AG 10 - Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Die interdisziplinäre Forschungswerkstatt "Migration und Bildung" wendet sich an Kollegen und Kolleginnen, die Promotionen, Habilitationen und andere ("größere") Forschungsarbeiten im Bereich der Migrations- und Differenzforschung verfertigen. Mit der monatlich stattfindenden Forschungswerkstatt ist ein Rahmen geschaffen, die eigene Arbeit im Kreis von theoretisch wie methodologisch in der Migrations- und Differenzforschung arbeitenden Kolleg/innen zu besprechen und über die Besprechung der Fragen und Probleme aus den anderen Forschungszusammenhängen die eigene Forschungsarbeit zu präzisieren. Bereitschaft zu ernsthaftem und kontinuierlichem Arbeiten im Rahmen einer Art "Interpretationsgemeinschaft" ist kennzeichnend für die Forschungswerkstatt. Im Vordergrund der Arbeit stehen die gemeinsame Er- und Bearbeitung, Weiterentwicklung, Theoretisierung und Reflexion der eigenen Untersuchungen sowie die Diskussion methodologischer und methodischer Fragen.
William Ojonugwa Attah hat den Bachelor in Philosophy an SS Peter and Paul, Ibadan-Nigeria erworben sowie ein Diplom der Katholischen Theologie an der theologischen Fakultät Fulda. Sein Master Studium hat er in Interkultureller Kommunikation und Europa Studien an der University of Applied Sciences Fulda, absolviert. Er interessiert sich für den Themenbereich erlebte Erfahrungen nigerianischer, migrierenden Studenten und Studentinnen im Kontext von Migration, Re-immigration und Postkoloniale Studien.
Jaar Boskany studierte Sonderpädagogik (B.A.) und Lehramt für Sonderpädagogik (M.Ed.) mit dem Zweitfach Deutsch an der Leibniz Universität Hannover. Nach ihrem Studium arbeitete sie drei Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leibniz Universität Hannover am Institut für Sonderpädagogik in der Abteilung Allgemeine Behindertenpädagogik und -soziologie. Seit dem 01.06.2024 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld in der Arbeitsgruppe Migrationspädagogik und Rassismuskritik tätig.
Jaar Boskany
Universität Bielefeld I Fakultät für Erziehungswissenschaft
AG 10: Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Konsequenz 41a, 33615 Bielefeld | Z1-307
jaar.boskany@uni-bielefeld.de
Jaar Boskany untersucht in ihrer biographieanalytisch angelegten Dissertationsstudie biographische Konstruktionen im Schnittfeld Behinderung und Fluchtmigration.
Ableismus- und rassismuskritische Perspektiven auf Bildung und Schule, Rassismuskritik, Disability Studies, Kritische Migrationsforschung, Biographieforschung
Kai Philipp Biermann ist examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger. Nach der Ausbildung arbeitete er mehrere Jahre in verschiedenen pflegerischen Settings. Zeitgleich erfolgte ein Studium der Beruflichen Bildung Pflege (B.A.) und aufbauend Pflege- und Gesundheitswissenschaften (M.Sc.). Nach mehrjähriger Lehrtätigkeit an einer Krankenpflegeschule arbeitet er aktuell in der Fachhochschule Gesundheit in Innsbruck im Bereich der Pflegewissenschaft.
In seinem Dissertationsprojekt führt er eine ethnographische Studie in Krankenhäusern durch und beobachtet den Einfluss von affektiven Dynamiken in Pflegeteams auf die Versorgung. Im besonderen Fokus stehen dabei Wirkmechanismen von Rassismen.
Jocelyn Jasmin Dechêne studierte gymnasiales Lehramt für Philosophie und Politik und Wirtschaft in Gießen. Nach ihrem Studium leitete sie eine Betreuungseinrichtung für Grundschüler*innen, machte ihr Referendariat am Studienseminar Frankfurt am Main und arbeitete anschließend als Gymnasiallehrerin. Seit 2023 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG 10 „Migrationspädagogik und Rassismuskritik" an der Universität Bielefeld und als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Pädagogik der Sekundarstufe an der Goethe-Universität Frankfurt tätig.
Dilek Dipçin-Sarıoğlu hat Erziehungswissenschaft an der TU Dortmund studiert und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem vom MKW-NRW und der TU Dortmund geförderten Forschungsprojekt „Bildung und der Diskurs zur Islamismusprävention. Pädagogische Ambitionen und kontraintentionale Effekte“ gearbeitet. Zurzeit arbeitet sie an der FernUniversität in Hagen als Lehrende und als Projektmitarbeiterin in dem Forschungsprojekt „Lernen und Arbeiten in der digitalen Transformation im Bildungssektor – New Work und New Learning von Beschäftigten in Berufsbildung, Erwachsenenbildung und Hochschulbildung“ (LAdiB). In ihrem Dissertationsprojekt führt sie eine ethnographische Studie in Schulen in NRW durch und schaut sich Konstruktionsprozesse der Figuren des Muslimischen an.
In ihrem Dissertationsprojekt führt sie eine ethnographische Studie in Schulen in NRW durch und schaut sich Konstruktionsprozesse der Figuren des Muslimischen an.
Nadine Etzkorn studierte Erziehungswissenschaft und Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, an der Freien Universität Berlin und an der Aarhus Universität. Nach ihrem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Futur der Freien Universität Berlin (2017-2019). Dort war sie in einem Projekt tätig, das im Rahmen des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (WAP BNE) ein Monitoring der Implementierung von BNE in Deutschland erarbeitete. Seit 2019 promoviert sie mittels eines Promotionsstipendiums der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). Zudem doziert sie an der Freien Universität Berlin im Studiengang der Erziehungswissenschaft und im allgemeinen berufsvorbereitenden Bereich.
„Bildung als Grenzpraxis im Spiegel der Biographien von internationalen Studierenden“ (vorläufiger Arbeitstitel des Promotionsprojekts)
In meinem Dissertationsvorhaben interessiere ich mich für Bildungsprozesse in der Auseinandersetzung mit epistemischen Grenzbearbeitungen von internationalen Studierenden während ihrer Auslandsmobilität bzw. -migration. Dazu habe ich narrativ-biographische Interviews mit internationalen Studierenden durchgeführt. Am empirischen Material sollen die Prozesse der Grenzbearbeitung anhand von biografischen Situationen der internationalen Studierenden rekonstruiert und hinsichtlich ihres (dekolonialen) Bildungspotenzials befragt werden.
Erstgutachter: Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld)
Zweitgutachterin: Prof. Dr. Christine Wiezorek (Universität Gießen)
Voraussichtlicher Abschluss 08/2023
David Füllekruss studierte Internationale Entwicklung und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Wien und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld in der Arbeitsgruppe Migrationspädagogik und Rassismuskritik.
