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Nachhaltigkeitsbericht 2023

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Ressourcen & Abfallwirtschaft

Im Verwaltungs- sowie Forschungs- und Lehrbetrieb, aber auch für den Betrieb und die Instandhaltung der Gebäude und Liegenschaften werden an der Universität diverse Ressourcen verbraucht. Gleichzeitig fällt Abfall an, der fachgerecht entsorgt werden muss. Neben gefährlichen Abfällen, die beispielsweise im Laborbetrieb anfallen, gehören ebenso Wertstoffe, Bio- und Gartenabfälle oder Elektroschrott dazu. Damit stellt der Bereich Ressourcen & Abfallwirtschaft ebenfalls einen relevanten Bereich für den Nachhaltigkeitsbericht dar.

Umgang mit Abfällen

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Abfallhierarchie

Wie gesetzlich im Kreislaufwirtschaftsgesetz geregelt, orientiert sich der Umgang mit Abfall an der Universität an der Abfallhierarchie:

1. Abfallvermeidung
z. B. Nutzung langlebiger Produkte und Mehrwegsysteme (Pfandtasse statt To-go-Becher), Reduzierung des Papierverbrauchs

2. Weiterverwendung
z. B. Reparatur statt Entsorgung, Nutzung universitätsinterner Gebrauchtbörsen (EDV-Geräte, Altmobiliar), geregelte Weitergabe von Material an andere Hochschulen oder gemeinnützige Einrichtungen, geregelte Verkäufe, geregelte Abgabe an Privatpersonen (nur eingeschränkt möglich)

3. Entsorgung
Abfalltrennung gemäß hausinterner Entsorgungsrichtlinien

Wie im Nachhaltigkeitsleitbild der Universität festgehalten, will die Universität im Sinne der Kreislaufwirtschaft handeln und sich bemühen, ihren Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen auf dem Campus zu reduzieren. Dabei sind die rechtlichen Anforderungen an den Umgang mit Abfällen für die Universität als gewerblicher Abfallerzeuger sehr viel weitgehender als für Privathaushalte und unterscheiden sich an einigen Stellen deutlich. Die Einhaltung der Vorgaben zur Entsorgung ist für alle Personen auf dem Campus verpflichtend.

Es wird anhand eines Piktogramms einer Mülltonne die Aufteilung der Müllarten (nicht gefährlich & gefährlich), die die Universität Bielefeld produziert, dargestellt. Von den insgesamt 830 Tonnen Müll sind 782 Tonnen nicht gefährlicher Müll und 48 Tonnen gefährlicher Müll.
© Universität Bielefeld

Seit über 20 Jahren wird Abfalltrennung an der Universität Bielefeld erfolgreich umgesetzt. An den Müllstationen in den Gebäuden der Universität können Abfälle in Verpackung, Papier, Biomüll und Restmüll getrennt werden. Viele der Trennsysteme, an denen Biomüll bisher in einem separaten Behälter oder gar nicht gesammelt wird, werden sukzessive mit einem Zusatzmodul für Biomüll sowie darüber hinaus für Altglas ausgestattet.

Eine Person wirft etwas einen Mülleimer, welcher mit "Gelber Sack" beschriftet ist.
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Vor Einführung dieser Müllstationen waren die Büros mit Restmüllbehältern ausgestattet, was jedoch häufig zur Entsorgung von verwertbarem Abfall geführt hat. In einem Experiment begann das Facility Management Restmüllbehälter aus den Büros zu entfernen und durch Papierkörbe zu ersetzen. Die Müllstationen wurden auf den Fluren installiert und sorgten dafür, dass die Abfälle nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wieder im richtigen Behälter landeten. Die positiven Erfahrungen haben zu dem Beschluss geführt, dieses Modell auf die gesamte Verwaltung auszudehnen, sodass alle Restmülleimer in den Büros sukzessiv entfernt wurden.

Die Abfalltrennung hat dazu geführt, dass die gemischten Abfälle trotz gestiegener Studierendenzahlen über die Jahre immer weiter reduziert werden konnten.

