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Nachhaltigkeitsbericht 2023

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Bau & Campusgestaltung

Von 1971 bis 1976 war der Bau des Universitätshauptgebäudes (UHG) der Universität Bielefeld eine der größten Baustellen der Bundesrepublik und gehört heute mit einer Bruttogeschossfläche von 314.000 m² zu einem der größten zusammenhängenden Gebäude Europas. Insgesamt umfasst der Campus der Universität eine Gebäudefläche von 187.086 m², verteilt auf 13 Gebäude, von denen sich aktuell drei im (Um-)Bau sowie drei weitere in Planung befinden. Mit der Ansiedlung der Medizinischen Fakultät OWL wächst diese Fläche weiter. Auch mit der über mehrere Jahrzehnte angelegten Sanierung des UHG entwickelt sich der Campus stetig weiter. Mit Bauvorhaben in diesen Dimensionen werden zahlreiche Ressourcen, wie Baustoffe oder Energie, benötigt und gebunden. Daher möchte die Universität diese Chance nutzen und sich auf politischer Ebene engagieren, dass die Bausubstanz der Universität nach energetisch ambitionierten Standards saniert wird. Im folgenden Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über Einflussmöglichkeiten der Universität bei der Gestaltung der Baumaßnahmen und über Nachhaltigkeitsaspekte, die dabei berücksichtigt werden.

Sanierung des Universitäthauptgebäudes (UHG)

Die Modernisierung des UHG erfolgt als Kernsanierung, also als Rückbau auf den Rohbau, in sechs Bauabschnitten. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW), der in Abstimmung mit der Universität maßgeblich die Gestaltung der Sanierung übernimmt. Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt (Beginn 2014) sollen bis März 2024 abgeschlossen sein. Die Planungen für die weiteren Bauabschnitte laufen bereits. Um den Lehr- und Forschungsbetrieb sowie Verwaltungstätigkeiten an der Universität aufrechtzuerhalten, sind Neubauten notwendig geworden, deren Bau im Verantwortungsbereich der Universität Bielefeld liegt. Im Vergleich zu diesen Neubauten und den Neubauten der Campuserweiterung für die Medizinische Fakultät sind die Einflussmöglichkeiten der Universität auf die Sanierung des UHG sehr begrenzt. Dennoch steht die Universität im regelmäßigen Austausch mit dem BLB, um die Interessen der Universität einzubringen, insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeitsanstrengungen.

Zur Einbindung der Medizinischen Fakultät in den Campus Bielefeld wurde 2019, mit Unterstützung des Architektur- und Planungsbüros AS+P, das Standortkonzept Campus Süd erarbeitet. Basis dafür ist die Entscheidung, die Medizinische Fakultät baulich in einer Mehr-Gebäude-Lösung aus Neu- und Umbauten an der Morgenbreede/Konsequenz zu realisieren. Insgesamt werden nach derzeitigem Stand acht Baumaßnahmen realisiert, um die notwendigen Lehr-, Forschungs- und Büroflächen zur Verfügung stellen zu können. Bauherrin dieser Maßnahmen ist die Universität Bielefeld. Die Gebäude werden perspektivisch an den BLB übergeben, mit der Universität als Mieter.

Der BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes Nordrhein-Westfalen - auch der Universitätsgebäude. Mit rund 4.100 Gebäuden, einer Mietfläche von etwa 10,3 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund 1,5 Milliarden Euro verantwortet der BLB NRW eines der größten Immobilienportfolios Europas. Seine Dienstleistungen umfassen unter anderem die Bereiche Entwicklung und Planung, Bau und Modernisierung sowie Bewirtschaftung und Verkauf von technisch und architektonisch hochkomplexen Immobilien. Darüber hinaus plant und realisiert der BLB NRW im Rahmen des Bundesbaus die zivilen und militärischen Baumaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland in Nordrhein-Westfalen. Der BLB NRW beschäftigt mehr als 2.700 Mitarbeiter*innen an acht Standorten. Weitere Informationen unter www.blb.nrw.de.

Skizze des autofreien Loops um das Hauptgebäude herum.
© AS+P

Das Standortkonzept für den Campus Süd integriert die Medizinische Fakultät in den bestehenden Campus, südlich des Universitätshauptgebäudes. Ein um das Hauptgebäude laufender Ring (Loop) soll verschiedene Flächen miteinander verbinden und perspektivisch weitgehend autofrei sein.

