Arbeitsgruppe 8: Demografie und Gesundheit
In den europäischen Ländern wächst die Zahl der Zuwanderer, sodass das Verständnis ihrer gesundheitlichen Bedürfnisse von zunehmender gesellschaftlicher Bedeutung ist. In diesem Projekt wird daher untersucht, wie kontextbezogene Faktoren im Zusammenhang mit der Migration, z. B. die Reihenfolge der Ankunft im Aufnahmeland, mit der Gesundheit zusammenhängen.
Migrationsforscher haben das Paradox beobachtet, dass Einwanderer aus Ländern mit niedrigem Einkommen länger zu leben scheinen als Einheimische, was oft als "healthy immigrant effect" bezeichnet wird. Allerdings berichten Zuwanderer auch häufiger über chronische Krankheiten und psychische Probleme als die einheimische Bevölkerung. Eine Erklärung für dieses Ergebnis ist, dass Einwanderer durch die Erfahrungen in ihrem Heimatland und die mit der Migration verbundenen Stressfaktoren benachteiligt sein könnten.
Die Analysen der nordischen Registerdaten bieten eine erste Erkundung der gesundheitlichen Zusammenhänge bisher wenig untersuchter Aspekte von Migrationserfahrungen. Unsere Forschungsgruppe untersucht auch, ob der mit einem wichtigen Lebensereignis, z. B. dem Verlust des Ehepartners, verbundene Stress für Einwanderer mit geringeren Ressourcen oder mit einer kulturellen Herkunft, die von den im Aufnahmeland vorherrschenden Kulturen weiter entfernt ist, besonders stark sein kann. Die Ergebnisse werden Aufschluss darüber geben, ob Minderheiten und benachteiligte Gruppen besonders anfällig für die Auswirkungen von belastenden Lebensereignissen sind.
Veröffentlichungen: