimenten lassen einige Forscher schließen, dass das Bewusstsein von Freiheit nur eine Illusion ist, während unser Verhalten tatsächlich von kausalen Prozessen bestimmt ist, über die wir gar keine Verfügung haben. Wir wollen die wichtigsten Befunde der neurobiologischen Forschung zur Kenntnis nehmen und uns erklären lassen, mit welchen Argumenten die Philosophen die Existenz von Freiheit und Selbstbestimmung verteidigen. Es geht dabei um viel: um unser Selbstverständnis als freie Wesen, um den Begriff der Schuld bei Straftätern, um Erziehungsstile und politische Programme. Selten wurde hitziger über eine philosophische Problematik auch außerhalb der Philosophie gestritten - und wir wollen uns beteiligen.

Referent ist der Philosoph Prof. Dr. Martin Carrier von der Universität Bielefeld.

Moderiert wird der Abend von Prof. Dr. Wolfgang Krohn.

 

18. Juli 2011


Klimawandel: Rette sich wer kann?

Es hat sich herumgesprochen: Wir verändern unser Klima und manövrieren die folgenden Generationen in Gefahren unbekannten Ausmaßes. Können wir daran noch etwas ändern - lokal, regional, global? Oder greifen wir insgeheim bereits nach der politisch inkorrekten Formel: `Da lässt sich nichts mehr machen, machen wir für uns das Beste draus`? An diesem Abend wollen wir es uns nicht ganz so leicht machen. Wir wollen uns befassen mit der begrenzten Prognosefähigkeit der Klimamodelle, mit dem Verhältnis der Politik zu den Klimaexperten, mit der Fixierung der Medien auf katastrophale Ereignisse - und wir möchten über die Chancen reden, Lebensstile zu ändern. Hinter allem steht die philosophische Frage, ob der Klimawandel zu einem Umdenken des Mensch-Natur-Verhältnisses zwingt.

Die Referenten:
Dr. Rudolf Böttner arbeitet als Physiker an der Universität Bielefeld und interessiert sich für die wissenschaftliche Verlässlichkeit von Klimamodellen

Prof. Dr. Peter Weingart ist Soziologe und hat die Kommunikation zwischen Politik, Medien und Wissenschaftlern beobachtet.

Moderiert wird er Abend von Prof. Dr. Wolfgang Krohn.

 

28. März 2011


Das Stadtbild von morgen - Historisierung gegen Modernisierung

Referenten:
Prof. Klaus Köpke, Architekt
Heinreich-Martin Bruns, Architekt

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Städte müssen sich immer neu erfinden. Sie erfinden eine Zukunft, die aber meist anders kommt. Sie suchen Identität in ihrer Vergangenheit - aber in welcher? Am besten überleben Bauwerke und städtische Ensembles dann, wenn sie nicht konserviert, sondern der Zeit geöffnet werden, so sagt der britische Historiker Edward Hollis. Römische Thermen wurden zu Festungen, Palazzi zu Stadtmauern, Hafenspeicher werden zu Opern, Tempel zu Kirchen, diese zu Moscheen oder Museen oder Restaurants. Zu keiner Zeit mussten deutsche Städte sich radikaler neu erfinden als nach den selbstverschuldeten Zerstörungen im zweiten Weltkrieg, sei es durch Wiederaufbau des Prunks von Gestern (München), als Stadt der autogerechten Mobilität (Hannover) oder als Stadt des Wohnens in durchgrünten Quartieren (Berlin-Hansaviertel). Nun kommen neue Herausforderungen auf die Städte und ihr Umland zu: Mit welchen Ideen begegnen wir dem Rückgang der Bevölkerung? Wie sieht die Zukunft der Arbeit in den Städten aus? Wie attraktiv sind Städte für die kreativen Berufe, künstlerische und kulturelle Szenen? Fragen, denen wir mit Hilfe zweier bewanderter Fachleute nachgehen.

Prof. Klaus Köpke, bekannt als einer der Architekten der Universität und des Jahnplatzes, wird in das Spannungsverhältnis von Bestandswahrung und Zukunftsöffnung einführen und dabei Bielefeld nicht aussparen.

Heinrich-Martin Bruns, ebenfalls Bielefelder Architekt und neben anderem engagiert bei dem Umbau der Martinikirche zum Glückundseligkeit, wird genau an diesem Beispiel seine Ideen zum Umgang mit der Tradition in der Erfindung des Neuen vorstellen.

 

24. Januar 2011


"Nieren für greise?" Über den ökonomischen Wert der Gesundheit

Referenten:
Dr. Frank Dietrich, Philosoph
Oliver Damm, Ökonom

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Das medizinische Versorgungsniveau in Deutschland ist noch immer hoch. Experten sehen jedoch Anzeichen dafür, dass dies nicht so bleibt. Der medizinische Fortschritt, die Alterung der Bevölkerung und wachsende Ansprüche der Patienten lassen die Ausgaben steigen - aber die verfügbaren Mittel sind begrenzt. Im Zentrum der aktuellen Diskussion steht daher die Frage, wie wir langfristig mit knappen Mitteln ethisch gerecht und ökonomisch effizient umgehen können. Wir wollen einige Lösungsansätze, die heute in der Gesundheitswissenschaft entwickelt werden, genauer anschauen. Stellen Zuzahlungen, Zusatzversicherungen und Leistungsausgrenzungen die Zukunft dar? Oder findet Rationierung im medizinischen Alltag bereits statt, während die Politik weiterhin suggeriert, das öffentliche Gesundheitssystem garantiere eine optimale Versorgung? Zu bedenken ist auch, dass Geld für Gesundheit in Konkurrenz zu Geld für andere öffentliche Güter wie Bildung, Kultur und Umweltschutz steht.

Wir wollen nicht nur über die Zukunft des Gesundheitssystems reden, sondern auch über ethische Einzelfragen: Können Organspender bei Transplantationen bevorzugt werden? Kann man, wie in England, bei todkranken Patienten die Kosten begrenzen? Haben Kinder höhere Ansprüche als Greise? Sicher wäre uns allen wohler, wir müssten uns diesen Fragen nicht stellen, aber es wäre auch verantwortungslos.

Dr. Frank Dietrich von der Abteilung für Philosophie der Universität Bielefeld wird in die ethischen Entscheidungsprobleme der medizinischen Versorgung einführen.

Oliver Damm, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld macht uns mit den Modellen der Gesundheitsökonomie bekannt.

