Vergleichende Verfahren – Präzedenzrecht im spätmittelalterlichen England
Das Projekt adressiert die Vergleichspraktiken, die das englische Präzedenzrecht erst möglich machen. Das Vergleichen von Sachverhalten, um eine Ähnlichkeit festzustellen, die wiederum eine Entscheidung begründet und damit Recht schafft, ist zentral für das Common Law. Im Projekt werden im Rahmen zweier Teilstudien zwei Quellencorpora untersucht, die Schriften Henry de Bractons aus dem 13. Jahrhundert und die sogenannten yearbooks des 14. und 15. Jahrhunderts, um diese Vergleichspraktiken und ihre Verstetigung in den Blick zu nehmen. Zentral ist die Frage nach der Entstehung und Verfestigung des Common Law als Praxisformation sowie nach der Rolle der Rechtsakteure als community of practice in diesem Prozess.
Zentrale Quellencorpora sollen digitalisiert und mit Methoden der Digital History analysiert werden, um Personennetzwerke, aber auch Netzwerke von Rechtsfällen, Verweisstrukturen und Kategorisierungssysteme in den Blick zu nehmen.
Auf diese Weise arbeitet das Projekt eng mit dem Teilprojekt INF zusammen.