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  • Aus­stel­lun­gen

Aus­stel­lun­gen

Die Ar­beit über und mit Bil­dern und Ar­te­fak­ten, die im Zen­trum des Ar­beits­be­reichs „His­to­ri­sche Bild­wis­sen­schaft/Kunst­ge­schich­te“ steht, be­schränkt sich nicht al­lein auf das Schrei­ben von wis­sen­schaft­li­chen Tex­ten. Lehr­ver­an­stal­tun­gen, aber auch For­schungs­pro­jek­te des Ar­beits­be­reichs wer­den daher immer wie­der mit der Er­ar­bei­tung von Aus­stel­lun­gen ver­bun­den. Für klei­ne­re Prä­sen­ta­tio­nen wer­den dabei die Aus­stel­lungs­vi­tri­nen der Ab­tei­lung Ge­schichts­wis­sen­schaft ge­nutzt. Diese Pro­jek­te er­mög­li­chen eine ver­tief­te Be­schäf­ti­gung mit ori­gi­na­len Ob­jek­ten und füh­ren die Stu­die­ren­den früh an ein wich­ti­ges Ar­beits­feld der Bild- und Kunst­ge­schich­te heran.

Ver//glei­chen. Acht Blick­win­kel auf eine all­täg­li­che Pra­xis ? Ein Aus­stel­lungs­pro­jekt

26.10.18–20.01.19

Aus der Uni in die Stadt. Ein Aus­stel­lungs­pro­jekt an 8 Sta­tio­nen
Ob Wett­be­wer­be, Ran­kings oder Bun­des­li­ga­ta­bel­len – unser All­tag ist durch­setzt von Ver­glei­chen. An der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld be­fasst sich ein For­schungs­pro­jekt mit un­ter­schied­li­chen Prak­ti­ken des Ver­glei­chens – vom an­ti­ken Grie­chen­land bis zum Kal­ten Krieg, von Süd­in­di­en bis Groß­bri­tan­ni­en. Das Ver­glei­chen spielt in der For­schungs­ar­beit eine ent­schei­den­de Rolle, weil durch diese Prak­tik die Welt ge­ord­net und ver­än­dert wird. Aus Teil­stu­di­en des Pro­jekts her­aus sind Prä­sen­ta­tio­nen ent­stan­den, die sich als In­ter­ven­tio­nen an acht Stand­or­ten in die Stadt Bie­le­feld ein­tra­gen, um auf die Ge­schich­te, Funk­ti­ons­wei­se und Wirk­macht des Ver­glei­chens auf­merk­sam zu ma­chen. Die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher tref­fen auf un­ter­schied­li­che Si­tua­tio­nen und somit auch meh­re­re Ebe­nen des Ver­glei­chens, die sie selbst ver­glei­chen kön­nen.

Link: Pro­gramm und wei­te­re In­for­ma­tio­nen > http://www.uni-​bielefeld.de/sfb1288/ver­glei­chen/

Natur ohne Farbe. Druck­gra­phik als Me­di­um fran­zö­si­scher Land­schafts­ma­ler im 19. Jahr­hun­dert