„Sprache als Schlüssel zur Integration? Mythologisierungstheoretische Perspektiven auf den (integrations-)politischen Diskurs um Deutschförderung“ (Arbeitstitel des Promotionsprojekts)
In der Arbeit wird Frage nachgegangen, inwiefern der Zugang der Mythologisierung ein erkenntnisproduktives Instrument zur Analyse und Theoretisierung von Artikulationen im Diskursfeld „Deutschförderung“ darstellt. Die Arbeit verfolgt dabe das Ziel mit dem theoretisch-analytischen Zugriff der Mythologisierung ein Theoretisierungsangebot zur Explikation diskursiver Figuren und Artikulationen rund um den Topos „Deutschförderung“ zu erarbeiten und zu diskutieren. Hierbei sollen Mythologisierungen explorativ betrachtet und unterschiedliche Modi, Dimensionen und Besonderheiten der Mythologisierung herausgearbeitet werden. „Sprache“, „Nation“ und „Rasse“ konstituieren in diesem Kontext eine sedimentierte und zugleich kontingente soziale Ordnung, die das untersuchte diskursive Feld rahmt und insbesondere im ersten Teil der Arbeit in ihrer Verwobenheit vorgestellt wird. Im Rahmen der mythologisierungstheoretischen Analysen im zweiten Teil der Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche mythologisierenden Figuren sich in Diskursen um „Deutschförderung“ erkennen lassen. Es soll zudem diskutiert werden, inwiefern der Zugriff „Mythologisierung“ ein erkenntnisproduktiver ist, um die gegenseitige Hervorbringung und Verwobenheiten von „Sprache“, „Rasse“ und „Nation“ sowie deren Einbettungen in hegemoniale Ordnungen besser zu verstehen und zu theoretisieren.
Erstbetreuung: Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld)
Zweitbetreuung: Prof. Dr. İnci Dirim (Universität Wien)
Sprachenverhältnisse in der Migrationsgesellschaft, Migration und Bildung, Linguizismuskritik, Rassismustheorie und -kritik, Postkoloniale Theorie
Yasmina Gandouz-Touati ist Diplom-Sozialarbeiterin und MA Erziehungswissenschaftlerin. Sie arbeitete als hauptamtliche Mitarbeiterin im Mädchen*treff Bielefeld e.V. mit den Schwerpunkten rassismuskritische Mädchen*arbeit und Medienpädagogik. 2018-2021 war sie Lehrkraft für besondere Aufgaben an der FH Bielefeld mit dem Schwerpunkt »Interkulturalität«. 2022-2023 arbeitet sie in einem Verbundprojekt der Universität Vechta und TU Berlin zu child- wellbeing und Ungleichheit. Seit Februar 2023 ist sie im Forschungsprojekt „Wissen über Rassismus. Zeitgeschichte im Spiegel biographischen (Erfahrungs-)Wissens rassistisch diskreditierbarer Menschen in Ost- und Westdeutschland“ der AG 10 der Universität Bielefeld eingestellt.
Universität Bielefeld/ Fakultät für Erziehungswissenschaft
AG 10: Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Universitätsstraße 25 33615 Bielefeld
yasmina.gandouz-touati@uni-bielefeld.de
Luisa Genovese hat Kulturwissenschaft (mit Schwerpunkt Gender Studies) und Italienisch an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert. Zu einem späteren Zeitpunkt hat sie sich zur Lehrperson für Primarstufe an der Pädagogischen Hochschule in Bern ausbilden lassen.
Aktuell ist sie an der Pädagogischen Hochschule Bern im Rahmen ihrer Dissertation angestellt sowie in der Lehrer*innenbildung tätig (Schwerpunkt Migration und Bildung).
luisa.genovese@phbern.ch
Pädagogische Hochschule Bern
Institut für Forschung, Entwicklung und Evaluation IFE
Fabrikstrasse 8, CH-3012 Bern
«Bildungs-Praktiken im Kontext von Flucht*Migration mit Fokus auf neu zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene» (Arbeitstitel)
In ihrem Dissertationsprojekt geht sie den Fragen nach, wie die Wege und Aspirationen von jungen geflüchteten Menschen durch das Migrations- und Bildungsregime, in die sie eingebunden sind, geprägt werden und wie sie die Subjektpositionen, die diese Regime hervorbringen, mit anderen Akteur*innen (z.B. Lehrpersonen, Sozialarbeiter*innen usw.) aushandeln. Sie folgt dabei einem Regimeansatz, der die Handlungsfähigkeit der Subjekte in den Mittelpunkt stellt und Migration als eine soziale Bewegung begreift, die den sozialen Raum transformiert. Am Beispiel eines schulischen Brückenangebotes soll das beim Ineinandergreifen von Migrations- und Bildungsregime Emergierende beschrieben und die Elemente herauskristallisiert werden, die dieses spezifische Regime-Gebilde - oder: Krise - strukturieren und diskursiv formen. Das genannte Brückenangebot, das sich hauptsächlich an neu zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene richtet und dessen Hauptziel die intensive Sprachförderung sowie die berufliche Orientierung und Integration ist, erweist sich dabei als (bildungs-biographisch) bedeutsamer Übergang.
Erstbetreuung: Prof. Dr. Paul Mecheril
Irina Grünheid hat an der Universität Osnabrück internationale Migration und interkulturelle Beziehungen (IMIB) studiert und arbeitet seit 2013 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Hier hat Sie u.a. an der Projektierung und Umsetzung des Forschungsprojekts „Repräsentationen migrationsgesellschaftlicher Themen in Schulbüchern und deren Bedeutung für das Unterrichtsgeschehen“ mitgewirkt. Sie ist Mitglied beim Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC) und ist freiberuflich als Referentin im Themenfeld Migrationspädagogik, Rassismuskritik, Schule in der Migrationsgesellschaft aktiv.
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät I - Bildungs- und Sozialwissenschaften
Institut für Pädagogik
„Repräsentationen migrationsgesellschaftlich relevanter Themen in Schulbüchern und deren Bedeutung für das Unterrichtsgeschehen.“ (Promotionsprojekt)
Der Hauptfokus der gängigen Schulbuchforschung liegt auf der didaktischen Verbesserung der Schulbücher als Lehrmittel. Eher selten hingegen gerät das Schulbuch in seiner Funktion als Medium der Repräsentation gesellschaftlicher Verhältnisse und Ordnungen in den Blick. Das Forschungsvorhaben zielt auf eine Untersuchung von Schulbüchern als diskursiv relevantes Medium im migrations-gesellschaftlichen Kontext sowie deren Rezeption durch Lehrer_innen und Schüler_innen im Rahmen des Schulunterrichts. Im Mittelpunkt stehen Schulbücher für das Unterrichtsfach Deutsch in Grundschulen Die zentrale Fragestellung des beantragten Forschungsprojekts lautet: Welche migrationsgesellschaftlichen Differenzen und Themen werden in den Schulbüchern auf welche Weise und mit welchen Effekten relevant, und welche Bedeutung haben sie für das Unterrichtsgeschehen und für die Akteur/innen im Unterricht?