Es sollen Orte zum Verweilen geschaffen werden mit ansprechenden Grünflächen, Plätzen und Mobiliar. Die Gebäude werden sich in den Hang integrieren – im Konzept werden die topografischen Gegebenheiten berücksichtigt und aufgenommen. Zwei große Schneisen im Osten und Westen des Gebiets sorgen für die nötige Frischluftversorgung. Bei der Planung der Geschosshöhen für die Gebäude wurde darauf geachtet, dass die Bäume am Waldesrand auch vom Hauptgebäude aus weiterhin sichtbar sind. Weitere Informationen

BNB Silber
Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat zum Ziel, die Qualität der Nachhaltigkeit von Gebäuden und baulichen Anlagen in ihrer Komplexität zu beschreiben und zu bewerten. Im Zuge der Zertifizierung werden die ökologische, ökonomische, soziokulturell-funktionale Dimension sowie die technische Qualität, die Qualität des Planungs- und Ausführungsprozesses und die Standortmerkmale berücksichtigt. Je nach erreichtem Erfüllungsgrad erhält das Gebäude ein BNB-Zertifikat in Gold (> 80 %), Silber (> 65 %) oder Bronze (> 50 %).
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Das Gebäudeenergiegesetz enthält Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, die Erstellung und die Verwendung von Energieausweisen sowie den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden. Ziel des GEG ist ein möglichst sparsamer Einsatz von Energie in Gebäuden, einschließlich einer zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom für den Gebäudebetrieb. Das GEG führt die Energiesparverordnung (EnEV), das Energieeinspargesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammen, um das Energiesparrecht für Gebäude zu vereinheitlichen.
Effizienzgebäude 40 (EGB 40 - auch bekannt als: KFW 40, EH 40, BEG 40, EG 40)
EGB 40 bezeichnet Gebäude, die einen besonders energiesparenden Bau- und Sanierungsstandard erfüllen. Diese Gebäude benötigen lediglich 40 % des Primärenergiebedarfs im Vergleich zum Referenzgebäude und verfügen über eine umfassende Wärmedämmung der Gebäudehülle. Das Referenzgebäude ist ein „virtuelles Hilfsgebäude“ und hat die gleiche Geometrie, Nutzfläche und Ausrichtung wie das Gebäude „in Arbeit“. Die Gebäudehülle des Referenzgebäudes – Außenwände, Fenster, Türen, Decken, Dach – und seine Anlagentechnik sind jedoch standardmäßig ausgestattet, wie das GEG es für Wohngebäude vorschreibt.
Passivhaus
Das Passivhaus ist ein Niedrigenergiehaus. Es ist hochgedämmt und lässt sehr wenig Wärme entweichen. Es nutzt passiv vorhandene Wärmequellen wie die Sonneneinstrahlung, die Abwärme der Bewohner*innen und der elektrischen Geräte und die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage. Die Anforderungen an ein Passivhaus werden durch den Passivhaus-Energiestandard beschrieben. Es gilt zwar mehrere Grenzwerte gleichzeitig zu erreichen, jedoch wird zumeist der Grenzwert „Heizwärmebedarf ≤ 15 kWh/(m²a)“ hervorgehoben.
Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
Wie auch das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) verfolgt das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, indem es die Ökologische Qualität (22,5 %), Ökonomische Qualität (22,5 %), Soziokulturelle Qualität (22,5 %), Technische Qualität (15 %), Prozessqualität (12,5 %) und Standortmerkmale (5 %) des Bauvorhabens berücksichtigt. Neben der prozentualen Gewichtung der Hauptkriteriengruppen unterscheidet sich auch die Auszeichnungslogik der DGNB. Hinsichtlich des Gesamterfüllungsgrads differenziert die DGNB zwischen Platin (≥ 80 %), Gold (≥ 65 %), Silber (≥ 50 %) und Bronze (≥ 35 %). Die DGNB Zertifizierung ist auf zahlreiche Gebäudekategorien anwendbar, unter anderem auch auf Parkhäuser.

