Forschungsteam: | Prof. Dr. Bernd Gröben (Universität Bielefeld, Prof. Dr. Christopher Heim (Universität Frankfurt) |
Laufzeit: | 2021 bis voraussichtlich 2023 |
In der Kindheit angeeignete Bewegungsmuster bleiben ein Leben lang erhalten, gelten als stabil, dominant und im späteren Lebensverlauf als nur noch schwer beeinflussbar. Es wird daher davon ausgegangen, dass die Familie im Rahmen der Bewegungssozialisation eine entscheidende Rolle spielt. Vor allem Eltern nehmen als „primäre Sozialisationsinstanz“ eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der sportlichen Entwicklung ihrer Kinder ein. Dabei steht nicht nur die reine körperliche Aktivität im Fokus, da zu einem nachhaltig aktiven Lebensstil auch die Beeinflussung von Wissen, Interessen, Einstellungen und Orientierungen beiträgt. Durch verschiedene soziale, materielle und immaterielle Unterstützungsleistungen können Eltern auf unterschiedlichen Ebenen das Bewegungsverhalten ihrer Kinder positiv beeinflussen, womit gleichzeitig eine verbesserte Ausprägung des sportmotorischen Könnens einhergeht.
In diesem Forschungsvorhaben soll das sportmotorische Können der Kinder anhand der MOBAK-3-Testbatterie überprüft und mit der elterlichen Unterstützungsleistung in Bezug gesetzt werden. Die MOBAK-3-Testbatterie ermöglicht Aussagen über die motorischen Basiskompetenzen und richtet sich an Kinder der dritten und vierten Jahrgangsstufe, ist im schulischen Alltag umsetzbar und leicht zu bewerten. Zur Erfassung des elterlichen Unterstützungsverhaltens werden bei beiden Elternteilen und dem getesteten Kind Fragebogen eingesetzt. Diese werden in der ersten Projektphase neu neu konzipiert und orientieren sich an Unterstützungsleistungen auf emotionaler, partizipativer, modellierender, informativer und logistischer Ebene.
Im Forschungsvorhaben „Sportliche Aktivität und Bildungsaspirationen im Kontext sozialer Herkunft“ wird mit Daten der World Vision Kinderstudie 2013 (World Vision Deutschland e.V. 2013) überprüft, in welcher Form die sportliche Aktivität von über 2.500 6- bis 11jährigen Kindern, die in Deutschland leben, von deren sozialer Herkunft beeinflusst wird und welche Auswirkungen diese Faktoren auf den potentiellen Bildungserfolg in Form der Bildungsaspirationen ausüben.
Kinder selbst sollten dabei angeben, wie häufig sie sich sportlich betätigen. Es wird untersucht, ob diese Betätigung sowie die Mitgliedschaft in einem Sportverein differieren, wenn sich verschiedene Indikatoren der sozialen Herkunft unterscheiden. Ein Einfluss der sozialen Herkunft auf das Sportengagement von Kindern wurde in empirischen Arbeiten zwar bereits nachgewiesen (vgl. für einen Überblick Nobis & Albert 2018), jedoch liegt ein Vergleich der verschiedenen Herkunftsindikatoren in einer Analyse bislang nicht vor.
Darüber hinaus wird überprüft, ob eine hohe sportliche Aktivität generell und im Verein auch unter Kontrolle der schulischen Leistung und der sozialen Herkunft dazu führt, dass Kinder eine höhere Bildungsaspiration aufweisen, also nach einem höheren Bildungsabschluss streben. Eine sportliche Aktivität wird dabei als eine Form des kulturellen Kapitals (Bourdieu 1983) verstanden. Sollte ein positiver Effekt gefunden werden, kann dies für eine kompensatorische Wirkung des Sports auf den bereits nachgewiesenen starken Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und den Bildungsaspirationen von Kindern (Gehrmann 2019) sprechen.
Bourdieu, P. (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital und soziales Kapital. In: R. Kreckel (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten. Sonderband 2 der sozialen Welt. Göttingen: Schwartz, S. 193-198
Gehrmann, S. (2019): Aspirationen, kulturelles Kapital und soziale Herkunft. Eine quantitativ-empirische Untersuchung von Grundschulkindern in Deutschland. Wiesbaden: Springer VS
Nobis, T. & Albert, K. (2018): Kinder- und Jugendsport in einer geschichteten Gesellschaft? Aufarbeitung und Diskussion des aktuellen Forschungsstandes in Deutschland. In: Sport und Gesellschaft 15(1), S. 63-92
World Vision Deutschland e.V. (2013): Kinder in Deutschland 2013. 3. World Vision Kinderstudie. Weinheim: Beltz
Die Nachwuchsleistungszentren (NLZ) in Deutschland haben sich zum Ziel gesetzt, viele junge Fußballspieler so auszubilden, dass sie möglichst lange im NLZ verbleiben und eines Tages eine Profikarriere im Fußball realisieren können. Langfristig erhobene Daten zeigen jedoch, dass diese Ziele nur sehr selten erreicht werden. Beispielsweise schaffen es lediglich rund 30% der Spieler fünf Jahre im Leistungszentrum zu verbleiben (vgl. Seifert, M. & Güllich, A., 2014).
Das Forschungsvorhaben zur Potenzialentwicklung im Nachwuchsleistungsfußball möchte sich dieser Problematik widmen und zunächst vor allem den Einfluss des Umfeldes der NLZ Spieler auf ihre Leistungsentwicklung in den Blick nehmen. In Zusammenarbeit mit zahlreichen NLZ aus ganz Deutschland, soll praxisnah überprüft werden, welche Einflussfaktoren aus den Bereichen Familie, Peergroup, Trainer-Athlet Beziehung, Schule, Unterstützungsnetzwerk und Öffentlichkeit/Berater, besonders relevant für die langfristige Entwicklung der jungen Menschen sind. Zusätzlich soll ein Tool entwickelt werden, dass es den handelnden Personen im NLZ ermöglicht, präventiv zu agieren und mögliche ungünstige Entwicklungsverläufe frühzeitig zu erkennen und entsprechend beraten zu können.
Das Vorhaben wurde zuletzt am 23.11.2018 auf einer Tagung des DFB vor Vertretern der 54 Nachwuchsleistungszentren aus ganz Deutschland vorgestellt. Hier bekräftigten die NLZ erneut ihr großes Interesse an der Forschung zu diesem Themengebiet.
Das Projekt beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Verein Bielefeld United e. V. Einmal wöchentlich findet hier für Kinder und Jugendliche ein einstündiger Bildungskurs mit anschließendem Fußballtraining statt. Neben dem Training von sportlichen und sprachlichen Fähigkeiten ist die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden ebenso wichtiger Bestandteil unseres Angebots. Bei Bielefeld United e.V. gelten sowohl im Klassenraum als auch auf dem Platz klare Regeln für alle. Fair Play, Teamgeist, Motivation und Disziplin sind nicht nur im Fußball, sondern auch im echten Leben wichtige Eigenschaften, die zum persönlichen Erfolg verhelfen
Im Projekt begleiten Lehramtsstudierende im Rahmen ihrer berufsfeldbezogenen Praxisstudie Teilnehmer des Vereins über ein Semester. Sie hospitieren im Deutschunterricht, leiten Fußballtraining an und organisieren Einblicke in andere Sportarten (z.B. Lacrosse, Schneesport, Hockey) für die Teilnehmer. Durch das Teilnehmen an Freizeitaktivitäten des Vereins (z.B. Begleitung des Besuchs der Stadionschule in der Bielefelder SchücoArena und zu Heim- oder Auswärtsspielen, Leiten von Turnieren oder Freundschaftsspielen mit anderen Mannschaften, Organisieren von Feriencamps und Ausflügen), lernen die Studierenden die Teilnehmer und ihre Hintergründe näher kennen. Begleitend findet während des Semesters ein Seminar und ein Hospitationsbesuch von der Dozentin statt. Das Verfassen eines Praktikumsberichts für das Bielefelder Portfolio schließt das Praktikum ab.
Ziel des Projektes ist es, dass die Lehramtsstudenten lernen, mit Kindern und Jugendlichen mit Migrations- und Fluchthintergrund Sport zu treiben und ihre Berührungsängste abzubauen. Sie machen die Erfahrung eine Gruppe anzuleiten, in der nicht alle Mitglieder die deutsche Sprache und auch die deutsche Kultur verstehen. Denn auch in dem Lehrerberuf werden die Studierenden auf diese Zielgruppe treffen. Durch das Kennenlernen von anderen Kulturen können die Studierenden die Handlungen von einigen Kindern und Jugendlichen ihrem Schulalltag besser verstehen und in Zukunft nicht nur ihren Sportunterricht darauf abstimmen.
Im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten wird die Arbeit von Bielefeld United wissenschaftlich beforscht.
Problem: Schüler_innen, die in der Grundschule bereits mit schwachen Rechenleistungen auffallen, behalten ihre schwachen Leistungen im Fach Mathematik in der Regel bis zum Schulabschluss bei (vgl. Schneider, Küspert & Krajewski 2013, S. 205).
Frage: Inwieweit haben Bewegungsspiele, die die Kriterien des Bewegten Lernens erfüllen, das Potential zur Förderung mathematischer Vorläuferfertigkeiten?
In diesem Zusammenhang werden insbesondere die besonderen Bildungschancen des Offenen Ganztages (OGS) fokussiert, da dieser durch sein offeneres pädagogisches Konzept Freiräume für alternative Lernkonzepte bietet (vgl. Züchner & Fischer 2011, S. 12f.). Die Förderung mathematischer Vorläuferfertigkeiten durch Bewegungsspiele bietet vielfältige theoretische Begründungszusammenhänge, die sich insbesondere aus der Handlung als Grundlage für den mathematischen Lernprozess ergeben (vgl. Käpnick 2014, auf der Grundlage von Piaget 1974). Somit zielt die Forschungsfrage auf Themenbereiche der Partizipation hinsichtlich gleichberechtigter Bildungschancen durch Entwicklungsförderung ab. Dies geschieht dabei in einem Kontext informellen Lernens durch die freie und spielerische pädagogische Ausrichtung der Angebote Offener Ganztagsschulen.
Methodisch werden zunächst Bewegungsspiele konstruiert, die auf Grundlage theoretischer Begründungen das Potential haben, arithmetische Vorläuferfertigkeiten zu fördern (vgl. Schumacher 2018). Anschließend sollen diese im Sinne einer qualitativen Annäherung an das Forschungsfeld in Bewegungsangeboten Offener Ganztagsschulen umgesetzt und mithilfe Teilnehmender Beobachtung ausgewertet werden (vgl. Lamnek & Krell 2016, S. 516). Weiterführend sollen im Anschluss an die qualitative Annäherung konkrete Effekte der Bewegungsspiele auf die mathematische Schulleistungen eruiert werden. Dafür stehen Kooperationspartner bereit, die Bewegungsangebote in Offenen Ganztagsschulen im Raum Bielefeld gestalten.
Käpnick, F. (2014). Mathematiklernen in der Grundschule. Berlin: Springer.
Lamnek, S. & Krell, C. (2016). Qualitative Sozialforschung (6. Aufl.). Weinheim: Beltz Verlag.
Piaget, J. (1974). Psychologie der Intelligenz (6. Aufl.). München: Kindler.
Schneider, W., Küspert, P. & Krajewski, K. (2013). Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Schumacher, T. (2018). Entwicklung von Bewegungsspielen zur Förderung arithmetischer Vorläuferfertigkeiten zur Prävention von Lernbeeinträchtigungen im Bereich Rechnen. Universität Bielefeld: Unveröffentlichte Masterarbeit.
Züchner, I. & Fischer, N. (2011). Ganztagsschulentwicklung und Ganztagsschulforschung. In N. Fischer, H. G. Holtappels, E. Klieme, T. Rauschenbach, L. Stecher & I. Züchner (Hrsg.), Ganztagsschule: Ent-wicklung, Qualität, Wirkungen. Längsschnittliche Befunde der Studie zur Entwicklung von Ganztags-schulen (StEG) (S. 9-17). Weinheim: Beltz.
Themengebiet: | Sportspielvermittlung |
Forschungsteam: | Christopher Meier, Michael Braksiek, Prof. Dr. Bernd Gröben |
Laufzeit: | seit 2017 |
Vor dem Hintergrund eines erziehenden Sportunterrichts reicht es nicht aus, bei der Vermitt-lung von Sportspielen lediglich motorische und kognitive Kompetenzen zu fokussieren. Es sollten ebenso die ästhetischen Potenziale des Unterrichtsgegenstands für die Lernenden im jeweiligen Unterrichtssetting mit positiven Erfahrungen verknüpft werden (Gröben, 2013). Fragt man nach dem „Wie“ der Vermittlung, existieren verschiedene Vermittlungskonzepte, die ihren Fokus auf unterschiedliche Aspekte von Spielfähigkeit legen.
Ziel des Forschungsvorhabens ist eine mehrdimensionale Betrachtung von Sportspielvermitt-lungskonzepten, indem sowohl technische und taktische Aspekte im Spiel, das taktische Verständnis als auch Erlebniskomponenten untersucht werden. Dabei werden mit einem TeachingGamesforUnderstanding-Ansatz und einem spielgemäßen Ansatz zwei prominente, allerdings wenig vergleichend betrachtete Vermittlungskonzepte in den Blick genommen und hinsichtlich ihres diesbezüglichen Potenzials (unter anderem in der Sportart Basketball) ana-lysiert.
Themengebiet: | Inklusiver Sportunterricht |
Forschungsteam: | Prof. Dr. Bernd Gröben & Michael Braksiek |
Laufzeit: | seit 2016 |
Diesem kumulativen Dissertationsprojekt liegt die Annahme zu Grunde, dass inklusiver Sportunterricht besonders dann zu gutem inklusiven Sportunterricht wird, wenn die unterrichtenden Lehrkräfte auch im intentionalen Sinne bereit dazu sind. Dem Reasoned Action Approach folgend und auf den Kontext des inklusiven Sportunterrichts bezogen wird die Handlungsintention einer Sportlehrkraft durch die diesbezügliche Einstellung, die wahrgenommene soziale Norm sowie die wahrgenommene Verhaltenskontrolle geprägt. In dem kumulativen Dissertationsvorhaben werden diese sozialpsychologischen Faktoren quantitativ-empirisch durch Befragungen von Lehrkräften und Studierenden in den Blick genommen. Neben Fragen zur empirischen Erfassung (insbesondere der Einstellung zu inklusivem Sportunterricht) und deskriptiver Ausprägungen der Konstrukte steht der Versuch institutionelle, schulorganisatorische und personale Einflussfaktoren zu identifizieren und die Größe ihres Einflusses zu ermitteln. Die Ergebnisse der Arbeit sollen empirische Anhaltspunkte für die Verbesserung inklusionssensibler Lehrer*innenbildung und Schulentwicklung im Kontext schulischer Inklusion geben sowie die Notwendigkeit einer (sport-)fachdidaktischen Inklusionsforschung aufzeigen.
Braksiek, M., Gröben, B., Rischke, A., & Heim, C. (2018). Teachers’ attitude toward inclusive physical education and factors that influence it. German Journal of Exercise and Sport Research. doi:10.1007/s12662-018-0546-8
Braksiek, M., Rischke, A., Gröben, B., & Heim, C. (2018). Institutionelle und schulorganisatorische Einflüsse auf die inklusionsbezogene Einstellung und Kooperation von Sportlehrkräften. Leipziger Sportwissenschaftliche Beiträge (LSB), 59(1), 43-66.
