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  • Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG)

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Forschungsprojekt:

Individuelle Förderung angesichts sozialer Probleme? Lebenssituationen und Handlungsorientierungen alleinerziehender Frauen

Die im Zuge der reflexiven Moderne zunehmende Ausdifferenzierung von Familienformen, die steigende Anzahl Alleinerziehender sowie die häufig prekären und vielfach belasteten Lebenslagen insbesondere alleinerziehender Frauen rücken in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Forschung. Politik und soziale Arbeit reagieren auf die multiplen Problemlagen unter anderem mit Maßnahmen zur Förderung der Alleinerziehenden. Hier stellt sich die Frage, inwiefern die „aktivierenden“ Maßnahmen den sozialen Problemen und dem Unterstützungsbedarf der Betroffenen entgegentreten können oder ob diese eher individualisierend wirken, gesellschaftliche Verantwortung verschieben und damit Ungerechtigkeiten und ambivalente Normen verdecken.

Das hier vorliegende Forschungsprojekt fokussierte die Lebenssituation alleinerziehender Frauen im SGB-II-Bezug, die Teilnehmerinnen einer Maßnahme zur beruflichen (Wieder-)Eingliederung in einer ländlichen Region waren. Ziel der Forschung war einerseits die Evaluation dieser Maßnahme. Hierzu wurde die Erhebung der soziostrukturellen Merkmale, der Gesundheit, der sozialen Integration, der Lebenszufriedenheit und des Selbstwirksamkeitsgefühls der Teilnehmerinnen hinzugezogen. Darüber hinaus wurden die Handlungsorientierungen der Teilnehmerinnen und der Mitarbeiterinnen sowie deren Klientinnenkonstruktionen und Deutungsmuster rekonstruiert.

Dabei kamen in der Befragung der Teilnehmerinnen einerseits quantitative Methoden zum Einsatz, wie ein standardisierter Fragebogen und eine Auswahl an validierten Fragebögen zur körperlichen und psychischen Gesundheit sowie zur Lebenszufriedenheit und Selbstwirksamkeitserwartung. Andererseits werden leitfadengestützte, teilnarrative Interviews zu den Erfahrungen und der Zufriedenheit mit der Maßnahme sowie zum Unterstützungsbedarf durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Zusätzlich wurden leitfadengestützte, biographisch orientierte, narrative Interviews mit einer Auswahl an Teilnehmerinnen (Theoretisches Sampling) geführt und nach der dokumentarischen Methode ausgewertet. Mit den Mitarbeiterinnen wurden sowohl leitfadengestützte Interviews als auch Gruppendiskussionen durchgeführt.

Laufzeit: 04.2011 – 12.2013

Finanzierung: hexenHAUS – Perspektiven für Frauen, Espelkamp

Beteiligte Wissenschaftlerinnen: Dr. Sandra Glammeier, Kathrin Vogt

Veröffentlichung: Glammeier, Sandra & Vogt, Kathrin (2014): Wissenschaftliche Begleitung einer Maßnahme zur Erwerbsintegration Alleinerziehender. In: IFFOnZeit – Onlinezeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) Nr. 3, 100-104


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