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Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Gesundheit (StudiBiFra)

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Gesundheit (StudiBiFra)

Das Projekt Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Gesundheit (Laufzeit: 03/21-08/23) wurde drittmittelgefördert durch die Forschungsförderung der DGUV und durch das Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld in Kooperation mit der Charité Universitätsmedizin Berlin bearbeitet.

Nachfolgend finden Sie Informationen zu:

Informationen zum Projekt

Im Rahmen dieses Projekts werden die (psychische) Gesundheit Studierender und, entlang eines verhältnisorientierten Ansatzes, die Studienbedingungen sowie weitere organisationale Bedingungen an Hochschulen in den Blick genommen, die potenziell belastenden oder förderlichen Einfluss haben. Während es zahlreiche Untersuchungen zu individuellen Einflussfaktoren, wie z. B. den Gesundheitskompetenzen oder dem Gesundheitsverhalten Studierender gibt, stehen organisationale Bedingungen bislang weniger im Fokus. Die Betrachtung ebendieser ist jedoch Voraussetzung einer Gefährdungsbeurteilung Psychischer Belastungen und für die Ableitung struktureller Maßnahmen unabdingbar.

Hierzu wird das hochschulspezifische und verhältnisorientierte Erhebungsinstrument „Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Gesundheit" bundesweit an Hochschulen eingesetzt und parallel anhand der Praxiserfahrungen weiterentwickelt. So können organisationale Ressourcen und Belastungen an den befragten Hochschulen identifiziert werden, die auf die (psychische) Gesundheit der Studierenden Einfluss nehmen. Auf Basis der daraus folgenden Ergebnisse können (u.a. im Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen Psychischer Belastungen) Belastungsfaktoren mit nachhaltigen Konzepten und Programmen abgebaut und Ressourcenfaktoren entsprechend aufgebaut werden. Befragende Hochschulen werden im Rahmen dieses Projekts systematisch vernetzt und können in regelmäßigen Treffen des Hochschulnetzwerks von Erfahrungsaustausch und gemeinsamen „Lessons Learned“ rund um den Befragungsprozess profitieren.

Ein weiteres Ziel des Praxiseinsatzes ist der Aufbau einer Hochschuldatenbank zu Studienbedingungen und Gesundheit. Um den befragenden Hochschulen eine bessere Einordnung ihrer Ergebnisse zu ermöglichen, werden hieraus zum einen Vergleichswerte im Sinne eines Benchmarks für teilnehmende Hochschulen generiert. Auf Basis der gewonnenen Datenlage aus den bundesweiten Befragungen von Studierenden können zum anderen erste hochschulübergreifende Trends und Präventionsansätze abgeleitet werden. Die Forschungsfragen beziehen sich im Wesentlichen auf organisationale Faktoren, also aus den Hochschulen heraus zu beeinflussende Rahmenbedingungen. Es wird demnach kein Fokus auf persönliche Rahmenbedingungen gelegt und Rahmenbedingungen anderer Organisationen, wie bspw. der Studierendenwerke, werden zunächst nicht fokussiert.

 

  1. Welche Rahmen- und Studienbedingungen an Hochschulen sind mit der psychischen Gesundheit von Studierenden assoziiert und gibt es Faktoren, die diese Assoziationen wiederum beeinflussen?
  2. Welche konkreten organisationalen Faktoren („Treiber“) haben in der Hochschule den stärksten Einfluss (Ressourcen und Belastungen) auf die psychische Gesundheit Studierender und sind somit Ansatzpunkte für Maßnahmen? Wo bestehen aus Sicht der Studierenden die zentralen Handlungsbedarfe? Welche Möglichkeiten für Synergien (gemeinsame „Stellschrauben“) lassen sich für die Verhältnisprävention aus einer gemeinsamen Betrachtung von Daten aus Befragungen an Arbeitsplätzen und Studienplätzen insgesamt erkennen?
  3. Kann das vom Sozialkapitalansatz ausgehende Bielefelder Unternehmensmodell in Bezug auf Studienbedingungen adaptiert werden?

 

Projektleitung

Die Leitung und Koordination des Gesamtprojekts liegt im Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld. Hier kann im Bereich Gesundheit nicht nur auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurückgeblickt werden - die Uni Bielefeld war bspw. 1994 die erste Hochschule, die Gesundheitsförderung für Mitarbeitende und Studierende als zentralen Zielbereich der Organisationskultur definiert hat und wurde 2013 für herausragende Leistungen im Gesundheitsmanagement mit dem Corporate Health Award in der Kategorie „Gesunde Hochschule“ ausgezeichnet. Auch fungiert die Uni Bielefeld seither immer wieder als Impulsgeberin für Trends und Entwicklungen im Bereich des Gesundheitsmanagements an Hochschulen.