17. Ok­to­ber bis 19. De­zem­ber 2018, Uni­ver­si­tät Bie­le­feld, X - Ge­bäu­de, A2, Ma­gis­tra­le

Die Aus­stel­lung »Natur ohne Farbe« schlägt vor, einen etwas an­de­ren Blick auf Land­schafts­dar­stel­lun­gen in der fran­zö­si­schen Kunst des 19. Jahr­hun­derts zu wer­fen. Im Fokus ste­hen keine Ge­mäl­de, son­dern Druck­gra­phi­ken von Künst­lern der sog. Schu­le von Bar­bi­zon und aus ihrem Um­feld. Mit den Ra­die­run­gen und Clichés-​verre von Charles-​François Dau­bi­g­ny, Ca­mil­le Corot, Théodore Rous­seau, Charles Émile Jac­que, Al­phon­se Le­gros und Paul-​Ferdinand Ga­chet rü­cken Fra­gen in den Vor­der­grund, die im ge­wöhn­li­chen Aus­stel­lungs­be­trieb in der Regel wenig Be­rück­sich­ti­gung fin­den: Was heißt es, die Natur ohne Farbe er­fas­sen zu wol­len? Wie ge­lingt es ver­gleichs­wei­se un­spek­ta­ku­lä­ren Land­schaf­ten, die mit den be­schränk­ten Mit­teln der Ra­die­rung oder des Cliché-​verre dar­ge­stellt sind, Auf­merk­sam­keit auf sich zie­hen? Und wel­che Rolle kann die auf Ver­viel­fäl­ti­gung zie­len­de Druck­gra­phik im Kon­text einer Land­schafts­ma­le­rei ein­neh­men, die auf Ori­gi­na­li­tät und Au­then­ti­zi­tät setzt?

Aus­stel­lung und Be­gleit­heft laden dazu ein, die­sen Fra­gen nach­zu­ge­hen. Das Zen­trum der Aus­stel­lung bil­den Ar­bei­ten von Dau­bi­g­ny, der im Ver­gleich zu den meis­ten ›Bar­bi­zo­nis­ten‹ be­son­ders zahl­rei­che Ra­die­run­gen ge­schaf­fen und auch die Mög­lich­kei­ten des Cliché-​verre aus­gie­big er­probt hat. Seine Druck­gra­phi­ken wer­den durch ei­ni­ge Ra­die­run­gen von Jac­que, Corot und Rous­seau kon­tex­tua­li­siert. Neben die Werke von Künst­lern, die zur Kern­grup­pe der sog. Schu­le von Bar­bi­zon zäh­len, tre­ten zudem Ra­die­run­gen von Al­phon­se Le­gros. Sie ste­hen für eine Kon­junk­tur der Ra­die­rung, die in Frank­reich – unter maß­geb­li­cher Be­tei­li­gung von Le­gros – zur Grün­dung der Société des aquaf­or­tis­tes (1862) und in Eng­land zum sog. et­ching re­vi­val führ­te, an dem Le­gros nach sei­nem Umzug nach Lon­don (1863) An­teil hatte. Ein klei­nes Blatt von Paul-​Ferdinand Ga­chet be­zeugt, wie das neue In­ter­es­se an der Land­schafts­ra­die­rung auch Laien zu druck­gra­phi­schen Ver­su­chen an­reg­te. Zu­gleich schlägt die Ra­die­rung von Ga­chet, der als Arzt und Kunst­för­de­rer Be­kannt­schaf­ten mit Dau­bi­g­ny, Corot, Ca­mil­le Pis­sar­ro und Paul Cézanne sowie spä­ter mit Vin­cent van Gogh pfleg­te, eine Brü­cke in das Um­feld des frü­hen Im­pres­sio­nis­mus.

Die Aus­stel­lung mit Leih­ga­ben aus Pri­vat­be­sitz ent­stand im Rah­men des Se­mi­nars »Die Kunst der Pe­ri­phe­rie: Bar­bi­zon, die Nor­man­die und die Rän­der des Im­pres­sio­nis­mus«. Kon­zep­ti­on und Rea­li­sie­rung: Marie Goe­rens, Jo­han­nes Grave, Tanja Korte, San­dra Völ­ke­ning und Mira Clai­re Zadroz­ny.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen: Be­gleit­heft zur Aus­stel­lung

Aus­stel­lung „Rein­hart Ko­sel­leck und das Bild“

Eine Aus­stel­lung – drei Orte

Rein­hart Ko­sel­leck, der von 1973 bis 1988 an der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld lehr­te, zählt zu den wich­tigs­ten deut­schen His­to­ri­kern des 20. Jahr­hun­derts. Be­kannt ge­wor­den ist er vor allem für seine Be­griffs­ge­schich­te und Bei­trä­ge zu einer Theo­rie his­to­ri­scher Zei­ten. Kaum be­kannt da­ge­gen ist die Be­deu­tung der Bil­der und Bild­lich­keit in Ko­sel­lecks Nach­den­ken über die Ge­schich­te. Die Aus­stel­lung schöpft aus einem im­mensen Bil­der­fun­dus, der aus der lang­jäh­ri­gen Fotografie-​ und Sam­mel­tä­tig­keit Ko­sel­lecks ent­stan­den ist. Sie macht vi­su­ell er­fahr­bar, was Rein­hart Ko­sel­leck über viele Jahr­zehn­te hin­weg be­schäf­tig­te: die bild­li­che Di­men­si­on der Ge­schich­te und ihrer Er­for­schung.

Für wei­te­re In­for­ma­tio­nen fol­gen Sie bitte dem Link: www.uni-​bielefeld.de/ge­schich­te/zthf/koselleck-​und-das-bild.html

Aus­stel­lungs­or­te, Er­öff­nungs­da­ten und Lauf­zei­ten der Aus­stel­lun­gen:

Uni­ver­si­tät Bie­le­feld, Ab­tei­lung Ge­schichts­wis­sen­schaft, Ge­bäu­de X A2
Uni­ver­si­täts­stra­ße 25
33615 Bie­le­feld
Er­öff­nung am Mitt­woch, 18. April 2018, 18 Uhr
Lauf­zeit der Aus­stel­lung: 18. April bis 20. Juli 2018

Bie­le­fel­der Kunst­ver­ein im Wald­hof
Welle 61
33602 Bie­le­feld
Er­öff­nung am Frei­tag, 20. April 2018, 19 Uhr
Lauf­zeit der Aus­stel­lung: 20. April bis 8. Juli 2018

Zen­trum für in­ter­dis­zi­pli­nä­re For­schung (ZiF) der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld
Me­tho­den 1
33615 Bie­le­feld
Er­öff­nung am Diens­tag, 24. April 2018, 18 Uhr
Lauf­zeit der Aus­stel­lung: 24. April bis 17. Juli 2018

Ku­ra­to­rIn­nen und An­sprech­part­ne­rIn­nen:

Dr. Bet­ti­na Brandt, Uni­ver­si­tät Bie­le­feld
Tel.: 0521 106-​3238
Email: bet­ti­na.brandt@uni-​bielefeld.de

Dr. Brit­ta Hoch­kir­chen, Uni­ver­si­tät Bie­le­feld
Tel.: 0521 106-​67031
Email: brit­ta.hoch­kir­chen@uni-​bielefeld.de

Co-​Kurator der Aus­stel­lung im Bie­le­fel­der Kunst­ver­ein: Tho­mas Thiel, Di­rek­tor
Tel.: +49-(0)521-​178806
Email: kon­takt@bielefelder-​kunstverein.de

Aus­stel­lung: „Teil­neh­men­de Be­ob­ach­tung. Be­sorg­te Bür­ger und an­de­re Ba­na­li­tä­ten bei Honoré Dau­mier“

26. Ok­to­ber bis 21. De­zem­ber 2016
Uni­ver­si­tät Bie­le­feld, X-​Gebäude, A2, Ma­gis­tra­le

Honoré Dau­miers Li­tho­gra­phien, ins­be­son­de­re seine Ka­ri­ka­tu­ren für die 1832 ge­grün­de­te Zeit­schrift Le Cha­ri­va­ri, ste­hen für eine Kunst, die sich durch kon­se­quen­te Zeit­ge­nos­sen­schaft aus­zeich­net. „Il faut être de son temps“, lau­te­te eine prä­gen­de Ma­xi­me des 19. Jahr­hun­derts, als deren Ur­he­ber bis­wei­len sogar Dau­mier selbst ver­mu­tet wurde. Ihm scheint es mü­he­los ge­lun­gen zu sein, auf der Höhe der Zeit zu sein und zu blei­ben. Dau­miers Li­tho­gra­phien wei­sen ihn als ge­nau­en und scho­nungs­lo­sen Be­ob­ach­ter aus, der mit sei­nen Bil­dern zu­gleich in die po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen sei­ner Zeit ein­zu­grei­fen ver­sucht.