22. November 2010


"Die Blumen des Bösen" Über die Ästhetisierung von Gewalt

Referenten:
Daniel Neugebauer, M.A., Kunsthalle Bielefeld?
Dr. Torsten Voß, Universität Bielefeld

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Mit der Gedichtsammlung "Die Blumen des Bösen" bahnte Charles Baudelaire dem Anti-Thema des Hässlichen, Niederträchtigen, Gewaltsamen den Weg in die Literatur - nicht mehr nur als Kontrast für das Schöne und Erhabene, sondern als etwas, das in sich selbst eindrucks- und ausdrucksvoll ist. Auf dem Weg in die Moderne haben Kunst, Musik und Literatur viele Versuche zur ästhetischen Aneignung des Bösen und Gewalttätigen unternommen. Oft sind diese Versuche zugleich abstoßend und anziehend und gerade wegen dieser Ambivalenz wirkungsvoll. Der wichtigste Theoretiker auf der Suche nach einer Begründung der ästhetischen Kategorie des Bösen ist der emeritierte Bielefelder Literaturhistoriker Karl Heinz Bohrer.

Mit Hilfe der Referenten werden wir Erkundigungen sowohl auf den Gebieten der bildenden Künste, als auch denen der Literatur einholen, werden aber auch den Blick in Abgründe der gewaltverherrlichenden Trivialliteratur, Comics und Videos nicht scheuen. Die ethische und pädagogische Frage, ob die Ästhetisierung von Gewalt zu erhöhter Gewaltbereitschaft führt, wollen wir nicht von vornherein abweisen, allerdings geht es uns in erster Linie darum, durch die Analyse von Gewalt als einer ästehtischen Kategorie zu einem vertieften Verständnis dieser wichtigen Frage zu gelangen.

Daniel Neugebauer, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kunsthalle Bielefeld, wird anhand historischer und gegenwärtiger Beispiele über Horror und Terror in der bildenden Kunst sprechen.

Dr. Torsten Voß arbeitet als Literaturwissenschaftler an der Universität Bielefeld. In seiner Einführung geht es um die Männlichkeitskonzeptionen bei der Ästhetisierung der Gewalt vor allem mit Blick auf Krieg und Krieger.

28. September 2010


Wieviel ist genug? Über die Grenzen des Reichtums

Referenten:
Prof. Dr. Ralf König, Ökonom, Universität Bielefeld
Dr. Cornelis Menke, Philosoph, Universität Bielefeld

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Es gibt viele Gelegenheiten, sich über die unverhältnismäßige Anhäufung von Geld und Gut zu erregen: bei extremen Spitzengehältern, bei Besitztümern und überbordendem Luxus, vielleicht schon bei der ungleichen Verteilung zwischen armen und reichen Ländern. Aber können wir begründet Grenzen angeben, jenseits von denen Bereicherung ins Unmäßige und Unlautere umschlägt? Zunächst werden wir uns der Frage von ökonomischer Seite mit einigen Informationen über die gegenwärtige Verteilung von Reichtum und den Umfang der staatlichen Umverteilung nähern (Vortrag Prof. König). Daran knüpft einerseits die Frage an, wie viel Umverteilung eine Gesellschaft verträgt. Andererseits wird und die psychologische Frage beschäftigen, ob das Streben nach Reichtum von einem bestimmten Niveau an gleichsam leer läuft, weil es darüber hinaus weder Macht noch Glück steigern kann. Und last but not least möchten wir an diesem Abend des Philosophischen Gastmahls natürlich auch in Erfahrung bringen, welche Gedanken die Philosophie über die Angemessenheit und Gerechtigkeit des Reichtums hervorgebracht hat (Vortrag Dr. Menke).

19. Juli 2010


Plagiat und Originalität. Wie entsteht Neues im Zeitalter der universellen Kopie?

Einführung: Prof. Dr. Wolfgang Krohn
Impulsvortrag: Dr. Niels C. Taubert
Moderation: Dr. Tobias Knobloch

Helene Hegemanns "Axolotl Roadkill" ist ein furioses Erstlingswerk und ein grandioser Diebstahl. Wie geht das zusammen? Remakes, Produktpiraterie, Fälschungen in der Wissenschaft und das Internet als Supermarkt zur Deckung des Eigenbedarfs an fremdem Wissen scheinen darauf hinzuweisen, dass Originalität vielleicht noch gefragt, aber nichts mehr Wert ist. Und die Prinzen singen: "Das ist alles nur geklaut."
Wir wollen die Frage diskutieren, was genau die Idee des geistigen Eigentums bedeutet - dieser Besitz, den man mit jedem teilen kann, ohne dass er weniger wird. Wann und warum entstand die Idee, wem nützt und wem schadet ihr juristischer Schutz? Oder behindert dieser Schutz in bestimmten Bereichen sogar den Fortschritt? Einige Theoretiker behaupten, wir lebten in einer Medien-Revolution, in der sich der Gegensatz von Originalität und Plagiat auflösen wird. Andere befürchten, dass die Missachtung von Autorschaft und Eigentumsrechten zur Ausdünnung von Kultur und Wissenschaft führen.
Wir sind uns nicht sicher - und suchen daher das Gespräch mit Ihnen.

Der Philosoph Wolfgang Krohn beleuchtet den kulturellen Hintergrund der Idee des geistigen Eigentums.

Der Soziologe Niels-Christian Taubert gibt Einblicke in die gegenwärtige Problematik an verschiedenen Beispielen aus Wissenschaft und Technik

24. Mai 2010


Im Bann höherer Mächte? Über den Umgang mit esoterischen Erfahrungen

Moderation und Einführung:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Auf die ein oder andere Art haben wir alle das Gefühl, dass Schicksalsmächte in unser Leben hineinspielen. Esoterische Lehren wollen ihnen auf die Spur kommen und ihren Schleier lüften. Sie unterscheiden sich von wissenschaftlichen Lehren, weil sie - das besagt der Ausdruck `esoterisch´ - nur Eingeweihten zugänglich sind. Von offizieller Seite werden esoterische Lehren gewöhnlich als okkult klassifiziert, weil sie sich dem Common sense entziehen. Aber viele esoterische Lehren - von der Astrologie über die Kabbala und die mathematische Magie bis hin zu modernen Gesundheits- und Glückstheorien - lassen sich lehren, lernen und praktizieren.

22. März 2010


Neue autoritäre Erziehung. Brauchen Kinder mehr Führung als Freiheit?

