Forderungen nach Verstärkung und Verbesserung von Maßnahmen der Qualitätssicherung in Studium und Lehre haben universitätsextern und -intern (nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Erhebung von Studienbeiträgen) zugenommen. Studierenden- und Absolventenbefragungen sind darüber hinaus Standard-Anforderungen, die im Rahmen von Reakkreditierungen gefordert werden. Die Universität Bielefeld hat sich im Rahmen der „Ziel- und Leistungsvereinbarung III“ mit dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen verpflichtet, „Verfahren zur Beobachtung des Absolventenverbleibs zu installieren“. Mit dem Projekt BASS soll ein innovatives, qualitativ hochwertiges Instrument entwickelt und eingesetzt werden, das Rückmeldungen von Studierenden und Absolventen nicht nur erhebt, sondern Studienverlauf und Absolventenerfahrungen aufeinander bezieht und dadurch wichtige Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten in Studium und Lehre geben kann. Die Besonderheit dieser Studie im Vergleich zu üblichen Formen der Absolventenuntersuchung liegt darin, dass ein Panel aufgebaut und über den Studienverlauf bis zum Berufseintritt begleitet werden wird. Dies ermöglicht einerseits die Bereitstellung und Analyse von Daten zur aktuellen Studiensituation und zum Absolventenverbleib, andererseits erlaubt es Analysen des Bezugs zwischen Studienverlauf und Absolventenverbleib. Auf diese Weise sollen sehr viel bessere Daten als bei Befragungen nach üblichen Mustern gewonnen werden, was den Fächern die Möglichkeit gibt, ihre Studienangebote auf neuer Grundlage kritisch zu reflektieren und zu verbessern.
Über die Erhebung von Daten zum Verbleib von Absolventinnen und Absolventen hinaus, können Absolventenstudien ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung in Studium und Lehre sein, wenn sie so angelegt sind, dass sie Informationen dazu liefern, wie die Absolventen und Absolventinnen den Übergang vom Studium in den Beruf meistern, mit welchen beruflichen Aufgaben sie konfrontiert sind und wie sie diese bewältigen, wie sie ihr Studium rückblickend einschätzen, welche Bedeutung sie einzelnen Lehrinhalte und -formen, der begleitenden Beratung und Betreuung und den im Studium erworbenen Kenntnissen und Kompetenzen für ihren beruflichen Einstieg und Werdegang zuschreiben, welche sie im Nachhinein vermissen etc. Damit können aus den Ergebnissen von Absolventenbefragungen unmittelbar Anregungen zur Gestaltung und Weiterentwicklung der Studienangebote und -bedingungen gewonnen werden. Auf der Basis der Befragungsergebnisse sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung von Studium und Lehre entwickelt werden. Dies gelingt um so besser, wenn Absolventenbefragungen mit Studierendenbefragungen verknüpft werden, weil erst dadurch Qualifikationsprozesse nachvollzogen werden können.
Zunächst wird im Projekt BASS also eine schriftliche Absolventenbefragung aller Fakultäten durchgeführt und bietet die einmalige Chance, Vergleichsdaten im Übergang von den der „alten“ zur „neuen“ Studienstruktur zu erheben, die für die Analyse der Ergebnisse zukünftiger Studierenden- und Absolventenbefragungen von großer Bedeutung sind. In einem zweiten Schritt wird dann eine regelmäßige Online-Studierendenbefragung installiert (Panelansatz), die mit der Absolventenbefragung inhaltlich gekoppelt werden soll.
Absolventenbefragung
Studierendenbefragung