Im Zentrum des Profils 'Gesellschaft – Wissen – Umwelt' stehen die Wandlungen des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft. Natur und Gesellschaft sind miteinander verwoben und stehen in einer produktiven Wechselwirkung. In jüngster Zeit ist die Thematik etwa durch das Konzept des Anthropozäns – einer neuen geologischen Epoche, die menschlichen Einflüssen entscheidendes Gewicht bei der Umformung der Erde zumisst – ins Zentrum einer neuartigen Konstellation der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in ihren Bezügen zu den Natur- und Technikwissenschaften gerückt. Zentral hierfür sind wirtschaftliche Zusammenhänge, sowohl in Bezug auf den globalen Handel als auch vor allem auf Industrialisierung und die Geschichte des (globalen) Kapitalismus. Eine weitere wichtige Rolle kommt Wissensformen zu, die konstituierende und vermittelnde Aufgaben zwischen Wirtschaft und Arbeit, Technik und Wissenschaft, Sozial- und Ordnungspolitik und zunehmend Umwelt- und Klimapolitik (Global Governance) wahrnehmen. Gleichzeitig werden diese Verflechtungen von Wirtschaft, Wissen, Technik und Gesellschaft aus einer dekolonialen Perspektive kritisch reflektiert. Ziel ist es, die historischen Dynamiken vormoderner und moderner Gesellschaften mit Hilfe dieser Wechselbezüge besser zu verstehen und darzustellen.
Beteiligte Arbeitsgruppen: