Das Projekt „Mit Emma durch den Daten-Dschungel“ verfolgt das Ziel, digitale Lehr- und Lernformate in der erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Methodenlehre auszubauen. Das (Online-)Selbstlerntool soll Studierende dabei unterstützen, eigenständig empirische Datenprojekte im Rahmen von Haus- oder Qualifikationsarbeiten umzusetzen. Gleichzeitig soll das Angebot langfristig dazu beitragen, Data Literacy Skills im Hochschulstudium zu fördern.
Der Ansatz des narrationsbezogenen Storytellings bildet die Grundlage für die didaktische Gestaltung der Lerneinheit. Dabei wird der Lerngegenstand in eine fiktionale Erzählung eingebettet, um Inhalte entlang eines zusammenhängenden Handlungsstrangs zu vermitteln (Woletz & Volkwein-Mogel, 2020; Andrews, 2010). Die Studierenden begleiten die Hauptfigur Emma auf ihrem Weg, eine empirische Abschlussarbeit zu erstellen. Die Themen der Selbstlerneinheit werden dabei modular aufgebaut und orientieren sich am sogenannten Datenlebenszyklus (Wolf & Leppla, 2020). Schritt für Schritt durchläuft Emma die verschiedenen Phasen dieses Zyklus, von der Datenauswahl und des Datenmanagements bis hin zur Datenanalyse und Präsentation der Ergebnisse:
Die narrative Struktur der Geschichte ermöglicht es den Studierenden, sich mit der Protagonistin Emma zu identifizieren, da sie sich beim Erstellen von Haus- oder Qualifikationsarbeiten in einer ähnlichen Situation wiederfinden und die Story somit unmittelbar an die Lebenswelt der Studierenden anknüpft. In der Vermittlung von Forschungsmethoden – sei es in Lehrveranstaltungen oder Lehrbüchern – bleiben zentrale Schritte wie Datenauswahl, Datenmanagement und die Darstellung von Analyseergebnissen oft abstrakt, solange die Studierenden diese Prozesse nicht selbst praktisch erproben. Das digitale Selbstlerntool „Mit Emma durch den Daten-Dschungel“ setzt genau an dieser Stelle an: Es ermöglicht den schrittweisen Nachvollzug eines Datenprojekts anhand der Geschichte um Emma. Dabei werden die Studierenden mit Fragen und Herausforderungen konfrontiert, die auch in ihren eigenen Projekten auftreten können.
Um die Motivation der Lernenden zu steigern und einen spielerischen Zugang zu Data Literacy zu schaffen, integriert das Tool verschiedene Gamification-Elemente (Tolks & Sailer, 2021). Dazu zählen modulbegleitende Quizze, eine Fortschrittsleiste sowie virtuelle Auszeichnungen (Badges), die für bestimmte Lernfortschritte vergeben werden. Die Quizze sollen den Studierenden zudem helfen, ein tieferes Verständnis der Inhalte zu entwickeln und das Gelernte auf ihre eigenen Forschungsprojekte zu übertragen.
Der offene Zugang zur Selbstlerneinheit über die OpenMoodle-Plattform der Universität Bielefeld sowie das Online-Landesportal ORCA.nrw (Portal für Open Educational Resources in der Hochschullehre) ermöglicht es den Studierenden, die Inhalte bedarfsorientiert im Studienverlauf zu nutzen. Dies gilt nicht nur für die Erstellung von Haus- oder Qualifikationsarbeiten, sondern auch für vorbereitende Seminare des Praxissemesters und die damit verbundenen Studienprojekte. Neben den Studierenden sind auch Lehrende eingeladen, das Tool in ihren Veranstaltungen zu integrieren. Für diesen Zweck stehen Lernaktivitätsdateien zum Download bereit, die problemlos in bestehende Moodle-Kurse eingebunden werden können.
Das Projekt „Mit Emma durch den Datendschungel“ wurde über den Zeitraum eines Jahres durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Stifterverband im Rahmen des Programms CURRICULUM 4.0.NRW gefördert.
Das Selbstlerntool „Mit Emma durch den Datendschungel“ in OpenMoodle der Universität Bielefeld: https://openmoodle.uni-bielefeld.de/course/view.php?id=134