Braksiek, M., Gröben, B., Heim, C., & Rischke, A. (2018). Die fachspezifische Einstellung von Sportlehrkräften zum gemeinsamen Sportunterricht. In E. Balz & D. Kuhlmann (Hrsg..), Sportwissenschaft in pädagogischem Interesse (S. 101-103). Hamburg: Feldhaus.
Theorie-Praxis-Verknüpfungen in Formaten des schulischen Ganztags für Studierende des Faches Sport
Unter der Fragestellung, inwiefern außerunterrichtliche Praktika für Lehramtsstudenten des Faches Sport zu einer Professionalisierung ihrer Ausbildung beitragen können, werden das (sportliche) Feld des offenen Ganztages-, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure in diesem Feld sowie das Zusammenspiel des offenen Ganztags und der Schule beleuchtet.
Konkret richtet sich der Blick auf die berufsfeldbezogene Praxisstudie, ein praktisches Format mit theoretischem Rahmen für Studierende im Bachelor-Studiengang. In Kooperation mit dem Stadtsportbund Bielefeld, seiner Sportjugend sowie dem TSVE 1890 Bielefeld e.V. leiten Studierende semesterbegleitend Bewegungsangebote in offenen Ganztagsschulen. Die Kooperationspartner stehen in sportlicher Trägerschaft der jeweiligen offenen Ganztagsschule.
Themengebiet: | Praxissemester, Forschendes Lernen, Professionalisierung von Sportlehrkräften |
Forschungsleitung: | Dr. Nils Ukley |
Forschungsteam: | Marlene Hansjürgens, Miriam Jordis Kuhrs |
Laufzeit: | seit 2016 |
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Dieses Begleitforschungsprojekt zur Ausbildung von Sportlehrkräften zielt zum einen auf die formative Evaluation und Weiterentwicklung der Lehrveranstaltungen zum Praxissemester im Fach Sport ab. Zum anderen stehen Professionalisierungspotenziale der didaktischen Leitidee des Forschenden Lernens im Fokus der Forschung. Einem multiparadigmatischen Ansatz folgend werden qualitativ wie quantitativ Bedingungen analysiert, unter denen die gewünschte Verbindung von (wissenschaftlichem und (forschungs-)methodischem) Wissen und (praktischem pädagogischen) Können gelingen kann. Hierbei werden insbesondere verschiedene Formen und Facetten Forschenden Lernens verglichen. Im Sinne eines intendierten selbstreflexiven Zugangs zur schulischen und schulsportlichen Praxis stehen hierbei insbesondere die empirisch-evaluative Form (z.B. Studienprojekte) und die theoriegeleitet-rekonstruktive Form (z.B. Reflexionsformate) im Fokus.
In Kooperation mit dem Teilprojekt in Biprofessional
Themengebiet: | Training im Schulsport |
Forschungsteam: | Milan Dransmann, Prof. Dr. Bernd Gröben, Frederic von Bose |
Laufzeit: | seit 2016 |
Das ausdauernde Laufen als bewegungsbezogener Inhalt findet sich in allen bundesdeutschen Lehrplänen und seine sportliche und gesundheitliche Bedeutung ist unumstritten. Von Schülerinnen und Schüler wird das ausdauernde Laufen jedoch häufig als monoton, langweilig, anstrengend, überfordernd und insgesamt eher abschreckend wahrgenommen. Diese Unbeliebtheit resultiert häufig aus negativen Lauferfahrungen im Schulsport. In der Mehrzahl der sportpädagogischen Praxisempfehlungen und in deutschsprachigen Lehrbüchern werden für die Schule respektive die Sekundarstufe II andauernde Laufbelastungen angeraten bzw. wird die (extensive) Dauermethode als die Methode der Wahl dargestellt. Gemäß neuer trainingswissenschaftlicher Erkenntnisse lassen sich auch im Kindes- und Jugendalter mit dem hochintensiven Intervalltraining (HIIT) größere Zuwächse in der Ausdauerleistung erzielen. Zudem stellt sich die Frage, ob das HIIT nicht auch einen positiveren Einfluss auf die subjektiv erlebte Laufqualität der Schülerinnen und Schüler hat.
Dransmann, M., and Peeters, N. (2018). Ausdauernd laufen im Team. Sportpädagogik 42, 52-57. | PUB
Dransmann, M., and Gröben, B. (2018). “HIIT vs. Dauerlauf im Sportunterricht der Sekundarstufe II” in Sportwissenschaft in pädagogischem Interesse. 30. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 15.–17. Juni 2017 in Hannover, Balz, E., and Kuhlmann, D. eds. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, vol. 269, (Hamburg: Feldhaus), 175-177. | PUB
Dransmann, M. (2017). “HIIT als Trainingsmethode für das ausdauernde Laufen im Schulsport - eine Alternative zum Dauerlauf?” in TRAINING im SPORT. 14. Jahrestagung der dvs-Sektion Trainingswissenschaft vom 20.-22. September 2017 in Mainz, Collete, R., Endler, S., Pelzer, T., Rasche, C., Winter, C., and Pfeiffer, M. eds. (Mainz: Zentraldruckerei der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), 88-89. | PUB | DOI: 10.13140/RG.2.2.21531.98089
Dransmann, M., and von Bose, F. (2017). HIIT in der Oberstufe. Sport & Spiel 17, 29-33. | PUB
Wie alle anderen Veranstaltungen im Bereich der Theorie und Praxis der Sport- und Bewegungsfelder soll der Grundkurs „Bewegen an und mit Geräten – Turnen“ dazu beitragen, dass Studierende durch den Besuch der Veranstaltung den für ihre spätere Berufspraxis notwendigen Wechsel von der Sportler*innenperspektive zur Lehrer*innenperspektive vollziehen. Hierzu bedarf es auf Lehrendenseite einer expliziten und für die Studierenden sichtbaren Hinwendung zur didaktischen Durchdringung der Praxis, sodass die Studierenden im Kurs Anregungen erhalten, wie sie Unterricht im Bewegungsfeld Turnen reflektiert planen, durchführen und auswerten können.
In unserem Lehr-Forschungsprojekt (im Sinne eines Scholarship of Teaching and Learning, SoTL; vgl. Huber, 2011) untersuchen wir, wie der Einsatz eines Aufgabenportfolios die Auseinandersetzung mit den theoretischen Inhalten und die Reflexion der eigenen Praxis der Studierenden unterstützen kann. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf dem regelmäßigen Schreiben. Das Schreiben stellt in diesem Rahmen zum einen ein Denkinstrument dar, mit dessen Hilfe eigenes Wissen präzisiert und neues Wissen geschaffen werden kann. Zum anderen ist das Schreiben selbst Lerngegenstand insofern, als die Studierenden ihre wissenschaftlichen Schreibkompetenzen weiterentwickeln, indem sie zentrale Aktivitäten wissenschaftlichen Schreibens und Lesens einüben. Im spezifischen Fachkontext können die Studierenden so die Bedeutung und Funktion des (wissenschaftlichen) Schreibens als „Sinnbildungsprozess der Wissenschaften“ (Kruse, 2016, S. 49) besser erfahren und verstehen. Als zentral für die Verbindung von fachlichem Lernen und Schreiben betrachten wir in unserer Konzeption die Gestaltung effektiver, situierter Schreibaufgaben (vgl. u.a. Bean 2011, Gottschalk & Hjortshoj 2004, Bräuer & Schindler 2010). Mit ihrer Hilfe sollen die Studierenden zum Verfassen komplexerer fachdidaktischer Texte motiviert und die Qualität der von ihnen verfassten Texte erhöht werden.