Referentin:
Prof. Dr. Susanne Thurn, Leiterin der Laborschule Bielefeld und Professorin an der Martin-Luther Universität Halle

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn

Erinnern Sie sich noch? In den 60er Jahren wurden viele Konzepte einer über 100 Jahre gültigen schulischen Erziehung über den Haufen geworfen. Disziplin, Einordnung und Lernen sollten ersetzt werden Kritikfähigkeit, Selbstfindung und Entdeckerspaß. Kinderläden entstanden, die Idee der antiautoritären Erziehung griff um sich. Projektarbeit und Erlebnispädagogik ersetzten - zumindest teilweise - kalte und öde Lernstoffe. Im Jahr 2008 zog der Pädagoge Bernhard Bueb in seiner Streitschrift zum "Lob der Disziplin" Bilanz - mit dem Ergebnis, dass die erzieherische Befreiung ein grandiose Selbsttäuschung der Pädagogik und Entäuschung aller Beteiligten ist: der Schüler, Lehrer und Eltern. Also eine Rückkehr zu mehr Disziplin und Führung? Die Referentin wird keine Patentrezepte verteilen, sondern in die Schwierigkeiten einführen, denen moderne Erziehung gewachsen sein muß.

Dr. Jupp Asdonk, bis 2004 Leiter des Oberstufenkollegs in Bielefeld, wird die Einführung von Frau Prof. Thurn mit einigen Anmerkungen zum Thema ergänzen.

25. Januar 2010


Wi(e)der die Natur? Technik, Lebensstile und unser Umgang mit der Umwelt

Referenten:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe
Sascha Dickel, Soziologe

Moderation:
Dr. Tobias Knobloch

Nutzt Technik die Natur für menschliche Zwecke oder zerstören wir erst sie und dann uns selbst? Seit Beginn von Philosophie und Wissenschaft, seit Platon und Hippokrates, wird diese Frage diskutiert. Das Ideal des naturgemäßen Lebens steht gegen die Hoffnung, ihrer Widrigkeit zu entkommen, die wir in Krankheiten, Armut und Naturkatastrophen erleben und beobachten. Wir werfen einen Blick zurück in die philosophische Reflexion dieser Ambivalenz. Und wir werfen einen Blick voraus auf die Perspektiven, die neue Technologien uns eröffnen. Dazu gehört die Nanotechnologie, die uns die kleinsten Bausteine der Natur verfügbar macht, ebenso wie die umfassende Computerisierung der Lebenswelt (Stichwort: pervasive computing) und der (Alb-)Traum, unsere körperliche Existenz in eine künstliche Natur zu überführen (Stichwort: Transhumanismus). Durch die Verbindung des alten Themas Technik und Natur mit anstehenden oder im Vollzug befindlichen technischen Revolutionen möchten wir eine spannende Diskussion über die Stellung des Menschen in der Natur und unsere gegenwärtigen Zukunftsprobleme anregen.

16. November 2009


Sind wir Herr im eigenen Haus? Über die Grenzen von Hirnforschung und Willensfreiheit

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn und Dr. Tobias Knobloch

Referent:
Dr. Peter Schulte, Philosoph an der Universität Bielefeld

Es ist wichtig, Herr über seine Entscheidungen und Handlungen zu sein. Wie sonst sollte es Zurechenbarkeit und Verantwortung, wie Moral und Strafe geben können? Wir wähnen uns frei, so oder anders zu entscheiden, und haben uns daran gewöhnt, einen autonomen Willen als Ausgangspunkt unserer Handlungen anzusehen. Seit nunmehr einigen Jahren gibt es allerdings Zweifel an der Autonomie unseres Willens. Vielmehr sei dieser, so einige Wissenschaftler, nichts anderes als das Produkt von Nervenbahnaktivierungen im Gehirn und als solcher lückenlos determiniert. Einige Experimente scheinen diese These zu stützen: Demnach ist das physiologische Korrelat einer Handlung schon vor der bewussten Entscheidung, diese Handlung auszuführen, nachweisbar. Manche Forscher ziehen recht weit reichende Schlüsse aus derlei Befunden: Unser Strafrecht sei von Grund auf zu reformieren, wenn man mit einiger Treffsicherheit von der neuronalen Konstitution einer Person auf ihre Handlungspräferenzen schließen könne. Kann der Blick ins Gehirn wirklich unseren Willen und unsere Handlungstendenzen entlarven? Wie frei dürfen wir uns nennen, wenn immer mehr Bereiche unserer bisher nur introspektiv zugänglichen Innenwelt von der Wissenschaft durch physiologische Erklärungen naturalisiert werden? Diese und ähnliche Fragen werden rund um einen zweiteiligen Einführungsvortrag vom Willensfreiheitsexperten Dr. Peter Schulte diskutiert.

21. September 2009


Kapitalismus in der Krise - Renaissance des starken Staates?

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn und Dr. Tobias Knobloch

Referent:
Prof. Dr. Wener Abelshauser, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Bielefeld

Die aktuelle Krise des Finanzmarktes und in der Folge davon auch der Wirtschaft, der wir seit gut einem Jahr ausgesetzt sind, hat eklatante Defizite des weltumspannenden Kapitalismus offenkundig gemacht. Einige Experten vertreten, der Patient lasse sich durch chirurgische Eingriffe heilen. Andere fordern eine generelle Neubestimmung des Verhältnisses von Markt und Staat: Der Bereich staatlicher Kompetenzen sei viel weiter als bisher in den Wirtschaftsbereich hinein auszuweiten.
Beim ersten Gastmahl nach der Sommerpause wollen wir die Frage diskutieren, wie wünschenswert ein `starker Staat´ ist. Soll er nur in Krisenzeiten eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern, oder soll er grundsätzlich mehr Muskelspiel zeigen, um in der Wirtschaft, im Sozialbereich und in der Kultur das Gemeinwohl zu fördern. Dabei kommt es uns auch auf die bedenklichen Folgen eines erstarkenden Staates für jeden Einzelnen von uns Bürgern an. Die deutsche Geschichte kennt viele Phasen, in denen ein starker Staat die freie Entfaltung der Gesellschaft behinderte. Eine Woche vor der Bundestagswahl ist eine Diskussion über die Spannungen zwischen der staatlichen Verpflichtung auf Gemeinwohl und individuellen Eigennutzorientierung auch ein Beitrag zur Reflexion der Gewichtigkeit unserer Wahlstimme.

Prof. Dr. Werner Abelshauser wird in die grundlegenden historischen Zusammenhänge der sozialen Marktwirtschaft und ihre aktuellen Herausforderungen einführen.

13. Juli 2009


Vom Reiz der Rituale

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe
Dr. Tobias Knobloch, Philosoph

Einführung:
Prof. Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka, Sozialanthropologin

Impuls-Vortrag:
Andrea Nehring, Künstlerin und Biotechnologin

Feste und Feiern folgen oft recht starren Abläufen und dennoch verleihen sie unserem Leben die Farben des Besonderen. Auch im Alltag leiten uns Rituale der Begrüßungen, Mahlzeiten und Körperpflege durch den Tag. Zahlreiche Rituale, z.B. der Balz, der Rangordnung und des Opfers, teilen wir mit dem Tierreich. Rituale bestimmen die Zugehörigkeit zu Kulturen, Religionen, Berufsgruppen und Schichten. Ist es nicht entsetzlich, von so vielen irrationalen Banden eingefangen zu sein, die zudem zu Intoleranz und Gewalt verleiten? Andererseits führt ihre Entrümpelung nur zur Entstehung neuer Rituale. Warum lieben wir ihre Bindungs- und Ordnungskraft?

Prof. Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka, Herausgeberin des Buches "Rituale heute", wird in ihrem Einführungsvortrag einen Überblick über die sozialanthropologischen Grundlagen menschlicher Ritualpraktiken geben.

Andrea Nehring, deren aktuelle Ausstellung "Wenn ich ganz laut an dich denke, kannst du mich dann hören?" derzeit im Siegerlandmuseum zu sehen ist, wird das Thema des Abends mit künstlerischen Mitteln reflektieren.

28. Mai 2009


Die Macht der Klänge

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn
Dr. Tobias Knobloch

Einführung:
Dr. Martina Krause, Musikpädagogin

Impuls-Vortrag:
Dr. Hans-Jörg Kühne, Historiker und Saxophonist

Wir müssen nirgendwo mehr hingehen, um Musik zu hören - sie umgibt uns überall. Moderne Techniken ihrer Erzeugung, Konservierung und Verbreitung schaffen Sphären von Klängen und Rhythmen. Musik soll uns in Kauflaune versetzen, lässt uns Filme mit anderen Augen sehen, stimmt uns ein auf Trauer und Freude, Angst und Mut, spendet Trost in der Einsamkeit und heizt auf Parties ein. Der Musiksoziologe Adorno hat schon früh vor dem Absturz unserer Kultur durch die Unterhaltungsindustrie gewarnt. Aber warum unterwerfen wir uns der Macht der Klänge?

Nun erregt auch die klassische Musik der Passionen, Oratorien, Opern und Symphonien eindringlich unsere Stimmungen und Gefühle. Ist auch das schon Manipulation? Oder entspricht das Anhören und Ausüben von Musik vielmehr einem universellen Bedürfnis nach Klang, Melodie und Rhythmus, das die Menschen untereinander verbindet? Faszinierend ist jedenfalls, dass die Musik alle Grenzen der Kulturen überschreitet und durch immer neue Klangfolgen, Stilelemente und Rhythmen ihre Macht über uns erneuert.

Dr. Martina Krause, Universität Bielefeld, Fachbereich Kunst und Musik, wird sich in ihrer Einleitung besonders mit der Frage musikalischer Grenzüberschreitungen (`crossover´) befassen.

Dr. Hans-Jörg Kühne

23. März 2009


Utopie und Revolte - 1968 und die Folgen

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn
Dr. Tobias Knobloch

Einführung:
Prof. Dr. Arno Klönne, Soziologe

Impuls-Vortrag:
Dr. Thomas Kellein, Kunsthistoriker und Kurator

Parallel zur Ausstellung "1968. Die Große Unschuld" in der Bielefelder Kunsthalle werfen wir die Frage auf, ob die Entwürfe für eine bessere Gesellschaft noch einen Wert haben oder - in die Praxis umgesetzt - nur Schaden anrichten. Das utopische Denken ist ein Thema mit einer langen philosophischen Tradition (Thomas Morus, Francis Bacon, Ernst Bloch). Angesichts der gegenwärtigen Probleme der Globalisierung ist es nach wie vor hochbrisant. Unsere politische Kultur ist dagegen einem Alltagsmanagement verhaftet. So hat Helmut Schmidt den 1968ern lakonisch entgegen gehalten: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.", während andere für eine politische Kultur der Zukunftsentwürfe und des Protestes kämpften. Einen Rückblick auf den Aufbruch von 1968, der uns alle auf verschiedene Weise geprägt hat, wollen wir mit Ausblicken in die Zukunft verbinden.

Prof. Dr. Arno Klönne (Paderborn) wird als ausgezeichneter Kenner der deutschen Zeitgeschichte, Jungendkulturen und politischen Ideologien eine zeitgeschichtliche Einführung geben. Dr. Thomas Kellein spricht als Direktor der Bielefelder Kunsthalle und Kurator der aktuellen Ausstellung über die Herausforderung, sich dem Thema aus Sicht der Kunst zu nähern und es einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

26. Januar 2009


Wie gerecht sein?
 

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn
Dr. Simone Rödder

Einführung:
Juniorprof. Dr. Michaela Rehm, Philosophin

Impuls-Vortrag:
Tobias Knobloch, Philosoph

Es ist immer dasselbe Grundproblem: Ist es gerecht, alle `ohne Ansehen der Person´ gleich zu behandeln, oder wäre es gerechter, alle nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten, Einsichten und Bedürfnisse unterschiedlich zu behandeln? So fragen wir uns bei der Gerechtigkeit in der Erziehung, dem gerechten Lohn und der gerechten Bestrafung. Wir schwanken dabei zwischen einem tief im Menschen verankerten Gefühl für Gerechtigkeit, das uns aufbringt, wenn wir Unrecht spüren, und einem eher abstrakten Prinzip der Gerechtigkeit, das unsere Gesellschaftsordnung sichert. Gerecht zu sein, so sagen Philosophie und Religion seit der Antike, ist eine Kardinaltugend des Einzelnen und der Gemeinschaft. Und was ist Gerechtigkeit? Wie so häufig, gelingt es eher, sich über schreiende Ungerechtigkeiten - wie etwa Verarmung durch Arbeitslosigkeit oder Einstreichen unvorstellbar hoher Managergehälter - zu verständigen, als über eine Definition, die unseren Alltag und die laufende Politik bestimmen könnte. Wir wollen sehen, ob Antwortversuche der Philosophen weiter helfen.