Das Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld hat darüber hinaus bereits umfangreiche Vorarbeiten für dieses Projekt geleistet, auf denen nun aufgebaut wird: Das Engagement im Themenfeld der Gefährdungsbeurteilung Psychischer Belastung wurde von 2013 bis 2016 durch die Unfallkasse (UK) NRW mit Drittmitteln gefördert. Das Ergebnis bestand in der Entwicklung, Erprobung und Validierung eines an den Hochschulkontext angepassten Fragebogens zur Erhebung psychosozialer Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Hochschule sowie der Entwicklung und ersten Erprobung eines hochschulspezifischen und nachhaltigen Verfahrens zur Bearbeitung psychosozialer Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz Hochschule. Im Rahmen einer anschließenden Förderung durch die Forschungsförderung der DGUV von 2016 bis 2019 konnte das Instrument bundesweit eingesetzt und eine umfangreiche Datenbank aufgebaut werden.


 

Im Schwerpunkt findet an der Uni Bielefeld während der aktuellen Projektlaufzeit die Beratung und Begleitung sowie Vernetzung von interessierten bzw. befragenden Hochschulen rund um den Befragungsprozess statt. Dies umfasst neben der optimalen Anpassung der jeweiligen Befragung und rahmenden Prozesse an die spezifischen Gegebenheiten und Bedingungen der befragenden Hochschule auch die Unterstützung bei der Vorbereitung der Nachprozesse rund um die Ergebniskommunikation und Maßnahmenableitung, sowie nicht zuletzt die Moderation des Hochschulnetzwerks und Einladung zu regelmäßigen Austauschtreffen.

Außerdem liegt die Verantwortung für die systematische Weiterentwicklung des Fragebogens (im Sinne eines „lernenden Instruments“) im Rahmen der Praxiserprobung im Schwerpunkt bei der Uni Bielefeld. Die Weiterentwicklung findet in enger Abstimmung mit den Kooperationspartnerinnen an der Charité Berlin statt und  greift neben wichtigen Impulsen aus der Praxis der befragenden Hochschulen vor allem relevante (z.B. gesellschaftliche oder hochschulpolitische) Entwicklungen auf – wie beispielsweise aktuell die deutlich veränderten Studienbedingungen durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie.


 

Die Projektleitung obliegt der Koordinatorin des Gesundheitsmanagements, Julia Burian (M.Sc. Psychologin). Als Arbeits- und Organisationspsychologin sowie Lösungsfokussierte Beraterin und durch die langjährige vormalige Tätigkeit u.a. in den durch die UK NRW bzw. die DGUV geförderten Forschungsprojekten zum Bielefelder Fragebogen für Beschäftigte an Hochschulen bringt sie fundierte Praxiserfahrung mit, auf die sie bei der Supervision der Fragebogenweiterentwicklung sowie der Beratung und Vernetzung von Hochschulen zurückgreifen kann.

Darüber hinaus unterstützt Zita Deptolla (B.Sc. Soziologin) die an der Uni Bielefeld verorteten Schwerpunkte. Aufgrund ihrer parallelen Tätigkeit in dem Projekt zum Bielefelder Fragebogen für Beschäftigte an Hochschulen bringt sie ebenfalls relevante Praxiserfahrung mit und kann im Rahmen der Befragungskoordination, Hochschulvernetzung und Anpassung des Befragungsinstruments auf die jeweiligen Gegebenheiten auch Schnittstellen und Synchronisationsmöglichkeiten aufzeigen.


Die Ansprechpersonen der Uni Bielefeld sind erreichbar unter fragebogen-studierende@uni-bielefeld.de.

 

Forschungsleitung

Die wissenschaftliche Koordination des Projekts liegt im IGPW der Charité Universitätsmedizin Berlin, die eine der führenden medizinischen Fakultäten in Europa und als Mitglied der Berlin University Alliance als Exzellenzuniversität ausgezeichnet ist. Die inhaltliche und forschungsmethodische Expertise für dieses Projekt wird von Prof. Dr. Christiane Stock sowie Dr. Katherina Heinrichs eingebracht. Beide Wissenschaftlerinnen sind seit vielen Jahren im Bereich Studierendengesundheit und Gesundheitsförderung im Setting Hochschule forschend tätig, haben bereits eine Vielzahl wesentlicher Projekte in diesem Bereich realisiert und bringen damit eine breite Forschungserfahrung sowohl im Bereich der Durchführung von Befragungen und der statistischen Analyse von Surveydaten als auch in der Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Interventionen im Setting Hochschule ein. Darüber hinaus setzt Jennifer Lehnchen als Gesundheitswissenschaftlerin die an der Charité Berlin verorteten Schwerpunkte um und ist Ansprechpartnerin u.a. für die Befragungsauswertungen und die hochschulübergreifende Datenbank. 