Die Wirksamkeit des Einsatzes effektiver Schreibaufgaben bezüglich der Textqualität evaluieren wir mithilfe eines an der SSQS (Six-Subgroup Quality Scale; vgl. Randsdell & Levy 1996) orientierten Bewertungsrasters. Ausgehend von den Ergebnissen der Evaluation werden die Aufgabenstellungen in Hinblick auf die in den Texten festgestellten Problembereiche sowie nach schreibdidaktischen Gesichtspunkten (vgl. effektive Schreibaufgaben, s.o.) kontinuierlich überarbeitet und die entstandenen Studierendentexte erneut evaluiert. Als Trendstudie vergleichen wir so die Textqualität der verschiedenen Studierendengruppen über mehrere Semester hinweg. Um die Einstellungen der Studierenden zur Portfolio-Arbeit sowie den von ihnen empfundenen Nutzen desselben zu erheben, führen wir eine Fragebogenuntersuchung durch.
Themengebiet: | Rekonstruktive Unterrichts- und Inklusionsforschung |
Forschungsteam: | Prof. Dr. Bernd Gröben, Michael Braksiek & Christopher Meier |
Laufzeit: | seit 2015 |
Kooperationspartner*innen:
Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose, Prof. Dr. Suanne Miller, Sarah Kurnitzki & Friederike Schulte (Fakultät für Erziehungswissenschaft)
Forschungsvorhaben:
Einem sozialkonstruktivistischen Paradigma folgend werden in dem Projekt auf Grundlage ethnographisch erfasster Daten die Forschungsfragen verfolgt, wie Differenzen und Gemeinsamkeit(en) in unterrichtlichen Praktiken und sozialen Interaktionen konstruiert und bearbeitet werden, wie diese mit Ein- und Ausschlussprozessen von Lernenden einhergehen und welche Differenzkategorien dabei relevant bzw. welche irrelevant werden. Mit Berücksichtigung des Bildungsauftrags der Schule wird dann weiter der Frage nachgegangen, ob und wie Lernenden durch diese Konstruktionen der Zugang zu bzw. die Teilhabe an Lerngelegenheiten eröffnet oder verschlossen wird. Dabei sind Interaktionsprozesse zwischen allen AkteurInnen im Feld relevant. Die fokussierten Unterrichtsfächer sind Sport sowie gesellschafts- und naturwissenschaftliche Nebenfächer (z. B. Sachunterricht oder Gesellschaftslehre). Der primäre methodische Zugang ist die Unterrichtsvideographie; ergänzend werden u. a. Gruppendiskussionen und Interviews mit den AkteurInnen geführt sowie soziometrische Daten erhoben.
Braksiek, M., & Kurnitzki, S. (2018). Doing gender und Differenzkonstruktion. Ergebnisse einer fächervergleichenden Videostudie. In E. Feyerer, W. Prammer, E. Prammer-Semmler, C. Kladnik, M. Leibetseder, & R. Wimberger (Hrsg.), System. Wandel. Entwicklung. Akteurinnen und Akteure inklusiver Prozesse im Spannungsfeld von Institution, Profession und Person (S. 156- 161). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Braksiek, M., & Meier, C. (2018). Doing gender als Form der Differenzkonstruktion? Ergebnisse einer fächervergleichenden Videostudie. In E. Balz & D. Kuhlmann (Hrsg..), Sportwissenschaft in pädagogischem Interesse (S. 98-100). Hamburg: Feldhaus.
Kurnitzki S, Lütje-Klose B (2017). Herstellung und Bearbeitung von Differenz und Gemeinsamkeit im inklusiven Unterricht. In D. Laubenstein & D. Scheer (Hrsg.) Sonderpädagogik zwischen Wirksamkeitsforschung und Gesellschaftskritik. Perspektiven sonderpädagogischer Forschung (S. 305-315). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Themengebiet: | Kommunikations- & Motivationspsychologie |
Forschungsteam: | Marc Lucas Weber |
Laufzeit: | seit 2015 |
Die Motivation der Schüler/innen ist ein entscheidender Faktor für eine gelingende Sportstunde. Motorische, kognitive und sozial-emotionale Ziele des Sportunterrichts werden besser erreicht, wenn die Schüler/innen eine hohe Motivation im Sportunterricht aufweisen.
Ausgehend von der Selbstbestimmungstheorie der Motivation sind die Schüler/innen dann motiviert, wenn sie (1) positive Leistungserfahrungen machen und sich als kompetent erfahren, wenn sie sich (2) in der Lerngruppe und in der Anwesenheit der Lehrkraft wohl fühlen, weil sie sozial eingebunden sind, und wenn sie (3) im Unterricht in möglichst vielen Situationen selbstbestimmt handeln.
Führt man sich allerdings vor Augen, dass es sich bei Schulklassen um äußerst heterogene Lerngruppen handelt, so scheint es äußerst schwierig, diese Bedürfnisse bei allen Schüler/innen befriedigen zu können.
Vor dem Hintergrund der Bedürfnisbefriedigung stellt die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schüler/innen eine besondere Herausforderung im Sportunterricht dar. Wie kommuniziert die Lehrkraft mit den Schülern und welche Auswirkungen haben diese Kommunikationsprozesse auf die Motivation der Schüler?
Mithilfe der Methode des Stimulated Recall wird der folgenden Forschungsfrage nachgegangen: Wie gelingt motivierende Kommunikation im inklusiven Sportunterricht?
Themengebiet: | Bewegungslernen |
Forschungsteam: | Christopher Meier, Prof. Dr. Bernd Gröben |
Laufzeit: | seit 2015 |
Das Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, ein grundlegendes Verständnis der Funktions- und Wirkweise von Analogien und Bewegungsregeln zu erlangen. Dabei wird zum einen die Effektivität der genannten Instruktionen untersucht und zum anderen deren Einfluss auf subjektive Strukturen und kognitive Prozesse systematisch analysiert. Dabei fokussiert das Forschungsvorhaben insbesondere instruktionsabhängige Veränderungen bei Lernprozessen der Aufschlagbewegung im Tennis. Die Ergebnisse sollen deren effektive Entwicklung sowie Nutzung in Lern- und Trainingsprozessen ermöglichen, sodass Empfehlungen im Sinne einer optimalen Passung für die Lernenden gegeben werden können.
Handlungsstrukturelle Effekte von Metaphern beim Bewegungslernen – Möglichkeiten einer empiri-schen Erfassung
Meier C, Gröben B (2018)
In: Sportwissenschaft in pädagogischem Interesse. 30. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädago-gik vom 15.–17. Juni 2017 in Hannover. Balz E, Kuhlmann D (Eds); Schriften der Deutschen Vereini-gung für Sportwissenschaft, 269. Hamburg: Feldhaus: 172-174.
PUB
Speerwerfen, wie ich es sehe
Meier C, Buhl M (2018)
Sportpädagogik 42(3+4): 68-73.
PUB
Handlungsstrukturelle Effekte von Metaphern beim Bewegungslernen – Möglichkeiten einer empiri-schen Erfassung
Meier C, Gröben B (2017)
Presented at the 30. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, Hannover.
PUB
Metaphorische Instruktionen bei der Vermittlung des Tennisaufschlags - Befunde und Perspektiven
Meier C, Gröben B (2016)
In: Bildungsforschung im Sport. 29. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 26.-28. Mai 2016 in Frankfurt/Main. Heim C, Prohl R, Kaboth H (Eds); Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 256. Hamburg: Feldhaus Verlag: 166-167.