2002 Abschluss des Studiums der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik an der Fachhochschule Braunschweig – Wolfenbüttel, Fachbereich Sozialwesen, seit 2004 staatl. Anerkennung als Dipl. Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin
2012 Abschluss des Studiums an der Universität Osnabrück am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) mit dem Abschluss Master of Arts, „Internationale Migration und interkulturelle Beziehungen (IMIB)“
Dezember 2007 – Dezember 2008 Wissenschaftliche Hilfskraft beim (IMIS) Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien im Projekt „Bildung und Karriere von Zuwandererkindern, die im Rahmen des START-Projekts der gemeinnützigen Hertie-Stiftung gefördert worden sind“
März 2012 – September 2012 Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Kassel, Institut für Sozialwesen Fachgebiet: Sozialisation mit Schwerpunkt Migration und Interkulturelle Bildung
Mai 2012 – Dezember 2012 Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften (ISBS), im Projekt: PROFIN – Modellprojekt „Migration und Studium“
seit Januar 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Pädagogik, am Center for Migration, Education and Cultural Studies
Philipp Hagemann hat an der Bergischen Universität Wuppertal und der Bishop’s University (Kanada) Anglistik, Philosophie und Bildungswissenschaften studiert, als Lehrkraft für Englisch und Philosophie an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Philosophiedidaktik an der Universität Paderborn gearbeitet. Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg in der Arbeitsgruppe „Diskriminierungskritische Schulforschung“ und promoviert zum Verhältnis von rassismuskritischer Theorie und Philosophie- und Ethikunterricht.
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Institut für Schulpädagogik
Pilgrimstein 2, 35037 Marburg
philipp.hagemann@uni-marburg.de
In der Promotionsarbeit interessiere ich mich für die Implikationen einer rassismuskritischen (Bildungs-)Theorie für den Philosophie- und Ethikunterricht.
Leitend sind dabei drei Fragen:
1) Welche Vorstellungen von Bildung sind rassismuskritischer Theorie inhärent?
2) Welche theoretischen und praktischen Konsequenzen folgen aus einer solchen (Bildungs-)Theorie für den Philosophie- und Ethikunterricht?
3) Was sind diskursive und gesetzliche Bedingungen, die die Thematisierung von Rassismus im Philosophie- und Ethikunterricht ermöglichen und verhindern? Untersucht werden dazu Lehrpläne, Schulbücher und fachdidaktische Theorie.
Julian Ibrahim Jusuf promoviert am Istitut für Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und lebt in Berlin. Er ist Stipendiat im kooperativen Graduiertenkolleg „Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung“ an der Universität Hamburg und der HAW Hamburg und wird durch ein Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung gefördert und unterstützt.
„Repräsentationen und Artikulationen sexueller Identität in der Jugendhilfe mit jungen Geflüchteten“ (Arbeitstitel des Promotionsprojekts)
Erstbetreuung: Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld)
Zweitbetreuung: Prof. Dr. María do Mar Castro Varela (Alice Salomon Hochschule Berlin)
Voraussichtlicher Abschluss: 06/2021
Soziale Arbeit, Gender- und Queer-Studies, Postkoloniale Theorien, Migration und Flucht, Jugendhilfe, Praxisforschung
Jaël In 't Veld hat Cultural Anthropology in Utrecht und Amsterdam studiert und arbeitet seit März 2023 in der AG 10 Migrationspädagogik und Rassismuskritik der Univeristät Bielefeld in der BMBF-Nachwuchsgruppe GraL ("Gelingensbedingungen rassismussensibler Lehrer:innenbildung. Eine rassismustheoretische Untersuchung von Studium, Referendariat und Berufseinstieg").
Aktuell richten sich ihre Forschungsinteressen auf die Verwobenheiten zwischen Lehrer:innenbildung und (National-)Staat. Welche Rolle nehmen Lehrkräfte bei der Konstituierung und Herstellung des Nationalstaats ein? Wie werden die nationalstaatliche Ordnungen und ihre Grenzen in der Lehrer:innenbildung legitimiert?
In ihrer Forschung rekonstruiert Jaël aus einer diskursanalytischen und machtkritischen Perspektive empirisches Material in Bezug auf die hegemonialen Praktiken der De-thematisierung, auf die fundamentellen Verflechtungen der sogenannten unterschiedlichen Institutionen und analysiert Legitimierungsstrategien im Kontext von Ein- und Ausgrenzungprozessen im Bildungswesen.
Rassismuskritik im Schulkontext und Bildung; Schule als (gewaltvolle) Institution in der Migrationsgesellschaft; Grenzen, Othering und Orientalismus; das Asylsystem und die Bürokratie; kritische Migrationsforschung; Ethnografie und kritische interpretative Methoden.
Veronika Knauer studierte an der LMU München Kulturwissenschaften, Soziologie und Rechtswissenschaften. Nach ihrem Studium war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Landshut in verschiedenen Forschungsprojekten und in der Lehre tätig. Seit 2020 ist sie Referentin für Bildung der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik in München mit dem Schwerpunkt macht- und rassismuskritische Perspektiven auf Schule in der Migrationsgesellschaft.
Arbeitstitel: „Flüchtlingskinder“ in der Kita – Pädagogisches Sprechen über Kinder und Kindheit im Kontext von Flucht
Eine rassismus- und machtkritische Analyse pädagogischer Ratgeberliteratur im Kontext frühkindlicher Bildung.
Erstbetreuung: Prof. Dr. Paul Mecheril
2022 Zur Involviertheit des forschenden Subjektes – rassismuskritische Forschung als politisches Anliegen. In: Atali-Timmer, Fatoş ; Grünheid, Irina; Knauer, Veronika; Kooroshy, Shadi; Streicher, Noelia; Tilch, Andreas; Wolter, Jan (Autor*innen): Spannungsverhältnisse und Herausforderungen im Kontext rassismuskritischer Forschung – eine Impulsrunde. In: Füllekrus, David; Kourabas, Veronika; Krenz-Dewe, Daniel; Natarajan, Radhika; Ohm, Vanessa; Rangger, Matthias; Schitow, Katharina; Shure Saphira¸Streicher, Noelia (Hrsg.): Migrationsgesellschaft – Rassismus – Bildung. Festschrift für Paul Mecheril. Weinheim und Basel: Beltz Juventa; S. 142 - 162
2019 Normalität und Verstrickung – Über die Notwendigkeit einer rassismuskritischen Sozialen Arbeit. In: Borrmann, Stefan/Fedke, Christoph/Thiessen, Barbara (Hrsg.): Herausforderungen für die Profession Soziale Arbeit. Reihe: Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung, Band 2, Wiesbaden: Springer; S. 177-195
2019 Die Schule als (Re)Produzentin sozialer Ungleichheit? – antimuslimischer Rassismus im deutschen Bildungssystem. In: Dannenbeck, Clemens/Thiessen, Barbara/Wolff, Mechthild (Hrsg.): Sozialer Wandel und Kohäsion. Ambivalente Veränderungsdynamiken. Reihe: Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung, Band 1, Wiesbaden: Springer; S. 201-221
Johannes Köck, studierte in Wien zunächst im BA Germanistik, bevor er sich in einem Masterstudium auf die Bereiche Deutsch als Fremd- und Zweitsprache spezialisierte. Auslandsaufenthalte im Rahmen des Studiums führten ihn an die Polytechnische Universität Perm (Russland), an die UNAM in Mexiko (Mexiko-Stadt) und im Rahmen eines DAAD-Lektorats an die Masarykova univerzita Brno (Tschechische Republik). Von Oktober 2022 bis Februar 2023 absolvierte er sein DAAD-Rückkehrstipendium am Institut für Deutsch als Fremdsprache der LMU München. Seit 1. Januar 2023 ist Johannes Köck Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur DaF der TU Dresden.
