Die Spannbreite der Bezüge auf das Materielle und der damit verbundenen Theorieansätze ist mittlerweile enorm. Die verschiedenen Objektgattungen und theoretischen Herangehensweisen sind jedoch in der Regel in sehr disparaten Forschungssettings, -fragen und -feldern eingebettet, die nebeneinanderstehen und kaum zusammengedacht werden. Die Spannung zwischen dem Verständnis von Objekten einerseits als Zeichenträgern und andererseits als materiellen Gegenständen ist eine – wenn auch nicht exklusive – Problematik, die das Zusammendenken des Materiellen in seiner ganzen Breite bislang verhindert hat.
Diese Kluft bezweckt dieser Schwerpunkt zu überwinden, indem er im interdisziplinären Diskurs Theorieansätze für eine neue Betrachtungsweise des Materiellen herausarbeitet. Er geht von der Prämisse aus, dass der gemeinsame – und als solcher bisher unberücksichtigte – Nenner jeglicher Reflexion über das Materielle seine Verwobenheit oder Verzahnung mit Vorstellungen von Zeitlichkeit und Historizität darstellt. Jegliches Nachdenken über das Materielle und Dingkonstellationen verlangt eine Vorstellung von Zeitlichkeit.
Die theoretische Reflexion über die temporalen Bezüge und die Konstruktion von Historizität im und mit dem Materiellen werden die Schwerpunktsmitglieder im Rahmen verschiedener universitätsinterner sowie auch internationaler Arbeitsformate vorantreiben. Nicht zuletzt werden die materiellen Bestände und wissenschaftlichen Sammlungen, mit denen die Mitglieder in Forschung und Lehre arbeiten, zum Gegenstand der theoretischen Auseinandersetzung gemacht.
Mitglieder
Kontaktperson
Das Theoriezentrum zu Gast beim Kolloquium Vormoderne - Arbeitsschwerpunkt „Materielles zwischen Zukunft und Vergangenheit“
Anmeldung für Zoom unter: theoriezentrale-geschichte@uni-bielefeld.de
Wie können Theorien zu Dingen und zur Materialität uns dabei helfen, über Geschichte, Historizität und Temporalität nachzudenken? Dieser Fragestellung will das Seminar mithilfe von Texten zum Thema Dinge und Materialität sowie von konkreten Objekten nachgehen.
Es lädt dazu ein, mit Dingen und verschiedenen Materialien über das Spannungsverhältnis zwischen Abwesenheit und Anwesenheit der Vergangenheit, über zeitbedingte Konzepte – etwa Bruch, Veränderung, Beständigkeit, Aufbewahrung – sowie über Formen der Sinngebung und der Bedeutungsablagerung zu reflektieren.
Klausurtagung zur Einweihung des Schwerpunktes „Materielles zwischen Vergangenheit und Zukunft“