PUB
Diesem kumulativen Dissertationsprojekt liegt die Annahme zu Grunde, dass inklusiver Sportunterricht besonders dann zu gutem inklusiven Sportunterricht wird, wenn die unterrichtenden Lehrkräfte auch im intentionalen Sinne bereit dazu sind. Dem Reasoned Action Approach folgend und auf den Kontext des inklusiven Sportunterrichts bezogen wird die Handlungsintention einer Sportlehrkraft durch die diesbezügliche Einstellung, die wahrgenommene soziale Norm sowie die wahrgenommene Verhaltenskontrolle geprägt. In dem kumulativen Dissertationsvorhaben werden diese sozialpsychologischen Faktoren quantitativ-empirisch durch Befragungen von Lehrkräften und Studierenden in den Blick genommen. Neben Fragen zur empirischen Erfassung (insbesondere der Einstellung zu inklusivem Sportunterricht) und deskriptiver Ausprägungen der Konstrukte steht der Versuch institutionelle, schulorganisatorische und personale Einflussfaktoren zu identifizieren und die Größe ihres Einflusses zu ermitteln. Die Ergebnisse der Arbeit sollen empirische Anhaltspunkte für die Verbesserung inklusionssensibler Lehrer*innenbildung und Schulentwicklung im Kontext schulischer Inklusion geben sowie die Notwendigkeit einer (sport-)fachdidaktischen Inklusionsforschung aufzeigen.
Braksiek, M., Gröben, B., Rischke, A., & Heim, C. (2018). Teachers’ attitude toward inclusive physical education and factors that influence it. German Journal of Exercise and Sport Research. doi:10.1007/s12662-018-0546-8
Braksiek, M., Rischke, A., Gröben, B., & Heim, C. (2018). Institutionelle und schulorganisatorische Einflüsse auf die inklusionsbezogene Einstellung und Kooperation von Sportlehrkräften. Leipziger Sportwissenschaftliche Beiträge (LSB), 59(1), 43-66.
Braksiek, M., Gröben, B., Heim, C., & Rischke, A. (2018). Die fachspezifische Einstellung von Sportlehrkräften zum gemeinsamen Sportunterricht. In E. Balz & D. Kuhlmann (Hrsg..), Sportwissenschaft in pädagogischem Interesse (S. 101-103). Hamburg: Feldhaus.
Themengebiet: | Prävention und Gesundheitsförderung |
Forschungsteam: | Prof. Dr. Bernd Gröben, Uta Lindemann, Michael Braksiek |
Laufzeit: | 8/2018 - 8/2020 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | AOK Rheinland/Hamburg (Projektvolumen: 177.000 €) |
Maßnahmen zur Bewegungsförderung in den Lebenswelten können nur nachhaltig wirksam werden, wenn sie systematisch und kontinuierlich umgesetzt werden. Große Bedeutung kommt dabei insbesondere der Integration der bewegungsbezogenen Maßnahmen in ein Gesamtkonzept zur Bewegungs- bzw. Gesundheitsförderung einschließlich struktureller verhältnisbezogener Veränderungsaktivitäten zu. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen hat die AOK Rheinland/Hamburg eine Reihe von Angeboten entwickelt, die KiTas und Schulen auf dem Weg begleiten, Bildung und Gesundheit als Einheit zu leben. Ein solch ganzheitlicher Ansatz der Gesundheitsförderung hat entscheidenden Einfluss auf die Qualität von Bildung und Erziehungsarbeit. Daher sollen die entwickelten Programme, Initiativen und Module wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden, - als eine spezifische Form der prozessbegleitenden Beratung von Projekten und Programmen. Ziel ist, die Entwicklung und den Transfer von Erkenntnissen und Innovationen zu unterstützen. Auf der Grundlage von Forschungs- und Praxiswissen soll die Evaluation letztendlich kritisch-beratende Unterstützung in Entwicklungs-, Erprobungs- und Implementationsprozessen bieten. Als empirische Begleitforschung werden diese Prozesse bergleitet und ausgewertet.
Ziel ist es, Projekte zu befähigen, in einer gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen Praktikern und Wissenschaft kontinuierlich relevante Daten über die eigene Arbeit zu erheben und als Grundlage für die ständige Verbesserung der geleisteten Maßnahmen einzusetzen. Am Ende dieses Prozesses steht ein optimiertes Konzept, das von anderen Projekten genutzt werden kann und, wie im vorliegenden Fall, Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung der Präventionsangebote liefern soll. Die wissenschaftliche Begleitung wird dabei auf zentrale Aspekte der Intervention eingeengt, deren Relevanz die Forscher und kooperierende Praktiker aufgrund ihrer Fachkenntnisse als exemplarisch auswählen.
Klaes, L., Stemper, T., Lindemann, U., Cosler, D., Grimm, M., Kroll, B. (2013). Sport- und Bewegungsaktivitäten an Schulen – erfolgreich planen und umsetzen. AOK-Rheinland/Hamburg.
Lindemann, U. (2018) Jubiläumsschrift 10 Jahre „Fit durch die Schule“ – Informationen und Ergebnisse zur Initiative aus dem Rheinland. AOK-Rheinland/Hamburg.
Themengebiet: | Ausdauerndes Laufen |
Forschungsteam: | Milan Dransmann, Prof. Dr. Bernd Gröben |
Laufzeit: | seit 2015 |
Sie möchten gesundes Ausdauerlaufen zum festen Bestandteil Ihres Lebens machen? Perfekt! Dann heißen wir Sie herzlich willkommen zu Ihrem persönlichen Lauftraining!
Dieses E-Book ist speziell für alle „Noch-nicht-Läufer“ entwickelt worden. Es handelt sich dabei um ein ganzheitliches Konzept, das Ihnen nicht nur einen Trainingsplan für Ihre ersten 15 Wochen als Läufer zur Hand gibt. Es berücksichtigt darüber hinaus alle weiteren Aspekte des Trainings: von der richtigen Ausstattung, der idealen Lauftechnik über gezielte Kräftigungs- und Dehnübungen, begleitende Ernährung und richtiges Trinken für Läufer bis zur passenden Laufstrecke sowie zu praktischen Motivationstipps und Anre- gungen für die dauerhafte Fortführung des Trainings.
Wir möchten Ihnen lange Freude am gesunden Ausdauerlaufen vermitteln, die nicht durch einen schlecht sitzenden Schuh, das Wetter oder Flüssigkeitsmangel getrübt werden soll. Deswegen führen wir Sie schrittweise an Ihr Lauftraining heran und erklären genau, wie Sie sich selbst den Einstieg erleichtern und so am meisten vom Training profitieren.
Das Trainingskonzept wurde von Prof. Dr. Bernd Gröben und Milan Dransmann aus der Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld entwickelt. Grundlage dafür bilden nicht nur aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch die langjährige praktische Erfahrung der beiden Sportwissenschaftler als Läufer und Lauftrainer. Die begleitenden Informationen zum richtigen Trinkverhalten und zur passenden Ernährung für Läufer hat Ernährungswissenschaftlerin Anja Krumbe zusammengestellt.
Themengebiet: | Fächerübergreifender (Sport-)Unterricht |
Forschungsteam: | Prof Dr. Bernd Gröben, Dr. Nils Ukley; Kooperationspartner: Dr. Claas Wegner (Abteilung Biologiedidaktik) |
Laufzeit: | seit 2011 |
Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit dem didaktischen Konstrukt des fächerübergreifenden Unterrichts als ein seit vielen Jahren diskutierter Ansatz, schulisches Lernen neu zu gestalten. Hierzu liegen eine große Anzahl z.T. sehr gut dokumentierter Praxisbeispiele zu fächerübergreifenden Unterrichtsvorhaben und eine ebenso umfangreiche aber auch widersprüchliche Sammlung von Definitions- und Systematisierungsversuchen vor. Eine systematische Berücksichtigung sportunterrichtsbezogener Aspekte fehlt bisher ebenso wie eine mögliche lernpsychologische Legitimation und die empirische Verifikation von Annahmen zur Wirksamkeit fächerübergreifenden Unterrichts auf Ebene kognitiver Leistungszuwächse.
