Lernwerstatt
„Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort, baut das Kind die makellose Zeile auf, die bald das endgültige Druckwerk liefern wird. In einem Heft drückt sich der Fehler oft in einem Gekleckse aus oder in einem wütenden Strich mit roter Tinte. Hier erfordert der Fehler die Korrektur. Vollkommenheit ist geboten: Das Kind weiß es und erreicht sie sehr schnell.“
Célestin Freinet: Der Buchdruck in der Schule. Boulogne 1927
Auf der Schuldruckerei können Kinder eigene Texte, z.B. selbst erfundene Geschichten und Gedichte mit beweglichen Holz- und Metalllettern setzen und auf der Rollenpresse vervielfältigen. Daran anknüpfend können nach unterschiedlichen Verfahren Illustrationen gedruckt und Bücher gebunden werden. Das eigene Schreiben wird hier eingebettet in komplexe Erfahrungen einer vielschichtigen Schriftlichkeit. Ästhetische Artikulation geht einher mit sinnlichen Erfahrungen, konkretem Schrifterlebnis und handwerklichen Funktionsabläufen. Inhalt und Sprache, Persönliches und Normatives werden ineinander verwoben erfahrbar und schaffen Momente intensiver Produktivität. Kinder erleben schriftliches Schaffen so nicht nur als Lehrgang, sondern als Moment der Teilhabe an einer elementaren Schriftkultur. (Schrift-)Sprache wird dabei persönlich bedeutsam.
An der Schuldruckerei der Lernwerkstatt können Studierende dieses besondere Schreibinstrument selbst erproben. Die Schuldruckerei steht allen Interessierten zur Verfügung. Sie kann genutzt werden:
Die Schuldruckerei ist ein Kooperationsprojekt der Lernwerkstatt mit der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft.