zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search

Psychotherapie-​Ambulanz der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld (PAdUB)

© Uni­ver­si­tät Bie­le­feld

The­ra­pie­ver­lauf

Dia­gnos­tik und The­ra­pie

So­bald ein The­ra­pie­platz zur Ver­fü­gung steht, wird sich Ihr/e The­ra­peu­tIn bei Ihnen mel­den, um Ter­mi­ne für die Dia­gnos­tik und The­ra­pie­pla­nung (sog. „pro­ba­to­ri­sche Sit­zun­gen“) mit Ihnen zu ver­ein­ba­ren. Ins­ge­samt wer­den bis zu fünf pro­ba­to­ri­sche Sit­zun­gen durch­ge­führt. Die Pro­ba­to­rik be­steht aus einem struk­tu­rier­ten kli­ni­schen In­ter­view, Fra­ge­bö­gen, Selbst­be­ob­ach­tungs­pro­to­kol­len, Bedingungs-​ und Ver­hal­tens­ana­ly­sen sowie einer bio­gra­phi­schen Ana­mne­se und der Be­trach­tung des Krank­heits­ver­laufs. Um aus­zu­schlie­ßen, dass die Pro­ble­me auf eine rein or­ga­ni­sche Ur­sa­che zu­rück­zu­füh­ren sind, ist eine ärzt­li­che Un­ter­su­chung im Rah­men der Pro­ba­to­rik immer not­wen­dig. Dafür er­hal­ten Sie von uns eine Über­wei­sung und einen Kon­si­liar­be­richt für Ihren Arzt bzw. Ihre Ärz­tin. Die Dia­gnos­tik dient dazu, Sie und Ihre Pro­ble­ma­tik genau zu ver­ste­hen und Ver­än­de­run­gen im The­ra­pie­ver­lauf und den Er­folg der Be­hand­lung bei The­ra­pie­ab­schluss be­ur­tei­len zu kön­nen.

Wenn nach den pro­ba­to­ri­schen Sit­zun­gen eine ge­mein­sa­me Ent­schei­dung für eine Be­hand­lung in der Psychotherapie-​Ambulanz ge­trof­fen wird, stellt Ihr/e The­ra­peu­tIn einen An­trag auf Psy­cho­the­ra­pie bei Ihrer Kran­ken­kas­se. Wird die­ser ge­neh­migt, kann die The­ra­pie be­gon­nen wer­den. Wenn sich im Laufe der Pro­ba­to­rik her­aus­stel­len soll­te, dass die vor­han­de­ne Pro­ble­ma­tik nicht im Rah­men eines un­se­rer For­schungs­pro­jek­te be­han­delt wer­den kann, kön­nen wir Ihnen kei­nen The­ra­pie­platz an­bie­ten.

Wenn eine Be­hand­lung auf­ge­nom­men wird, wird auf­bau­end auf den dia­gnos­ti­schen Be­fun­den ge­mein­sam ein Mo­dell zur Ent­ste­hung und Auf­recht­erhal­tung Ihrer Pro­ble­ma­tik ent­wi­ckelt, das so­wohl per­sön­li­che Lern­er­fah­run­gen und aus­lö­sen­de Fak­to­ren als auch auf­recht­erhal­ten­de Fak­to­ren der Pro­ble­ma­tik be­rück­sich­tigt. Auf der Grund­la­ge des Mo­dells wer­den kon­kre­te Ver­än­de­rungs­mög­lich­kei­ten er­ar­bei­tet und es wird ein in­di­vi­du­el­ler Be­hand­lungs­plan ab­ge­lei­tet, in dem ver­schie­de­ne kognitiv-​verhaltenstherapeutische Me­tho­den fest­ge­legt wer­den.

