Laufzeit
04/2018 bis 03/2021
Projektleitung
Dr. Yüce Yilmaz-Aslan, Prof. Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin (Alice Salomon Hochschule), Prof. Dr. med. Oliver Razum
Projektmitarbeiter*innen
Tugba Aksakal
Kooperationspartner
Arbeiterwohlfahrt UB Gelsenkirchen/Bottrop (Träger), Ansprechpartner: Admir Bulic
Projektförderung
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
Hintergrund
Demenzerkrankte türkeistämmige Menschen und ihre pflegenden Angehörigen sind aufgrund ihrer Migrationserfahrung und ihrer oftmals belastenden Berufsbiografien vulnerabel. Daher ist die autonome Ausgestaltung des Lebens im Alter für diese Bevölkerungsgruppe von besonderer Bedeutung. Pflegebedürftige Menschen mit Migrationshintergrund werden meist zu Hause von ihren Angehörigen betreut. Selten nehmen sie ambulante Unterstützungsangebote oder Pflegedienste in Anspruch. Das kann verschiedene Ursachen haben: Viele Familien sind schlecht über Hilfeleistungen des deutschen Pflegesystems informiert oder verfügen nicht über das notwendige Gesundheitswissen („Health Literacy“). Oder sie empfinden die vorhandenen Unterstützungsstrukturen als nicht zu ihren Bedürfnissen passend. Ohne externe Unterstützung können die pflegenden Angehörigen mit der häuslichen Pflegesituation in vielerlei Hinsicht überfordert sein und Gefahr laufen, längerfristig selbst zu erkranken. Türkeistämmige Menschen, die Angehörige mit Demenz pflegen, sind psychisch oft stark belastet. Wenn die Krankheit voranschreitet, Symptome zunehmen und Anforderungen bei der Pflege und im Alltag mit dem/der Erkrankten steigen, entsteht oft ein Gefühl der Hilflosigkeit. Das erleben die pflegenden Angehörigen als überaus belastend. Gleichzeitig sind ihre Selbstmanagementkompetenzen wenig ausgeprägt. Selbsthilfe oder psychologische Betreuung lehnen türkeistämmige pflegende Angehörige häufig ab. An dieser Stelle setzt unser Projekt an.
Zielsetzung
Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Validierung einer pflegerischen Intervention zur Selbstmanagementförderung von türkeistämmigen pflegenden Angehörigen demenzerkrankter Menschen. Die Intervention wird aufsuchend, nutzerorientiert und niedrigschwellig ausgerichtet. Sie setzt besonders auf muttersprachliche Information zur Förderung der Health Literacy, des Empowerments und der Förderung der Selbstmanagementkompetenzen. Die Intervention zielt darauf, pflegende Angehörige körperlich und psychisch zu entlasten und sie in ihrer Rolle, ihrer Handlungskapazität und ihren Ressourcen zu stärken.
Vorgehensweise
Publikationen
Dieses Projekt ist Teil des Verbunds förges.