Nachhaltigkeit mit Vorbildfunktion

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Hörsaalgebäude Y

Blick auf das Y-Gebäude
© Mike-Dennis Müller, Universität Bielefeld

Die hölzerne Tragekonstruktion aus 200 m³ Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ermöglicht, dass lediglich der Kern des Gebäudes aus Beton besteht. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen wurde die Holzkonstruktion mit Zinkblech und Fensterbändern aus Metall verkleidet. Das Gebäude wird überwiegend über eine Wärmepumpe geheizt und gekühlt. Diese wird maßgeblich über eine Photovoltaikanlage (ca. 25 kWp) auf dem Dach und für Spitzenlasten mit einem Brennwertkessel versorgt.

Weitere Informationen

Photovoltaik & Begrünung

Begrünung eines überdachten Fahrradparkplatzes. Im Hintergrund ist Fassadenphotovoltaik am Gebäude R4 zu erkennen.
Begrünung eines überdachten Fahrradparkplatzes. Im Hintergrund ist Fassadenphotovoltaik am Gebäude R4 zu erkennen (schwarze Fläche). © Universität Bielefeld

Auf den Dachflächen der neuen Gebäude werden Photovoltaik-Anlagen installiert. Das Gebäude R2 verfügt zudem bereits über eine Fassadenphotovoltaikanlage. Die Dächer der Neubauten R5 und R7 sowie die Fassade des Gebäudes R5 und des geplanten Parkhauses an der Universitätsstraße werden begrünt. Das Dach des Gebäudes R2 ist bereits begrünt.

Laut Klimaschutzgesetz NRW vom 8. Juli 2020 hat sich das Land zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 eine bilanziell klimaneutrale Landesverwaltung zu erreichen. Als Hochschule in Trägerschaft des Landes ist die Universität Bielefeld nicht dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 bilanzielle Klimaneutralität zu erreichen, hat jedoch eine Vorbildfunktion beim Klimaschutz zu erfüllen, insbesondere zur Minderung der Treibhausgasemissionen.

Die Universität Bielefeld ist in ihrer Rolle als Bauherrin der neuen Gebäude auf dem Campus Süd dazu angehalten, im Zuge des Klimaschutzgesetzes NRW und der damit verbundenen Vorbildfunktion vorgegebene energetische Standards im Gebäudebereich einzuhalten. Im Nachhaltigkeitsleitbild hat sich die Universität dazu bekannt, Neu- und Ersatzbauten so ressourcenschonend, wie mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln möglich, zu errichten. Alle im Bau und in Planung befindlichen Neubauten der Universität Bielefeld auf dem Campus Süd erfüllen mindestens den energetischen Standard „Effizienzgebäude Bund 40 (EGB 40)“. Damit erreichen die im Bau und in Planung befindlichen Neubauten einen Effizienzstandard, der deutlich über die Mindestvorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) vom 8. August 2020 hinausgeht. Sie orientieren sich zugleich an den (für die Universität Bielefeld optionalen) Vorgaben zur Umsetzung der klimaneutralen Landesverwaltung NRW, den energetischen Standard EGB 40 bei neu zu errichtenden Gebäuden einzuhalten. Teilweise werden sogar energetische Standards angestrebt, die über das EGB 40 hinausgehen. So wird das Gebäude R4 als Passivhaus und das Gebäude R7 als EGB 40 nach der Klasse EE (Erneuerbare Energien) errichtet, sodass zusätzlich der Energiebedarf, der für die Wärme- und Kälteversorgung nötig ist, mit mindestens 55 % (ab 1. Januar 2023 mind. 65 %) durch erneuerbare Energien gedeckt wird.

Mit dem Runderlass zur Einführung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) vom 5. Oktober 2021 ist die Universität Bielefeld dazu verpflichtet, im Zuge von Baumaßnahmen, für die die Bedarfsplanung noch nicht abgeschlossen wurde, einen Gesamterfüllungsgrad von mindestens 65 % der Nachhaltigkeitskriterien (Silber-Standard) zu erreichen. Dies betrifft die Baumaßnahmen R4 und R8. Darüber hinaus wird für das neu zu errichtende Parkhaus an der Wertherstraße ein Gesamterfüllungsgrad von mindestens 65 % (Gold-Zertifizierung) nach der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt. Auf das DGNB Zertifizierungssystem wird in diesem Fall zurückgegriffen, da es ebenfalls die Gebäudekategorie Parkhäuser mit abbildet.

