Bots Building Bridges: Theoretical, Empirical, And Technological Foundations for Systems that Monitor and Support Political Deliberation Online
gefördert durch die Volkswagen Stiftung im Rahmen der Initiative “Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen”; Laufzeit 2021-2025
Konsortium:
Prof. Dr. Philipp Cimiano & Dr. Ole Pütz, CITEC, Uni Bielefeld
Prof. Dr. Elena Esposito & PD Dr. Florian Muhle, Soziologie, Uni Bielefeld
Prof. Robert Ackland, School of Sociology, Australian National University
Prof. Dr. Udo Seelmeyer & Prof. Dr. Birte Schiffhauer, FH Bielefeld
Prof. Tony Veale, School of Computer Science, University College Dublin
Online social networks have become an integral part of the public sphere, but they are also criticized for contributing to the crisis in Western democracies by facilitating the emergence of echo chambers, amplifying conflicts, andenabling manipulations of public opinion via social bots. This state of affairs is the result of a complex interplay of technical systems, human actors, and partisan agendas that cannot be understood by one discipline alone. Interdisciplinary understanding of these phenomena needs to be based on theoretical expertise in computer science and the social sciences, empirical analysis and psychological experiments, plus a dialogue with civil society stakeholders. We focus on three levels of analysis of political communication online: the detection of social bots and their strategies to manipulate communication (actor level); conflictual discussions among users (interaction level); and the emergence of echo chambers (structural level). Based on a deeper understanding of the issues at each level, the 3B project will develop tools and methods that monitor and support political deliberation online. Our tools and methods will (1) discover manipulative social bots, (2) monitor the quality and diversity of political discussions, and (3) build bridges between digital communities in order to contribute to the diversification of opinions in echo chambers.
Schiedsrichter in (Inter-)Aktion. Vergleichende Studien zur Schiedsrichterkommunikation in Handball- und Fussballsport
gefördert mit Mitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld
Projektleitung: Florian Muhle
Eingebettet in eine allgemeine ‚Soziologie des Dritten‘ soll das Forschungsprojekt einen empirisch fundierten Beitrag zur Figur und Funktion des Dritten in sozialen Zusammenhängen leisten. Vor dem Hintergrund vielfältiger Formen und Funktionen des Dritten interessiert im Rahmen des Forschungsvorhabens insbesondere der ‚neutrale Dritte‘, wie er in der Rolle des Schiedsrichters als „institutionalisiertem Kontrollmechanismus“ (Emrich 1992: 56) im Sportspiel etabliert ist. In der geregelten Konkurrenzsituation des Spieles hat dieser die Einhaltung der Regeln zu überwachen, Entscheidungen zu treffen und Regelverstöße zu ahnden.
Die Neutralität des Schiedsrichters ist aber nicht einfach gegeben, sondern muss von ihm ebenso dargestellt werden wie sie auch interaktiv von allen Beteiligten Anerkennung und Akzeptanz finden muss. Wie die offensichtliche Zunahme von Gewalt gegen Schiedsrichter/innen im Fußball zeigt, kann dies aber auch scheitern. Nicht zuletzt liegt dies daran, dass Schiedsrichter/innen etwa anders als Mediator/innen aktiv (teils spielentscheidende) Entscheidungen treffen und anders als Richter/innen diese Entscheidungen ad hoc ‚im Eifer des Gefechts‘ treffen müssen, wodurch es nahe liegt, diese anzuzweifeln.
Vor dem Hintergrund dieser Annahmen zielt das geplante Forschungsprojekt darauf, empirisch in den Blick zu nehmen, (1) wie Schiedsrichter/innen ihre Neutralität darstellen, (2) wie sie ihre Entscheidungen interaktiv durchsetzen und (3) wie sie dabei mit (erwartbarem ) Protest umgehen und diesen (erfolgreich oder aber auch erfolglos) einzudämmen versuchen.
