BEST – „Bielefelder Erhebung zu Störungsbewusstsein und Technikbereitschaft: Untersuchung kognitiver Funktionsbereiche und psychologischer Faktoren in einer Stichprobe gesunder Älterer“
Im Rahmen des BEST-Projektes erheben wir Daten für verschiedene Forschungsfragen. Die einzelnen Forschungsvorhaben werden im Folgenden kurz dargestellt.
Kognitive Störungen und Störungsbewusstsein bei Normaldruckhydrozephalus (KoSSNo)
Im Rahmen einer Studie mit Personen mit einem sogenannten Normaldruckhydrozephalus wird zum Vergleich die Selbsteinschätzung der Kognitiven Leistungsfähigkeit im Vergleich mit der tatsächlichen Leistung in neuropsychologischen Test in einer gesunden Kontrollstichprobe erhoben.
Eine zutreffende Bewertung der eigenen geistigen Leistungsfähigkeit kann im Alltag hilfreich sein, zum Beispiel wenn wir unsere Aufgaben strukturieren oder uns neuen Herausforderungen stellen möchten. Im Bereich der Neuropsychologie gibt es eine Vielzahl an Messinstrumenten, die eine solche Selbstbeurteilung ermöglichen sollen. In unserer Studie möchten wir herausfinden, welche Instrumente die Selbstbeurteilung verschiedener Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit besonders akkurat und verlässlich ermöglichen. Unsere Ergebnisse sollen dazu beitragen, Fehleinschätzungen und auffällige Veränderungen der Selbstbeurteilung besser zu ermitteln.
Validierung verschiedener Fragebögen in einfacher Sprache
In einer alternden Gesellschaft steigt die Auftretenswahrscheinlichkeit alters- und krankheitsbedingter kognitiver Einschränkungen. Darüber hinaus arbeiten viele klinische Forschungsbereiche (wie die Klinische Neuropsychologie) häufig mit Personengruppen, deren kognitive und sprachliche Fähigkeiten außerhalb des Normbereichs der Gesamtbevölkerung liegen. Dies erfordert die Entwicklung leicht verständlicher Messinstrumente. Hierfür kann Einfache Sprache als Vereinfachung der Standardsprache einen Ansatz darstellen.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Psychotherapie nach Schlaganfall, wurden verschiedene Fragebögen durch geschultes Personal in Einfache Sprache übersetzt. Die Fragebögen erfassen Depression, Angst und Stress (PHQ-9, GAD-7, Depressions- Angst- Stress-Skalen 21) sowie zwei Prozessmaße der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) „Werteorientiertes Leben“ (Valuing Questionnaire) und „Selbst als Kontext“ (Selbst-als-Kontext-Skala). Ziel dieser Studie ist es, die Anwendbarkeit, Messgenauigkeit und Aussagekraft der Fragebögen in einfacher Sprache mit einer gesunden Stichprobe zu überprüfen.
Technikbereitschaft im Alter
Im Bereich der Gesundheitsversorgung nimmt der Einsatz von Technologien, z.B. für Therapien, immer mehr zu. Mithilfe eines Fragebogens zur Technikbereitschaft soll untersucht werden, wie hoch die Bereitschaft und Offenheit gegenüber diesen Technologien sind. Daraus lässt sich schließen, ob der Einsatz von digitalen oder technikbasierten Therapien für bestimmte Personengruppen überhaupt sinnvoll ist oder ggf. besonderer Unterstützungsbedarf besteht.
In dieser Studie werden die Technikbereitschaft und ihre Zusammenhänge mit anderen psychologischen Faktoren, wie z.B. Selbstwirksamkeit, Ängstlichkeit, soziale Unterstützung und Techniknutzung bei gesunden älteren Menschen untersucht. Dazu wurde ein Fragebogen zur Erhebung der Technikbereitschaft in einfache Sprache übersetzt. Nun soll beurteilt werden, ob der übersetzte Fragebogen zuverlässige Informationen über die Technikbereitschaft liefert. Dadurch kann dieser zukünftig bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen, z.B. verursacht durch eine Demenzerkrankung, eingesetzt werden.
Ansprechpartnerin:
Sophia Forntheil
0521/10667534
sophia.forntheil@uni-bielefeld.de