Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "WiFrei – Wie Freiheit Wissen schafft" lädt die ConflictA - Konfliktakademie der Universität Bielefeld zu einer begleitenden Filmreihe ein, die gesellschaftlich relevante Konfliktthemen beleuchtet. Die ausgewählten Filme und Dokumentationen werfen eindrückliche Schlaglichter auf das Spannungsfeld von Wissenschaft, Meinung und ethischer Verantwortung. Anhand von packenden Geschichten und authentischen Porträts ermöglicht die Filmreihe Einblicke in komplexe gesellschaftliche Debatten – von der Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit bis hin zu aktuellen Konflikten und deren menschlichen Dimensionen.
Zu jedem Filmabend wird ein inhaltlicher Input von Expert*innen geboten, die das Thema des Films aus wissenschaftlicher oder praktischer Perspektive vertiefen und den Rahmen für einen weiterführenden Austausch im Anschluss an die Vorführung schaffen. Organisiert wird die Reihe in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Bielefeld, der Universität Bielefeld und weiteren Partnern im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 – Freiheit.
Eintritt frei!
Wegen des begrenzten Platzangebots im Kinosaal wird um Anmeldung über das folgende Webformular gebeten:
Zur Anmeldung!
Restkarten sind am Abend ohne Voranmeldung erhältlich.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
filmclub.ikg@uni-bielefeld.de
Erleben Sie das packende britische Gerichtsdrama "Verleugnung" (2016), das den aufsehenerregenden Prozess des Holocaust-Leugners David Irving gegen die Historikerin Deborah Lipstadt ins Zentrum rückt. Der Film thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Meinung und zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, historische Fakten gegen Verfälschungen zu verteidigen. Mit hochkarätigen Darstellern wie Rachel Weisz und Tom Wilkinson überzeugt dieses Drama durch Authentizität und emotionale Tiefe. Ein Film, der gerade in Zeiten von "Fake News" und postfaktischen Debatten nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Die Dokumentarserie "Conflict" (2023) von Nick Fitzhugh porträtiert sechs renommierte Konfliktfotograf*innen, die die extremsten menschlichen Konflikte dokumentieren – von Krieg bis häuslicher Gewalt. Doch die Serie stellt mehr Fragen als Antworten bereit: Was dürfen und können Bilder in Zeiten von Smartphones und sozialen Medien? "Conflict" zeigt nicht nur die Bilder, sondern auch das innere Ringen der Fotograf*innen mit ihrer Verantwortung, der Konkurrenz um das dramatischste Foto und den persönlichen Konsequenzen ihrer Arbeit. Die Serie hinterfragt, was es wirklich bedeutet, Konflikte festzuhalten – für die Betroffenen und für die Fotografen selbst.
Der preisgekrönte Politthriller erzählt die wahre Geschichte von Mohamedou Ould Slahi, der 14 Jahre lang unschuldig und ohne Gerichtsverfahren im US-Gefangenenlager Guantanamo inhaftiert war. Als die Menschenrechtsanwältin Nancy Hollander (Jodie Foster) seinen Fall übernimmt, entdeckt sie nach und nach, dass seine unter Folter erzwungenen Geständnisse nichts mit der Wahrheit zu tun haben. Der Film zeigt eindrücklich die Misshandlung und Folterung von Gefangenen und thematisiert den Verrat grundlegender Menschenrechte. Anlässlich des Films wird die wichtige Rolle der Wissenschaft bei der Rechtfertigung von Foltermethoden in Guantanamo und darüber hinaus diskutiert.
Erleben Sie mit "Morgen ist auch noch ein Tag" (2023) das eindringliche Regiedebüt von Paola Cortellesi, das das erschütternde Thema häuslicher Gewalt in den Mittelpunkt stellt. Vor dem Hintergrund des Nachkriegs-Roms im Jahr 1946 kämpft die Protagonistin Delia (gespielt von Cortellesi selbst) um ihre Würde und das Wohl ihrer Familie, während sie den psychischen und physischen Misshandlungen ihres Mannes ausgesetzt ist. Der Film verbindet Tragik mit leiser Komik und zeigt auf eindringliche Weise, dass häusliche Gewalt leider nicht nur ein Problem der Vergangenheit ist. Ein tief berührender Film, der zur Reflexion anregt.
Mi, 14.02.2024 | 20:00 Uhr
(John Carpenter, US 1988, O. m. dt. U.)
Der arbeitslose Wanderarbeit Nada glaubt trotz aller Widrigkeiten des Lebens an den amerikanischen Traum. Er möchte es durch ehrliche Arbeit nach oben schaffen. Doch er entdeckt, dass die Erde unter der Kontrolle von Aliens steht, die die Menschheit mit den Mitteln des Konsums und der Massenmedien beherrschen. Durch einen Blick durch seine Sonnenbrille wird die Unterdrückung offenbar. Während die berstende Konsumkritik des Science-Fiction Films von John Carpenter viele Jahre Kult in der Linken war, ist er heute populär in rechtsextremen und verschwörungstheoretischen Kreisen. Aber warum?
Der Film wird anlässlich der Tagung des Wissensnetzwerk Rechtsextremismusforschung (Wi-Rex) organisiert. Inhaltlich wird der Film von Maik Fielitz begleitet. Maik Fielitz arbeitet zu rechtsextremen Online-Kulturen und Netzwerken am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) und in der Bundesarbeitsgemeinschaft "Gegen Hass im Netz".
[Trailer]
Di, 05.03.2024 | 19:30 Uhr
(M. Farokhmanesh & F. Geiger, DE 2019)
Als Kind hat Elsa mit dem geliebten Opa Soldat gespielt. Mit ausgestrecktem rechten Arm hat sie „Für Führer, Volk und Vaterland!“ gerufen und war ganz stolz darauf. Heute blickt sie auf eine Kindheit zurück, die auf Hass und Lügen gebaut war und versucht zu verstehen, was die Erziehung in einem rechtsradikalen Umfeld aus ihr und ihren eigenen Kindern gemacht hat.
Eine eindrückliche, teilweise animierte Dokumentation über die Erziehung in rechtsextremen Familien. Ergänzend werden Einblicke in die Sozialisationsforschung gegeben und das Konzept des Generationenkonflikts kritisch diskutiert. Inhaltlich begleitet wird der Filmabend vom Bielefeld FGZ-Projekt "Das Elternhaus als gesellschaftlicher Mikrokosmos: Intergenerationale Transmission von Einstellungen zu Zusammenhalt", das sich mit den Einfluss von Elternhäusern und Erziehungserfahrungen auf gesellschaftliche Konflikte befasst.
[Trailer]
Di, 19.03.2024 | 19:30 Uhr
(Florian Hoffmann, DE 2021, O. m. engl. U.)
Mit dem Ausbruch des Krieges in seiner kurdischen Heimatstadt gerät der Grundschullehrer Khalil in einen Konflikt, um die Aufmerksamkeit der deutschen Medien auf den Krieg zu lenken. Seine Geschichte ist ein aktuelles Abbild der Situation vieler Postmigranten aus der Türkei, für die die "Heimat" kein fernes Land mehr ist. Dieser Film ermöglicht es dem Publikum, das Thema "Transnationaler Konflikt" und die damit verbundenen Spannungen zwischen postmigrantischen und nicht-migrantischen Gemeinschaften zu begreifen.
[Trailer]
Di, 02.04.2024 | 19:00 Uhr
(Rainer W. Fassbinder, DE 1974)
Im Rahmen der Bielefelder Aktionstage gegen Rassismus zeigt die InRa-Studie "Institutionen & Rassismus" am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt den Kinoklassiker über Rassismus im Deutschland der 1960er und 1970er Jahre. Rund um den Film werden Einblicke in unterschiedliche Bezüge zum Film gegeben und zu einer kritischen Auseinandersetzung eingeladen.
[Trailer]
Di, 16.04.2024 | 20:00 Uhr
(A. Khaet & M. Paatzsch, DE 2020)
Der preisgekrönte Kurzfilm über Antisemitismus zeigt, was es bedeutet, als sogenannter "jüdischer Kontingentflüchtling" in Deutschland aufzuwachsen. Ein ausführliches Filmgespräch mit dem Regisseur lädt anschließend zum Dialog ein.
[Trailer]
Di, 4. April 2023 | 19 Uhr
(Sarah Blaßkiewitz, DE 2021)
Zwei afrodeutsche Halbschwestern, die sich nie kannten, nähern sich über den Tod ihres gemeinsamen Vaters an, suchen ihre Wurzeln und finden sich selbst. Ob in der Begegnung mit der Polizei, mit guten Freund:innen oder im Vorstellungsgespräch, stoßen sie dabei immer wieder an die Banden einer weiß dominierten Gesellschaft.
Im Rahmen der Bielefelder Aktionstage gegen Rassismus zeigt die InRa-Studie „Institutionen & Rassismus“ am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt den Film. Zuvor werden Einblicke in die Forschung und deren zentrale Fragen gegeben.
