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  • Migration, Flucht und Gesundheit

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Migration, Flucht und Gesundheit

Die Forschung im Themengebiet „Migration und Fluchtmigration“ fokussiert Fluchtursachen, -bedingungen und -konsequenzen sowie anwendungsorientierte Analysen gesundheitspolitischer Maßnahmen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene. Aus bevölkerungsmedizinischer Sicht sind vor allem Screening-Maßnahmen und deren Effektivität, Fragen der Krankheitslast, des Zugangs zu Versorgungs- und Präventionsmaßnahmen, sowie der „Responsiveness“ von Gesundheitssystemen im internationalen Vergleich von großer Bedeutung.

Die AG2 hat eine ausgewiesene Expertise im Kontext der Forschung zu Flucht und Gesundheit. Die Forschung umfasst Fragen zur Krankheitslast und zur Versorgung in verschiedenen Bereichen (Infektionserkrankungen, psychische Erkrankungen, sowie chronisch-körperliche Erkrankungen) und verschiedenen Zielgruppen (Schwanger, Kinder). Darüber hinaus verfolgen wir Regionen-übergreifende Projekte um die Aussagekraft der bestehenden Evidenz in vielen Bereichen zu steigern. Im Fokus unserer Forschung stehen systembezogene Ansätze zur Verbesserung der Gesundheitssystemantwort auf migrationsbedingte Herausforderungen. Eine besondere Aufmerksamkeit kommt der Evaluation von politischen Maßnahmen zu mit Blick auf die Konsequenzen für die Gesundheit von MigrantInnen und der generellen Bevölkerung. Dabei untersuchen wir zum Beispiel die Auswirkungen von Verteilungsmaßnahmen auf die Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Geflüchteten.

Zudem kommt der Etablierung von Surveillance-Ansätzen eine große Bedeutung zu, um angesichts der Dynamiken der Flüchtlingsbewegungen gesundheitlichen Bedarf und Versorgungsprozesse zu monitorisieren. Hierfür kooperieren wir mit der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums in Heidelberg. Im BMG-geförderten Leuchtturmprojekt PRICARE (www.pri.care) haben wir erstmalig ein eigens entwickeltes, in mehreren Bundesländern vereinheitlichtes elektronisches Dokumentationssystem in Aufnahmeeinrichtungen (Refugee Care Manager, RefCare©) etabliert. Mit Hilfe der integrierten Surveillance-Schnittstelle ermöglicht die Software eine Realtime-Analyse wichtiger Gesundheits- und Versorgungsparameter anhand von über 60 Indikatoren. Das bisher adressierte krankheitsspezifische Spektrum umfasst infektionsepidemiologische, pädiatrische, gynäkologische als auch psychische Erkrankungen.

Weiterhin schlägt dieser Forschungsbereich Brücken zwischen akademischer Public Health und der bevölkerungsmedizinischen Praxis im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Derzeit bauen wir bestehende Kooperationen mit dem ÖGD in Form eines akademischen Forschungsnetzwerks aus. Dadurch sollen relevante Fragen aus der Praxis in die Wissenschaft transferiert, mit Hilfe der beteiligten Partner im Forschungsnetzwerk untersucht, und in Form von konkreten Ergebnissen wieder in die Praxis transferiert werden. Diese Maßnahme trägt auch zu einer stärkeren Akademisierung des ÖGD und dadurch zu einer Stärkung von Public Health in Deutschland bei.

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