Um generell die ökologische Qualität der neu zu errichtenden Gebäude zu verbessern, werden die Gebäude R4 bis R8 überwiegend aus CO2-reduziertem Beton errichtet. Dies bedeutet rund 40 % weniger CO2 durch Reduzierung des Zementanteils im Vergleich zu herkömmlichem Beton.

Die Informationspflicht zur Energieeffizienz des Hauptgebäudes der Universität und des Gebäude X obliegt dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW.

Campus-Karte Nachhaltigkeit

Die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte der einzelnen Gebäude sind in der folgenden Karte zusammengefasst. Klicken Sie auf die markierten Gebäude auf der Karte, um sich Informationen zu Energiebedarf, Energiestandards oder Baumaterialien anzeigen zu lassen.

Karte der aktuellen Baumaßnahmen
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Campusgestaltung

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Frischluftzufuhr

Skizze der Frischluftschneisen auf dem Campus
© AS+P

Bei den Neubauten wird die Zufuhr von Frischluft durch natürliche Frischluftschneisen gewährleistet.

Mit dem Bau acht neuer Gebäude wird das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität des Campus mit der Realisierung der Medizinischen Fakultät maßgeblich verändert. Die Gebäude werden in die Landschaft eingefügt, um den Eingriff in die Natur auf das notwendige Maß zu beschränken. Insgesamt hat sich die Universität zum Ziel gesetzt, die Außenflächen der Universität mit einem Nutzungs- und Entwicklungsplan ökologisch hochwertig und klimaangepasst zu gestalten und gleichzeitig das Mikroklima sowie die Aufenthaltsqualität auf dem Gelände und in den Gebäuden zu verbessern sowie Räume und Außenflächen zeitlich und räumlich effizient zu nutzen.

Biodiversität auf dem Campus

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Blühstreifen zwischen UHG und Y-Gebäude
© Universität Bielefeld

Während die Klimakrise inzwischen allen ein Begriff ist, kämpft die Biodiversitätskrise hingegen trotz ihres ebenso gravierenden Ausmaßes immer noch um mehr Aufmerksamkeit. Auf dem Campus der Universität Bielefeld finden sich inzwischen einige Ansätze, um die Insekten- und Pflanzendiversität zu stärken.

Aktuelle Biodiversitätsmaßnahmen finden Sie im Nachhaltigkeitsportal.

 

Magerwiesen

Bereits im Jahr 2022 wurde damit begonnen, auf den Grünflächen neben dem sozialen Feld am X-Gebäude Magerwiesen anzulegen. Sie zählen zu den artenreichsten Wiesentypen. Auf insgesamt 7.500 m² können sich auf dem nährstoffarmen Boden konkurrenzschwache Pflanzen ausbreiten, die auf Fettwiesen mit einem hohen Stickstoffgehalt gegen schnellwachsende Gräser kaum eine Chance hätten. Gemäht werden sie nur einmal im Jahr.

Bereits zu bestaunen sind verschiedene Staudengewächse vor den Gebäuden oberhalb der Konsequenz. Sie sind nicht nur farbenreich, sondern auch ökologisch vorteilhaft: Es gibt einige Insekten, die speziell auf diese Staudenarten spezialisiert sind und denen so ein Lebensraum geboten wird.

Auf den Grünflächen zwischen Konsequenz und Oberer Randbedingung (UHG-Südseite) werden acht Blühstreifen mit einer Gesamtfläche von 650 m² angelegt. Die Vorbereitungen für die Einsaat starteten im März 2023. Zudem wurden kleinere Bereiche auf der Nordseite angelegt (ca. 60 m²). Blühstreifen erhöhen die Lebensraumvielfalt für zahlreiche Insekten und bieten vor allem Bestäubern ein vielfältigeres Angebot als steriler Rasen. Ab Herbst 2023 soll zudem eine 100 m² große Frühlingszwiebelwiese an der Unteren Randbedingung angelegt werden. Im vergangenen Herbst wurden bereits zusätzliche frühblühende Geophyten gepflanzt. So entsteht wertvoller Lebensraum für Insekten.