Nachdem in den Mülleimern im Außenbereich der Universität zu 90 Prozent Verpackungsabfälle festgestellt wurden, wurden die Behälter mit gelben Säcken versehen und als Wertstoffsammelbehälter ausgewiesen. Jedoch hat sich herausgestellt, dass sich in den Behältern eine Mischung aller Abfallarten wiederfindet.

Für Abfälle mit gefährlichen Inhaltsstoffen ist die Abteilung Sonderabfallentsorgung der Fakultät für Chemie zuständig. Im Infrastrukturellen Facility Management FM.4 ist ein Abfallbeauftragter angesiedelt, mit der Aufgabe, die Hochschulleitung sowie alle Hochschulmitglieder in Fragen der Abfallvermeidung und -verwertung, sowie der Abfallbeseitigung zu beraten und zu unterstützen.

Im Fokus

Möbellager

Die Universität Bielefeld betreibt ein Möbellager, aus dem Dezernate, Einrichtungen und Fakultäten der Universität unentgeltlich gebrauchte Möbel für ihre Verwendung beziehen können. Möbel (Schreibtische, Schränke, Regale, Stühle etc.), die nicht mehr benötigt werden, können nach einer Begutachtung und Einschätzung des Altmobiliars durch die Mitarbeiter*innen zur Einlagerung in das Möbellager abgeholt werden lassen.

Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der entsprechenden Seite des Dezernats Facility Management.

Laufend aktualisierte Informationen rund um das Thema Abfall finden Sie im entsprechenden Informationsportal des Dezernats Facility Management.

In den meisten Kopierräumen der Uni sind Toner-Sammelboxen für den Hersteller Ricoh und Sammelboxen der Aktion Sammeldrache für nicht-Ricoh Toner zu finden. Die gesammelten Kartuschen werden in beiden Fällen nach einer Prüfung aufgearbeitet und wiederverwendet und nur für den Fall, dass sie sich nicht aufbereiten lassen, entsorgt. Für die Anschaffung der Ricoh Boxen sind die jeweiligen Bereiche / Sekretariate eigenständig verantwortlich. Die Sammelbox der Aktion Sammeldrache kann mit einer Mail an abfallwirtschaft@uni-bielefeld.de angefragt werden.

Papierabfälle

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Ein großer Teil des an der Universität anfallenden Altpapiers ist Büro- und Hygienepapier.

Da dies an der Universität weitestgehend zentral beschafft wird, finden Sie weitere Informationen dazu im Abschnitt Beschaffung.

Durch ein Säulendiagramm wird die Entwicklung der Altpapierprduktion der Universität zwischen 2019 und 2021 dargestellt. 2019 porduzierte die Universität 121 Tonnen Altpapier. 2020 waren es 76 Tonnen und 2021 86 Tonnen.
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Seit 2017 konnten die Papierabfälle an der Universität um deutlich mehr als 50 % reduziert werden. Grund hierfür ist nicht nur die voranschreitende Digitalisierung von Verwaltungsprozessen (z. B. die digitale Prüfungsakte oder die papierfreie Benachrichtigung über Fertigstellung der UniCard) sondern auch das gestiegene Bewusstsein für (nicht) notwendige Ausdrucke. Neben dem reduzierten Papierverbrauch ist eine positive Folge dieser Entwicklung, dass immer seltener Arbeitsplatzdrucker genutzt oder angeschafft und durch Gruppendrucker ersetzt werden, die auf dem Flur von mehreren Arbeitsplätzen angesteuert werden können.

Die Reduzierung des Papierverbrauchs trägt auch zu einer geringeren Umweltbelastung bei, denn im Schnitt werden für die Herstellung von 500 Blatt Frischpapier 2,46 kg und für Recyclingpapier 2,21 kg CO2-Äquivalente freigesetzt. Der Wasserbedarf in der Produktion schlägt bei Frischpapier mit rund 130 Litern und bei Recyclingpapier mit rund 50 Litern zu Buche (Quelle: Goethe-Universität Frankfurt: Nachhaltigkeit im Büro - Papiersparen im Industriepark Höchst). Ein hoher Papierverbrauch steigert zudem den Bedarf an Platz für Aufbewahrung und Archivierung, was wiederum zusätzliche Ressourcen bindet. Auch der Arbeitsaufwand bei der Erstellung, Bearbeitung und Aufbewahrung papiergebundener Dokumente ist hoch. Dies alles sind gute Gründe, im Sinne der Nachhaltigkeit, den Papierverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren.