Im Forschungsvorhaben werden Aspekte fächerübergreifenden Unterrichts auf zwei Ebenen untersucht: Auf theoretisch-hermeneutischer Ebene werden die spezifischen Anschlussmöglichkeiten und Schwierigkeiten eines solchen Unterrichts aus Sicht der Sportpädagogik und des Sportunterrichts untersucht. Hierbei sind sowohl Passfähigkeiten zu Bildungsansprüchen des Fachs als auch Kongruenzen und Anschlussfähigkeiten zu anerkannten fachdidaktischen Konzepten von Sportunterricht aufzuzeigen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Lehr-Lerntheoretischen Fundierung und Reflexion fächerübergreifenden Unterrichts.
Zudem betrachtet das Forschungsvorhaben auf empirischer Ebene die Frage, ob und wenn ja, inwiefern Lernende und Lehrende von dieser Unterrichtsform im Sportunter-richt profitieren können. In diesem Bereich stehen eindeutige und aussagekräftige quantitative Belege der erwarteten Mehrwerte aus. Die verschiedenen – vor allem kognitiven – Wirkdimensionen sind einer empirischen Prüfungen zu unterziehen. Insbesondere bedarf es im weiteren Verlauf des Forschungsvorhabens der Entwicklung von Erhebungsinstrumentarien, die es erlauben, genuin fächerübergreifendes Wissen als Output fächerübergreifenden Lernens zu extrahieren.
An Empirical Study Investigating Interdisciplinary Teaching of Biology and Physical Education
Spintzyk K, Strehlke F, Ohlberger S, Gröben B, Wegner C (2016)
Science Educator 25(1).
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2906787
Fächerübergreifender Unterricht im Spannungsfeld von bildungs- und kompetenztheoretischen Begründungsmustern. Analyse und Reflexion von Anschlussfähigkeiten an den Sportunterricht.
Ukley N (2015)
Bielefeld: Dissertation, Universität Bielefeld.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2786533
Does Physical Movement Impact the Quality of Pupil's Learning? - An Empirical Study on Motion Sequences' Effects on Cognitive Abilities in Biology Classes.
Wegner C, Ohlberger S (2015)
Journal of Innovation in Psychology 19(1): 15-36.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2759141
Interdisciplinary teaching of biology and physical education
Wegner C, Spintzyk K, Strehlke F, Minneart L, Gröben B (2014)
School Science Review 95(353): 7-9.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2680591
Fächerübergreifender Unterricht: Allgemeindidaktische Erwartungen – Fachdidaktische Anschlussmöglichkeiten – Beispielhafte Umsetzungsmöglichkeiten im Fach Sport
Ukley N, Gröben B, Wegner C, Spintzyk K (2013)
In: Sportpädagogik zwischen Stillstand und Beliebigkeit. Messmer R, Gogoll A (Eds);Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM: Bundesamt für Sport BASPO: 139-152.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2582699
Wie lange haben wir heute gebraucht?
Wegner C, Spintzyk K, Gröben B (2013)
Sportpädagogik 37(2013): 34-37.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2562845
Biologie im Fitnessstudio
Wegner C, Spintzyk K, Kreuz O, Gröben B (2013)
MNU Der mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht 66(07): 423-429.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2630865
Wirkungen des fächerübergreifen Unterrichts unter Beteiligung der Fachgebiete Biologie und Sport
Gröben B, Spintzyk K, Wegner C (2012)
Presented at the Sportpädagogik zwischen Stillstand und Beliebigkeit 25. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, Fachhochschule Nordwestschweiz.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2502595
Erwartungen an einen fächerübergreifenden Unterricht unter Beteiligung der Fachgebiete Biologie und Sport
Ukley N (2012)
Presented at the Sportpädagogik zwischen Stillstand und Beliebigkeit 25. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik, Magglingen, Schweiz.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2610111
Sport als Anwendungfeld biologischen Wissens
Wegner C, Spintzyk K, Gröben B (2011)
MNU Der mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht 64(8): 480-486.
PUB: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2443109
Themengebiet: | Professionalisierung und Sportlehrerkompetenzen |
Forschungsteam: | Jun.-Prof. Dr. Valerie Kastrup (Leitung), Dipl.-Hdl. Marcus Wegener, Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay (Leitung) |
Laufzeit: | seit 2010 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | Anforschung durch BiSEd (Bielefelder School of Education) |
Bildungs- und Erziehungsprozesse finden in der Schule in Interaktionen zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern statt. Die zentrale Aufgabe von Lehrkräften besteht dabei in der Vermittlung von Wissen und Werten. Damit diese Vermittlungsaufgabe gelingt, benötigen Lehrkräfte zum einen fachliche Kompetenz, d.h. die Lehrkräfte müssen Experten in der Sache sein und sich mit den Zielen und Inhalten ihres Faches auskennen. Für Lehrkräfte des Faches Sport heißt dies z. B., dass sie umfangreiches methodisch-didaktisches Wissen bezüglich sportartspezifischer Techniken und Taktiken besitzen müssen. Außerdem müssen sie in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, wie der Biomechanik oder der Sportmedizin, fachlich qualifiziert sein.
Ein solches technologisches Wissen ist notwendig, reicht allerdings allein nicht aus, um das Wissen an die Schüler/innen zu vermitteln und bei ihnen Verstehen zu erzeugen. Vielmehr müssen Lehrkräfte hierfür Experten in der Vermittlung sein. Da Vermittlung nur auf dem Wege der Kommunikation möglich ist, benötigen Sportlehrkräfte kommunikative Kompetenz. Nur mit Hilfe kommunikativer Fähigkeiten können Lehrkräfte wissen, wie sie die Schüler/innen erreichen können, wie sie an die Köpfe andocken und unter den spezifischen Bedingungen im Unterricht Zugang zu den Schüler/innen finden können.
Dies gilt für alle Lehrkräfte und für alle Lehrberufe, deren Aufgabe darin besteht, anderen Personen etwas zu vermitteln, ihnen etwas beizubringen. Für Lehrkräfte des Faches Sport ergeben sich allerdings ganz besondere Probleme im Hinblick auf die Vermittlungsaufgabe. Denn die Bedingungen in der Sporthalle, auf dem Sportplatz und insbesondere auch im Schwimmbad sind geradezu als kommunikationsfeindlich zu bezeichnen: Die Räume sind groß und es ist laut. Teilweise wird in Dreifach-Sporthallen unterrichtet, d.h. drei Sportkurse werden gleichzeitig in drei, nur durch einen Vorhang voneinander getrennten Hallenteilen unterrichtet. Dadurch ist der Lärmpegel zusätzlich erhöht, insbesondere wenn Basketbälle geprellt werden oder Musik zum Einsatz kommt. Durch die räumlichen Bedingungen besteht zudem die Gefahr der Ablenkung der Schüler/innen durch andere Lerngruppen. Die Kommunikation mit Schüler/innen im Sportunterricht ist auch deshalb schwierig, weil sie nicht wie im Klassenunterricht auf ihren Plätzen sitzen, sondern in der Regel in Bewegung und im Raum verstreut sind. Die Aufgabe der Vermittlung ist für Lehrkräfte des Faches Sport außerdem etwas anders gelagert als für Lehrkräfte anderer Schulfächer, weil es im Sport u. a. um eine besondere Form des Lernens, nämlich um motorisches Lernen geht. Insofern müssen Sportlehrkräfte nicht nur Verstehen auf der kognitiven Ebene erzeugen, sondern über diese Ebene hinaus das Wissen in den Bewegungsvollzug überführen. Nicht zuletzt ist die Realisierung beabsichtigter Vermittlungsziele für Lehrkräfte des Faches Sport erschwert, weil die Einstellung und Erwartungshaltung der Schüler/innen oftmals nicht auf systematisches Lernen ausgerichtet ist, sondern eher auf Spaß und Bewegen (vgl. zu professionsspezifischen Belastungen Kastrup, Kleindienst-Cachay & Cachay, 2010, i. Dr.).
