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BiProfessional

Das Bielefelder Standortprojekt im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern

© Universität Bielefeld

Sprachsensibler Naturwissenschaftsunterricht in heterogenen Lerngruppen

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter


														Colin Peperkorn
													 (Photo)

Colin Peperkorn

Mitarbeiter im Osthushenrich-Zentrum für Hochbegabungsforschung an der Fakultät für Biologie

Raum
UHG N5-129
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BiProfessional wird im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert (Förderkennzeichen 01JA1908).

Im Mittelpunkt des Projekts Biology for Everyone stand die Entwicklung und Implementation sprachsensibler Unterrichtsmaterialien für den naturwissenschaftlichen Unterricht, um neu zugewanderten Schüler*innen eine Beschulung im Fachunterricht zu ermöglichen. Dieses Projekt konnte erfolgreich an verschiedenen Schulen implementiert werden. Der Bedarf an internationalen Klassen hat jedoch in den vergangen Monaten abgenommen. Außerdem wurde der Unterricht durch die pandemiebedingten Schulschließungen heruntergefahren und auf digitale Formate übertragen. Diese Umstellung der Lernformate stellte viele Schulen vor große Herausforderungen. Auch die internationalen Klassen und der sprachsensible Unterricht wurden in digitale Unterrichtsformate überführt, um eine fortlaufende Förderung neuzugewanderter Schüler*innen zu gewährleisten. Um das Projekt einer größeren Gruppe von Schüler*innen zugänglich zu machen, wurde die Ausrichtung der Teilmaßnahme erweitert, sodass auch Schüler*innen aus Sekundarstufen II Schulen und gerade auch begabte und hochbegabte Schüler*innen von dem Projekt partizipieren können. Im Bereich der Begabung und Hochbegabung liegt der Fokus jedoch stärker im Bereich der 4-7 Klassen, um hier den Nachwuchs schnellstmöglich zu fördern.

Im Kontext der ersten Zielperspektive wurde zunächst ein systematisches Literaturreview zu den Auswirkungen des Einsatzes digitaler Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass neben der Darstellung konzeptioneller Möglichkeiten von Interventionsmaßnahmen nur wenig empirische Befunde vorliegen. Dennoch weist der Großteil der analysierten Literatur auf einen unterstützenden, positiven Effekt digitaler Medien im naturwissenschaftlichen Kontext hin.

An diesen Ergebnissen anknüpfend werden digitale Interventionsmaßnahmen für den Fachbereich Biologie konzipiert, um diese im Sinne des Design-Based Research Ansatzes mit ersten Schulklassen zu pilotieren. Ein empirischer Untersuchungsfokus soll dabei auf konstruktivistische Merkmale dieser Interventionen und ihren Auswirkungen auf die subjektiv schulischen Werte der Schüler*innen hinsichtlich der Naturwissenschaften gerichtet sein. Anschließend gilt es, gewonnene Ergebnisse zu analysieren, die Interventionsmaßnahmen gegebenenfalls zu überarbeiten und durch eine Vergrößerung der Stichprobe die Ergebnisse empirisch abzusichern.

Des Weiteren sollen nach Möglichkeit auch wieder Präsenzveranstaltungen konzipiert werden, um hier Vergleichstudien durchzuführen. Darüber hinaus sollen auch die Präsenzveranstaltungen für nat. begabte Schüler*innen verstärkt in den Fokus der Teilmaßnahme genommen werden.

Im Hinblick auf die zweite Zielperspektive soll auf Grundlage der gewonnenen Ergebnisse ein Seminarkonzept entwickelt werden, das Studierende für den Einsatz digitaler Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht sensibilisiert und die dafür notwendigen Medienkompetenzen fördert. Des Weiteren sollen sie für den Bereich der nat. Begabung sensibilisiert werden. Über das Forschende Lernen soll den Studierenden im Zuge der bevorstehenden Praxisstudie ein Zugang zur Thematik erschlossen werden, indem sie zunächst im ÜPS eine theoretische Vorstellung von den Thematiken erhalten, in der anschließenden Praxisphase eigene Konzepte und Einsatzmöglichkeiten entwickeln und diese in den Unterricht implementieren und durchführen. Zur Erfassung potenzieller Auswirkungen der Seminargestaltung werden die Studierenden über einen Fragebogen mit quantitativen und qualitativen Elementen ihrer subjektiven Kompetenzeinschätzung und der Motivation zukünftiger Umsetzungen digitaler Unterrichtskonzepte befragt. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse soll das Seminarkonzept weiterentwickelt und Konsequenzen für die Ausbildung von Lehrkräften abgeleitet werden.

Zur erweiterten Umsetzung Forschenden Lernens innerhalb der Praxisstudien entsteht in der Teilmaßnahme ein Seminarkonzept zur theoretischen, praktischen und empirischen Auseinandersetzung mit digitalen Unterrichtsinterventionen. Das Forschende Lernen ermöglicht die Auseinandersetzung mit einer alternativen Unterrichtsform und den daran gebundenen individuellen Präkonzepten.

Im Zusammenhang der Seminarkonzeption entstehen begleitende Materialien zur Vermittlung der theoretischen Grundlagen, zur Reflexion der erlebten fächerübergreifenden Unterrichtspraxis und zur Begleitung sowie Rahmung eigener Forschungsarbeiten im Kontext anzufertigender Studienprojekte. Perspektivisch sollen die zunächst im fachdidaktischen Zusammenhang konzipierten Materialien auch auf andere Fachdisziplinen übertragbar sein, sodass nicht nur fachlich, sondern überfachlich Barrieren zwischen Fachdisziplinen abgebaut werden.

Hinweise auf Veröffentlichung folgen.

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