2007 wurde von der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie erstmals eine Absolventin für eine hervorragende Abschlussarbeit ausgezeichnet. Mit dem Preis wollte und will die Fakultät ihre Studentinnen zu weiterführenden Studien motivieren und dazu beitragen, auch in den hier beheimateten Fächern den Anteil von Frauen in der Wissenschaft zu erhöhen. Frauen sollten gezielt gefördert werden – ganz in diesem Sinne erhielt die Auszeichnung den Namen Frauenförderpreis.
Doch hat sich das Bewusstsein für Gleichstellungsfragen seit 2007 weiterentwickelt. Bereits 2012 diskutierte die Gleichstellungskommission, dass nicht allein „Förderung“, sondern vielmehr auch ein Vorbild im Fokus der Auszeichnung stehen soll. Ein solches role-model fand sie schließlich in Claudia Huerkamp, deren Angehörige dankenswerterweise im November 2014 der Benennung der Auszeichnung in Claudia-Huerkamp-Preis zustimmten.
Claudia Huerkamp war von 1976 bis zu ihrem viel zu frühen Tod 1999 Mitarbeiterin der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld. Ihre Arbeiten weisen ein breites Themenspektrum auf, das von der Professionalisierungsgeschichte über die Geschichte der Familie, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Universitäts- und Frauenbewegungsgeschichte bis hin zur Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland reicht. Nicht zuletzt angesichts ihrer Habilitationsschrift (1995) „Bildungsbürgerinnen. Frauen an den Universitäten und in akademischen Berufen, 1900–1945“ kann Claudia Huerkamp als ideale Namensgeberin für einen Preis gelten, der die Karrieren von Wissenschaftlerinnen fördern soll.
„Mit der Umbenennung möchten wir eine herausragende Wissenschaftlerin ehren, die das akademische Leben unserer Fakultät über viele Jahre auf eindrückliche Art und Weise mitgeprägt hat“, erklärte die Vorsitzende der Gleichstellungskommission der Fakultät, Professorin Angelika Epple, anlässlich der Umbenennung. Zugleich würdigte sie die Historikerin Huerkamp: „Ihre einschlägigen Veröffentlichungen auf ganz unterschiedlichen thematischen Feldern haben innerhalb der Geschichtswissenschaft wichtige Diskussionen angestoßen.“ Nicht zuletzt könnten aber auch Claudia Huerkamps Engagement für die Wissenschaft und ihre persönliche Haltung gegenüber der Akademia zukünftigen Wissenschaftlerinnen ein Ansporn sein, so Professorin Epple weiter.
Über die Vergabe des mit jeweils 500 Euro dotierten Preises entscheiden Gleichstellungs- und Forschungskommission in einer gemeinsamen Sitzung, verliehen wird er im Rahmen der jährlichen Absolventenfeier Ende des Jahres. Geeignete Kandidatinnen werden von den Betreuenden bis zum 15. Oktober vorgeschlagen.
Preisträgerinnen 2023:
Lena Knaup (Theologie) MA-Arbeit: "Das Thema Frieden im Religonsunterricht der Grundschule - Eine qualitative Interviewstudie mit Lehrkräften"
Sophie Spiethoff (Geschichtswissenschaft) MA-Arbeit: "Von Geschlecht und Rech. Aushandlungen von geschlechtsspezifischer Agency in englischen Kirchengerichten im 12. Jahrhundert am Beispiel des Anstey-Falls"
Inga Gostmann (Philosophie) BA-Arbeit: "Feminists disagreeing on women in porn: How should working in the porn industry be viewed from a feminist point of view?"
Nominierte:
Bachelorarbeit
Masterarbeit
Preisträgerinnen 2022
Julia Katharina Müller (Geschichtswissenschaft) MA-Arbeit:
„‚Ihr Lehrer habt mir alles verdorben!‘ — von der sozialen Verteidigung der norwegischen Lehrkräfte gegen die (bildungs-) politischen Ziele der Quisling Regierung unter deutscher Besatzung 1940 – 1942“
Sarah Heide (Philosophie) BA-Arbeit:
„Inklusion an Hochschulen. Inwieweit sollte Menschen mit geistigen Behinderungen, die zu kognitiven Ein- schränkungen führen, ein Hochschulstudium ermöglicht werden?“
Michelle Wirachowski (Geschichtswissenschaft) BA-Arbeit:
„‚[D]enn wenn ich auch schwer verwundet da lag und vielleicht mein Leben lang an den Folgen zu leiden habe, lebend bin ich doch zurückgekehrt.‘
Leid- und Körpererfahrung im Lazarett während des Ersten Weltkriegs anhand eines Ego-Dokuments des Soldaten Franz-Xaver Buchner“
Nominierte
Bachelorarbeit:
Masterarbeit:
Preisträgerinnen 2021
Nominierte
Bachelorarbeit:
• Nele Linke (Philosophie)
• Julia Katharina Müller (Geschichtswissenschaft)
• Jessica Schmitz (Geschichtswissenschaft)
Masterarbeit:
• Merlin Sophie Bootsmann (Geschichtswissenschaft)
• Dana Tasmin Bullock (Geschichtswissenschaft)
• Rahel Detering (Theologie)
• Nina Eickhoff (Geschichtswissenschaft)
• Leandra Hinz (Theologie)
• Christina Minich (Geschichtswissenschaft)
• Maelle Reber (Geschichtswissenschaft)
• Constanze Schmidt (HEPS)
Bachelorarbeit:
• Julia Harune Nennstiel (Philosophie)
• Sophia Hohmann (Philosophie)
• Anna König (Geschichtswissenschaft)
• Anna Filiak (Geschichtswissenschaft)
• Christine Gerwin (Geschichtswissenschaft)
Masterarbeit:
• Alexandra Hadzik (Geschichtswissenschaft)
• Janine Bauer (Bildungswissenschaften/ Theologie)
• Mathilde Ackermann (Geschichtswissenschaft)
• Laura Marie Niewöhner (Geschichtswissenschaft)
Preisträgerinnen 2019
Nominierte
Bachelorarbeit:
Masterarbeit:
Preisträgerinnen 2018
Nominierte
Bachelorarbeit:
Preisträgerinnen
Nominierte
Bachelorarbeit:
Masterarbeiten:
Preisträgerinnen
Nominierte
Bachelorarbeit:
Masterarbeiten:
Preisträgerinnen
Nominierte
Bachelorarbeit:
Masterarbeiten:
Preisträgerinnen
Nominierte
Masterarbeiten:
Preisträgerinnen
Preisträgerinnen