Untersucht werden soll dies im Vergleich zwischen dem Fußball- und dem Handballspiel, da in diesen Spielen offensichtlich unterschiedliche Kommunikationskulturen existieren, die es genauer in den Blick zu nehmen gilt. Im Ergebnis soll aus dem geplanten Forschungsprojekt ein empirisch fundierter Beitrag zu Besonderheit der Rolle des Schiedsrichters als neutralem Drittem hervorgehen, der einerseits auf Basis des Vergleichs von Fussball- und Handballsport unterschiedliche Realisierungen dieser Rolle erhellt und andererseits im Vergleich mit bereits stärker beforschten neutralen Dritten wie Richtern und Mediatoren auch einen Beitrag zur allgemeinen Soziologie des (neutralen) Dritten liefert. Nicht zuletzt können die gewonnenen Einsichten auch verwendet werden, um geeignete Strategien der Konfliktdeeskalation zu identifizieren, die in die Ausbildung von Schiedsrichter/innen im Handball- und Fußballsport einfließen können.
Unbiased Bots That Build Bridges (U3B): Technical Systems That Support Deliberation and Diversity as a Chance for Political Discourse
gefördert durch die Volkswagen Stiftung im Rahmen der Initiative “Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen”; Laufzeit 2019-2020
Projektleitung: Florian Muhle gemeinsam mit Philipp Cimiano und Ole Pütz
Western democracies experience a growth of populism and authoritarianism that is accompanied by a loss of confidence in traditional political institutions and an increased importance of online social media where citizens are able to debate about political issues. The use of social media does not necessarily lead to a democratic discourse between different but equal citizens. Instead, It seems to be associated with the emergence of filter bubbles where people receive unilateral information, with an increase in hate speech, and with orchestrated disinformation campaigns to manipulate public opinion. The project addresses two related sources of these negative trends: (1) the unintentional amplification of bias through automated systems, and (2) malicious social bots that are intentionally designed to introduce or amplify biases and promote polarization. While social bots are usually considered as a problem in public discourse, automated systems such as bots can also be a chance for the political discourse of a future society. U3B intends to explore the possibilities of building, testing, and evaluating technology that (1) helps to identify and convict malicious bot accounts, (2) supports public deliberation in OSNs, and (3) does so in a fashion that is sensitive to machine learned biases. The observation of the emergence and dissolution of filter bubbles requires an understanding of network structures, interactional patterns of users and bots, as well as individual dispositions. This challenge can only be achieved by an interdisciplinary approach.
Dyadisch und triadisch organisierte Fußballspiele im Vergleich. Zur Interaktionssoziologie von Sportspielen
gefördert mit Mitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld
Projektleitung: Florian Muhle in Kooperation mit Justus Heck
Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, welchen Unterschied der Schiedsrichter als „Dritter“ für Ablauf und Organisation von (Amateur-)Fussballspielen macht. Theoretisch schließt das Projekt dabei an sozial- und gesellschaftstheoretische Debatten um die systematische Relevanz des Dritten für soziale Zusammenhänge an und versucht diese aus einer interaktionssoziologischen Perspektive zu bereichern. Empirische Grundlage hierfür ist eine fokussierte Ethnographie, in deren Rahmen Fussballspiele der ohne Schiedsrichter spielenden „Wilden Liga“ in Bielefeld sowie Amateurfußballspiele der Kreisliga in Bielefeld mit Schiedsrichter audiovisuell aufgezeichnet werden. Untersucht wird auf dieser Grundlage in vergleichender Absicht, inwiefern und mit welchen Konsequenzen der Schiedsrichter als neutraler und anwesender Dritter die Sportinteraktion und hier insbesondere die Regeldurchsetzung ändert; und kehrseitig dazu, wie ein dyadisches Spiel das Fehlen eines Referees ‚kompensiert‘
Kommunikation an den Grenzen der Sozialität. Studien zum gegenwärtigen Stand personaler Adressabilität neuer Interaktionstechnologien
Gefördert durch die DFG; Laufzeit: 2016 – 2020
Projektleitung: Florian Muhle
Das Forschungsprojekt leistet einen kommunikationstheoretisch und empirisch fundierten Beitrag zur Debatte um die Grenzen des Sozialen und zielt - von den Grenzen des Sozialen ausgehend - auf die Formulierung einer Theorie zum gegenwärtigen Stand der personalen Adressabilität neuer Interaktionstechnologien wie „Robotern“ und „verkörperten Agenten“.