Außerdem in Planung: Der sukzessive Austausch der Robinien auf dem Campus durch andere Arten ab dem zeitigen Frühjahr. Robinien gelten aus Naturschutzsicht als invasiv. Zwar sind ihre Blüten bei Bienen beliebt, jedoch reichern sie Böden mit Stickstoff an, was die Entwicklung von artenreichem Trockenrasen behindert. Darüber hinaus ist geplant, die Kugelahornallee am Ende der Sequenz mit weiteren Bäumen zu verlängern. Weitere Bäume wurden bereits im vergangenen Herbst gepflanzt.

Um den Vogelbestand im Rahmen der Erweiterung des Campus Süd zu schützen und Vogelkollisionen zu vermeiden, wurde von der Universität im Vorfeld ein Artenschutzgutachten in Auftrag gegeben. Den von den Baumaßnahmen betroffenen Vögeln wurden Ersatzquartiere in Form von künstlichen Nisthilfen oder Höhlen in Baumstämmen geschaffen.

Trotz der umfangreichen Baumaßnahmen wird schützenswerter Baumbestand erhalten. Soweit Bäume nicht erhalten werden können, soll in vollem Umfang an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden. Insgesamt wurden im Jahr 2022 1.149 Einzelbäume auf dem Campus gezählt.

Glas mit Uni-Honig beschriftet mit Sommerblüte
© Universität Bielefeld

Im Uni-Shop erhalten Sie Bienenhonig der universitätseigenen Honigbienen.

Foto-Collage von Obstbäumen der Obstbaumaktion
© Universität Bielefeld

Weil als Vorbereitung verschiedener Baumaßnahmen für die Medizinische Fakultät im Oktober 2020 insgesamt 28.000 m² Flächen an der Konsequenz gerodet werden mussten, zahlte die Universität der Stadt Bielefeld einen Ausgleichsbetrag mit dem Zweck der Aufforstung und finanzierte zusätzlich die Herstellungs- und Pflegekosten auf einem rund 6.000 m² großen Offenlandbiotop in Heepen. Mit einer Obstbaumaktion konnten zudem alle Beschäftigten der Universität kostenlos einen Apfel-, Pflaumen- oder Kirschbaum für das eigene Zuhause erhalten. Die Resonanz war so groß, dass insgesamt ca. 650 Obstbäume als Halbstamm für den Garten und etwa 600 Zwergobstbäume für Balkon oder Terrasse ausgegeben wurden.

Aufenthaltsqualität

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Viele weitere Maßnahmen finden Sie in der Maßnahmenübersicht, die laufend aktualisiert wird, auf der Seite zur Verbesserung des Campuslebens des Dezernats Facility Management.

Es ist Ziel der Universität Bielefeld, dass Studierende und Beschäftigte den Campus Bielefeld als einen lebenswerten Ort zum Studieren und Arbeiten erleben und sich gerne vor Ort aufhalten. Mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität auf dem Campus fortwährend zu erhöhen, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene bauliche und infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt. Viele von diesen fördern gleichzeitig die Nachhaltigkeit auf dem Campus, wie z. B. das Aufstellen von Trinkwasserspendern, das Anlegen einer Streuobstwiese hinter dem Gebäude Q oder das Errichten zusätzlicher Fahrradständer, u. a. durch Umwidmung ehemaliger PKW-Stellplätze.

Trinkwasserspender
Glas wird unter Wasserspender aufgefüllt
© Universität Bielefeld

Insgesamt gibt es auf dem Campus inzwischen drei Trinkwasserspender, die auch zum Auffüllen der eigenen Trinkflasche geeignet sind. Zwei weitere sind in Planung.

Streuobstwiese
© Universität Bielefeld

Die Streuobstwiese am ZiF ist bereits 20 Jahre alt und umfasst Kirsch-, Apfel-, Birn- sowie Mirabellenbäume.

Fahrradständer im Parkhaus
© Universität Bielefeld

Unter anderem durch die Umwidmung von PKW-Stellplätzen, wurden im Parkhaus 3 sowie in der Tiefgarage des Gebäudes X weitere überdachte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen. Auch unterhalb des Fußgängerüberweges zur Straßenbahnhaltestelle Universität, beim Zahn C/D des Universitätshauptgebäudes sowie auf der Rückseite der Sporthalle befinden sich neue Fahrradständer.

Mehr dazu im Bereich Mobilität.

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