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BiProfessional

Das Bielefelder Standortprojekt im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern

© Universität Bielefeld

Erwerb professioneller Kompetenzen zur Motivationsförderung für den Mathematikunterricht in inklusiven Settings

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin


														Ruth Reinardy (ehem. Nahrgang)
													 (Photo)

Ruth Reinardy (ehem. Nahrgang)

Raum
UHG U4-117

Wissenschaftlicher Mitarbeiter


														Dr. Daniel Barton
													 (Photo)

Dr. Daniel Barton

BiProfessional wird im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert (Förderkennzeichen 01JA1908).

a) Diagnose von Motivationsdefiziten und Ansätze der inklusionssensiblen Motivationsförderung im Unterricht

b) Inklusionssensible mathematische Förderung unter Berücksichtigung motivationaler Aspekte

In der ersten Förderphase haben wir ein Veranstaltungskonzept zur Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der individuellen mathematischen Förderung und der Motivationsförderung entwickelt und evaluiert. Dieses soll, weiterhin mit dem interdisziplinären Fokus auf heterogene Settings, für praktizierende MINT-Lehrkräfte adaptiert werden. Mit der Diagnostik von Motivationsdefiziten wird ein weiterer Schwerpunkt des modularen Fortbildungscurriculums gesetzt.

Um ein bedarfsorientiertes Angebot zu schaffen, werden Lehrkräfte mittels einer Bedarfserhebung in die Entwicklung einbezogen. Die Fortbildungsreihe wird digital aufbereitet und mittels eines Wartekontrollgruppen-Designs an ca. 5 Kooperationsschulen evaluiert. 

Zur Qualitätssicherung und Evaluation des Veranstaltungskonzepts aus der ersten Förderphase haben wir verschiedene Forschungszugänge genutzt. Darunter fällt zum einen ein quantitativ angelegtes Experimental-Kontrollgruppen-Design, über welches wir die Implementation (Akzeptanz und Methodennutzung) sowie die Wirksamkeit (Kompetenzentwicklungen der Studierenden und motivationale Entwicklung bei den Schüler*innen) der Maßnahme überprüft haben. Zusätzlich wurden von gefilmten Förderstunden inhaltsanalytisch-qualitative Auswertungen vorgenommen.

Im Zuge dieser multiparadigmatischen Vorgehensweise haben wir die folgenden Erkenntnisse gewonnen: Das interdisziplinäre Praktikumskonzept zeigt bzgl. der Inhalte eine überlegene Akzeptanz und Wertschätzung der Studierenden. Darüber hinaus sprechen die Befunde für einen positiven Einfluss des Konzepts auf die Professionalisierung der Studierenden, die sich in verschiedenen Kompetenz-Facetten verbessert haben und beispielsweise eher in der Lage sind, ihren Schüler*innen Erfolge zu ermöglichen und auch erlebbar zu machen. Die Befunde sprechen dafür, für die geplante Fortbildung weiterhin auf die Verknüpfung von Kompetenzsteigerung und Selbstwirksamkeitsförderung zur Steigerung der Motivation bei vulnerablen Gruppen zu bauen. Erkenntnisse der videografischen Analysen veranlassen uns dazu, das Thema Unterstützung von Schüler*innen durch ihre Lehrkräfte verstärkt in den Fokus zu nehmen. Insbesondere die Rückmeldungen der Studierenden unterstreicht die Bedeutung von Fallbeispielen und der Verknüpfung theoretischer Elemente mit praktischen Erfahrungen bei der Vermittlung unserer Inhalte, so dass wir diese für die geplante Fortbildungsreihe noch stärker einsetzen wollen. 

Unsere Teilmaßnahme konnte bereits nachhaltige Materialen für die Nutzung im Zentrum Inklusionssensible Lehrer*innenbildung hervorbringen. So wurde ein Konzept für die Vermittlung von Methoden zur Motivationsförderung der vulnerablen Gruppe leistungsschwacher Schüler*innen entwickelt und erprobt, welches ausführlich inklusive aller nötigen Begleitmaterialen (Begleitheft) in der HLZ publiziert ist. Da die Individualisierung die Grundlage der unterrichtlichen Umsetzungspraxis des Konzepts darstellt, sollten problemlos auch breiter gestreute Lerngruppen davon profitieren und somit der inklusive Anspruch für den Regelunterricht realisierbarer werden. Die modulare Querstruktur unseres Workshops ermöglicht es, diesen entweder in Gänze, oder in Teilbereichen für die Hochschullehre oder Lehrerfortbildungen einzusetzen. Dabei lässt sich unser bisheriger Beitrag für die Mathematikdidaktik leicht auf andere Fachdidaktiken übertragen, dafür ist es lediglich nötig, fachspezifische Diagnosemethoden einzusetzen sowie unseren Werkzeugkoffer der individuellen Förderung fachbezogen neu zu gestalten und zu „befüllen“. Darüber hinaus könnte der Einsatz auch in der Lehrer*innenausbildung für das Grundschullehramt besonders gewinnbringend sein, da insbesondere die ersten Schuljahre eine hochsensible Phase für die Entwicklung fachspezifischer Selbstwirksamkeit darstellen. Auf diese Weise könnten unsere Methoden einen Beitrag zur curricularen Entwicklung verschiedener Fachdidaktiken und Schulformen beitragen. Basierend auf den bestehenden Materialien und einer Bedarfserhebung bei Lehrkräften, entwickeln wir aktuell neben einer gelenkten Fortbildung, die digital angeboten werden soll, einen „Massive Open Online Course“ (MOOC), der sich durch einen kreativen modularen Aufbau (Interaktive Videos, Webinare mit Einbindung, Peer-Feedback, Mini-Unterrichtsprojekt, Wahlseminare, formative assessment) auszeichnet. Beide Angebote sollten gerade aufgrund ihrer digitalen Formate sehr gut für die unterschiedlichsten Aufgabenbereiche des Zentrums eingesetzt werden können.

Hettmann, M., Nahrgang, R., vom Hofe, R., Salle, A., Fries, S. & Grund, A. (2018). Erwerb professioneller Kompetenzen zur Motivationsförderung für den Mathematikunterricht. Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der GDM und der DMV am 09.02.2018 an der Universität Paderborn.

Hettmann, M., Nahrgang, R., Grund, A., Salle, A., Fries, S., & vom Hofe, R. (2019). » Kein Bock auf Mathe!« Motivationssteigerung durch individuelle mathematische Förderung. In Herausforderung Lehrer_innenbildung-Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion, 2(3), 165-192. https://doi.org/10.4119/hlz-2480

Hettmann, M.; Nahrgang, R.; Vom Hofe, R.; Salle, A.; Fries, S.; Grund, A. (2020). Professionelle Kompetenzen zur Motivationsförderung angehender Mathematiklehrkräfte. In H. S. Siller, W. Weigel & J. F. Wörler (Hrsg.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2020 (S. 425–428). Münster: WTM-Verlag.

Nahrgang, R. G. & Hettmann, M.: Erwerb professioneller Kompetenzen zur Motivationsförderung für den Mathematikunterricht in inklusiven Settings. Posterpräsentation im Rahmen des 51. DGPS-Kongresses „Psychologie gestaltet“ am 20.09.2018 an der Goethe-Universität Frankfurt.

Nahrgang, R., Hettmann, M., Fries, S., vom Hofe, R., Grund, A. & Salle, A.: "Erfolgserlebnisse für alle in Mathematik: Selbstwirksamkeitssteigerung in inklusiven Settings". Vortrag im Rahmen der peEpsy „Variation: Noise or Norm?“ am 12.09.2019 an der Universität Leipzig.

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