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BiProfessional

Das Bielefelder Standortprojekt im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern

© Universität Bielefeld

Inklusive Fremdsprachenfachdidaktiken

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin


														Dr. Carolin Zehne
													 (Photo)

Dr. Carolin Zehne

Anglistik Didaktik
Praxissemester Grundschule

Raum
UHG C3-205

Wissenschaftliche Mitarbeiterin


														Dr. Eleni Louloudi
													 (Photo)

Dr. Eleni Louloudi

Fachdidaktik Anglistik

Raum
UHG C3-200
Logo BMBF

BiProfessional wird im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert (Förderkennzeichen 01JA1908).

Der Umgang mit inklusiven Settings hat zwar längst Einzug in die Lehramtsausbildung in den Fremdsprachendidaktiken gehalten. Doch fehlen nach wie vor inklusionssensible Unterrichtsmaterialien und Konzepte für Unterrichtsinteraktionen, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Zudem fehlt es an Fortbildungen und Fortbildungskonzepten für inklusionssensibles Unterrichten. Die Teilmaßnahme setzt daher eine wissenschaftlich begleitete Materialentwicklung und -erprobung sowie die Schaffung inklusionssensibler Fortbildungsangebote zur Interaktion, Diagnostik, Förderung und Didaktik in heterogenen Lerngruppen ins Zentrum ihrer Bemühungen.

Einen Gewinn gegenüber der fächerspezifischen Forschung verspricht sich die Teilmaßnahme in der Vernetzung der Didaktiken der neuen und alten Sprachen.

Die Dissertation von Niels Herzig im Bereich der klassischen Philologie hat ein (meta-)kompetenzorientiertes Modell für einen fächerübergreifenden Lateinunterricht in der gymnasialen Oberstufe erarbeitet, das zugleich normative Strukturen für Kooperationen mit anderen Fächern im Allgemeinen, mit dem Fach Philosophie im Besonderen ermöglichen soll. Mit Hilfe einer interdisziplinär-didaktischen Analyse der Paradoxa Stoicorum Ciceros, die zunächst fachwissenschaftlich erörtert wurden, ist das konzipierte Modell exemplarisch für die Praxis materialisiert worden – im forschungsmethodischen Sinne der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik. Der schriftliche Teil der Dissertation befindet sich in der Begutachtung.

Parallel dazu haben die Projektbeteiligten aus Anglistik und Latinistik Forschungsberichte zur Behandlung des Querschnittthemas Inklusion in ihrem Fach verfasst. Diese fassen nicht nur den bisherigen Forschungsstand zusammen, sondern fokussieren auch im Speziellen inklusionssensible Aufgabenstellungen.

In den Forschungsbericht der Latinstik flossen Ergebnisse des Dissertationsprojekts ein, insbesondere hinsichtlich der kompetenzorientierten Materialien zu einem interdisziplinären lateinischen Lektüreunterricht. Diese Überlegungen zur Materialentwicklung wurden in dem latinistischen Beitrag für einen inklusionssensiblen Lektüreunterricht im Rahmen der Kompetenzorientierung exemplifiziert – mit dem Fokus auf Differenzierung und Reflexion inklusionssensibler Aufgabenstellungen.

Gleiches gilt für die Perspektive der ebenfalls in dieser Teilmaßnahme vertretenen Englischdidaktik: Aufbauend auf einem Überblick dazu, auf welche Weise die Englischdidaktik auf Inklusionsansprüche reagiert, werden auf Basis des nun inklusiv gedachten English as a Lingua Franca-Zugangs konzeptionelle Vorüberlegungen für die Entwicklung kommunikativer Kompetenz im inklusiven Englischunterricht angestellt. Die Publikation erscheint voraussichtlich Anfang 2021.

Erste Erkenntnisse wurden auch zur lerner*innenorientierten Interaktion im inklusiven Englischunterricht anhand einer größer angelegten Videostudie in (inklusiven) 5./6. Klassen gesammelt. Diese Ergebnisse fügen sich in die aktuelle Debatte der Englischdidaktik ein, inwiefern interaktional-konstruktivistisch inspirierte Methoden und Materialien (kooperatives Lernen, Lernen an Stationen etc.) mit Blick auf Lernende mit Förderbedarfen zielführend sind bzw. sein können. Die entsprechende Publikation in der Zeitschrift für Fremdsprachenforschung befindet sich aktuell in der zweiten Reviewphase.

Außerdem ist die forschungsbasierte Entwicklung und formative Evaluation von Konzepten für die Lehrer*innenfortbildung in den Fremdsprachendidaktiken wenig etabliert. Neben traditionellen Tagungs- und Workshopkonzepten soll dabei dem praxisbegleitenden Coaching von Lehrer*innenteams eine wichtige Bedeutung zukommen.

Eine Besonderheit der Teilmaßnahme ist es, dass die Didaktiken der neuen und der alten Sprachen in diesem Teilprojekt in einen Dialog treten und gemeinsame Wege zu entwickeln versuchen, der Herausforderung von Inklusion zu begegnen.

Eine erste gemeinsame Tagung fand bereits im April 2019 statt, eine zweite ist für den Spätsommer/Herbst 2021 geplant.

 

 

Die Teilmaßnahme beschäftigt sich mit Grundsätzen der Materialentwicklung und Interaktion im und für den inklusionssensiblen Fremdsprachenunterricht. Sie zielt zudem darauf, Fortbildungskonzepte für die Aneignung der nötigen Kompetenzen für den inklusionssensiblen Unterricht in der zweiten und dritten Phase der Lehrer*innenbildung zu etablieren.

Der spezifische Beitrag der Teilmaßnahme besteht in der Fokussierung auf Konzepte, Manuale und Materialien der Fort- und Weiterbildungen sowohl im Bereich der inklusionssensiblen Didaktik der Fremdsprachen als auch für den inklusionssensiblen Unterricht im Grundsätzlichen.

Die Teilmaßnahme leistet außerdem einen Beitrag für die Etablierung von Kommunikationsstrukturen, u.a. durch die Schaffung von Austauschforen und von Kooperationen zwischen Schule und Universität.

Herzig, N. & Sauer, J. (ersch. 2021). Differenzierung und Reflexion im inklusiven Lateinunterricht. In M. Braksiek, K. Gröben, K. Golus, M. Heinrich, P. Schildhauer, L. Streblow (Hrsg.), Schulische Inklusion als Phänomen – Phänomene schulischer Inklusion. Cham: Springer VS.

Sauer, J. (2018). Sprachkompetenz, in: M. Korn (Hg.), Latein - Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin: Cornelsen, S. 61-68.

Schildhauer, P. (im Review). weiß IRgendwer was wir hier mAchen müssen? Lerner*innenorientierung im inklusiven Englischunterricht am Beispiel einer Scaffolding-Sequenz. In D. Gerlach & T. Torben (Hrsg.), Zeitschrift für Fremdsprachenforschung – Themenheft Inklusion.

Schildhauer, P., Sauer, J. & Schröder, A. (2020). Standards – Margins – New Horizons: Teaching Language and Literature in the 21st Century. Themenheft der PfLB. PfLB 2(4). https://www.pflb-journal.de/index.php/pflb/issue/view/287.

Schildhauer, P. & Zehne, C. (ersch. 2021). A Rose by Any Other Name: Reaktionen auf Inklusionsansprüche in der Englischdidaktik vor und nach der UN-BRK. In: M. Braksiek, B. Gröben, K. Golus, M. Heinrich, P. Schildhauer & L. Streblow (Hrsg.), Schulische Inklusion als Phänomen – Phänomene schulischer Inklusion. Cham: Springer VS.

 

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