Di, 18. April 2023 | 19 Uhr
(Chanoch Zeevi, IL 2021)
Ein Dorf debattiert in dem Dokumentarfilm, ob es dem ortsstämmigen Wilm Hosenfeld, der als Wehrmachtsoffizier mindestens 60 Menschen das Leben gerettet hat, ein Andenken errichten soll. Der Film zeigt, wie sich die Enkelkinder auf Spurensuche nach seinem Leben begeben. Zumeist erleben sie dabei Bewunderung und Faszination für die Rettungstaten ihres Großvaters. Ist das angemessen - oder konstruieren die Nachfahren dabei eine Erzählung, die nicht differenziert genug ist?
Das Forschungsteam des Projekts „Geteilte Erinnerung“ untersucht, inwieweit deutsche Familien die Rolle ihrer Vorfahren zur Zeit des Nationalsozialismus relativieren. Anhand des Films wird veranschaulicht, welche psychologischen Prozesse hierfür eine Rolle spielen und wie verschiedene Interessen im Gedenken an den NS dabei aufeinandertreffen.
Di, 9. Mai 2023 | 19 Uhr
(Spike Lee, US 1989)
Ein brisantes, aufregendes, sozialkritisches Meisterwerk über Rassismus und Polizeigewalt. Es ist heiß, unerträglich heiß in den Straßen von New York. In Brooklyn steigen mit der Temperatur auch die Aggressionen. Rap-Musik und lautstarke Auseinandersetzungen geben den Ton an. Im Mittelpunkt der schwelenden Konflikte stehen die Pizzeria des Viertels und ihr Besitzer, ein streitbarer Italiener. Ein falsches Wort genügt und in der Sommerhitze bahnt sich die unterdrückte Gewalt ihren Weg.
Filmabend des Forschungsprojekts „Zusammenhalt in und durch Nachbarschaften“. Das Projekt arbeitete anhand einer großen Datenerhebung im „Regionalpanel“ die Rolle von Nachbarschaften fürs Zusammenleben heraus und wie sie sich verändert.
Di, 30. Mai 2023 | 19 Uhr
(LeBrecht & Newnham, US 2020)
In den frühen 1970er Jahren sahen Jugendliche mit Beeinträchtigungen einer Zukunft entgegen, die von Isolation, Diskriminierung und Heimunterbringung geprägt war. Camp Jened, ein baufälliges Lager für Menschen mit Beeinträchtigungen, sprengte diese Grenzen. Jened war ihr freies Utopia, ein Ort, an dem im Sommer Sport getrieben, geraucht und geknutscht wurde, und die Camper erlebten Befreiung und volle Anerkennung als Menschen. Die Freundschaften aus dem Camp wurden zu einer Brutstätte des Aktivismus und der Behindertenbewegung. Durch Proteste und politische Beteiligung konnten sie die Zukunft von Millionen Menschen verändern.
Der Filmabend wird von Mitgliedern des Forschungsprojekts „ZuSicht: Perspektiven von Menschen mit Behinderungen auf gesellschaftliche Positionen und Zusammenhalt“ organisiert. Ziel des Projekts ist es die Wahrnehmung von Zusammenhalt und sozialer Teilhabe zu erforschen. Dabei sollen vor allem beeinträchtigte Personen nach ihrer Perspektive gefragt werden, da ihre Teilhabe vielfach durch Barrieren und Vorurteile erschwert wird.
Di, 13. Juni 2023 | 19 Uhr
(Mathieu Kassovitz, FR 1995)
Es ist irgendein Morgen in irgendeinem Sozialbau-Ghetto in einer Banlieue, einem Vorort von Paris. Es herrscht Ausnahmezustand! Nach einer Nacht voller Gewalt zwischen der Polizei und einer Gruppe Jugendlicher herrscht offener Krieg zwischen beiden Parteien. Ein 16-jähriger ringt mit dem Tod, nachdem er in einem Verhör brutal zusammengeschlagen wurde. Die Jungen Hubert, Said und Vinz stehen an forderster Front im Kampf gegen die Polizei, getrieben vom Hass gegen das System. Es ist ein Tag, der ihr Leben verändern wird.
Filmabend des Forschungsprojekts „Die Genese populistischer Dispositionen in Jugendmilieus“. Das Projekt erarbeitet politische Dispositionen von Jugendlichen in Zeiten von vielfachen gesellschaftlichen Krisen, Konflikten und Polarisierungen - dabei auch von jenen Jugendlichen, die unter prekären Bedingungen leben.