Im zweiten Teil unserer Diskussion wollen wir erkunden, welche Verhaltensweisen in konkreten Situationen als gerecht oder als ungerecht einzustufen sind. Die beiden wichtigsten Handlungsbereiche sind dabei Gerechtigkeit als Chancengleichheit und die Verteilungsgerechtigkeit. Chancengleichheit diskutieren wir vor allem im Bereich der Erziehung. Kaum irgendwo kann es hitziger zugehen, als wenn Eltern die besseren Chancen für ihre Kinder wollen, der Staat jedoch allen die gleichen gewähren will. Verteilungsgerechtigkeit diskutieren wir etwa bei der Entlohnung für Arbeit, bei der Steuerquote, dem ererbten Familienreichtum. Wie stark soll der Staat in die Pluralität der Gesellschaft eingreifen, um Gerechtigkeit herstellen? Schon oft wurde Menschen bei dem Versuch, Gerechtigkeit walten zu lassen, großes Unrecht getan. Spannend ist auch dies: In jüngster Zeit haben Psychologen und Ökonomen Experimente erdacht, mit denen unsere Vorstellungen von Gerechtigkeit erforscht werden. Den einen genügt, wenn es einigermaßen `fair´ zugeht, die anderen dringen auf `Solidarität´.

Juniorprof. Dr. Michaela Rehm, Abteilung Philosophie der Universität Bielefeld, führt in die Grundlagen der Philosophie der Gerechtigkeit ein. Tobias Knobloch, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, macht an einigen aktuellen Kontroversen deutlich, warum Gerechtigkeit so umstritten ist.

24. November 2008


Endlich leben
 

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn
Tobias Knobloch

Einführung:
Dr. Verena Begemann, Sozialpädagogin

Impuls-Vortrag:
Prof. Dr. Wolfgang Lenzen, Philosoph

Grenzerfahrungen und Schicksalsschläge veranlassen uns zu überdenken, dass unser Leben endlich ist. "Meditare mortem" - Übe dich ein auf den Tod, heißt es bei Seneca. Zugleich ist das Thema aber auch Aufruf, endlich aufzuleben. Eine eigentümliche Spannung spricht uns aus dieser doppelten Bedeutung an. Können erlittene und drohende Verluste bewirken, dass wir uns stärker um das Gelingen unseres Lebens sorgen? Kann die Diagnose einer endlichen Lebensspanne durch eine tödliche Krankheit den Betroffenen und Angehörigen den Daseinswert des Auflebens geben? Die Lebensphilosophie hat die Frage nach der Gestaltung des Lebens angesichts seiner Endlichkeit aufgeworfen, die moderne Gesellschaft hat sie verdrängt. Doch die hoch entwickelte medizinische Diagnostik, der problematische Umgang mit lebensverlängernder Technik und eine unterentwickelte Kultur des Abschieds bringen uns erneut zum Nachdenken.

Die Sozialpädagogin Dr. Verena Begemann (Münster) wird das Hospiz - jenen Ort also, an dem Menschen auf ihrem Weg in den Tod begleitet werden - als einen "Lehr- und Lernort des Lebens" (Begemann 2006) vorstellen. Hospizarbeit fördere das Erlernen einer Haltung der eigenen endlichen Lebenszeit gegenüber und etabliere eine neue Ars moriendi (Sterbekunst), die in unserer konsumorientierten Leistungsgesellschaft abhanden gekommen ist.

Der Philosoph und Extremsportler Prof. Dr. Wolfgang Lenzen (Osnabrück) wird über "Magische Ziele" (Lenzen 2007) und eine sich in völliger körperlicher Verausgabung artikulierende Zufriedenheitssehnsucht berichten. Lenzen ist ferner Autor des Buches "Liebe, Leben, Tod" (1999), in dem er den Sinn des Lebens in einem "aufgeklärten Hedonismus" sieht, über den eine positive individuelle Glücksbilanz angestrebt werde.

Literatur:
Begemann, V.: Hospiz - Lehr- und Lernort des Lebens; Stuttgart 2006.
dies.: Aus der Tabuzone ins Leben. Hospizarbeit als Beitrag einer modernen Ars moriendi; Essen 2001.
Lenzen, W.: Magische Ziele. Erzählungen vom und philosophische Reflexionen zum Ausdauersport und Bergsteigen; Regensburg 2007.
ders.: Liebe, Leben, Tod. Eine moralphilosophische Studie; Stuttgart 1999.

29. September 2008


Meinen, Wissen und Wahrheit
 

Moderation:
Tobias Knobloch

Einführung:
Prof. Dr. Martin Carrier, Philosophn

Impuls-Vortrag:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe

Was können wir von der Wirklichkeit wissen? Auf diese Grundfrage der Philosophie wird keiner eine abschließende Antwort erwarten aber sie will immer neu gestellt sein. "Die Wahrheit ist die Tochter der Zeit" meinte Francis Bacon, - aber hier beginnt schon der Streit über die Relativität des Wissens. In unserer Zeit haben sich besonders die Hirnforscher und Informatiker zu Wort gemeldet. Sie glauben, entscheidende Erkenntnisse darüber gefunden zu haben, wie wir unsere Wirklichkeit konstruieren. Nicht weniger spannend sind Philosophen, die die Beziehungen zwischen Wahrheit und Vertrauen erkundet haben: Fast alles, was wir für wahr halten, beruht auf Vertrauen zu Personen und Institutionen. Sind sie verlässlich oder täuschen sie uns? Martin Carrier wird darstellen, mit welchen Begründungen wissenschaftliche Theorien als `wahr´ gekennzeichnet werden und worauf wir vertrauen müssen, wenn wir etwas für `wahr´ halten. Wolfgang Krohn wird auf die Frage eingehen, warum wir auch aus Werken der Literatur und Kunst ein mit der Auszeichnung `wahr` versehenes Wissen schöpfen können.

Beide Referenten setzen sich zudem damit auseinander, ob sich in der modernen Medienkultur ohnehin alles Wissen in Meinungen auflöst, die man an- und abstreifen kann.

23. Juni 2008


Vergnügen und Begehren: Was macht den Reiz des Lebens aus?

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe
Tobias Knobloch, Philosoph

Referenten:
Prof. Dr. Rüdiger Bittner, Philosoph
Dr. Jan Andres, Literaturwissenschaftler

Der römische Philosoph Seneca berichtet in seinen Briefen über Ethik die Anekdote eines reichen Griechen, der die hedonistische Lehre Epikurs allzu ernst nahm: An jedem Abend fand in seinem Haus ein maßloses Gelage statt, an dessen Ende er sich sturzbetrunken von seinen Sklaven zu Bett tragen ließ, wobei diese "Er hat gelebt, er hat gelebt!" skandieren mussten. Für die Stoiker, deren wichtiger Vertreter Seneca selbst ist, galt dagegen die Unerschütterlichkeit als Tugend schlechthin. Um diese zu erreichen, pflegten wohlhabende Griechen und Römer, die dieser Lehre anhingen, bisweilen das Leben von Bettlern zu fristen: Sie schliefen auf Stroh und ernährten sich von Wasser und Brotkanten, um sich auf diese Weise die Furcht vor möglichen Schicksalschlägen zu nehmen. Der wahre Stoiker fand im Gefühl der Unerschütterlichkeit eine tiefe innere Befriedigung.