 

Den Kooperationspartnerinnen an der Charité Berlin obliegt im Schwerpunkt die Durchführung der online Befragungen mithilfe der Plattform „Lime Survey“ sowie die anschließende Auswertung und Aufbereitung der Befragungsergebnisse für die jeweils befragende Hochschule. Diese Daten werden für die unabhängige Nutzung an den Hochschulen optimiert, um u.a. eine langfristige Verstetigung der Prozesse über den Projektzeitraum hinaus zu ermöglichen.

Außerdem liegen an der Charité Berlin die Konzeption, der Aufbau und die Pflege einer hochschulübergreifenden Datenbank zu Studienbedingungen und Gesundheit. Diese dient einerseits de Erstellen von Vergleichswerten im Sinne eines externen Benchmarks, der den befragenden Hochschulen ergänzend zu ihren eigenen Befragungsergebnissen zurückgemeldet wird. Und andererseits werden aus den hochschulübergreifenden Vergleichswerten erste Aussagen zu Bedingungen an Studienplätzen formuliert, die u.a. Unfallversicherungsträgern spezifische Hinweise über zentrale Belastungsquellen und Ressourcen Studierender liefern und damit Schwerpunktsetzungen z. B. im Bereich der Verhältnisprävention begründen können. Dies umfasst – in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsmanagement der Uni Bielefeld - auch die Entwicklung und Umsetzung einer entsprechenden Forschungsstrategie sowie die Aufbereitung der Forschungsergebnisse für die Kommunikation an die (Fach-)-Öffentlichkeit.


 

Forschungsbegleitkreis

Das Projekt wird während der gesamten Laufzeit von einem beratenden Forschungsbegleitkreis als unabhängiges Gremium begleitet. Dieser wurde in unter Einbezug ebenso vielfältiger wie einschlägiger Expertise aus Wissenschaft und Praxis zusammengesetzt und bezieht explizit auch die Perspektive der Zielgruppe der Studierenden selbst mit ein. Regelmäßiger Austausch sowie Aufgriff der hier gebündelten Expertise dienen der Qualitätssicherung und unterstützen die Zielerreichung dieses Projekts.

Der Begleitkreis setzt sich zusammen aus folgenden Mitgliedern:

  • Fritz, Bente Marie (B. Sc.-Studium Gesundheitswissenschaften, Charité Berlin)
  • Grumbach, Hans-Joachim, Dr. (Sachgebiet Hochschulen und Forschungseinrichtungen, DGUV)
  • Huxholl, Hannah (Abteilung „Sicherheit und Gesundheit“, DGUV)        
  • Maas, Lena (M. Sc.-Studium Psychologie, Universität Bielefeld)
  • Mikolajczyk, Rafael, Prof. Dr. (Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, MLU Halle)
  • Orrie, Andrew (Abteilung „Sicherheit und Gesundheit“, DGUV)
  • Pischke, Claudia, Prof. Dr. (Institut für Medizinische Soziologie, HHU Düsseldorf)
  • Ender, Loreen (Abteilung Hochschulen, UK NRW)

Die Forschungsergebnisse

Der weiterentwickelte Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen wurde sehr erfolgreich in der Praxis erprobt und weist eine hohe Qualität und Anwendbarkeit auf. Das Forschungsprojekt hat innerhalb der Projektlaufzeit einen umfangreichen und aussagekräftigen Datensatz von 13 Hochschulen generiert, der robuste Schlussfolgerungen ermöglicht und die Breite der deutschen Hochschullandschaft angemessen widerspiegelt. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

Die Auswertung und Aufbereitung der Befragungsergebnisse erfolgte durch unsere Kooperationspartnerin, die Charité – Universitätsmedizin Berlin.


Der Abschlussbericht des Projektes, der im Projektverzeichnis der DGUV unter "Weitere Informationen" veröffentlicht ist, enthält eine ausführliche Darstellung der Forschungsergebnisse.


