Sprache ist Spiegel unserer gesellschaftlichen Realität. Gleichzeitig beeinflusst sie unser Denken, unsere Norm- und Wertevorstellungen und das Bild, das wir uns von der Wirklichkeit machen. Sprache ist ein machtvolles Instrument.
Durch gängige Metaphern und Ausdrücke wie diese und durch das generische Maskulinum, das noch immer häufig verwendet wird, verfestigen sich patriarchale Strukturen und Stereotype.
Das generische Maskulinum will Frauen und andere Geschlechtsidentitäten mitmeinen. Sprachwissenschaftliche und psychologische Studien zeigen aber: Wer nur mitgemeint ist, fühlt sich nicht eindeutig angesprochen. Meistens werden Formulierungen im generischen Maskulinum mit dem männlichen Geschlecht assoziiert. Frauen und andere Geschlechter bleiben also unsichtbar. Für eine gendersensible Kommunikation gibt es viele gute Gründe. Drei Faktoren spielen dabei eine große Rolle:
Sichtbarmachen
Gendersensible Formulierungen repräsentieren sowohl Frauen und Männer als auch andere Geschlechtsidentitäten.
Anti-Diskriminierung
Sprache kann werten und diskriminieren. Durch die Verwendung von gendersensiblen Formulierungen lässt sich die Diskriminierung all derjenigen vermeiden, die sich nicht in einem starren, binären Geschlechtermodell wiederfinden können oder wollen.
Präzisieren
Gendersensible Sprache ist präzise. Damit lassen sich Missverständnisse vermeiden, die zum Beispiel entstehen, wenn „Putzfrau gesucht“ oder „Beratung für schwangere Studenten“ zu lesen ist.
Eine wirkliche Gleichstellung aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten setzt gendersensible Schriftsprache voraus. Die Verwendung einer gendersensiblen Sprache ermöglicht es Schreiber*innen und Leser*innen, sich kritisch mit ihren Sprachhandlungen und ihren Wirkungen auseinanderzusetzen – sie ganz bewusst zu reflektieren.