Oft werden Dokumente oder wissenschaftliche Artikel aus Gewohnheit ausgedruckt. Mit der untenstehenden Entscheidungshilfe können Sie ganz einfach prüfen, ob Sie Ihre(n) Artikel wirklich ausdrucken müssen oder ob es passende Alternativen gibt:

Praxisbeispiele

Softphone

Alle Beschäftigten mit einem vom BITS bereitgestellten Windows oder Mac IT-Arbeitsplatz können vom klassischen physikalischen Telefon auf dem Schreibtisch nach der Installation von Softphone über den Rechner telefonieren anstatt ein klassisches Telefon zu nutzen. Dabei bleibt die eigene Uni-Rufnummer ortsunabhängig erhalten, auch im Home Office. Die Telefonate können zudem mit Video durchgeführt werden und sind verschlüsselt. Gerade für neue Mitarbeiter*innen, die noch nicht über ein physikalisches Telefon verfügen, werden so Neugeräte und damit Ressourcen eingespart.

Alle Informationen zum Softphone erhalten Sie auf den Seiten des BITS.

Im Rahmen des E-Government-Gesetzes Nordrhein-Westfalen wird die Dokumentennutzung innerhalb der Verwaltung an der Universität Bielefeld fortlaufend digitalisiert. Die Einführung der elektronischen Akte (eAkte) verfolgt das Ziel, eine lückenlose Abbildung und Dokumentation aller Verwaltungsvorgänge zu schaffen, die ohne Medienbrüche auskommt. Dabei wird ein prozessorientierter Ansatz gewählt, der auch Arbeit durch den Transfer von Akten zwischen verschiedenen Verwaltungsbereichen spart. Wichtige Funktionen der eAkte sind außerdem Hausrundschreiben sowie die Ablage von Dienstvereinbarungen. Zukünftig wird auch das besondere Behördenpostfach in die eAkte integriert werden.

Mit voranschreitender Digitalisierung ihres Studiums benötigen Studierende immer weniger Ausdrucke von Vorlesungsskripten, Seminar-, Master- und Bachelorarbeiten oder Präsentationen aus den Lehrveranstaltungen in Papierform. Die Multifunktionsgeräte sind in den vergangenen Jahren immer weniger genutzt worden, sodass der Anbieter den Betrieb nicht mehr aufrechterhalten wollte. Seitdem stehen hochwertige Buchscanner in der Bibliothek zur Verfügung, die einerseits kostenlos genutzt werden können und zudem Schäden an Büchern und Zeitschriften verringern.

Seit 2021 können Mitarbeitende der Universität ihre persönlichen Weihnachtsgrüße über einen Grußkarten-Generator erstellen und an beliebig viele Empfänger*innen versenden. Es stehen unterschiedliche Designs und Textbausteine zur Verfügung, die individuell angepasst werden können. Auf Weihnachts- und Neujahrskarten aus Papier wird komplett verzichtet.

Wasser & Abwasser

Die Universität hat sich zum Ziel gesetzt, den Frischwasserverbrauch zu reduzieren und die Nutzung von Grau- und Regenwasser anzustreben.

Die Werte für die Jahre 2020 und 2021 können wegen des eingeschränkten Präsenzbetriebs aufgrund der Corona-Pandemie nicht zur Bewertung von Fortschritten herangezogen werden.

  • Anhand eines Diagramms wird die Entwicklung des Wasserverbrauchs der Universität Bielefeld in den Jahren 2019, 2020 und 2021 dargestellt. Drei Säulen zeigen dabei den Wasserverbrauch der Universität. Hier wurden 2019 175.646 m³ Wasser verbraucht, 2020 134.329 m³ Wasser und 2021 125.400 m³ Wasser. Eine Linie beschreibt den Wasserverbrauch je Quadratmeter Nutzungsfläche. Hier wurden 2019 0,52 m³/m² Wasser verbraucht, 2020 0,39 m³/m² Wasser und 2021 0,36 m³/m² Wasser.
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