Migrationsgesellschaftliche Erinnerungsorte auf heimatkritischer Grundlage. Konturen eines Didaktisierungskonzeptes für die Erwachsenenbildung DaF/DaZ
Füllekruss, D., Hofer, M., Köck, J. (2022): Zum Verhältnis von Sprache und Rassismus. Linguizismuskritische Reflexionen für die (Sozial-)Pädagogik. Linguizismuskritische Reflexionen für die (Sozial-)Pädagogik.
Köck, J. (2022): Kollektivität versus Perspektivität: Zwischen Punk und Präsident – Das „Tag-Nachtasyl“ als tschechisch-österreichischer Erinnerungsort. In Laura Auteri, Natascia Barrale, Arianna Di Bella, Sabine Hoffmann. Jahrbuch für Internationale Germanistik Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) (Bd. 3). Bern, Berlin, Bruxelles, New York: Peter Lang, 2022. S. 124-143.
Dirim, İ., Köck. J. (2022): Die (Un-)Möglichkeit der Wertschätzung. In: Julia Wolbergs, Christine Magosch, Rebecca Zabel und Caroline Nast (Hg.): Perspektiven auf Kultur im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Festschrift für Claus Altmayer zum 65. Geburtstag. Tübingen: Stauffenburg (Schriften des Herder-Instituts), S. 129–141.
Shadi Kooroshy schloss ihr Diplomstudium der Erziehungswissenschaft „mit Auszeichnung“ an der Universität Trier ab. Von November 2014 bis Ende Juni 2017 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich der Allgemeinen Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Im Anschluss war sie Doktorandin und Stipendiatin im Promotionsprogramm "Migrationsgesellschaftliche Grenzformationen". Seit dem 01.01.2023 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt: „Wissen über Rassismus. Zeitgeschichte im Spiegel biographischen (Erfahrungs-)Wissens rassistisch diskreditierbarer Menschen in Ost- und Westdeutschland (WueRD)“.
Universität Bielefeld I Fakultät für Erziehungswissenschaft
AG 10: Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Universitätsstraße 25 I 33615 Bielefeld
Büro: Gebäude Z Z0-104 I Tel.: +49 521 106-3320
Mail: shadi.kooroshy@uni-bielefeld.de
https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/arbeitsgruppen/ag10/forschung/wuerd/
"Immanuel Kant – rassismuskritisch lesen. Bezüge des race-Denkens in ausgewählten Schriften Kants im Hinblick auf ihre Spuren in der Gegenwart – am Beispiel der Politischen Bildung“ (Arbeitstitel des Promotionsprojekts)
In Shadi Kooroshys Promotionsvorhaben werden Bezüge des race-Denkens, in ausgewählten Texten Immanuel Kants in Hinblick auf Spuren in der kontemporären deutschsprachigen politischen Bildung mit bundesdeutschem Kontext, untersucht. Dieses Interesse gründet einerseits auf den Erkenntnissen der neueren deutschsprachigen Rassismusforschung-/kritik und andererseits, in Rekurs auf die neuere (rassismus-)kritische US-amerikanische Kant-Rezeption, auf der Hypothese, dass in kantischen Texten explizit - aber vor allem auch implizit in den gemeinhin als ‚universalistisch‘ geltenden Texten - auf race beruhende Denkfiguren herausgearbeitet werden können, die einerseits die Vorstellung eines spezifischen ‚wirs‘ in Abgrenzung zu ‚den Anderen‘ ermöglichen und andererseits bzw. gleichzeitig eine Vorrangstellung dieses spezifischen konstruierten ‚wirs‘ gegenüber ‚den Anderen‘ legitimieren. In der Tradition der Rassismuskritik stehend möchte Shadi Kooroshy einen Beitrag dazu leisten den Wissenskanon der politischen Bildung einer kritischen Reflexion zu unterziehen und hinsichtlich (un-intendierter, impliziter und/oder expliziter) herrschaftsstabilisierender bzw. Ungleichheit befördernder/-reproduzierender machtvoller Effekte zu befragen.
Erstgutachter: Prof. Dr. Paul Mecheril
Daniel Krenz-Dewe, Dipl.-Soziologe und Dipl.-Pädagoge promoviert an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. In seinem theoretisch angelegten Dissertationsprojekt beschäftigt er sich mit Denkweisen kritischer Handlungsfähigkeit im Anschluss an Stuart Hall. (Betreuung Prof. Dr. Paul Mecheril, Bielefeld und Prof. Dr. Fabian Kessl, Wuppertal)
Krenz-Dewe, D./ Rangger, M. (2021): Social Orders and the Political Dimension of Literacy. In: Heidrich, L./ Karakaşoğlu, Y./ Mecheril, P./ Shure, S. (Eds.). Regimes of Belonging – Schools – Migrations. Teaching in (Trans)National Constellations. Wiesbaden. Pp.145-159.
Maria Mateo i Ferrer studierte Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Universitat Central in Barcelona, wo sie 1998 auch promovierte. Seit 2005 arbeitet sie am Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld in einer Doppelfunktion. Zum einen unterrichtet sie Philosophie und zum anderen arbeitet sie im Rahmen der Wissenschaftlichen Einrichtung des Oberstufen-Kollegs an verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Einige der Projekte, an denen sie gearbeitet hat, sind folgende: „Das Portfolio als Instrument der Steuerung individueller Lernprozesse und Gestaltung schulischer Leistungsbewertung“ (2006-2008); „Portfolio im Profil. Konzeption, Implementation, Erprobung und Evaluation des Portfolios als Bildungsmappe in den Profilen des fächerübergreifenden Unterrichts der Oberstufe“ (2010 – 2012); „Erfassung, Bewertung und Rückmeldung von Leistung in fächerübergreifenden Kontexten“ (2012 – 2014).
Von 2018 bis 2021 arbeitete sie an dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Integration neuzugewanderter Jugendlicher in der Eingangsphase der gymnasialen Oberstufe“, welches auch heute noch besteht, allerdings mit einem neuen Schwerpunkt. Seit 2021 wird diese Arbeit im Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Wortgewand(t): sich Sprache aneignen, schreibend lernen, Diskurse mitgestalten“ eingebettet.
