Schlaf ist lebenswichtig und unentbehrlich für das körperliche und psychische Wohlbefinden von Studierenden. Jedoch ist guter Schlaf gerade im Studium nicht immer selbstverständlich. Studien belegen, dass Schlafbeschwerden auch bei Studierenden sehr weit verbreitet sind: bis zu 36% aller Studierenden leiden an Schlafproblemen. Zunehmender Leistungs- und Zeitdruck, diverse Nebenjobs und anstrengende Prüfungsphasen stellen besondere Risiken im Studium dar.
Jedes dieser Symptome kann zu schlechteren Leistungen im Studium führen und die Lebensqualität beeinträchtigen. Langfristig ist sogar die Entwicklung einer psychischen Störung (z.B. Angststörung oder Depression) möglich. Sollte also einer dieser Punkte auf Sie zutreffen, könnten Sie unter einer Schlafstörung leiden.
An der Fakultät für Psychologie der Universität Bielefeld wird ab Anfang 2015 erstmals das Gruppentrainingsprogramm 'Studieren wie im Schlaf' zur Bewältigung von Schlafproblemen bei Studierenden durchgeführt. In jeweils sechs Trainingssitzungen à 100 Minuten werden Ursachen für die Schlafprobleme erarbeitet und Lösungsansätze eingeübt. Dabei finden studiumsspezifische Aspekte besondere Beachtung. Das Trainingsprogramm zielt darauf ab, das Ausmaß der Schlafprobleme und der damit einhergehenden Belastungen zu mindern.
Das Trainingsprogramm für Studierende mit Schlafschwierigkeiten wurde an der Universität Bielefeld von Prof. Dr. A. Schlarb entwickelt und wird in der Abteilung für Psychologie AE 7 angeboten. Das dem Programm zugrunde liegende Konzept beinhaltet hypno- und verhaltenstherapeutische Elemente. Unser Trainingsprogramm orientiert sich an typischen Themen, die bei Studierenden für Schlafprobleme verantwortlich sind. Wir überlegen gemeinsam mit den Studierenden, wie sie die Schlafprobleme gezielt angehen können.
Grundlage bildet die Verhaltenstherapie, die jedoch um imaginative Verfahren und moderne Hypnotherapie bereichert ist. In zahlreichen Studien hat sich diese Kombination als sehr wirkungsvoll erwiesen.
Zu Beginn des Trainings erfolgt eine ausführliche Diagnostik, um die Schlafproblematik genau einordnen zu können und um zu entscheiden, ob das Training geeignet ist. Neben der Vermittlung umfassender Informationen zu Schlafbeschwerden bei Studierenden, deren Entstehungsfaktoren und aufrechterhaltenden Bedingungen, soll das Programm helfen, die Schlafprobleme zu bewältigen und mit den damit verbundenen Belastungen besser umzugehen. Begleitend bekommt jede*r Studierende ein Trainingsbuch zum Üben.
Das Training findet in Gruppen von 4-8 Studierenden statt. So können alle voneinander profitieren und sich gegenseitig auf dem Weg zu einem gesunden Schlaf unterstützen.
Das Programm umfasst ein bis zwei Vorbesprechungstermine, 6 Trainingssitzungen und einen Nachbesprechungstermin. Die Termine finden nachmittags oder in den frühen Abendstunden statt. Die genauen Zeiten und Wochentage werden vor dem Trainingsbeginn mitgeteilt.
Teilnehmen können alle Studierenden, die Schlafbeschwerden haben. Die Teilnahme ist kostenlos.
Interesse? Informieren Sie sich unverbindlich. Eine E-Mail oder ein Anruf genügt.
Universität Bielefeld
Abteilung Psychologie AE 7
Postfach 10 01 31, 333501 Bielefeld
Telefon: 0521 106-12495
E-Mail: studieren-schlaf@uni-bielefeld.de
Owls sind die sogenannten Abendtypen oder auch „Eulen“ genannt. Typisch für diese Menschen ist, daß sie gerne abends lange auf sind und erst spät müde werden. Gewöhnlich gehen owls deutlich später ins Bett als die Allgemeinbevölkerung, was wiederum unter der Woche am Morgen oftmals dazu führt, dass sie morgens eher schlecht aus dem Bett kommen und gerne länger schlafen würden. Fragt man owls nach ihrer „produktiven“ Zeit, dann geben sie meist spätere Stunden an. Studierende mit owl-Ausprägung lernen gerne abends und neigen dazu ihren Schlafrhythmus nach hinten zu verlegen. Würden owls frei wählen können, würden sie gerne eher später zur Arbeit oder Studium erscheinen und lieber am Nachmittag oder Abend etwas länger machen.
Die Gegenspieler zu den owls oder Eulen sind die Lerchen oder auch auf Englisch: larks. Die sogenannten Morgentypen stehen gerne früh am Morgen auf, fühlen sich in der Regel schnell wach und fit. Ihre produktive Arbeitsphase liegt in der Regel in den Vormittagsstunden. Lernen am Abend ist diesen Menschen eher weniger angenehm, auch gehen sie am Abend dann gerne ins Bett und es fällt ihnen schwer sehr viel länger wach zu bleiben und bis spät in die Nacht aktiv zu sein.
Übrigens wussten Sie schon, dass wir alle im Jugendalter eher owls werden oder wurden? Dann besteht OWL nur aus owls und nicht aus Lerchen. Aber Spaß beiseite – eine ausgeprägte Abendausprägung kann durchaus auch zur Belastung werden. Wenn beispielsweise die Arbeit erfordert früh aufzustehen und schon am Morgen konzentriert und aktiv zu sein. Zu wenig Schlaf, Müdigkeit am Tage und Konzentrationsschwierigkeiten sowie Leistungsprobleme oder eine Zunahme an Fehlerhäufigkeit kann die Folge sein. Nicht wenige Menschen leiden auch hinsichtlich ihrer emotionalen Befindlichkeit unter dem oftmals damit einhergehenden Schlafmangel bis hin zu endokrinologischen Veränderungen. Falls Sie solcherart Probleme mit dem Schlafen haben, unter Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten oder Tagesmüdigkeit leiden, können Sie sich gerne an uns wenden.