Im 15. Jahrhundert wurde der Lutterbach geteilt, und in die wasserarme Stadt Bielefeld geleitet. Dies half in den folgenden Jahrhunderten nicht nur dabei, die Bevölkerung zu versorgen, sondern brachte der Stadt auch großen wirtschaftlichen Erfolg und förderte die Industrialisierung. Doch die Nutzung des Flusses zog auch Herausforderungen nach sich: Das Abwasser der Stadt verschmutzte den Fluss, was zu rechtlichen Auseinandersetzungen, gesundheitlichen Bedenken und Beschwerden der Anwohner*innen führte. Zudem kam es immer wieder zu Überschwemmungen und Umweltschäden durch die Flussumleitung. 1894 mündeten diese Schwierigkeiten schließlich darin, dass die Lutter verrohrt wurde, wodurch sie bis auf weiteres aus dem Stadtbild verschwand.
In dieser Unterrichtsreihe sollen sich die Schüler*innen mit der Geschichte des Lutterbachs im Laufe der Jahrhunderte beschäftigen. Unter der Leitfrage: „Die Lutter – Wirtschaftsfaktor oder ökologische Belastung ?“ untersuchen die Schüler*innen die Entwicklung der Lutter aus den unterschiedlichen Standpunkten der Industrie, Bevölkerung, Politik und Umwelt. Die Materialien dazu stammen vor allem aus Bielefelder Archiven. Anhand verschiedener Dokumente sollen die Schüler*innen dazu befähigt werden, am Ende der Unterrichtsreihe ein Urteil darüber zu fällen, ob die Umleitung der Lutter gewinnbringend für die Stadt war und damit als Erfolg angesehen werden kann oder die Probleme für Bevölkerung und Umwelt überwiegen.