Oberstufen Kolleg an der Universität Bielefeld
Wissenschaftliche Einrichtung des Oberstufen Kollegs
maria.mateo_ferrer@uni-bielefeld.de
https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/weos/forschungsprojekte/fue-projekte/phirem/
Philosophieunterricht als Raum für Empowerment in der Migrationsgesellschaft
Dieses Forschungsprojekt untersucht die Zukunftsvorstellungen junger Menschen in Verbindung mit ihrer sozialen Position und ihrer natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit. Die Forschung wird größtenteils partizipativ mit den jungen Menschen durchgeführt. Auf diese Weise werden nicht nur Kenntnisse über die imaginierte Zukunft erworben, sondern die Schüler:innen sollen auch selbst kritisch darüber reflektieren, wie diese Vorstellungen entstehen und inwieweit sie selbst die herrschenden Zugehörigkeits- und Differenzordnungen als selbstverständlich annehmen.
Mateo i Ferrer, Maria; Derya Al; Natàlia Cantó-Milà; Ingrid Rath-Arnold (2021). „Aiguafreda. Eine interkulturelle Erfahrungsreise von Oberstufenschüler*innen als Türöffner zur Neugestaltung der Gesellschaft“. In: Herausforderungen und Perspektiven für die Oberstufe. Jahrbuch WE_OS. Bd. 4 Nr. 1 Bielefeld.
Cantó-Milà, Natàlia; Ali, Mudhaffar; Bosata, Amjad; Berho, Leshker; Malla Ali, Sarmad; Mateo i Ferrer, Maria; Seebach, Swen (2022). “Researching imaginaries of the future as a tool for engendering grounded utopias for individual and social transformation and empowerment in educational environments”. Artnodes, [online], Num. 29, pp. 1-10, https://doi.org/10.7238/artnodes.v0i29.393285 [View: 23-03-2022].
Mateo i Ferrer, Maria (2022). “ZUsammenKUNFT. Ein Schulprojekt für Emanzipation durch Dialog und kritische Reflexion“. In: Dialogische Erziehung. Zeitschrift für Paulo Freire Pädagogik (1-2/2022, S. 33-45). Oldenburg: Paulo Freire Verlag
Paweł Mehring hat Regionalstudien Ost- und Mitteleuropa, Volkswirtschaftslehre und Transkulturelle Studien in Köln und Bremen studiert. Bis 2022 war er Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung im kooperativen Graduiertenkolleg „Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung“. Zurzeit promoviert er am Institut für Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und ist seit dem 01.01.2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team von Prof. Dr. Joachim Schroeder im Arbeitsbereich Pädagogik bei Behinderung und Benachteiligung der Universität Hamburg.
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fachbereich EW 2 - Pädagogik bei Behinderung und Benachteiligung
Sedanstraße 19 / Raum 14
20146 Hamburg
pawel.mehring@uni-hamburg.de
https://www.ew.uni-hamburg.de/ueber-die-fakultaet/personen/mehring.html
„Agency im Kontext von Flucht, Migration und Behinderung (Arbeitstitel)
Geflüchtete mit Behinderungen werden häufig als „schutzbedürftige“ oder „vulnerable“ Gruppe angesehen. Dieser Status soll ihnen gewisse Rechte und Nachteilsausgleiche garantieren, es wird jedoch oftmals vernachlässigt welche Bedingungen Vulnerabilität(en) hervorbringen bzw. relevant machen. Auch deshalb begegnen Geflüchtete mit Behinderungen weiterhin einer Reihe von Teilhabehindernissen und strukturellen Ausschlüssen u.a. beim Zugang zum Gesundheits- und Hilfesystem. In dem Dissertationsprojekt sollen daher die Effekte solcher Barrieren und diskriminierender Strukturen analysiert werden und der Frage nachgegangen werden wie bzw. inwieweit Betroffene mit den daraus resultierenden und oftmals drastischen Folgen umgehen können. Im Fokus stehen somit zum einen die Effekte marginalisierender Strukturen, die durch die Wechselwirkung verschiedener Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse wie Rassismus und Ableismus hervorgebracht werden. Zum anderen soll untersucht werden welche Möglichkeiten der Handlungsfähigkeit aufzufinden sind bzw. die Bedingungen rekonstruiert werden, unter denen diese auftreten kann. Auf diese Weise soll eine einseitige Betrachtung und die Festschreibung der Betroffenen als „Opfer der Verhältnisse“ vermieden werden, ohne jedoch diese Verhältnisse zu verharmlosen.
Dafür werden biographische Interviews mit Geflüchteten mit Behinderungen und ihren Angehörigen geführt und in Anlehnung an die GTM sowie mit Positionierungsanalysen ausgewertet.
Erstbetreuung: Prof. Dr. Paul Mecheril
2022
Rassismus im Gesundheitswesen? Klärung, Hintergründe und Folgen. CNE.fortbildung, (4), 1–16 (gemeinsam mit Paul Mecheril).
Außerordentlich vulnerabel?! Artikulationen von Handlungsfähigkeit im Kontext von Flucht:Migration und Be*Hinderung. In: A. Delic, I. Kourtis, O. Kytidou, S. Sarkodie-Gyan, U. Wagner, & J. Zölch (Hrsg.), Globale Zusammenhänge, lokale Deutungen? Kritische Positionierungen zu wissenschaftlichen und medialen Diskursen im Kontext von Flucht und Asyl. Wiesbaden: Springer VS.2021
2021
(gemeinsam mit Atoussa Bayanifar und Katharina Berger): Arbeitsbericht (04/2019-04/2021) der AG-Gesundheit des Bremer Rats für Integration zur Umsetzung der in der EU-Aufnahmerichtlinie (2013/33/EU) vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen für „schutzbedürftige Personen“. Online verfügbar unter: https://www.bremer-rat-fuer-integration.de/aktuell/data/Bericht-2019-2021.pdf.
(gemeinsam mit Cornelius Lätzsch und Negin Shah Hosseini): Geflüchtet, be:hindert, vulnerabel? Wie Soziale Arbeit von Betroffenen diskriminierender Verhältnisse lernen und Handlungsfähigkeit (unter)stützen kann. In: B. Konz & A. Schröter (Hrsg.): Dis/Ability in der Migrationsgesellschaft. Bad Heilbrunn: Klinkhardt [im Erscheinen].
(gemeinsam mit Cornelius Lätzsch und Negin Shah Hosseini): Schlaglichter und Implikationen internationaler Forschung zur Schnittstelle Flucht*Migration und Be_hinderung. In: J. Schröder, M. Thielen, L. Narawitz, N.-M. Thönneßen & M. Bach (Hrsg.): Vernachlässigte Themen der Flucht- und Flüchtlingsforschung? Münster/New York: Waxmann [im Erscheinen].
2020
(gemeinsam mit Robel Afeworki Abay, Cornelius Lätzsch und Mirjam Schülle): Exklusion inklusiv(e)? — Zur (Versorgungs-)Situation von geflüchteten Menschen mit Behinderungen in Deutschland. In: Hinterland Magazin, Ausgabe 44.
Laura Meyer-Stolte studierte Soziale Arbeit an der Fachhochschule Bielefeld mit dem Schwerpunkt auf gendersensibler Sozialer Arbeit/Pädagogik sowie anschließend Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit und Beratung an der Universität Bielefeld. In ihrer an ein Forschungsprojekt anknüpfenden Masterarbeit betrachtete sie aus diskursanalytischer Perspektive die Ko-Konstruktion von Körper(n) und Geschlecht(ern) im Feld Sozialer Medien. Seit 2022 ist sie als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld tätig.
(Intersektionale) Feministische Perspektiven & Kritik, Geschlechtertheorie(n), körpersoziologische Ansätze, differenzkritische Perspektiven auf (sozial)pädagogische Professionalisierung/in der Sozialen Arbeit, (Subjekt-)Bildung, Diskurstheorie/diskurstheoretische Perspektiven
Radhika Natarajan studierte Germanistik und Linguistik in Mumbai, Indien. Nach ihrer Deutschlehrerausbildung war sie mehr als ein Jahrzehnt Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und später Ausbilderin am Goethe Institut in Mumbai, Max Mueller Bhavan Bombay genannt. Im Jahr 2009 erhielt sie ein Promotionsstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin für ihre Arbeit über tamilische Flüchtlingsfrauen aus Sri Lanka und ihren Umgang mit Sprachen mit besonderem Fokus auf ehrenamtliches Engagement, Erinnerungen in der Diaspora sowie Geschlechterverhältnisse. Bis 2020 war sie fünf Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt LeibnizWerkstatt zur Sprachlernunterstützung für Geflüchtete an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover tätig. Seit 2021 arbeitet sie im Projekt Wissenschaftliche Begleitung »ToleranzRäume« an der AG 10 Migrationspädagogik und Rassismuskritik der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld. Ihr postdoktorales Projekt befasst sich mit Staatsbürgerschaft und Sprachenkenntnissen, in dessen Rahmen erste Papers im Entstehen sind.
radhika.natarajan@uni-bielefeld.de
Universität Bielefeld
Fakultät für Erziehungswissenschaft
AG 10 Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Das aktuelle Forschungsprojekt ist im Begriff, erste Konturierungen zu bekommen. Darin wird die Verstrickung von Sprache und Staatsbürgerschaft im bundesdeutschen Kontext schreibend sowie im Austausch mit der Forschungswerkstatt erkundet. Es trägt vorläufig den Titel »Struktur als Halt, Struktur als Gewalt«, setzt sich mit der Verwobenheit ausgewählter, das Denken, die Bildung und die Gesellschaft strukturierender Differenzierungsmerkmale wie Sprachen, Mobilität und Geschlechterordnung auseinander und lotet die Möglichkeiten wie Grenzen eines vorurteilsbewussten und migrationsgesellschaftlichen Ansatzes aus. Einige Papers und Buchkapitel, die bereits verfasst bzw. vorgesehen sind, lauten:
Abgeschlossenes Dissertationsprojekt
Titel: Sprachliche Wirklichkeiten der Migration. Sri-lankisch-tamilische Flüchtlingsfrauen und ihr Umgang mit der deutschen Sprache
Keywords: Flüchtlingsfrau — Engagement — Sprachenkenntnisse — Familiennachzug — biographisches Gepäck — Intersektionalität — Zweitsprache — Erinnerungsorte
Flüchtlingsfrauen als sprachlich Handelnde sowie die Wechselwirksamkeit zwischen ihrem biographischen Gepäck und der Alltagsbewältigung stehen im Mittelpunkt dieser interdisziplinär angelegten, qualitativen Studie. Das Hauptanliegen gilt den Fragen nach dem Umgang Fluchtmigrierter mit der Umgebungssprache Deutsch und den mitgebrachten Sprachen und danach, welche Aspekte ihres Lebens vor der Flucht und nach der Ankunft die Zweitsprachenaneignung beeinflussen und bedingen. Entfaltet wird die Arbeit in sieben Papers entlang ausgewählter Schwerpunkte wie Mehrsprachigkeit, Deutschkurse, Ehrenamt von Flüchtlingsfrauen und Erinnerungsorte, wobei die Vorannahmen der Forschung durchgehend kritisch erörtert werden.
Zu diesem Zweck wird eine als Flüchtlingscommunity anzusehende Gruppierung als Datengrundlage für die Reflexionen gewählt, und zwar die durch den Bürgerkrieg verursachte Fluchtmigration aus dem südasiatischen Inselstaat Sri Lanka. Die der Familiensprache Tamil mächtigen Flüchtlingsfrauen halten sich über einen längeren Zeitraum ab den 1980er-Jahren hierzulande auf und verfügen folglich über eine breite Palette an Sprach-, Lebens- und Alltagserfahrung in Deutschland. Hierbei fokussiert sich die Studie vorwiegend auf Frauen, die als Erwachsene die Flucht ergriffen haben. Als Hintergrundwissen wird die Studie von den Erfahrungen im Kindes- und Jugendalter Geflüchteter flankiert, um dieser Frage in ihrer Komplexität gerecht zu werden. Interdisziplinär ist die Studie insofern, als sie beabsichtigt, die Erkenntnisse der soziologiegeprägten Geschlechterforschung, insbesondere die der Intersektionalität, für die Untersuchung im Bereich des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache fruchtbar zu machen.
Betreuende: Prof. Dr. Hans Bickes (Hannover) und Prof.in Dr.in Eva- Maria Thüne (Bologna)
Natarajan, Radhika. 2019. Sprachliche Wirklichkeiten der Migration. Sri-lankisch-tamilische Flüchtlingsfrauen und ihr Umgang mit der deutschen Sprache. Dissertation. Hannover: Gottfried Wilhelm Leibniz Universität. X, 219, xlix Seiten. DOI: https:/doi.org/10.15488.9189. (Open Access).
Vanessa Ohm hat Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Migrationspädagogik und Civic Education an der Universität Bielefeld studiert. Nach zwei Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der RWTH Aachen am Lehrstuhl für Heterogenität und unterschiedlichen Tätigkeiten an der Universität Bielefeld in der AG 10 arbeitet sie nun dort als Projektmitarbeiterin in der Nachwuchsgruppe „Gelingensbedingungen rassismussensiber Lehrer*innenbildung“ (GraL) unter der Leitung von Prof.in Saphira Shure.
Vanessa Ohm promoviert zu interaktiven Dynamiken in universitären Lehrveranstaltungen der Lehrer*innenbildung zu migrationspädagogischen Themen aus rassismuskritischer und affekttheoretischer Perspektive. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Migration und Bildung, Differenztheoretische Perspektiven auf Pädagogische Professionalität und rassismuskritische Perspektiven auf Lehrer*innenbildung.