Da­nach schließt sich die ei­gent­li­che The­ra­pie­pha­se an. In der Psychotherapie-​Ambulanz wird ko­gni­ti­ve Ver­hal­tens­the­ra­pie an­ge­bo­ten. Die Wirk­sam­keit des Ver­fah­rens ist wis­sen­schaft­lich nach­ge­wie­sen, wobei die Un­ter­su­chung ein­zel­ner the­ra­peu­ti­scher Me­tho­den un­ter­schied­lich weit vor­an­ge­schrit­ten ist. Die ko­gni­ti­ve Ver­hal­tens­the­ra­pie ba­siert auf der An­nah­me, dass viele Ver­hal­tens­wei­sen, Denk­mus­ter und Ge­füh­le im Laufe des Le­bens er­lernt wur­den und mit­tels ver­schie­de­ner lern­theo­re­ti­scher Me­tho­den wie­der um­ge­lernt wer­den kön­nen bzw. dass durch neue Lern­er­fah­run­gen ein hilf­rei­che­rer Um­gang mit pro­ble­ma­ti­schen Verhaltens-​ und Er­le­bens­wei­sen ent­wi­ckelt wer­den kann. Das Ziel der ko­gni­ti­ven Ver­hal­tens­the­ra­pie ist die Ver­än­de­rung von pro­ble­ma­ti­schem Ver­hal­ten oder Er­le­ben. Pro­ble­ma­ti­sches Ver­hal­ten und Er­le­ben äu­ßert sich zum einen in Ver­hal­tens­wei­sen, die das Leben ein­schrän­ken, wie z. B. Ver­mei­dung von Angst aus­lö­sen­den Si­tua­tio­nen, Ess­an­fäl­len, Kon­trol­lie­ren oder Rück­zugs­ver­hal­ten. Zum an­de­ren zei­gen sich psy­chi­sche Pro­ble­me auch in ver­än­der­ten ge­dank­li­chen Pro­zes­sen, Ein­stel­lun­gen und Über­zeu­gun­gen (Ko­gni­tio­nen), wie bei­spiels­wei­se „Ich bin ein Ver­sa­ger“, „Ich bin viel zu dick“ oder „Mei­ner Fa­mi­lie könn­te etwas zu­sto­ßen“. Von zen­tra­ler Be­deu­tung für psy­chi­sche Be­las­tun­gen sind zudem das Er­le­ben von und der Um­gang mit den Ge­füh­len selbst.

Wäh­rend der The­ra­pie kom­men ver­schie­de­ne kognitiv-​verhaltenstherapeutische Me­tho­den zum Ein­satz, die auf eine Ver­än­de­rung von Ge­dan­ken, Ver­hal­ten und Ge­füh­len ab­zie­len. Ver­hal­tens­ori­en­tier­te Me­tho­den die­nen dazu, Ver­hal­tens­wei­sen, die die Ent­ste­hung und Auf­recht­erhal­tung von psy­chi­schen Pro­ble­men be­güns­ti­gen (z. B. Rück­zug, Ver­mei­dungs­ver­hal­ten), zu ver­än­dern. Zu den ver­hal­tens­ori­en­tier­ten Me­tho­den zäh­len unter an­de­rem Kon­fron­ta­ti­on/Ex­po­si­ti­on mit Si­tua­tio­nen oder Rei­zen, die Angst aus­lö­sen oder ver­mie­den wer­den. Ko­gni­ti­ve Me­tho­den stre­ben die Be­wusst­ma­chung, Über­prü­fung und Ver­än­de­rung von dys­funk­tio­na­len Ein­stel­lun­gen, Ge­dan­ken, Be­wer­tun­gen und Über­zeu­gun­gen an. Emo­ti­ons­fo­kus­sie­ren­de Me­tho­den haben zum Ziel, die Fer­tig­kei­ten der Wahr­neh­mung, Ein­ord­nung und Re­gu­la­ti­on von Ge­füh­len zu för­dern. Pa­ti­ent:innen wer­den trans­pa­rent über die Ziele und die Wirk­me­cha­nis­men jeder Me­tho­de auf­ge­klärt und ar­bei­ten aktiv an der Er­rei­chung der The­ra­pie­zie­le mit. Um den Trans­fer der ge­lern­ten Stra­te­gien in den All­tag zu ma­xi­mie­ren, wer­den die The­ra­piein­hal­te zwi­schen den Sit­zun­gen in Form von Haus­auf­ga­ben ver­tieft und geübt. Es wird an­ge­strebt, dass Pa­ti­ent:innen zu „The­ra­peut:innen in ei­ge­ner Sache“ wer­den und ler­nen, pro­ble­ma­ti­sches Er­le­ben und Ver­hal­ten ei­gen­stän­dig zu er­ken­nen und zu ver­än­dern.

