Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt Pflegeschätze: Identifizierung, Visualisierung und Transfer familiärer Innovationen aus dem Alltag mit pflegebedürftigen Kindern ist unter der Leitung der Verbundskoordinatorin Prof.in Dr.in Isabel Zorn in die erste Projektphase gestartet.
Oftmals werden die Eltern pflegebedürftiger Kinder unvorbereitet mit einer Pflegesituation und den damit einhergehenden Hürden des pflegezentrierten Alltags konfrontiert. Im Laufe der Zeit hingegen sammeln die selbstorganisierten Sorgegemeinschaften in der häuslichen Versorgung von pflegebedürftigen Kindern einen beträchtlichen Schatz an erprobten Innovationen, welche der Entlastung des familiären Pflegealltags dienen. Diese sogenannten Pflegeschätze sind allerdings noch nicht formalisiert und somit bislang unzugänglich.
Im Rahmen des Projekts sollen jene Wissensschätze der Sorgegemeinschaften nun in enger Zusammenarbeit von Eltern und Forschenden geborgen und öffentlich zugänglich gemacht werden. Ähnlich wie bei sozialen Netzwerken sollen Recherche und Vernetzung über eine visuelle Oberfläche ermöglicht werden. Ziel ist es, junge pflegende Familien im Pflegealltag sowie bei Urlaubs- und Freizeitgestaltung Entlastung und Teilhabe zu ermöglichen. Die Plattform arrangiert das Finden von Ideen und den Austausch durch Suche oder zufälliges visuelles ‚Stolpern‘ über unerwartete Pflegeideen. Besonders neue Pflegende gelangen so an sonst unzugängliches auch nicht-medizinisches Wissen der Alltagsbewältigung.
Neben vier weiteren Kooperationspartner*innen sowie einem Bürgerbeirat aus Interessenvertreter*innen mit Bezug zur informellen Pflege, beteiligt sich auch die Universität Bielefeld an dem Projekt. Mit ihrer Expertise bezüglich Themen wie digitaler Barrierefreiheit werden Mitarbeitende der ZAB-Zentralen Anlaufstelle Barrierefrei, unter der Leitung von Michael Johannfunke, die Medienkonzeption der Plattform sowie die Barrierefreiheit des digitalen Panoptikums entwickeln.