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Department of Psychology

© Universität Bielefeld

Neue Online Umfrage zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland

Herzlich Willkommen

zur Homepage der deutschlandweiten Psychotherapeut*innenbefragung „Ambulante psychotherapeutische Versorgung in Deutschland: Zugangsbarrieren und Herausforderungen bei der Behandlung von Geflüchteten“

Die Umfrage findet im Rahmen des Forschungsprojekts TREAT der Arbeitseinheit für Klinische Psychologie & Psychotherapie der Universität Bielefeld statt. TREAT ist ein Teilprojekt der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe PH-LENS und wird von Prof. Dr. Frank Neuner geleitet.

Die psychotherapeutische Versorgung von Geflüchteten

Psychische Erkrankungen sind eine der größten Herausforderung für das Gesundheitswesen im 21. Jahrhundert. Studien zufolge leidet mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Europa an einer psychischen Erkrankung.1 In einzelnen Bevölkerungsteilen, z.B. bei Menschen, die vermehrt Risikofaktoren ausgesetzt sind, ist darüber hinaus von höheren Raten auszugehen. So führt beispielsweise das Erleben von Stressoren vor, während und nach der Migration zu höheren Raten von Posttraumatischer Belastungsstörung und Depression bei geflüchteten Menschen. Insbesondere das Auftreten von Posttraumatischer Belastungsstörung und Depression ist bei Geflüchteten um das Drei- bis Zehnfache erhöht.2 Da spezifische Varianten der Psychotherapie in internationalen Leitlinien als Erstlinientherapie für traumabedingte Störungen angesehen werden, betonen aktuelle Empfehlungen die Rolle der Psychotherapie für die Behandlung von Geflüchteten.3

Die adäquate psychotherapeutische Behandlung von Geflüchteten, die seit 2015 in Deutschland angekommen sind, stellt jedoch eine besondere Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar. Bereits vor 2015 war die Kapazität des deutschen psychotherapeutischen Versorgungssystems eingeschränkt. So beträgt beispielsweise die durchschnittliche Wartezeit für eine Psychotherapie mehrere Monate.4 Studien konnten zudem zeigen, dass der Zugang zu Psychotherapie für Patient*innen mit schweren Störungen und Personen aus ethnischen Minderheiten in Deutschland erschwert ist.5 Dementsprechend werden Geflüchtete in Deutschland mit bereits bestehenden Defiziten und Einschränkungen des psychosozialen Versorgungssystems konfrontiert. Obwohl mehrere Maßnahmen ergriffen wurden, um die Gesundheitsversorgung von Geflüchteten zu verbessern, ist unklar inwieweit diese Maßnahmen zu einem verbesserten Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung für Geflüchtete beigetragen haben. 

Die aktuelle Umfrage

In unserer Umfrage möchten wir mit Ihrer Hilfe neue Erkenntnisse zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgungssituation von Geflüchteten gewinnen. Untersucht werden sollen zum einen Kennzahlen der aktuellen Versorgungslage, z.B. die Behandlungsrate von Geflüchteten pro Therapeut*in. Zum anderen sollen mit Ihren Angaben Herausforderungen in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung von Geflüchteten identifiziert werden. Ein besonderer Fokus liegt hier auf dem Zugang zur ambulanten Psychotherapie. 

Die ermittelten Herausforderungen in der psychotherapeutischen Versorgung von Geflüchteten sollen als Vergrößerungsglas für umfassendere Herausforderungen im Bereich der Psychotherapieversorgung genutzt werden. So sollen die Erkenntnisse auch auf breitere Segmente der Gesellschaft angewendet werden, um bestehende Einschränkungen des Versorgungssystems für Geflüchtete wie auch für die Allgemeinbevölkerung anzugehen. 

Fragen & Anmerkungen

Bei Fragen und Anmerkungen wenden Sie sich gerne an unseren Projektmitarbeiter:

Lars Dumke: Tel. +49 521 106 4490 | E-Mail: treat@uni-bielefeld.de

 

Für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement sind wir Ihnen sehr dankbar!

 

Herzliche Grüße

Prof. Dr. Frank Neuner | Projektleitung

Lars Dumke, M.Sc. | Projektmitarbeiter

Team

Project leadership

Prof. Dr. Frank Neuner


Research staff

Lars Dumke


Contact person for any questions

Lars Dumke
lars.dumke@uni-bielefeld.de
Telefon: +49 521 106 67874

More information

PH-LENS

Refugee migration to Germany: a magnifying glass for broader public health challenges

AE11

The Clinical Psychology and Psychotherapy working group at Bielefeld University

Literatur

1. Wittchen HU, Jacobi F, Rehm J, et al. The size and burden of mental disorders and other disorders of the brain in Europe 2010. Eur Neuropsychopharmacol. 2011;21(9):655-679. doi:10.1016/j.euroneuro.2011.07.018
2. Nesterko Y, Jäckle D, Friedrich M, Holzapfel L, Glaesmer H. Prevalence of post-traumatic stress disorder, depression and somatisation in recently arrived refugees in Germany: An epidemiological study. Epidemiol Psychiatr Sci. 2019;29. doi:10.1017/S2045796019000325
3. Giacco D, Priebe S. Mental health care for adult refugees in high-income countries. Epidemiol Psychiatr Sci. 2018;27(2):109-116. doi:10.1017/S2045796017000609
4. BPtK - Bundes Psychotherapeuten Kammer. Ein Jahr Nach Der Reform Der Psychotherapie-Richtlinie - Wartezeiten 2018.; 2018. https://www.bptk.de/wp-content/uploads/2019/01/20180411_bptk_studie_wartezeiten_2018.pdf. Accessed April 7, 2021.
5. Strauß B. Chancenungleichheit auf der Suche nach einem Therapieplatz: Schlussfolgerungen für die zukünftigen Aufgaben der Psychotherapieforschung. Psychotherapeut. 2015;60(5):389-396. doi:10.1007/s00278-015-0044-5

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