Arbeitsgruppe 7: Umwelt und Gesundheit
Im Bereich des vorsorgenden Gesundheitsschutzes / Prävention sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe die direkten und indirekten Gesundheitseinflüsse von physikalischen, chemischen und biologischen Agenzien, in unterschiedlichen Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft, Lebensmitteln, technischen Systemen) und Lebensbereichen (Wohn- und Arbeitsstätten, Schulen, Krankhäusern, Pflegeheimen, Verkehrsmitteln u.a.) zu analysieren. Hierbei gilt unser Augenmerk insbesondere der Identifikation besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen.
Neben dieser bereits etablierten toxikologisch-umweltanalytischen Forschung steht unsere Arbeitsgruppe für zwei weitere Forschungsansätze von großer Relevanz. Ihr gemeinsamer Anknüpfungspunkt ist, dass Gesundheitsrisiken, die ihren Ursprung in "krankmachenden" Lebensstilen und schädigenden Verhaltensgewohnheiten haben, eng mit unterschiedlichen sozialen Lagen verknüpft sind, die wiederum eine spezifische Verteilung gesundheitsrelevanter Umweltressourcen (z.B. Lufthygiene, Ernährung, Wohnbedingungen) erkennen lassen. Zum einen geht es um die sozial-materiellen Wechselwirkungen in den direkten Lebensbereichen des Einzelnen und zum anderen um Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur bzw. Ökologie und Gesundheit. Beide Bereiche sind eng miteinander verknüpft, da Natur auch in unterschiedlichem Maße zu den direkten Lebensbereichen des Einzelnen gehört und gerade die wissenschaftliche Fragestellung nach einem Maßstab zur Einschätzung des gesundheitlich-präventiven Wertes von "Grün" eine Schnittmenge beider Forschungsbereiche darstellt (Ökosystemserviceleistungen für die Gesundheit).
In unserer Arbeitsgruppe "Umwelt & Gesundheit" sind unterschiedlichste Disziplinen an der Lösung komplexer Fragestellungen beteiligt, wodurch wir den heute teils immer noch vorherrschenden monokausalen Forschungsansätzen bewusst entgegentreten. Wir stehen für eine moderne Ausrichtung der Gesundheitswissenschaften, die ein multidisziplinäres Querschnittsfach darstellen, in dem eine Vielzahl von Fachdisziplinen (wie z.B. Biologie, Medizin, Ökologie, Ökonomie, Psychologie und Soziologie) Hand in Hand arbeiten, um die Bedingungen gemeinsam zu erforschen, die unsere Gesundheit ermöglichen und stabilisieren. Hierbei handelt es sich um präventive Gesundheitsforschung, die sich auf die Erforschung menschlicher Lebensumstände und Lebensweisen konzentriert, die für die Aufrechterhaltung der Gesundheit unbedingt notwendig sind. Gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Problematik kostenintensiver Gesundheitssysteme ist dieser Forschungsansatz von großer Aktualität.