Dau­mier hatte ein aus­ge­präg­tes Ge­spür dafür, la­ten­te so­zia­le Span­nun­gen und Un­stim­mig­kei­ten zwi­schen dem Reden und Han­deln von Po­li­ti­kern oder Klein­bür­gern auf­zu­de­cken und mit Hilfe eines kom­pro­miss­los mo­der­nen Stils sicht­bar zu ma­chen. Doch waren er selbst und seine Ka­ri­ka­tu­ren frei von der­ar­ti­gen Brü­chen? Sind künst­le­ri­sche Mo­der­ne und ge­sell­schaft­li­cher Auf­bruch im Werk des fran­zö­si­schen Ka­ri­ka­tu­ris­ten wi­der­spruchs­frei ver­eint?

Mit die­ser Frage soll die Aus­stel­lung einen Blick auf Dau­mier er­öff­nen, in des­sen Fokus nicht die po­li­ti­schen Ka­ri­ka­tu­ren ste­hen, mit denen er bis heute im Bild­ge­dächt­nis ver­an­kert ist. Die aus­ge­wähl­ten Blät­ter füh­ren viel­mehr den Durch­schnitt einer li­tho­gra­phi­schen Se­ri­en­pro­duk­ti­on vor Augen, mit der Dau­mier – den Er­for­der­nis­sen der Pres­se fol­gend – un­un­ter­bro­chen be­schäf­tigt war. Neben die geist­rei­chen Ka­ri­ka­tu­ren mit ge­witz­ten Poin­ten tre­ten dabei auch Li­tho­gra­phien, die nicht nur die Bour­geoi­sie kri­ti­sie­ren, son­dern selbst – etwa mit Blick auf die Rolle der Frau – Aus­druck eines eher klein­bür­ger­li­chen Den­kens sind. Die Aus­stel­lung ver­steht sich als Ein­la­dung, auf Dau­miers Ka­ri­ka­tu­ren den­sel­ben wa­chen, kri­ti­schen Blick zu wer­fen, mit dem er seine Zeit­ge­nos­sen ge­se­hen hat.

Die Aus­stel­lung mit Leih­ga­ben aus Pri­vat­be­sitz ent­stand im Rah­men des Se­mi­nars »Rea­lis­mus und Re­vo­lu­ti­on – Rea­lis­mus als Re­vo­lu­ti­on? Fran­zö­si­sche Kunst in der Mitte des 19. Jahr­hun­derts«. Kon­zep­ti­on und Rea­li­sie­rung: Marie Goe­rens, Jo­han­nes Grave, Arin Hai­de­ri, Tanja Korte, Nes­li­han Öz­d­emir und Mira Clai­re Zadroz­ny.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen: Be­gleit­heft zur Aus­stel­lung

»Un juge im­par­ti­al et in­cor­rup­ti­ble« Kunst und Öf­fent­lich­keit im 18. Jahr­hun­dert: Salon – Kri­tik – Gra­phik

14. Juli bis 21. Au­gust 2015

[Fra­go­nard De­lau­nay] Im Laufe des 18. Jahr­hun­derts wer­den Kunst­wer­ke in zuvor nicht ge­kann­tem Maße zum Ge­gen­stand des öf­fent­li­chen Ge­sprächs. Dis­kus­sio­nen über Qua­li­täts­fra­gen sind nicht mehr al­lein Ex­per­ten vor­be­hal­ten, son­dern wer­den im öf­fent­li­chen Raum aus­ge­tra­gen. Neben den Künst­lern, Samm­lern und Kunst­ken­nern be­haup­tet sich zu­neh­mend eine neue, frei­lich dif­fu­se und schwer be­stimm­ba­re In­stanz: die Öf­fent­lich­keit. Als „juge im­par­ti­al et in­cor­rup­ti­ble“, d. h. als un­par­tei­ischer und nicht kor­rum­pier­ba­rer Rich­ter, gilt die Öf­fent­lich­keit be­reits 1747 einem frü­hen Kunst­kri­ti­ker, dem Abbé Jean-​Bernard Le Blanc.