Ein Fazit an dieser Stelle lautet also: Fachliches Wissen reicht für die Sportlehrertätigkeit nicht aus, vielmehr kommt es auf die Fähigkeit der Vermittlung in einer eigentlich kommunikationsfeindlichen Umgebung an. Daher stellt sich das Forschungsvorhaben die zentrale Frage:
Welche kommunikativen Kompetenzen benötigen Sportlehrkräfte, um die Vermittlungsprozesse im Sportunterricht erfolgreich gestalten zu können?
Will man diese Frage zur Kommunikation zwischen Sportlehrkräften und Schüler/innen im Sportunterricht beantworten, so muss ein theoretischer Zugriff gewählt werden, der zwei Aspekte in den Blick nehmen kann: Zum einen muss er die Probleme und besonderen Strukturmerkmale der Lehrer-Schüler-Interaktion im Sportunterricht identifizieren und zum anderen allgemeine Grundlagen und Schwierigkeiten kommunikativer Prozesse erklären können.
Themengebiet: | Migration und Integration im Sport |
Forschungsleitung: | Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay, Prof. Dr. Klaus Cachay |
Forschungsteam: | Katrin Neumann |
Laufzeit: | seit 2007 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | 2007 – 2009: Nordrhein-Westfalen/ Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport seit 2010: aus eigenen Mitteln finanziert |
Von einzelnen Beispielen erfolgreicher Sportlerinnen türkischer Herkunft abgesehen, sind türkischstämmige Mädchen und junge Frauen im organisierten Sport auch heute noch stark unterrepräsentiert (vgl. Mutz 2009; Mutz & Burrmann 2015; Hoenemann et al. i. Dr.). Folglich können sie nicht von den mit einem Sportengagement einhergehenden positiven Wirkungen profitieren. Dies kann als soziale Ungleichheit im Sportzugang gewertet werden.
Diesem Befund wird Rechnung getragen, indem anhand von Sportbiografien junger Frauen türkischer Herkunft die Wechselwirkungsverhältnisse zwischen den Kategorien Geschlecht, Klasse und ethnische Herkunft, die auf ein Sportengagement Einfluss nehmen, in den Blick genommen werden. Den theoretischen Rahmen hierfür bietet der intersektionale Ansatz nach Winker und Degele (2009). Weiterführend wird danach gefragt, welche Bedeutung diese Frauen ihrem Sportengagement für ihre Persönlichkeitsentwicklung beimessen.
Die Studie umfasst 13 problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews mit türkischstämmigen Sportlerinnen.
Themengebiet: | Didaktik und empirische Schul- und Bildungsforschung |
Forschungsteam: | Thomas Fritz, Dietrich Kurz (Leitung), Ralf Tscherpel u. a. |
Laufzeit: | 2004 - 2008 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | Landesregierung Nordrhein-Westfalen, GUVV Rheinland und Westfalen-Lippe |
Die Annahme ist verbreitet, dass sich in Deutschland und vielen vergleichbaren Ländern der Welt Kinder immer weniger bewegen und dies in vielfacher Hinsicht für ihre Entwicklung problematisch ist. Von 2004 bis 2008 ging ein Team des Arbeitsbereichs IV (Dietrich Kurz, Thomas Fritz u. a.) diesem Thema mit einem eigenen theoretischen und methodischen Ansatz nach. Untersucht wurde in zwei repräsentativen Studien, wie weit und unter welchen Voraussetzungen Kinder des 5. Schuljahrgangs in Nordrhein-Westfalen über ein grundlegendes Bewegungskönnen verfügen, das günstige Prognosen für ihre weitere Entwicklung erlaubt. Das Projekt stand im Zusammenhang mit Programmen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zur Sportentwicklung und zur Stärkung des Schulsports und wurde von den beiden für Sport in der Landesregierung zuständigen Ministerien (Innenministerium, Ministerium für Schule und Weiterbildung) unterstützt, seit 2006 auch von den Gemeindeunfallversicherungsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe. Ausgewählte Forschungsergebnisse sind in einigen kleineren Veröffentlichungen publiziert. Insbesondere die Befunde zum Schwimmen haben Aufsehen erregt und in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Fördermaßnahmen angeregt. Seit 2010 kommen in Baden-Württemberg, in Luxemburg und in der Schweiz Projekte und Maßnahmen in Gang, die den MOBAQ-Ansatz weiter verfolgen. In den Vordergrund tritt dabei (in Verbindung mit der Diskussion um Mindeststandards) das pädagogische Interesse an individueller Förderung und schulinterner Qualitätsentwicklung.
Themengebiet: | Didaktik und empirische Schul- und Bildungsforschung |
Forschungsteam: | Andre Gogoll, Dietrich Kurz (Leitung), Andrea Menze-Sonneck, Tim Mergelkuhl, Anne Rischke, Norbert Schulz (DSHS Köln, Leitung), Christian Schweihofen u.v.a. |
Laufzeit: | 1999 - 2008 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | Landesregierung NRW, Landessportbund NRW |
Der Status des Schulfachs Sport ist in allen Bundesländern mehr oder weniger umstritten. Im Jahr 1988 hatte die nordrhein-westfälische Landesregierung überraschend verfügt, Sport als 4. Fach der Abiturprüfung künftig nicht mehr zuzulassen. Proteste gegen die Entscheidung bewirkten einen einzigartigen Schulversuch („Erprobungsvorhaben Sport als 4. Fach der Abiturprüfung“). Von 1999 bis 2008 sollte an zuletzt 54 Schulen geklärt werden, inwiefern das Fach Sport im Rahmen der neuen, seit 1999 in NRW gültigen Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II oberstufenspezifischen Ansprüchen genügen und eine Abiturprüfung auf entsprechendem Niveau sichern kann. Die wissenschaftliche Evaluation dieser Erprobung wurde einem Team unter der Leitung von Dietrich Kurz (Universität Bielefeld) und Norbert Schulz (Deutsche Sporthochschule Köln) übertragen. Aufgrund der Ergebnisse des Schulversuchs (Abschlussbericht 2007, Abschlussbericht 2008) beschloss die Landesregierung NRW im Herbst 2008, bis zur geplanten Revision der gymnasialen Oberstufe in NRW (absehbar nicht vor 2013) das 4. Abiturfach Sport an den bisherigen Versuchsschulen und anderen ausgewählten Schulen weiterhin zuzulassen. Im Schuljahr 2010/2011 bieten in NRW wieder ca. 100 Gymnasien und Gesamtschulen Sport als 4. Abiturfach an. Zur Zeit konzentriert sich die wissenschaftliche Begleitung darauf, Unterrichtsmaterialien und ein Lehrwerk (Schulbuch) zu entwickeln, die einen Sportunterricht unter dem Anspruch der gymnasialen Oberstufe unterstützen können. Damit ergeben sich enge Verbindungen zum Arbeitsschwerpunkt „Schulsport im Internet“.
Kurz, D. & Schulz, N. (Hrsg.) (2010). Sport im Abitur. Ein Schulfach auf dem Prüfstand. Aachen: Meyer & Meyer.
