"Globalization begins at home." Homi K. Bhabha (The Location of Culture)
Der Arbeitsbereich beschäftigt sich mit der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in globaler Perspektive. Wir untersuchen, wie Ungleichheiten und Machtverhältnisse geschaffen, verändert und transformiert werden. So unterschiedlich unsere Themen in Forschung und Lehre sind, so teilen wir doch zwei Grundüberzeugungen: Zum einen gehen wir davon aus, dass sich globale und lokale, regionale oder auch nationale Asymmetrien und Identitätskonstruktionen gegenseitig bedingen und allererst hervorbringen. Zum anderen teilen wir eine Überzeugung der Kulturwissenschaften, nämlich dass es Subjekte sind, durch die und innerhalb derer Machtverhältnisse produktiv, erzeugt und tradiert werden.
Globalisierung beginnt zuhause. Wo aber ist "zuhause"? Wer Global- und Globalisierungsgeschichte betreiben möchte, kommt an Europa kaum vorbei, muss aber selbstverständlich über Europa hinausblicken. Dabei sind die Globalhistoriker/innen vielfach auf die Ergebnisse der Regionalgeschichte angewiesen. Überkommene, vielleicht liebgewonnene europäisch oder euroamerikanisch zentrierte Modelle der Welterklärung müssen überdacht und der Forderung nach einer kognitiven "Provinzialisierung Europas" nachgekommen werden. Dabei sollte der Blick für Vernetzungen und Interaktionen, für Dynamiken der Verschiebung und Überlappung von Räumen jenseits nationaler oder ethnischer Grenzziehungen geschärft sein, ohne allerdings deren jeweilige Wirkmächtigkeit zu unterschätzen.