Drei Fak­to­ren haben die Her­aus­bil­dung die­ser neuen Öf­fent­lich­keit maß­geb­lich be­güns­tigt: die Ein­rich­tung re­gel­mä­ßi­ger Kunst­aus­stel­lun­gen, das Ent­ste­hen der Kunst­kri­tik sowie die Pro­duk­ti­on und der Han­del von Re­pro­duk­ti­ons­gra­phi­ken. Ab 1737 ver­ste­tig­te die Académie roya­le de pein­ture et de sculp­tu­re ihre Aus­stel­lungs­tä­tig­keit; nun wur­den im jähr­li­chen oder zwei­jähr­li­chen Rhyth­mus die neu­es­ten Werke der nam­haf­tes­ten Künst­ler einem brei­ten Pu­bli­kum kos­ten­los im Salon carré des Lou­vre prä­sen­tiert. Diese Aus­stel­lun­gen, die schon bald selbst als „Sa­lons“ be­zeich­net wur­den, gaben An­lass zur Ent­ste­hung der Kunst­kri­tik. Sie mach­te es sich zur Auf­ga­be, die ak­tu­el­le Kunst­pro­duk­ti­on zu sich­ten und zu be­ur­tei­len. In den Kri­ti­ken von Éti­en­ne La Font de Saint-​Yenne, Élie Fréron oder Denis Di­de­rot konn­te das zeit­ge­nös­si­sche Pu­bli­kum ler­nen, einen gut be­grün­de­ten und zu­gleich selbst­be­wusst sub­jek­ti­ven Blick auf Kunst aus­zu­bil­den. Von noch heute un­ter­schätz­ter Be­deu­tung dürf­te dabei der pro­duk­ti­ve und aus­dif­fe­ren­zier­te Gra­phik­markt in Paris ge­we­sen sein. Erst durch die Ar­beit der hoch pro­fes­sio­nel­len und qua­li­täts­be­wuss­ten Re­pro­duk­ti­ons­ste­cher wurde die jüngs­te Kunst­pro­duk­ti­on, über die in der Kunst­kri­tik be­rich­tet wurde, einem gro­ßen Pu­bli­kum über Paris hin­aus be­kannt.

Die Aus­stel­lung wirft an­hand einer Aus­wahl von zehn Druck­gra­phi­ken ei­ni­ge Schlag­lich­ter auf diese Si­tua­ti­on. Am Bei­spiel der Kup­fer­sti­che und Ra­die­run­gen nach An­toi­ne Wat­teau, Ti­mo­teo Viti und François Bou­cher wer­den zwei wich­ti­ge Neue­run­gen des frü­hen 18. Jahr­hun­derts an­schau­lich: die Pu­bli­ka­ti­on von Re­cueils, in denen Werke wich­ti­ger Samm­lun­gen oder be­deu­ten­der Künst­ler in gro­ßer Zahl zu­gäng­lich ge­macht wer­den, sowie die Idee des Fak­si­mi­les, das neben dem Dar­ge­stell­ten auch die in­di­vi­du­el­le Dar­stel­lungs­form, die „Hand­schrift“ eines Künst­lers, wie­der­ge­ben soll.

Die Re­pro­duk­ti­ons­gra­phi­ken nach Jean-​Baptiste Greu­ze, Jean-​Honoré Fra­go­nard und Jean-​Frédéric Schall füh­ren Werke vor Augen, die im Fokus von Öf­fent­lich­keit und Kunst­kri­tik stan­den oder ge­zielt auf An­re­gun­gen von Kri­ti­kern re­agier­ten. Auf­fäl­lig ist, dass das In­ter­es­se des Pu­bli­kums dabei in be­son­de­rem Maße pri­va­ten, in­ti­men Sze­nen des häus­li­chen Le­bens galt. Die neue Öf­fent­lich­keit der Kunst konn­te nun dazu die­nen, ein neues Fa­mi­li­en­ide­al zu pro­pa­gie­ren.