Vanessa Ohm | Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Nachwuchsgruppe Gelingensbedingungen rassismussensibler Lehrer:innenbildung (GraL)
Universität Bielefeld - Fakultät für Erziehungswissenschaft
AG 10 – Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Konsequenz 41a, 33615 Bielefeld | Z1-304 | Tel.: 0521/106-12074
„Eine rassismuskritische Untersuchung der affektiven Dimension von Praktiken in universitären Lehrveranstaltungen zu Migration in der Lehrer*innenbildung“ (Arbeitstitel d. Dissertationsprojekts)
In dem Dissertationsprojekt werden universitäre Lehrveranstaltungen der Lehrer*innenbildung zu ‚Migration‘ ethnographisch beobachtet. Bedeutsame Perspektiven der Analyse sind rassismustheoretische und affekttheoretische Auseinandersetzungen, die das soziale Geschehen im Seminar als durch Differenzverhältnisse vermittelt begreifen.
Cristina Raffaele promoviert am Institut für Erziehungswissenschaft. Betreut wird sie durch Prof. Dr. Paul Mecheril. Nach ihrem Master in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Leipzig hat sie viele Jahre als Sprachlehrerin gearbeitet. Insbesondere beschäftigt sie sich mit den Themen Migration und Bildung sowie migrationsbedingte Mehrsprachigkeit.
Sie lebt in Berlin und ist Promotionsstipendiatin bei der Hans-Böckler-Stiftung.
In der Promotionsarbeit werden Erzählungen über das Erleben von Sprache(n) und Sprechen in Integrationskursen von Personen beleuchtet, die einer Teilnahmepflicht unterliegen. Es stellt sich die Frage, wie sich die Kursteilnehmer*innen in ihrer Position als Sprecher*innen in Migrationsgesellschaft erfahren und sprachlich darstellen. Besonders der Aspekt der Verpflichtung und dessen Auswirkung auf das leiblich-emotionale Erleben von Sprache(n) steht im Zentrum der Forschung. Durch die Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs wird eine Dichotomie zwischen den Lernenden mit vermeintlich defizitären Sprachkenntnissen und der sogenannten Aufnahmegesellschaft, in der eine monolinguale Norm konstruiert wird, gezeichnet. Qua Gesetz wird sowohl ein einseitiges Defizit festgestellt als auch ein Lösungsangebot gemacht. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen Entmächtigung und Bemächtigung, wodurch sich hier die Frage nach der eigenen Bewertung der Sprecher*innen hinsichtlich ihrer Rolle im Integrationssystem stellt.
Liesa Rühlmann (sie/ihr) ist derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt "Wissen über Rassismus" sowie als Koordinatorin im Wissensnetzwerk Rassismusforschung für das Regionalnetzwerk West in der AG 10 der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Bielefeld tätig.
Sie hat zuvor an der Universität Hamburg Lehramt studiert und Auslandssemester an der Marmara Üniversitesi (Türkei) und am Smith College (USA) verbracht. Anschließend promovierte sie an der Universität Hamburg und Macquarie University (Australien). In Hamburg war sie bei der Initiative Bildung-Macht-Rassismus (Instagram: @bildung_macht_rassismus) aktiv. Gemeinsam mit Adolé Akue-Dovi gestaltet Liesa Rühlmann regelmäßig Lehre zum Thema „Rassismus(-kritik) in der Bildung“ an der Universität Hamburg.
Rühlmann, Liesa (2023). Race, Language, and Subjectivation. A Raciolinguistic Perspective on Schooling Experiences in Germany. Wiesbaden: Springer VS.
Many school students in Germany are plurilingual and use German and further languages in their daily lives. This use is not only positioned along languages spoken: (non-)racialized speaker positionalities connect to how language use is (not) normalized, supported, or acknowledged in schools. Interviews that were conducted and analyzed with a Grounded Theory approach show that subject positions assigned to students concerning plurilingualism shape how they reflect on experiences in school from a retrospective focus. By turning to a
raciolinguistic perspective and drawing on subjectivation theory, the terms I use to signify dominantly found re-positionings are ‘raciolinguistic norm’ and ‘raciolinguistic Other’. The results point to the urgency of addressing power relations in schools. In particular, a focus must be put on listening positionalities in how they re-produce speaker positionalities, and shape language use in society and in schools.
Ein weiterer Einblick in die Ergebnisse im Interview: https://www.ew.uni-hamburg.de/ueber-die-fakultaet/aktuell-2022/22-10-11-junge-forschung-ruehlmann.html
Betreuende:
Prof. Dr. Drorit Lengyel, Universität Hamburg
Prof. Dr. Ingrid Piller, Macquarie University
Gutachtende:
Prof. Dr. Drorit Lengyel, Universität Hamburg
Prof. Dr. Hans-Christoph Koller, Universität Hamburg
Prof. Jonathan Rosa, PhD, Stanford University
Prof. Sender Dovchin, PhD, Curtin University
Füllekruss, David & Rühlmann, Liesa (2023): Sprache, Rassismus- und Linguizismus(kritik). Theoretische Annäherungen und Verhältnisbestimmungen. Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik, 2: 34-57.
Rühlmann, Liesa (2023): „Das hatte ich mir schon in der Grundschule abgewöhnt“ – Wie (frühe) Sprechverbote den Gebrauch nicht-deutscher Sprachen prägen. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 28: 2, 9–31. https://doi.org/10.48694/zif.3667.
Rühlmann, Liesa (2023). Race, Language, and Subjectivation. A Raciolinguistic Perspective on Schooling Experiences in Germany. Wiesbaden: Springer VS.
Rühlmann, Liesa; Dirim, İnci & Dönmez, Ali (2023): ‚Sprachliche Identität‘ – ein Ergebnis von Adressierungen. In: Jürgen Struger (Hrsg.): Sprache – Macht – Bildung (S. 99-125). Berlin: Frank & Timme.
Roya Saadati Fashtomi hat ein Lehramtsstudium in den Fächern Philosophie und Englisch für Gymnasien und Gesamtschulen an der Technischen Universität Dortmund absolviert und arbeitete eine Zeit lang in der Jugend- und Familienhilfe sowie als Vertretungslehrkraft an zwei Grundschulen in NRW. Zurzeit arbeitet sie an der Universität Bielefeld in der AG10 als Projektmitarbeiterin in der vom Bundesministerium Bildung und Forschung geförderten Nachwuchsgruppe „„Gelingensbedingungen rassismussensibler Lehrer*innenbildung“ (GraL) unter der Leitung von Prof.in Saphira Shure“.
Universität Bielefeld I Fakultät für Erziehungswissenschaft
AG 10: Migrationspädagogik und Rassismuskritik
Konsequenz 41a, 33615 Bielefeld | Z1-324 |Tel.: +49 521 106 87798
Noelia Streicher (geb. Saito Cárdenas), Promovierende an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, studierte Übersetzung und Dolmetschen an der Universidad Ricardo Palma (Lima - Peru) sowie Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung (Abschluss „mit Auszeichnung“) an der Leibniz Universität Hannover. Sie arbeitete im Themenbereich Migration und Bildung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zwischen 2015 und 2018 in der Lehre und Forschung (bei einer von der VW-Stiftung geförderten Studie zu Flucht und Hochschule) sowie an der Universität Bielefeld zwischen 2018 und 2021 in der Forschung (bei derselben vorgenannten Studie). Darüber hinaus hat sie Erfahrung als Bildungsreferentin zu migrationspädagogischen Themen für schulpädagogisches/-lehrtätiges Personal sowie als freiberufliche Spanischlehrerin.
