zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search
  • Antimikrobielle Resistenz

    © Universität Bielefeld

Antimikrobielle Resistenz und Antibiotic Stewardship

Antimikrobielle Resistenz (AMR) wird mehr und mehr zu einer der größten globalen Gesundheitsherausforderungen unserer Zeit. Durch zunehmenden Antibiotikaverschreibung im Gesundheitswesen und -verwendung in der Landwirtschaft werden immer mehr Krankheitserreger resistent gegenüber Antibiotika. Diese resistenten Erreger verbreiten sich dann im Gesundheitswesen, in der Allgemeinbevölkerung und auch in der Umwelt.

Surveillance dieser Erreger und Hygienemaßnahmen zur Reduktion ihrer Ausbreitung sind bereits etablierte Ansätze; noch im Ausbau begriffen ist hingegen die Förderung eines rationalen Antibiotikaeinsatzes, der meist mit „Antibiotic Stewardship“ (ABS) umschrieben wird. Unser Team ist an einem ABS-Forschungsprojekt im Bereich der ambulanten Medizin in Bielefeld bzw. Ostwestfalen-Lippe beteiligt. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf einer indikationsgerechten Antibiotikatherapie in verschiedenen ambulant tätigen Fachgruppen (siehe Projekt).

ABS beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Einsatz von Antibiotika im Gesundheitswesen, sondern beschäftigt sich auch mit weiteren Sektoren unserer Wirtschaft und Gesellschaft, in denen Antibiotika von Bedeutung sind. Eine umfassende AMR-Strategie bedarf daher einer One-Health-Perspektive, die alle verschiedenen Disziplinen und Sektoren, unter Berücksichtigung lokaler, nationaler und internationaler Gegebenheiten, einbezieht.

Schwerpunkte der deutschen, aber auch globalen Bemühungen im Kontext AMR und ABS finden in den Themenfeldern Gesundheitsversorgung, Forschung, Gesundheitspolitik, wirtschaftliche und landwirtschaftliche Entwicklung, und bevölkerungsbezogener Dialog statt. Die Entstehung und Verbreitung von AMR und die Umsetzung von Strategien, Programmen und Interventionen zu ihrer wirksamen Bekämpfung wie etwa ABS werden jedoch stark von den Menschen und ihrem täglichen Leben zu Hause, am Arbeitsplatz und dem sonstigen sozialen Umfeld bestimmt. Ein besseres Verständnis der komplexen Wechselbeziehungen, die zu verschiedenen Risikoprofilen und Gesundheitsfolgen einzelner Bevölkerungsschichten führen, könnte die Wirksamkeit und die sozialgerechte Auswirkung der Bemühungen zur Bekämpfung von AMR steigern.

Die AG2 setzt sich dafür ein, neben den ohnehin im Fokus stehenden medizinischen bzw. mikrobiologischen und pharmakologischen Determinanten auch Kontextfaktoren wie gesundheitliche Ungleichheit, soziale Determinanten von Gesundheit und geschlechtsspezifische Überlegungen durch systematische und interdisziplinäre Forschung zu untersuchen. Auf diese Weise wollen wir zu einer integrativen und grenzüberschreitenden (disziplinär, sektoral, national, usw.) Zusammenarbeit beitragen, die erforderlich ist, um diese komplexe Herausforderung zu erforschen und sie wirksam anzugehen.

Zum Seitenanfang