Im Ver­lauf der Dia­gnos­tik und der The­ra­pie kann es in Ein­zel­fäl­len sinn­voll sein, Be­zugs­per­so­nen, wie z. B. Fa­mi­li­en­mit­glie­der oder Be­treu­er:innen, in die Be­hand­lung ein­zu­be­zie­hen.

Nicht nur zu Be­hand­lungs­be­ginn, auch im The­ra­pie­ver­lauf, wird zudem eine enge Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Be­han­deln­den, z. B. Haus­ärzt:innen und Fach­ärzt:innen an­ge­strebt.

Dauer der Be­hand­lung

Die Dauer einer psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Be­hand­lung hängt von der Kom­ple­xi­tät der Pro­ble­ma­tik, der Ziel­set­zung der The­ra­pie sowie dem Be­hand­lungs­kon­zept ab. Es wird un­ter­schie­den zwi­schen Kurz­zeit­the­ra­pie mit einem Um­fang von 25 Sit­zun­gen und Lang­zeit­the­ra­pie mit 45 Sit­zun­gen. Wäh­rend der Be­hand­lung fin­det eine fort­lau­fen­de Prü­fung des Be­hand­lungs­fort­schritts statt. Die Fort­füh­rung einer Be­hand­lung er­folgt nur unter der Be­din­gung, dass bei wei­ter­hin be­stehen­dem Be­hand­lungs­be­darf aus­rei­chend Fort­schrit­te er­kenn­bar sind und/oder die Pro­gno­se für eine wei­te­re Ver­bes­se­rung gut ist. Soll­te eine kognitiv-​verhaltenstherapeutische Be­hand­lung nicht hilf­reich sein, wird Ihr/e The­ra­peut:In mit Ihnen al­ter­na­ti­ve evi­denz­ba­sier­te Be­hand­lungs­mög­lich­kei­ten be­spre­chen.

Be­hand­lungs­ab­schluss und Nach­un­ter­su­chun­gen

Um den Be­hand­lungs­er­folg zu über­prü­fen, wird am Ende der Be­hand­lung, wie zu Be­hand­lungs­be­ginn auch, mit­tels Fra­ge­bö­gen der ak­tu­el­le Stand er­ho­ben. Sechs Mo­na­te und ein Jahr nach Be­en­di­gung der The­ra­pie wer­den noch­mals die län­ger­fris­ti­gen The­ra­pie­er­geb­nis­se durch zwei Fragebogen-​Untersuchungen er­fasst. Die Er­geb­nis­se wer­den auf Wunsch in einer Auf­fri­schungs­sit­zung be­spro­chen.

Zum Seitenanfang

Datenschutzeinstellung

Diese Webseite verwendet Cookies und ähnliche Technologien. Einige davon sind essentiell, um die Funktionalität der Website zu gewährleisten, während andere uns helfen, die Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Falls Sie zustimmen, verwenden wir Cookies und Daten auch, um Ihre Interaktionen mit unserer Webseite zu messen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit unter Datenschutzerklärung einsehen und mit der Wirkung für die Zukunft widerrufen. Auf der Seite finden Sie auch zusätzliche Informationen zu den verwendeten Cookies und Technologien.