Im Fokus dieses Schwerpunkts stehen Forschungsarbeiten, die sich mit den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen befassen. Ausgangspunkt der verschiedenen Arbeiten ist die Annahme, dass Lebenslagen die biographische Entwicklung und damit die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen prägen. Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen sind durch spezifische Kontexte materieller und symbolischer Ungleichheiten strukturiert, die sich je spezifisch auf ihr Aufwachsen, ihre Verwirklichungschancen und ihr Wohlbefinden auswirken. Angesichts der starken sozialen Differenzierung von Jugend und Kindheit wird im Schwerpunkt daher auch nicht von „Kindheit“ und „Jugend“ im Singular, sondern von ungleichen „Kindheiten“ und „Jugenden“ gesprochen. Der Schwerpunkt umfasst damit Arbeiten, die zu einer differenzierten Beschreibung und Analyse der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen ansetzen. In den Blick gerückt werden dabei auch Möglichkeiten der Veränderung sozial ungleicher Lebenslagen, wie sie derzeit im Rahmen der Debatten um Kinderrechte und Partizipation, Bildung und Teilhabe diskutiert werden.
Dieser Schwerpunkt vereint Forschungszugänge, die mit unterschiedlichen Methoden das Medienhandeln von Jugendlichen und Kindern erforschen. Dieses umfasst sowohl theoretische als auch empirische Zugänge. Kinder und Jugendliche werden als Akteur*innen verstanden, welche sich in verändernden Medienwelten bewegen müssen. Neben der Erforschung der Medienaneignung sowie der Chancen und Herausforderungen von Prozessen der Mediensozialisation, des Medienhandelns und der ästhetischen Bildung, stehen in diesem Schwerpunkt auch erziehungs- und kulturwissenschaftliche Analysen von digitalen und analogen Medien und ihrer Rezeption in Bildungsprozessen im Mittelpunkt. Dies umfasst auch die Erforschung der Rolle digitaler Medien für politische Meinungsbildung und Partizipation von Jugendlichen und Kindern. Weitere Themen sind die Digitalisierung von jugendlichen Alltagswelten, neue Medien am Lernort Schule sowie die Kombination von Medien und formellen und informellen Medienbildungsangeboten.
Im Fokus dieses Schwerpunkts stehen Forschungsarbeiten, welche die Konstituierung von Kindheit und Jugend in verschiedenen Kontexten untersuchen. In den Blick rücken dabei zum einen Bildungs- und Subjektivierungsprozesse von Kindern und Jugendlichen, die in oder an den Übergängen zwischen Institutionen entstehen. Institutionen und Organisationen sind zentrale empirische Orte von Differenzierungs-, Unterscheidungs- und Klassifikationspraxen, die Formen generationalen Ordnens darstellen. In dem Schwerpunkt werden deshalb zum anderen Prozesse der Normierung und Normalisierung der Kindheit und Jugend in sozialen, diskursiven, politischen und wohlfahrtsstaatlichen Praktiken und Regulierungen untersucht. Da Kindheit und Jugend vornehmlich in pädagogischen Institutionen und Organisationen stattfindet, wird im Schwerpunkt zudem auf die spezifisch pädagogische Herstellung von Kindheit und Jugend fokussiert, in deren Rahmen auch gegenwärtige Transformationen im Bildungssystem, z. B. hinsichtlich Inklusion und Ganztag, auf die Konstituierung von Kindheit und Jugend erfasst werden.