Themengebiet: | Didaktik und empirische Schul- und Bildungsforschung |
Forschungsteam: | Dietrich Kurz (Leitung), Uta Lindemann u.a. |
Laufzeit: | 1998 - 2008 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | Landesregierung NRW, GUV/Unfallkasse NRW, BKK Landesverband Nordwest |
Seit 1998 hatte ein Team des AB IV in einem landesweiten Forschungsverbund, gefördert aus einem Programm des Ministerpräsidenten, Grundlagen für eine Präsentation von Unterrichtsvorlagen im Internet erarbeitet. Dieses Projekt ist seit 2001 in die Entwicklung des Internet-Auftritts www.schulsport-nrw.de (dort unter „schulsport praxis“, direkt aufrufbar unter „sportunterricht.com“) eingebunden. Seit 2004 ist die Datenbank sportunterricht.com Herzstück des Schulsportportals NRW, eines in Deutschland einzigartigen Internetauftritts des Landes zum Schulsport. Das Schulsportportal liefert allen am Schulsport Beteiligten und Interessierten Informationen zum Sportunterricht und zur Entwicklung des Schulsports in Nordrhein-Westfalen. sportunterricht.com hat sich seitdem zu einem wirksamen Instrument in der Umsetzung der neuen Lehrplan-Generation entwickelt. Im Auftrag des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes NordrheinWestfalen stellt die Datenbank Sportunterricht.com Planungshilfen für Lehrkräfte zum Download bereit. Es handelt sich um „qualitätsgeprüfte“ Unterrichtsvorhaben nach Maßgabe der geltenden Richtlinien und Lehrpläne; sie bilden damit einen Kontrapunkt zu dem ständig wachsenden ungeprüften Angebot im Internet. Neben einem Planungsraster finden die Nutzer Zusatzmaterialien wie Arbeitsblätter, Aufbauplaner, Bildreihen, Fotos, oder weitere didaktische und methodische Hinweise.
Aktuelle Aufgaben:
In die Datenbank werden insbesondere für die Schulformen Berufskolleg, Gymnasium (einschließlich GOST) und Förderschulen weitere qualitätsgeprüfte Unterrichtsvorhaben eingestellt. Im thematischen Schwerpunkt Gesundheitsförderung (für alle Schulformen) soll die Datenbank erweitert werden.
Zurzeit werden die bereits eingestellten Vorhaben für die Primarstufe an die neuen Kompetenzlehrpläne angeglichen – das heißt, zum Teil komplett umgeschrieben.
Des Weiteren sollen Unterrichtsentwürfe in der neu erstellten Einzelstundendatenbank vor der Veröffentlichung qualitätsgeprüft werden. Diese Einzelstundendatenbank zeigt vorwiegend Besuchsstunden von Lehramtsanwärtern.
Der im Informationsfeld „Schulsportpraxis“ bereits vorhandene „Service für Referendarinnen und Referendare“ wird entsprechend den im Binnenportal „Qualitätsentwicklung im Sportunterricht“ entwickelten Qualitätsstandards für guten Sportunterricht neu konzipiert. Dazu wird mit Fachseminaren aus den unterschiedlichen Bezirksregierungen zusammengearbeitet.
Untersuchungen zur Sportsozialisation und Identitätskonstruktion junger Frauen in männlich dominierten Sportarten
Themengebiet: | Sport und Geschlecht |
Forschungsleitung: | Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay, Prof. Dr. Klaus Cachay |
Forschungsteam: | Dipl.-Sportwiss. Annette Kunzendorf |
Laufzeit: | 2000 - 2001 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung Nordrhein-Westfalen |
In den letzten Jahren lässt sich ein enormer Zuwachs von Frauen nicht nur im Sport generell, sondern vor allem auch in jenen Sportarten finden, die zuvor vorwiegend Männern vorbehalten waren, wie z. B. Boxen, Ringen, Bobfahren und Gewichtheben.
Mit dem Projekt soll einerseits der Frage nachgegangen werden, wie die Wege in diese "typischen" Männersportarten verlaufen sind. Andererseits soll herausgefunden werden, wie Frauen die Anforderungen der gewählten "männlichen" Sportart erfüllen und wie sie vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Biographie als Frau sowie der Konstruktion von Weiblichkeit in unserer Gesellschaft mit den Anforderungen der jeweiligen Sportart zurechtkommen. Das Projekt fragt zentral nach den Erfahrungen der Frauen in ihren jeweiligen Sportarten und nach den Reflexionsprozessen bei der Konstruktion ihres Selbst als Frau. Es will die Schwierigkeiten und Brüche aufzeigen, aber auch die Chancen für den Aufbau einer spezifischen Identität. Unter Berücksichtigung sowohl der individuellen Bedingungen der jeweiligen Frauen, als auch der strukturellen Bedingungen des Sports, sollen die individuellen Verarbeitungsprozesse des "doing-gender", der sozialen Konstruktion von Geschlecht, in der jeweiligen Sportart sichtbar gemacht werden.
Den theoretischen Rahmen bildet ein sozialisationstheoretischer Ansatz, bei dem davon ausgegangen wird, daß sich individuelle Voraussetzungen und soziale Bedingungen wechselseitig beeinflussen. Den strukturellen Bedingungen der einzelnen Sportarten kommt dabei besondere Bedeutung zu. Innerhalb dieses theoretischen Rahmens werden ferner Theorien der sozialen Konstruktion von Geschlecht sowie spezifische Identitätstheorien angewandt.
Untersucht werden neun verschiedene sogenannte männlich dominierte Sportarten, nämlich Boxen, Kugelstoßen/Hammerwerfen, Military-Reiten, Gewichtheben, Ringen, Eishockey, Fußball, Bobfahren sowie Mountainbiken.
Durch eine Analyse trainingswissenschaftlicher Literatur und unterstützt durch Experteninterviews werden zunächst die Anforderungsprofile jeder Sportart erarbeitet. Mit Hilfe problemzentrierter Interviews sollen dann jeweils 3 Spitzensportlerinnen aus jeder Sportart auf die spezifischen Strategien der Identitätskonstruktion als Frau in der jeweiligen Sportart hin befragt werden. Die Auswertung der Interviews erfolgt durch eine qualitative Inhaltsanalyse.
Prof. Dr. Klaus Cachay
Tel.: +49 (0)521 106-2007
E-Mail: klaus.cachay@uni-bielefeld.de
Themengebiet: | Kindheits- und Jugendforschung |
Forschungsteam: | Inge Berndt, Klaus-Peter Brinkhoff (Leitung), Kirsten Endrikat, Uwe Gomolinsky, Andre Gogoll, Dietrich Kurz (Leitung), Andrea Menze-Sonneck, Hans-Gerhard Sack (FU Berlin, Leitung), Ralf Sygusch, Maike Tietjens u.a. |
Laufzeit: | 1992 - 1997 |
Auftraggeber/ Finanzierung: | Landesregierung NRW, DFG |
Forschungsteams des AB IV führten in den Jahren 1992 und 1996 zwei Surveys zum Sportengagement von Kindern und Jugendlichen durch, deren Ergebnisse auch heute noch als grundlegend angesehen werden können. In der Studie 1992 (Leitung: Dietrich Kurz/Bielefeld & Hans-Gerhard Sack/FU Berlin) wurde im Auftrag des Ministeriums für Stadtentwicklung, Kultur und Sport NRW eine repräsentative Stichprobe (N=3600) aus Schülerinnen und Schülern des 3. bis 13. Schuljahrs in Nordrhein-Westfalen befragt. Die Studie 1996 (Leitung: Dietrich Kurz & Klaus-Peter Brinkhoff) wurde als erste gesamtdeutsche Jugendsportstudie mit einer Stichprobe aus den Jahrgängen 7 bis 13 aus den Bundesländern Brandenburg und Nordrhein-Westfalen (N=3426) durchgeführt. Die Studie 1996 wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 227 „Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Die Untersuchungen bezogen sich auf 1. die Verbreitung sportlicher Aktivität, 2. Determinanten des Sportengagements, 3. Wirkungen des Sportengagements. Aus der Projektarbeit und mit den Datensätzen der Bielefelder Jugendsportsurveys sind zahlreiche Arbeiten publiziert, darunter sechs Dissertationen und eine Habilitationsschrift.