In-Visibilisierende Umgangsweisen mit als geopolitisch ‚anders‘ zugeordneten epistemischen Subjekten in (bildungs-)institutionellen Kontexten aus kolonialitätstheoretisch-rassismuskritischer Sicht
(Erstbetreuer: Prof. Dr. Paul Mecheril).
weitere Publikationen: ID: https://orcid.org/0000-0003-2488-3170
Gülay Teke hat an der Freien Universität Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung studiert. Derzeit arbeitet sie an der Humboldt Universität Berlin als Lehrkraft für besondere Aufgaben mit dem Schwerpunkt „Beratung im Kontext der Kindeswohlgefährdung“. Freiberuflich beschäftigt sie sich mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und arbeitet als Moderatorin und Supervisorin. Dabei nutzt sie ihre Kenntnisse des Psychodramas und ihre Qualifikation als Psychodrama-Weiterbildungsleiterin.
Humboldt Universität Berlin
Institut für Rehabilitationspsychologie
Georgenstraße 36
10117 Berlin
In ihrer Arbeit an der Promotion beschäftigt sie sich mit dem Umgang der Berliner Schulen mit den Kindern und Jugendlichen, die 2015 im Schulsystem gelangt sind. In Expert*inneninterviews befragt sie Schulleitungen und Lehrkräfte danach, wie sie die Übergänge von einer Willkommens- in eine Regelklasse gestalten. Dabei geht es um die direkte Frage, wie diese Übergänge faktisch gestaltet werden und um die übergeordnete Frage, welche gesellschaftlichen Tatsachen, die Beforschten (re)produzieren.
Andreas Tilch hat Erziehung- und Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt "Migrations und Bildung" an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg studiert. Während seines Masters hatte er mehrmonatige studienbezogene Aufenthalte an der University of Eastern Finland und dem Goldsmiths College der University of London. Andreas Tilch arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Europa-Universität Flensburg
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
Gebäude: Riga 5, Raum: RIG 508
andreas.tilch@uni-flensburg.de
Arbeitstitel: „Abwehr in rassialisierenden Diskursen in der (Schule der) Migrationsgesellschaft“
In meinem Dissertationsvorhaben beschäftige ich mich mit Abwehr in rassialisierenden Diskursen in der Schule der Migrationsgesellschaft. Dabei arbeite ich mit Subjekt- und diskurstheoretisch fundierten rassismustheoretischen Überlegungen (Mecheril & Melter 2011, Rose 2012) einerseits und psychoanalytischen Überlegungen zu Abwehr (Mentzos 2016) und Affekten (Ahmed 2014) andererseits. Aus dieser daraus entstehenden theoretischen Brille schaue ich mir (auf eine quasi-empirische Weise) Interview- und Gruppendiskussionstranskripte an. An den Interviews und Gruppendiskussionen nahmen dabei Lehrkräfte und Schulsozialpädagog:innen teil, die an einer rassismus- und diskriminierungskritischen Fortbildungsreihe teilnahmen. Ausgewertet wird das Material aus einer psychoanalytisch (Warsitz & Küchenhoff 2015) inspirierten, reflexiven (Breuer, Muckel und Dieris 2019) und ko-konstruktiven (Mecheril 2003) Weise.
Erstbetreuer: Prof. Dr. Paul Mecheril
Zweitgutachterin: Dr.in. Mai-Anh Boger
Migration und Bildung, Migration und Schule, Rassismus- und Diskriminierungskritik, pädagogische Professionalität sowie Differenz- und Subjektivierungstheorie
Jan Wolter arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Grundschulpädagogik an der Europa-Universität Flensburg und lebt in Bremen. Er hat mal an der Universität Bremen Geografie und Kunstpädagogik auf Lehramt studiert. Danach arbeitete er einige Zeit in der Schule, zeitweise auch in Wohngruppen für Erwachsene und in den ambulanten pädagogischen Hilfen für Jugendliche. Länger und zuletzt arbeitete er aber im Arbeitsbereich "Elementar- und Primarbildung" an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
j.wolter@uni-bielefeld.de
https://www.uni-flensburg.de/schulpaedagogik/wer-wir-sind/personen/jan-wolter
„Anordnen und Differenzieren. Disziplinierung in der Grundschule“.
In dem Qualifikationsprojekt untersuche ich ethnografisch und aus praxis- und artikulationstheoretischer Perspektive Disziplinierungen in der Grundschule. Disziplinieren verstehe ich als ein in-und-zur-Ordnung-Bringen von Körpern und untersuche es als Anordnen, das zu führende und zu beherrschende Körper artikuliert. Mein Interesse gilt insbesondere solchen Artikulationen von Disziplinierungen und sozialer Differenz, in denen Ordnungen mit Bezug auf Unterscheidungen organisiert werden, die rassistische Unterscheidungen stärken.
Erstbetreuung: Paul Mecheril
Zweitbetreuung: N.N.
Voraussichtlicher Abschluss des Promotionsprojekts: 2023
Baris Yildirim hat in Heidelberg VWL und Pädagogik auf Magister studiert, ist Gastronom und Musiker. Sein wissenschaftliches Interesse entwickelte sich innerhalb dieser drei Felder – Wissenschaft, Gastronomie und Musik. Er interessiert sich für Handlungsfelder von Subalternen und Anderen Deutschen sowie der Frage wie Widerstand und Bildung, insbesondere in kulturell-ästhetischen Feldern, möglich und zu denken sind.
„Anerkennung und Missachtung in Bildungsinstitutionen. Eine empirisch-qualitative Untersuchung zu Anerkennung und Missachtung in Bildungsinstitutionen mit der Methode von biografisch-narrativen Interviews von Migrationsanderen“
Fokus meiner Forschung liegt auf Anerkennung und Missachtung von ,Migrationsanderen‘ in Bildungsinstitutionen und die Rekonstruktion ihrer Lebens- und Bildungsverläufe. Ich stelle die These auf, dass ‚Migrationsandere‘ strukturell mehr Missachtungserfahrungen in pädagogischen Bildungsinstitutionen erleben, dadurch könnte sich das Subjekt in der Regel minderwertiger fühlen und das auch nicht in Frage stellen. Das minderwertige Selbstbewusstsein eines Subjekts kann sich vermutlich stark negativ und in der Regel dauerhaft auf Bildungsbiografie, Status und Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft oder Nation auswirken. Bildungsbiografien könnten somit auch durch die Bildungsinstitutionen selbst konstruiert und hergestellt werden. Wenn die wechselseitige Anerkennung zwischen Subjekten wichtig ist, dann könnte es sein, dass die meisten Migrationsanderen dauerhaft in eine Subjektposition hineingedrängt werden, die sie sich selbst nicht ausgesucht haben.
Erstbetreuung: Paul Mecheril