Das Implantat enthält eine Elektrodenkette, die in die Hörschnecke operiert wird. Der Sprachprozessor wandelt empfangenen Schallwellen in digitale Signale um, überträgt diese durch die Haut auf das Implantat im Kopf und wandelt Signale in elektrische Impulse um. Die Impulse erregen über Elektroden den Hörnerv und werden zum Gehirn weitergeleitet, wo ein Höreindruck entsteht.
Der Umgang mit einer Behinderung, die erst später im Leben erworben wird, kann herausfordernd sein. Ich musste lernen die neue Lebenssituation anzunehmen. Mehrere Operationen, häufiger Tinnitus und auch die vielen Termine bei Ärzt*innen, in Krankenhäusern und Hörgeräteakustiker*innen haben viel Kraft und Nerven gekostet. Und Hören neu zu lernen war oft sehr erschöpfend. Das hatte natürlich Einfluss auch auf mein Studium.
Die Behinderung bringt Kommunikationsbarrieren mit, die natürlich auch im Studium zu Erschwernissen führen. Vorträge, Seminare oder Zoom-Calls… alles lebt von verbaler Kommunikation und im Fall von akustischen Barrieren gibt es nicht unbegrenzten Ausgleich durch Hilfsmittel.
Auch Pausen zur Erholung sind sehr wichtig. Das musste ich erst lernen und klappt einfach nicht immer.
Ich freue mich, dass ich mit meiner Arbeit in der ZAB dazu beitragen kann Barrieren zugunsten von Studierenden und Mitarbeitenden der Uni Bielefeld mit Behinderung, chronischen oder psychischen Erkrankungen abzubauen. Immerhin arbeiten und studieren tausende Menschen mit Behinderungen, chronischen oder psychischen Erkrankungen an unserer Universität!
Zudem kann ich nur empfehlen sich als Studienanfängerin im Studienstart Barrierefrei als Mentor*in oder Mentee zu engagieren. Das lohnt in jedem Fall.
Ich rate außerdem dazu Kontakt zu anderen Betroffenen zu knüpfen.