Mit dem Gendersternchen (auch: Gender-Stern oder Gender-Star) lässt sich die Geschlechtervielfalt jenseits eines binären Geschlechtermodells sichtbar machen. Symbolisch stehen die Strahlen des Sternchens, die in verschiedene Richtungen zeigen, für die unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten. Das Gendersternchen geht damit über die im Landesgleichstellungsgesetz NRW vorgeschriebene Paarformel, nach der die männliche und die weibliche Sprachform verwendet werden müssen, hinaus.
Die Verwendung der Gendersternchens wurde anlässlich der Änderung im Personenstandsgesetz von 2018 durch das Hinzufügen der Geschlechtsbezeichnung „divers“ im Sommer 2019 von Universitätsentwicklungskommission und Senat ausdrücklich empfohlen.
Auf einen Blick:
Das Gendersternchen ist außerdem nicht nur sicht-, sondern auch hörbar. In der gesprochenen Sprache wird der Stern, wie auch der Unterstrich beim Gendergap durch eine kurze Pause, den sogenannten glottalen Stopp, deutlich gemacht.
Das Ent-gendern mithilfe von Satzzeichen stellt für Screen Reader und Vorleseprogramme jedoch ein Problem dar. Viele Programme lesen das Zeichen vor, anstatt eine kurze Sprachpause zu machen. Eine gute Lösung gibt es dafür bisher nicht, da alternative Satzzeichen, wie Doppelpunkt oder Unterstrich, das Problem nicht beheben.
Wenn mit Satzzeichen ent-gendert wird, empfiehlt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) die Verwendung des Sternchens, da es einem Konsenszeichen am nächsten kommt und Doppelpunkt und Unterstrich für sehbehinderte Menschen schwieriger zu erkennen sind.
Digitale Barrierefreiheit geht jedoch über die Frage „Sternchen oder Doppelpunkt?“ weit hinaus. Das Portal zur Digitalen Barrierefreiheit der ZAB bietet Interessierten viel Wissen und Hilfestellung an, Barrieren in ihrer eigenen digitalen Kommunikation abzubauen.