Was macht den Reiz unseres Lebens aus? Jede und jeder wird seine eigene Antwort suchen. Aber von den Spannungen zwischen den Aufregungen eines epikureischen Begehrens und der friedlichen Gelassenheit eines stoischen Vergnügens können wir alle berichten.

Es gibt mehr zu bedenken: Das Vergnügen liegt heute oft in der Nähe des Amüsements. Neil Postman behauptete: "Wir amüsieren uns zu Tode", weil wir von der Vergnügungsindustrie von einem Event zu nächsten gejagt werden und auch noch dafür bezahlen. Je stärker und zahlreicher die Reize, die uns umgeben, desto mehrr stumpfen wir ab und verlangen nach schärferen. Andererseits kennen viele von uns auch die Subtilität geistiger und künstlerischer Reize, die weniger von ihrer eigenen Abnutzung gezeichnet sind. Oder holt der Zwang zur ständigen Übersteigerung auch unsere kulturellen Werte ein und unterwirft sie der Kulturindustrie?

Bei diesem letzten Gastmahl vor der Sommerpause möchten wir diskutieren, was wir am Leben jeweils besonders reizvoll finden, was wir begehren, um es reizvoller zu gestalten und welche Vergnügen uns Lebensfreude bereiten.

Rüdiger Bittner hat vor allem über Themen der Moralphilosophie und philosophischen Psychologie gearbeitet und wird aus Sicht der Philosophie in das Thema einführen.
Jan Andres Arbeitsgebiete sind u.a. Literaturtheorie, Kulturkritik sowie Stefan George und Kreis. Andres wird das Thema vor diesem Hintergrund erkunden.

26. Mai 2008


Zwischen Ichgefühl und Montage: Was ist unser Körper?

Moderation:
Tobias Knobloch
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe

Einführung:
Prof. Dr. Thomas Schack, Psychologe und Sportwissenschaftler

Impuls-Vortrag:
Dr. Dr. Burkhard Zöllner, Mediziner (Gesichtschirurgie)

In der modernen Welt ist der Körper für Ichgefühl, Selbstgestaltung und Attraktivität immer wichtiger geworden. Allerdings wurde ihm stets große Bedeutung beigemessen - zeitweise eine so große, dass er nur als verborgener gezeigt werden konnte. In der gesamten Kulturgeschichte gibt es die knisternde Spannung zwischen Verhüllung und Enthüllung des Körpers. Erst in dieser Spannung wird beispielsweise Kleidung zur Mode. Einmal gebieten Normen den Körper zu verhüllen, weil er zu aufregend ist, dann wieder ihn zu schmücken, damit er aufregend ist. Die Extreme werden dort markiert, wo religiöse Gebote die totale Maskierung bis zur Unkenntlichkeit verlangen (Burka) und wo pornografische Internet-Seiten dem heimlichen Blick alles eröffnen.

Wir wollen uns mit der Bedeutung des gegenwärtigen Körperkultes in Alltag, Kunst, Literatur und den Medien befassen. Nach einer langen Phase der Zurückhaltung in der bürgerlichen Gesellschaft, gegen deren `Gesittung´ die Natürlichkeit des Körpers - besonders des weiblichen - mühsam zurück erobert werden musste, geht es um ein Verständnis dafür, warum die Inszenierung des eigenen Körpers so wichtig geworden ist.

Der neue Körperkult wird immer stärker unterstützt von technischen Möglichkeiten der Körperformung und Körpermontage, die viel tiefer dringen als das klassische Spiel des Verhüllens und Enthüllens. Tätowierung und Piercing schreiben das Modische direkt und dauerhaft in den Körper hinein. Unter der Herrschaft der ästhetischen Chirurgie werden körperliche Merkmale nun zu Defiziten, die beseitigt werden können. Das Altern wird zunehmend medikamentös manipulierbar, körperliche Vielfalt weicht idealen Körpermaßen.

Wir wollen die kulturellen Wandlungen erkunden, die der neuen Körperlichkeit so viel Gewicht gibt und uns fragen, wo wir heute persönlich, sozial und politisch Grenzen der Inszenierung des Körperlichen zwischen totaler Manipulation und Prüderie einziehen wollen.

Thomas Schack ist auf die Neurokognition der Bewegung (Biomechanik) spezialisiert. Er steckt in seinem Beitrag das Feld von Körperlichkeit zwischen Geburt (als unmittelbares Körper-Werden) und Kultur (als eines bestimmten Verhältnisses zum Körper) ab. Dabei geht er teils aus persönlicher Erfahrung und teils auf theoretischer Basis auch auf Kulturunterschiede ein.

Burkhard Zöllner betreibt eine Gesichts- und Kieferchirurgie in Bielefeld, in der in erster Linie medizinisch indizierte Eingriffe, aber auch rein ästhetische Operationen durchgeführt werden. Zöllner berichtet aus seiner beruflichen Praxis über das Kofliktfeld zwischen den Erwartungen der Klienten und den ethischen Bedenken des Mediziners.

28. April 2008


Die Macht der Bilder

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe
Tobias Knobloch

Einführung:
Prof. Gottfried Jäger, Fotograf und Kunsttheoretiker

Impuls-Vortrag:
Dr. Manfred Strecker, Journalist

Mit der digitalen Revolution in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind wir in ein Zeitalter globaler Kommunikation eingetreten, dessen Veränderungen wir nur erst erahnen können. Besonders tiefgreifend ist die Ersetzung der Schrift durch die Suggestion der Bilder. Die Erfindung des Buchdrucks hat die moderne Kultur überhaupt erst ermöglicht ? nun verdrängen ihn die digitalen Medien. Die Macht der Bilder zeigt sich überall. Per Ultraschall werden Menschen zur Abbildung, die sich noch gar nicht voll entwickelt haben. Weltraumsonden übertragen Bilder von Planeten, die keinem Menschen zugänglich sind. Bildgebende Verfahren machen Moleküle sichtbar, die niemand jemals sehen kann. Doch wie können wir einschätzen, was wir auf diesen Bildern sehen, wenn unsere Sinne niemals das Urbild erfassen?