 

Beschreibung der Stichprobe

Größe
Befragungen von Juni 2021 – März 2023; 13 Hochschulen; 24.533 (11,4%) auswertbare Fragebögen; 15.319 (7,1%) vollständig ausgefüllte Fragebögen
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Im Rahmen des StudiBiFra-Projekts nahmen im Befragungszeitraum (Juni 2021 bis März 2023) 29.166 Studierende an 13 Hochschulen aus Deutschland teil (durchschnittliche Rücklaufquote = 13,5 %). Im Zuge der Datensatzbereinigung wurden 4.633 Fragebögen ausgeschlossen, sodass 24.533 Fragebögen in den folgenden Analysen berücksichtigt wurden (durchschnittliche Rücklaufquote = 11,4 %). Diese Zahl umfasst die Daten aller Studierenden, die mindestens die erste Seite des Fragebogens vollständig ausgefüllt haben. 15.319 Studierende beantworteten alle Fragen des Fragebogens (durchschnittliche Rücklaufquote = 7,1 %).

Geschlecht: 66,9% weiblich; 31,3 % männlich; 1,8% divers; Alter: 69% unter 25 Jahre; 19,2% zwischen 26-30 Jahren, 9% zwischen 31-40 Jahren; 2,4% über 40 Jahre
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Insgesamt nahmen jeweils rund zwei Drittel Frauen sowie Personen im Alter von höchstens 25 Jahren teil. Fast jede*r sechste Studierende hatte Kinder oder Angehörige zu betreuen. Ein kleiner Anteil (2,2%) der befragten Studierenden gab an, eine Schwerbehinderung oder eine Gleichstellung nach § 2 SGB IX aufzuweisen.

Verteilung Stichprobe auf die Bundesländer: Nordrhein-Westfalen 9.911 (40,4) Berlin 6.722 (27,4) Niedersachsen 2.208 (9,0) Sachsen-Anhalt 2.110 (8,6) Mecklenburg-Vorpommern 1.693 (6,9) Baden-Württemberg 785 (3,2) Bayern 662 (2,7) Thüringen 442 (1,8)
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Die teilnehmenden Hochschulen befanden sich in acht Bundesländern, wobei die meisten befragten Personen an vier Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und drei Hochschulen in Berlin studierten.

Verteilung der Stichprobe auf die Subgruppen: Fächerguppen, Studienphase und Hochschultyp
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Fast jede*r sechste Teilnehmende studierte an einer Fachhochschule (FH). Über die Hälfte studierten in der Fächergruppe (FG) Bildungs-, Geistes-, Sozial-, Verhaltens-, Wirtschafts-, Medien-, Rechtswissenschaften, Sprachen, Kunst und Kultur. Rund ein Viertel studierte im ersten oder zweiten Semester, fast jede*r sechste plante, das Studium im laufenden oder folgenden Semester zu beenden. Gut jede*r dritte Studierende berichtete, in der eigenen Familie die erste Person zu sein, die an einer Hochschule studierte.

Wie geht es den Studierenden?

Forschungsfrage 1

Welche Rahmen- und Studienbedingungen an Hochschulen sind mit der psychischen Gesundheit von Studierenden (differenziert nach verschiedenen Studienphasen und Studiengängen) assoziiert und gibt es Faktoren, die diese Assoziationen wiederum beeinflussen?

Darstellung des Textes als Grafik
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Zentrale Ergebnisse: Alle 22 Themenblöcke der Rahmen-/Studienbedingungen sind mit den vier Outcomes der psychischen Gesundheit signifikant assoziiert, meist im Bereich mittelstarker bis hoher Zusammenhangsmaße. Werden die Rahmen-/Studienbedingungen schlechter eingeschätzt, berichten die Studierendenauch Einschränkungen in ihrer psychischen Gesundheit (Wohlbefinden, Depression, Stress, Erschöpfung). Dieser Zusammenhang wird beim Outcome Erschöpfung besonders deutlich. Eine Analyse der Zusammenhänge getrennt nach Studienphase, Fächergruppe und Geschlecht zeigt, dass diese Faktoren die Assoziationen zwischen Rahmen-/Studienbedingungen und psychischer Gesundheit kaum beeinflussen.

Forschungsfrage 2

Welche konkreten organisationalen Faktoren („Treiber“) haben in der Hochschule den stärksten Einfluss (Ressourcen und Belastungen) auf die psychische Gesundheit Studierender und sind somit Ansatzpunkte für Maßnahmen?