Hierzu wird erstens herausgearbeitet, wie aus kommunikationstheoretischer Perspektive die Grenzen des Sozialen und die Beteiligung neuartiger „Interaktionstechnologien“ an sozialen Prozessen begrifflich angemessen zu erfassen und empirisch zu untersuchen sind. In diesem Zuge wird das kommunikationstheoretische Konzept des Adressabilität auf nicht-menschliche Adressen erweitert und um methodologische und methodische Überlegungen ergänzt, die empirische Forschung zur Mensch-Maschine Interaktion anleiten können. Zweitens geht es darum, die erarbeitete Perspektive in Fallstudien zur Mensch-Maschine Interaktion in einem Museumssetting umzusetzen, in dem zwei Roboter und ein verkörperter Agent als Museumsguides eingesetzt werden. Im Rahmen der Fallstudien wird untersucht, ob und in welcher Form die „Interaktionstechnologien“ in Form personaler Adressen in soziale Beziehungen eintreten können. Darauf aufbauend sollen drittens systematisch Vergleiche mit anderen Settings(wie (Alten-)Pflege) erstellt werden, um abschließend die anvisierte Theorie zum gegenwärtigen Stand personaler Adressabilität neuer Interaktionstechnologien zu entwickeln.
Grenzformen der Interaktion. Kommunikationsanalytische Studien zu Grenzen personaler Adressabilität in Interaktionsprozessen
gefördert mit Mitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld
Projektleitung: Florian Muhle & Tilmann Sutter
Das Forschungsprojekt soll einen kommunikationstheoretisch und empirisch fundierten Beitrag zur Debatte um die Grenzen von Sozialität und Personalität in Interaktionsprozessen leisten. Es zielt – von der Beschäftigung mit Grenzformen der Interaktion ausgehend – auf die Formulierung zentraler Elemente einer allgemeinen kommunikationsanalytischen Theorie der Grenzen personaler Adressabilität in Interaktionsprozessen. Infrage steht hierbei, wie sich Interaktionsprozesse vollziehen, bei denen die Interaktionspartner nicht in gleicher Weise als voll ausdrucksfähige Gegenüber auftreten. Empirisch soll dies anhand zweier für die Soziologie und ihr Selbstverständnis hoch bedeutsamer Gegenstandsbereiche untersucht werden: Der kommunikativen Einbeziehung nicht vollständig ausdrucksfähiger Menschen auf der einen Seite und animalischer Begleiter des Menschen auf der anderen Seite. Darauf aufbauend sollen durch systematische Vergleiche und unter Einbeziehung vorangehender Forschungen der Antragsteller zu weiteren Grenzformen der Interaktion (Mensch-Maschine-Interaktion und sozialisatorische Interaktion) zentrale Elemente einer empirisch fundierten Theorie der Grenzen personaler Adressabilität in Interaktionsprozessen entwickelt werden. Diese gibt darüber Auskunft, in welcher Form sich in Interaktionsprozessen kommunikative Inklusions-/Exklusionsprozesse im Kontakt mit nicht vollständig ausdrucksfähigen menschlichen und nicht-menschlichen Entitäten vollziehen.
Socialbots as political actors? Autonomous communication technologies as tools and objects for digital sociology
Gefördert durch den DAAD (PPP Australien 2017); Laufzeit: 01.2017 – 12.2018
Projektleitung: Florian Muhle gemeinsam mit Robert Ackland & Timothy Graham (Australian National University, Canberra)
The project explores and evaluates the simulation of social actors (“socialbots”) within political conversations on social media on the basis of a two-phase approach. In the first phase, the goal is to identify political socialbot activity but also democracy promoting activities and characteristics of human users in the Australian Twittersphere. Building on the results of the first phase and previous work of the project partners, the second phase of the project aims to develop ‘agent models’ that will be used to build and evaluate new ‘types’ of socialbots for democracy promoting participation in political communication. To achieve this, we will develop and pilot laboratory experiments to address two broad aims: (1) whether, and to what extent, human participants realise that they are conversing with bots; and (2) the extent to which bots measurably influence the political communication, dependent on their particular type or ‘agent model’. In order to achieve these goals, the project takes a sociological perspective by combining quantitative computational sociology with qualitative membership categorization analysis (MCA) and social theoretical reasoning in an innovative way.