In der Folge der modernen Bilderflut gibt es sogar Anzeichen einer Umkehrung dieses Verhältnisses: Wenn jemand beim Landeanflug auf Berlin äußert, es sehe genauso aus wie bei google-Earth, dann hat nicht mehr die Wirklichkeit den Primat, sondern das digital erzeugte, an jedem Ort der Welt verfügbare Bild der Wirklichkeit. Dabei müssen wir uns aus kognitionspsychologischer Perspektive vor Augen führen, dass das Sinnesorgan Auge die visuelle Wahrnehmung nur zu etwa einem Fünftel bestimmt, die restlichen 80% sind Zusatzleistungen des Gehirns. Das äußere Bild ist gewissermaßen nur Impulsgeber für die Konstruktion des inneren Bildes. Doch durch ihre Allgegenwart verlieren Bilder auch an Kraft. Die ständige Überflutung mit starken visuellen Eindrücken lässt uns nach immer stärkeren Reizen verlangen. Die Bilder müssen größer, krasser, bewegter, verwegener werden. Die zeitgenössische Malerei gibt dafür manche Beispiele her.

Welche Bilder schlagen uns heute noch in ihren Bann? Wie machen wir uns Bilder zunutze? Wo werden wir von Bildern getäuscht und wo lassen wir uns gerne täuschen? Diese und weitere Fragen um die Macht der Bilder möchten wir bei diesem Gastmahl diskutieren. Einen Überblick über die Entwicklung von Bildsprachen, ihre Herstellung und Verfügung wird Prof. Gottfried Jäger geben. Jäger hat an der Fachhochschule für Gestaltung in Bielefeld gelehrt und ist als Theoretiker der fotografischen Kultur ebenso bekannt wie durch seine künstlerische Betätigung mit dem Medium Fotografie. Dr. Manfred Strecker, Leiter des Feuilletons der Neuen Westfälischen und bekannt als `Radiophilosoph´ bei Radio Bielefeld, wird die mediale Seite der Bildmacht aus der kritischen Sicht eines journalistischen Praktikers beleuchten.

25. Februar 2008


Was uns heilig ist

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe

Einführung:
Dr. Andrea Schütte, Literaturwissenschaftlerin und Theologin

Impuls-Vortrag:
Heinrich Martin Bruns, Architekt

"Heiligkeit ist zuerst einmal Leere, die man in sich vorfindet, die man akzeptiert und die Gott in eben dem Maße ausfüllt, in dem man sich seiner Fülle öffnet." (Franz von Assisi)

Die Suche richtet sich auf das Sakrale im Profanen. Was möchten wir dem Zugriff des Utilitarismus entziehen? Die "Würde des Menschen" - das schreibt uns die Verfassung vor. Und dann weiter? Einigen ist die Natur heilig, anderen Kunst und Musik, dritten bestimmte Traditionen, wieder anderen ihr täglicher Spaziergang. Welche Formen der Verehrung von etwas Herausgehobenem kennen wir in einer Zeit der elektronischen Beschleunigung und der Öffentlichkeit alles Privaten? Ist die Religion als Institutionalisierung des Heiligen noch eine zeitgemäße Form der Scheu (lat. religio bedeutet "Scheu vor etwas")? Gibt es etwas Erhabenes, dessen Instrumentalisierung wir unter keinen Umständen zulassen wollen? Vielleicht ist schon eine anregende Diskussion eine solche Form ? gerade wenn keine Autorität das Heilige vorschreibt. Ganz in diesem Sinne möchten wir uns an diesem Abend darüber austauschen, was uns heilig ist.

Eine religionswissenschaftliche und kulturhistorische Einführung in das Thma gibt Dr. Andrea Schütte, Literaturwissenschaftlerin und Theologin an der Universität Bonn. Der Architekt Heinrich Martin Bruns vom Bielefelder Büro brunsarchitekten leitet mit Reflexionen über die ethischen und ästhetischen Bedenken beim Umbau der Martinikirche in die Restauration Glückundseligkeit den zweiten Diskussionsteil ein.

28. Januar 2008


Virtuelle Existenz - oder: Wie lebt es sich im Cyberspace?

Moderation:
Prof. Dr. Karsten Niehaus, Biologe
Tobias Knobloch, Philosoph

Einführung:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe

Impuls-Vortrag:
Dr. Thomas Redecker, Mediziner und Psychologe

Die Welten der Phantasie und Illusionen waren schon immer die kleinen Fluchten aus dieser Welt: Das Theater und der Roman, die Heldensagen und Märchen, das Kino und das Urlaubsparadies, die Museen und die Kathdralen reißen uns aus der Widrigkeit des Alltags und überhöhen das Dasein mit dem Spiel der möglichen Wirklichkeiten. Ungeahnte Möglichkeiten, neben dem eigenen Leben seine zweite virtuelle Existenz zu gestalten, bietet die Scheinwelt des Cyberspace. In ihr schlüpfen wir in die Identität unserer Wunschperson. Wir sind nicht länger nur Zuschauer, Leser und Hörer, sondern spielen im Cyberspace das Spiel unseres Lebens, das uns mächtig und glücklich, reich und schön macht, wenn wir es so wollen. Was fasziniert Jugendliche und Erwachsene, die sich ins "Second Life" oder in die "World of Warcraft" begeben?

Über die Motive, die Identität zu wechseln, sich in einer Scheinwelt auszuleben und Spiel Ernst werden zu lassen, wollen wir bei diesem Gastmahl reden. Drückt sich hierin die kulturelle Befindlichkeit der Postmoderne aus ? alles kann, nichts muss? Wie verändert das virtuelle Zusammenleben über alle Raumgrenzen hinweg das Gemeinschaftsgefühl und die Gesellschaft? Und werden wir schon bald mit Robotern zusammenleben, in denen Atavare wieder materielle Gestalt annehmen?

Auch in diesem Symposium soll die Diskussion den philosophisch-anthropologischen Hintergrund des Lebens in Phantasien und Illusionen verbinden mit Erkenntnissen der Forschung über die Auswirkungen des virtuellen Lebens auf unsere Emotionen, Einstellungen und Verhaltensmuster im realen Leben.

In den Themenbereich Spiel und Sucht führt der Mediziner und Psychologie Dr. Thomas Redecker, Ärztlicher Direktor der Klinik am Hellweg in Oerlinghausen, ein.

