Zu den Vorträgen mit anschließender Diskussion, jeweils dienstags von 16:15 bis 17:45 Uhr in X-E0-205, laden wir alle Interessierten herzlich ein.
Adressaten sind Mathematiklehrerinnen und -lehrer, Studierende aller Lehrämter sowie interessierte Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II.
Über zahlreiches Erscheinen freuen sich die Lehrenden des Instituts für Didaktik der Mathematik.
Die Teilnahme ist auch online möglich. Klicken Sie dazu hier.
Die Mathematikdidaktik als Wissenschaftsdisziplin hat sich erst im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts etabliert. In den Jahren von 1933 bis 1945 gab es jedoch bereits eine „Noosphäre“ des Mathematikunterrichts, also eine Ansammlung von Institutionen und Personen, die sich um das Lehren und Lernen von Mathematik Gedanken machten und stritten. Neben Einzelpersonen waren das vor allem (Lehrer)Vereine, Zeitschriften und staatliche Institutionen, die sich um Form und Inhalt des Mathematikunterrichts kümmerten. Die Nationalsozialisten versuchten in ihrem gesamten Herrschaftsbereich einheitliche Verhältnisse in Schulorganisation wie Unterrichtsinhalt durchzusetzen, was sich unter anderem in den nach Geschlechtern getrennten Lehrplänen widerspiegelte. Im Vortrag wird mit Schwerpunkt auf der Mathematikdidaktik (auch) beleuchtet, welche Rolle die Mathematik und der Mathematikunterricht in Theorie und Praxis des Nationalsozialismus spielten.
Im Vortrag werden zunächst das In- und Exklusionspotential von Mathematik erläutert, um daran anschließend aktuelle Forschungsprojekte zu Lehr-Lern-Interaktionen in der Mathematik zu diskutieren: Dazu gehe ich auf verschiedene Prüfungsformate, Affekt und Stereotype, Lern- und Lehrformate sowie Sichtbarkeit und Wahrnehmung ein. Praktische Implikationen für eine gender- und diversitätssensible Lehre werden formuliert und gemeinsam diskutiert.
Das LUPI-Spiel (Lowest Unique Positive Integer-Spiel) besitzt eine einfache Regel:
Innerhalb einer Gruppe wählen m Personen einzeln und heimlich eine Zahl zwischen 1 und n. Gewonnen hat, wessen Zahl die kleinste ist, die von niemandem sonst gewählt wurde. Im Kolloquium werden sowohl die eher theoretisch-mathematische Perspektive als auch die vorrangig subjektiv und strategisch geprägte reale Spielumsetzung mit lohnenswerten Einsatzmöglichkeiten – analog und digital – für den Mathematikunterricht der Sekundarstufen beleuchtet. Darüber hinaus wird ein Einblick in die Ergebnisse einer empirischen Studie mit 814 Teilnehmenden gegeben.
Das teutolab-mathematik hat sich als Schülerlabor der Universität Bielefeld in der Region fest etabliert. Seit nunmehr 20 Jahren heißt es: selber entdecken, Probleme erforschen, begründen und erkennen, dass Mathematik verblüffen und auch begeistern kann. Schulklassen der Jahrgangsstufen 4-6 haben die Möglichkeit, Mathematik von einer interessanten und motivierenden Seite zu erfahren. Darüber hinaus bietet das teutolab-mathematik vielfältige Möglichkeiten der Integration in die universitäre Lehrerausbildung und in Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte verschiedener Schulformen.
Unseren 20. Geburtstag möchten wir im Rahmen des Kolloquiums mit allen Freunden und Förderern des teutolab-mathematik gemeinsam feiern. Wir stellen zunächst in einem kleinen Vortrag vor, wie sich das Schülerlabor über die letzten 20 Jahre entwickelt hat. Neben einem kurzen Ausblick auf aktuelle und zukünftige Projekte soll dann insbesondere Zeit sein, bei einem kleinen Umtrunk auch selbst Experimente zu erproben.
In der Tradition des Kritischen Mathematikunterrichts bzw. der Critical Mathematics Education ist kritisches Denken auf mathematische Bildung im Kontext des Politischen gerichtet und schließt die Reflexion des gesellschaftlichen Gebrauchs von Mathematik ein. Mathematische Denkmittel sind dafür nicht ausreichend. Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, auf welche Überlegungen sich die Reflexion unter den Bedingungen der Intransparenz mathematischer Modelle stützen kann. Als Beispiele dienen quantifizierte Indikatoren, komplexe Datenvisualisierungen und konzeptionelle Blackboxes.