Darstellung des Textes als Grafik
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Zentrale Ergebnisse: Die organisationalen Faktoren zeitliche Anforderungen und Prüfungs- und Studienleistungen weisen die stärksten Assoziationen zur psychischen Gesundheit Studierender auf, insbesondere mit der Erschöpfung. Sie können somit konkrete Ansatzpunkte für Maßnahmen liefern: Die Abwesenheit von Wettbewerbs- / Konkurrenzsituationen bzw. die Kooperation der Studierenden untereinander und wie leicht es den befragten Studierenden fällt, sozialen Anschluss zu finden, sind als besondere Ressourcen der studentischen Zusammenarbeit zu bezeichnen, die es an den Hochschulen weiter zu stärken gilt. Die Faktoren Bewältigung von Mehrfachbelastungen (auch durch private Anforderungen) und Zeitdruck, Modulprüfungen, deren Vorbereitung sowie das hohe Lernpensum hingehen zeigen sich als besondere Belastungen, die es zu minimieren gilt.

Forschungsfrage 2a

Wo bestehen aus Sicht der Studierenden die zentralen Handlungsbedarfe?

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Zentrale Ergebnisse: Die zentralen Handlungsbedarfe bestehen aus Sicht der Studierenden in den Bereichen berufliche Perspektiven, zeitliche Anforderungen und Prüfungs- und Studienleistungen. 

Wo bestehen aus Sicht der Studierenden die geringsten Handlungsbedarfe?

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Zentrale Ergebnisse: Die geringsten Handlungsbedarfe sehen die Studierenden in den Bereichen Qualität der studentischen Zusammenarbeit, Kultur in der Hochschule und aufgabenbezogene Unterstützung durch Lehrende. 

Welche Subgruppen von Studierenden fordern mehr Handlungsbedarf?

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Zentrale Ergebnisse: Die differenzierte Betrachtung zeigt außerdem, dass folgende Gruppen im Schnitt mehr Handlungsbedarf äußern als ihre jeweiligen Vergleichsgruppen: Studierende, die sich als gender-divers identifizieren, Studierende in den letzten beiden Semestern ihres Studiums sowie Studierende an Universitäten (vs. Fachhochschulen). Bei der Betrachtung von Studierenden aus unterschiedlichen Fächergruppen ist kein deutliches Muster ersichtlich. Jedoch gibt es z. B. weniger dringenden Handlungsbedarf bezüglich der Sinnhaftigkeit des Studiums und beruflichen Perspektiven bei Studierenden der Medizin und Gesundheitswissenschaften.

Forschungsfrage 2b

Welche Möglichkeiten für Synergien (gemeinsame „Stellschrauben“) lassen sich für die Verhältnisprävention aus einer gemeinsamen Betrachtung von Daten aus Befragungen an Arbeitsplätzen und Studienplätzen insgesamt erkennen?

Zentrale Ergebnisse: Da im Projektzeitraum nur eine Hochschule eine parallele Befragung durchgeführt hat, kann diese Forschungsfrage nicht abschließend beantwortet werden. Es zeichnet sich aber ab, dass es diverse Parallelen in den jeweiligen Prozessen gibt, sodass bei zukünftigen Parallelbefragungen von Synergien auszugehen ist. Eine effektive Kommunikation zwischen den Vertreter*innen aus SGM und BGM und ein transparenter Umgang mit den Befragungsergebnissen kann den Abbau von zentralen Herausforderungen bzw. Hürden erleichtern.

Forschungsfrage 3

Kann das vom Sozialkapitalansatz ausgehende Bielefelder Unternehmensmodell in Bezug auf Studienbedingungen adaptiert werden?

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Zentrale Ergebnisse: Da alle Rahmen- und Studienbedingungen hoch signifikant mit den betrachteten Wirkungen Qualität der Studienleistung, Wohlbefinden im Studium und Identifikation mit dem Studium und der Hochschule assoziiert sind (p < 0,001), kann das Bielefelder Unternehmensmodell auf Studienbedingungen adaptiert werden.

COVID-19-Pandemie

Welchen Einfluss hatte die COVID-19-Pandemie?

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Zentrale Ergebnisse: Die Mehrheit der Studierenden berichtet reduzierten Sozialkontakt und Zusammenhalt im Studiengang durch die COVID-19-Pandemie. Mehr als die Hälfte stellt fest, dass die Motivation durch die Umstellung auf digitale Lehre schwerfällt und die Hochschulen wenige Möglichkeiten zum (Online-)Kennenlernen geschaffen haben. Studierende, die unter strengeren COVID-19-Maßnahmen befragt wurden, bewerten die Items des COVID-19-Themenblocks insgesamt negativer und scheinen stärker belastet zu sein als Studierende, die den Fragebogen in einem Zeitraum bundesweiter Lockerungen ausfüllten.

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