Dr. Wolfgang Krohn, Professor der Soziologie, spricht über den kulturphilosophischen Hintergrund der Bevölkerung von Fantasiewelten.

19. November 2007


Wieviel Sicherheit verträgt unsere Freiheit - wie viel Freiheit verträgt unsere Sicherheit?

Moderation:
Prof. Dr. Bettina Heintz, Soziologin, Universität Bielefeld
Tobias Knobloch, Philosoph

Einführung:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe

Impuls-Vortrag:
Prof. Dr. Christoph Gusy, Rechtswissenschaftler, Universität Bielefeld

Die Abwägung der Interessen von staatlicher Macht und individueller Freiheit gehört zu den Kernaufgaben der Politischen Philosophie. Nach liberalem Verständnis ist der Bereich der staatlichen Eingriffe in Persönlichkeitsrechte sehr eng umrissen. Er umfasst den Schutz von Person und Eigentum sowie die Gültigkeit privater Verträge. Darüber hinaus muss er diejenigen öffentlichen Güter bereit stellen, die sich nicht Gewinn bringend von Marktteilnehmern erzeugen lassen (z.B. Grundversorgung in der Bildung und im Verkehrswesen). Entgegen diesem liberalen Denkansatz ist das Ausmaß der Staatstätigkeit in westlichen Demokratien mittlerweile gewaltig angewachsen ? eine Tatsache, die durch Staatsquoten von um die 50 Prozent belegt wird. Immer weitere Aufgaben hat der Wohlfahrtstaat an sich gezogen, um Sicherheit für alle Bürger in allen Lebenslagen zu gewährleisten. Seitdem die Lasten dieser allgemeinen Daseinsfür- und -vorsorge - sich niederschlagend in der Staatsverschuldung - den Staat erdrücken, erlebt die Frage nach der übermäßigen Einschränkung individueller Freiheiten durch staatliche Regulierung eine Renaissance.

Eine besondere Aktualität gewinnt das Thema im Zuge der anhaltenden Diskussion um die innere Sicherheit und die Maßnahmen zur Terrorabwehr. Brisant ist die Frage, wie viel persönliche Freiheit man um der Sicherheit willen aufzugeben bereit sein sollte, dadurch, dass die Abtretung individueller Freiheitsrechte an den Staat ihrerseits mit Risiken behaftet ist. Wenn die staatlichen Rechte zur Erfassung und Überwachung persönlicher Daten zu weit gehen, dann können sich die Mittel, die dem Schutz der Freiheit dienen, gegen den Bürger selbst wenden. Der umfassende Überwachungsstaat überwacht alles, nur nicht mehr die Freiheit. Der Grund- und Verfassungsrechtsexperte Prof. Dr. Christoph Gusy setzt sich als Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte an der Universität Bielefeld vor allem mit daran anknüpfenden rechtlichen Fragen auseinander und wird einen Einblick in die juristischen Hintergründe des weitläufigen Themas Innere Sicherheit geben.

Bei näherem Hinsehen zeigt es sich, dass das politische Demokratieparadoxon ein Ableger des philosophischen Freiheitsparadoxons ist: Unbeschränkte Freiheit kann die Freiheit stark einschränken, indem die Gewaltbereiten frei sind, die Friedfertigen zu unterdrücken. Unbeschränktes Sicherheitsbedürfnis veranlasst den Staat dazu, Zwangsmaßnahmen im Zweifelsfall auch auf Unbescholtene auszudehnen. Letztlich birgt für den Staat jede Freiheit ein unerfasstes Risiko. Die genannten Gefahren sollen gegen einander abgewogen werden, indem wir uns fragen: Wie viel persönliche Freiheit sind wir bereit, aus Angst vor Gewalt und Terror an den Staat abzutreten? Wie viel ist uns unsere Freiheit aus Angst vor totaler Staatsmacht wert? Der Soziologe und Philosoph Prof. Dr. Wolfgang Krohn, zuletzt Inhaber des Lehrstuhls für Techniksoziologie an der Universität Bielefeld, wird in die philosophischen Facetten des Freiheitsbegriffs ebenso einführen wie er die daraus ableitbaren gesellschaftlichen Konsequenzen ansprechen wird.

15. Oktober 2007


Die Sorge um das Glück
 

Moderation:
Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Soziologe

Einführung:
Prof. Dr. Martin Carrier, Philosoph, Universität Bielefeld

Impuls-Vortrag:
PH Dr. Matthias Brand, Psychologe , Universität Bielefeld

Können wir uns um unser Glück sorgen? So möchte es das Sprichwort ("Jeder ist seines Glückes Schmied"), die amerikanische Unabhängigkeitserklärung ("persuit of happiness") und die Ratgeberliteratur. Oder erfahren wir Glück als Geschenk? Liegt das größte Glück im Augenblick der Erfüllung oder in der Dauer eines glücklich geführten Lebens?

Das Glück ist eins der ältesten und aktuellsten Themen der Philosophie. Es bestimmt unser aller Leben und Zusammenleben. Wir möchten Anteil am Glück haben durch Besitz, ein Glücksgefühl in uns empfinden und andere liebend glücklich machen. Glück ist erregend, Unglück erniedrigt. Verzicht schützt vor Unglück, aber macht nicht glücklich. Jedoch kann auch das ständige Streben nach Glück den Sinn für dessen Gegenwärtigkeit verstellen. In der praktischen Philosophie hat die Sorge um das Glück auch eine politische Dimension gewonnen. Kann das höchste Ziel des Staatswesens "das größte Glück für die größte Zahl" sein? Oder führt genau diese Maxime in die Fallstricke der Konsumgesellschaft, die Haben mit Sein verwechselt? Martin Carrier führt in das Thema ein und eröffnet eine Diskussion, der wir einen glücklichen Verlauf wünschen.

Auch die Wissenschaft ist dem Glück auf der Spur. Sie kennt die Hirnregionen, die zum Entstehen und Erleben des Glücks beitragen. Sie benennt die Neurotransmitter, die uns erregen. Sie weiß, warum die Suche nach Glück so leicht zur Sucht werden kann und wann der "Rausch" (oder "flow") des Glücks uns ergreift. Sogar über unsere Veranlagung zum (Un-) Glücklichsein, kann sie berichten.

Matthias Brand deckt einige Geheimnisse der Glücksforschung auf. Wir wollen diskutieren, welchen Wert dieses Wissen über das Glück für das Ziel haben kann, glücklich zu leben.

Literaturempfehlung:
Schmid, Wilhelm (2007) Glück. Alles, was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist, Insel, Frankfurt

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