Die Aus­stel­lung mit Leih­ga­ben aus Pri­vat­be­sitz ent­stand im Rah­men des Se­mi­nars »Die An­fän­ge der Kunst­kri­tik. Kunst und Öf­fent­lich­keit im 18. Jahr­hun­dert«. Kon­zep­ti­on und Rea­li­sie­rung: Marie Goe­rens, Jo­han­nes Grave und Lea Hel­mes.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen: Er­läu­te­run­gen zu den Ex­po­na­ten

Kriegs­Kunst. Die Künst­ler­flug­blät­ter „Kriegs­zeit“ 1914 bis 1916

8. Ok­to­ber bis 18. De­zem­ber 2014

[Lie­ber­mann] Auf den ers­ten Blick schei­nen die Künst­ler­flug­blät­ter, die der Kunst­händ­ler und Ver­le­ger Paul Cas­si­rer ab 1914 unter dem Titel »Kriegs­zeit« her­aus­gab, nur ein wei­te­res von zahl­rei­chen Zeug­nis­sen für die Mo­bi­li­sie­rungs­eu­pho­rie zu Be­ginn des Ers­ten Welt­kriegs zu bie­ten. Im Ver­gleich zum Pa­thos des Auf­bruchs und der Rei­ni­gung, das nicht we­ni­ge Äu­ße­rung ex­pres­sio­nis­ti­scher Künst­ler und Dich­ter durch­zieht, mutet die »Kriegs­zeit« mit ihren ge­mä­ßigt mo­der­nen Li­tho­gra­phien bei­na­he kon­ven­tio­nell an.

Doch ver­dient das Pro­jekt Cas­si­rers be­son­de­re Auf­merk­sam­keit, da es von Künst­lern und Kunst­kri­ti­kern ge­tra­gen war, die vor dem Kriegs­aus­bruch nach­drück­lich gegen ein ver­eng­tes na­tio­na­les Den­ken im Feld der Kunst ar­gu­men­tiert hat­ten. Max Lie­ber­mann und Ju­li­us Meier-​Graefe hat­ten vor 1914 er­heb­li­chen An­teil daran ge­habt, dass sich das Pu­bli­kum in Deutsch­land für die neue fran­zö­si­sche Kunst, na­ment­lich den Im­pres­sio­nis­mus und Post­im­pres­sio­nis­mus ge­öff­net hatte. Nun tru­gen sie gleich in der ers­ten Aus­ga­be der »Kriegs­zeit« zu einer Zeit­schrift bei, die sich nicht scheu­te, selbst dump­fe und mar­tia­li­sche Worte des Kai­ser zu zi­tie­ren: „Jetzt wol­len wir sie dre­schen.“

Auf klei­nem Raum ver­sucht das Aus­stel­lungs­pro­jekt „Kriegs­Kunst. Die Künst­ler­flug­blät­ter »Kriegs­zeit« 1914 bis 1916“ ei­ni­ge Schlag­lich­ter auf Cas­si­rers Zeit­schrift zu wer­fen. Fünf ori­gi­na­le Aus­ga­ben der »Kriegs­zeit« die­nen als Aus­gangs­punkt, um aus­ge­wähl­te Aspek­te zu ver­fol­gen: Neben bio­gra­phi­schen Kon­tex­ten tre­ten dabei be­son­de­re Ru­bri­ken und Cha­rak­te­ris­ti­ka der »Kriegs­zeit« in den Blick, die sich mit ähn­li­chen ver­le­ge­ri­schen Pro­jek­ten ver­glei­chen las­sen.

Die Aus­stel­lung mit Leih­ga­ben aus Pri­vat­be­sitz ent­stand im Rah­men des Se­mi­nars » Um 1914. Bild- und Kunst­ge­schich­te im Vor- und Um­feld des Ers­ten Welt­kriegs«. Kon­zep­ti­on und Rea­li­sie­rung: Silke Bo­kern, Jo­han­nes Grave, Brit­ta Le­de­bur, Agnes Pie­ka­cz, Ste­fan Quandt, Marc-​Christoph Rei­ne­ke und Tho­mas Reuß.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen: Be­gleit­heft zur Aus­stel­lung

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